Lautstärke und Blockflöte?

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blancula
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Hallo, ich bin neu hier! 34 Jahre alt, Blockflöte in der Jugend im familiären Kontext erlernt und die traumatisierenden Schulerfahrungen nie durchgemacht (in meiner Schule war es eher das Glockenspiel, ueee) und seit einiger Zeit spiele ich wieder alleine. Nach einem Fehlkauf von einer deutschgriffigen Moeck 1250 spiele ich jetzt auf einer barocken Migma Star (Pflaume?), die zwar schlechter gestimmt ist, aber viel höher kommt und einen angenehmeren Klang hat. Sie hält aber mein Repertoire nicht aus.
Ich habe ein Auge auf Sopran Mollenhauer Denner in Birne, Moeck Rottenburgh in Birne und vor allem Marsyas in Zwetschge geworfen. Ich spiele zur Zeit gerne die Chansons von Jacques Brel und Migma verliert den Atem bei den geschrienen Passagen (da kommt irgendwie ein Wind auf den linken Zeigefinger, ganz komisch) und gut klingt es gar nicht.
Hat jemand vielleicht eine der Flöten ausprobiert und kennt ihre Fähigkeiten zur Modulation? Oder gibt es da vielleicht bessere Alternativen, um sehr laut und sehr leise zu spielen?
 
Die Firma Migma kenne ich gar nicht, also kann ich zu der Qualität der Flöten von diesem Hersteller gar nichts sagen.
Die Flöten, die du als potentielle neue Flöten aufgezählt hast, spielen alle in der gleichen Liga. Ich habe die Modelle alle bei mir. Ich habe eine Rottenburgh aus Grenadill, eine Denner aus Olive und eine Marsyas aus Buchs.
Bei namenhaften Herstellern finde ich gibt es im Bereich der Sopranblockflöten nur geringfügige Unterschiede. Da kann man bei Altblockflöten schon mehr Unterschiede ausmachen.
Von der Lautstärke und Klarheit der Töne finde ich Flöten aus Grenadill und europäischen Buchs sehr überzeugend.
 
Hallo blancula,
die dynamischen Möglichkeiten einer Blockflöte sind leider sehr eingeschränkt. Sicher, in gewissen Nuancen ist dies möglich, aber sobald du sehr laut spielen möchtest, verändert sich die Tonhöhe nach oben, und spielst du sehr leise, geht der Ton nach unten. Da muss man anders artikulieren; vielleicht portato/staccato, um Passagen hervorzuheben, oder legato für zartere Stellen. Nun hab‘ ich mich mal durch einige Chansons von Jacques Brel gehört, seine Lieder sind voller Wut, Liebe, Verzweiflung, Hoffnung… das reizt eine Blockflöte schnell aus - eine Querflöte ist dem wahrscheinlich mehr gewachsen. Noch besser geeignet wären wohl die Holzblasinstrumente mit Einfach- oder Doppelrohrblatt (also Klarinette, Saxophon, Oboe, Englischhorn etc.), allerdings ist die Tonerzeugung hier weitaus schwieriger als auf den Flöteninstrumenten und es braucht m.E. wesentlich mehr Zeit und Übung, bis man richtig loslegen kann.

Zu deiner Flötenauswahl werden dir sicher die Spezialisten hier noch mehr sagen können - Hardy hat schon mal angefangen. 😉
 
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Ein Kollege von mir hat noch angeregt, dass die Superio von Küng wohl auch eine gute Lautstärke entwickeln kann und im Vergleich zur Marsyas auch günstiger wäre.
 
Mit Brel ist es schon so, dass man nicht einfach vom Blatt spielen kann, um den Klang zu manipulieren, stimmt auch - ich baue manchmal längere Pausen ein, um die Stimmung zu verändern (explizit Amsterdam).
Von Superio habe ich wegen des kleineren Tonumfangs weggesehen; da bin ich jetzt mit einer Oktave und einer Sexte schlecht versorgt, und auch das ist für die Migma schwierig, weil die unterste Quinte sehr schlecht anspricht.
Ich erwarte zur Zeit eine gebrauchte Altflöte von Fehr, Modell II in Birne, aber eine halbwegs anständige Sopranflöte sollte man auch haben.
Mein zweites Instrument ist ein Cello, da kann man wahrscheinlich besser mit Brels Gebrüll zurecht kommen, aber erstens spiele ich Flöte deutlich besser, zweitens gefällt mir die Travestie irgendwie ;) auf einem Cello wird alles gespielt, auf der Flöte wenig modernes. Und mit einem Cello setze ich mich nun nicht in die Nähe eines Lagerfeuers ;)
 
Von Superio habe ich wegen des kleineren Tonumfangs weggesehen; da bin ich jetzt mit einer Oktave und einer Sexte schlecht versorgt,;)
Wie kommst du denn darauf? Sie spielt lässig über zwei Oktaven, angegeben ist die Superio mit zwei Oktaven und eine große Sekunde.

Laut/leise geht so richtig nur über Verstärkung. Mit Mikro, wenn man die Entfernung variiert, oder mit Tonabnehmer wie die Elody von Mollenhauer.
 
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Und Marsyas 2+3,wenn ich mich recht entsinne.
 
Zu Migma- das ist ein Zusammenschluß vogtländischer Instrumentenbauer, eine Genossenschaft die es schon vor der Teilung gab und seit der Wende wieder eine freiwillige Genossenschaft ist. Inwieweit sie davor von der Musima vereinnahmt wurde weiß ich nicht. Die Migma Star- Serie stammt aus der Zeit vor der Wende. Zur Migma gehören bei Blockflöten aktuell zB Schneider und Meinel. Zu Meinel kann ich nichts sagen, Schneider ist ein altes Familienunternehmen. Ralf Schneider hat imo die besten gebaut- vor allem die Telemann- Serie und die anderen sind auch nicht übel. Das sind aber alles Instrumente mit einem schlanken feinen Klang.
 
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Von der Lautstärke und Klarheit der Töne finde ich Flöten aus Grenadill und europäischen Buchs sehr überzeugend.
Ich habe auch eine Grenadill von Küng. Kann ich sehr empfehlen. Auch eine Superior aus Kirchenholz hatte ich mal, meine hat sehr schnell zugemacht.
 
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Hallo Marin,
auf der Suche nach abgelagerten Holzarten kommen Instrumentenbauer ja mitunter auf skurrile Ideen. Daher kam mir deine Flöte aus Kirchenholz beim ersten Lesen gar nicht mal seltsam vor. Tatsächlich gab es Geigenbauer, die alte Bänke verwerteten. Danke für den Schmunzler. 😉
 
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