Lackproblem am Griffbrett

[schmendrick]

Hallo Freunde, habe mir im Übermut eine günstige Les Paul geschossen. Beim Auspacken fällt mir diese Irritation am Griffbrett auf. Kann das während des Transports bzw. drei Wochen Lagerung im Heizungskeller passiert sein?
Der Verkäufer erzählt mir was von Delamination, und das passiert auch bei alten Gibsons...
Es ist definitiv unter dem Lack, fühlen tut man gar nix...

 

[captain0492]

Sieht eher nach einem Lackschaden durch Feuchtigkeit aus. Wenn's dich stört, wirst Du es wohl vorsichtig abschleifen müssen.

 

[schmendrick]

Es stört mich nur für einen eventuellen Wiederverkauf. Da müsste ich abschleifen und neu lackieren.. das lohnt doch nicht. Hast du sowas schon mal gesehen?

 

[bluesfreak]

Sieht wirklich nach Feuchtigkeitseinschluß unter dem Lack aus...lass die Klampfe mal ein bisschen in der Wärme stehen, evtl verflüchtigt sich das. Es wird danach zwar bei erhöhter Luftfeuchte wieder auftauchen aber es stört nicht.

 

[schmendrick]

Das klingt schon wesentlich besser. Ok. Danke!

 

[GeiGit]

Ist der Lack denn dort abgelöst?
Dann könnte man den Spalt eventuell mit etwas Sekundenkleber, oder dünnflüssigem Lack füllen.
Schau es Dir mit einer Lupe genau an ob das eventuell geht.

 

[schmendrick]

Nee der Klarlack ist unbeschädigt.. man fühlt rein gar nix.

 

[GeiGit]

Auf dem Bild sieht es aus, wie wenn er vom Holz gelöst wäre.
Mach nen Tropfen Wasser dran, wenn das den Spalt füllt, geht das auch mit Lack oder Kleber.

 

[schmendrick]

Ich werds probieren

 

[OneStone]

Ich hab das zwar an der Stelle so noch nie gesehen, kann mir aber vorstellen dass das eher unangenehm wird, wenn sich der Lack beim Spielen löst und dann im Finger steckt. Das Zeug kann recht scharfkantig sein.
Zudem fängt die Ablösung ja ziemlich senkrecht zum Griffbrett an einem Bundschlitz an.

Wie gesagt - ich habe bei Gitarren sowas noch nicht gesehen, kann aber von Werkzeugen mit Holzgriff sagen, dass ich schon Zeit mit einer Pinzette verbracht habe, um mir die Lackfetzen aus den Fingern zu ziehen

 

[gesch]

Da hat sich der Lack gelöst. Wenn Du nichts unternimmst (z.B. mit Sekundenkleber) wird irgendwann das Stück "abplatzen" - leider!

Gruß

 

[Brocke]

Sieht ja auch so aus, als würde es an den anderen Bundstäben auch passieren. Ich würde da eher auf Herstellungsfehler als auf falsche Lagerung tippen.

Gruß Jörg

 

[schmendrick]

Mit anderen Worten, der Typ hat mir das bewusst verschwiegen.
Also selber abschleifen und neuen Lack drauf.

 

[gesch]

Nun ja...
Es scheint ziemlich Eindeutig, dass es ein Temperatur bzw. Feuchtigkeitsproblem ist (also auch ein Lagerproblem). Das Griffbrett ist geschrumpft und die Bundstäbchen haben sich geweigert diese Bewegung mitzumachen - stattdessen wurde an den Bundstäbchen der Lack abgehoben. An einigen Stellen hat es sich schon ziemlich ausgebreitet.

Gruß

 

[Bassturmator]

Ich würde diesen Schaden nicht durch abschleifen und neu Lackieren reparieren, sondern durch abziehen bis an den Übergang zwischen Griffbrett und Hals und anschließendes feinschleifen und ölen mit Leinöl (und keinem anderen sogenannten Griffbrettöl!). Zum abziehen kann man, wenn man keine ordentliche Ziehklinge hat, auch eine scharfe Klinge aus einem Teppichmesser nehmen, oder jedes andere gute Messer das aber anschließend stumpf sein wird...

Farblich kann man es dann kaum von dem benachbarten Lack unterscheiden, es fühlt sich angenehmer an und stellt sicher dass dort nichts mehr abplatzen kann.

Neu lackieren scheint mir bei einer billigen Gitarre ein viel zu hoher Aufwand und ist wenn es ordentlich sein soll gar kein sooo leichtes Unterfangen.

 

[schmendrick]

Es betrifft das Griffbrett mit... das heißt, es ist vor allem der Lack auf dem seitlichen Griffbrett. Egal, es waren 120€, ich werde deshalb keine schlaflosen Nächte haben.
Blöder Post, jetzt hab ich's begriffen. So werd ich's machen @Bassturmator

 

[Bassturmator]

Recht so. Es ist kein Grund für schlaflose Nächte, aber sicher auch kein "blöder post".

Nur zur zusätzlichen Erläuterung: Der Schaden ist sicher nicht durch falsche Lagerung entstanden und nicht durch zu viel Feuchtigkeit nach der Produktion. Bei derart viel Feuchtigkeit wären auch andere Teile der Gitarre stark in Mitleidenschaft gezogen worden.

Wenn überhaupt war das Griffbrett zum Zeitpunkt der Lackierung an den betroffenen Stellen sehr nass. Wahrscheinlicher ist aber dass es nicht ausreichend gereinigt bzw. entfettet wurde, so dass der Lack sich gar nicht mit seinem Untergrund verbinden konnte. Gerade bei Griffbrettern, die ja oft aus öligen Hölzern gefertigt werden, sind solche Schäden gar nicht so selten und kommen tatsächlich auch bei sehr hochpreisigen Gitarren vor.

Gute Nacht!