Liederbuch Software

Kedor
Kedor
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Hallo,
ich mache mir gerade ein eigenes Liederbuch mit Kinderliedern für alle Jahreszeiten & -feste.
Mein bisheriger Ansatz war, Noten in MuseScore abtippen, als Bild exportieren, in OpenOffice einfügen und da dann Strophentexte, Bildchen, Überschriften etc. Allerding komme ich da Leistungstechnisch langsam an die Grenzen des Systems (120 Seiten mit Bildern sind etwas happig...)

Jetzt frag ich mich: wie macht man sowas den professionell? gibts da Programme für?

Gruß Kedor
 
Eigenschaft
 
als Bild exportieren

Hallo Kedor,

die Noten als Bild (Bitmap) zu exportieren, ist aus mehreren Gründen suboptimal:
  • Große Dateien bei guter Ausgabequalität bzw.
  • Schlechte Ausgabequalität bei kleiner Auflösung
  • Einzig professionelle Lösung: Vektorformate wie *.svg, *.eps: relativ kleine Dateien bei perfekter Auflösung auf jedem Ausgabegerät

Jetzt frag ich mich: wie macht man sowas den professionell? gibts da Programme für?

Verlage stellen ihre Notenbücher in der Regel mit einem gewöhnlichen DTP-Programm her und fügen die Noten (Sibelius oder Finale) als Vektorgrafik ein.

Mit LilyPond ließen sich auch wunderbar solche Liederbücher professionell erzeugen - im Textsatz gibt es zwar Schwächen (es ist schließlich nicht auf Schriftsatz spezialisiert), aber für Liedtexte reichen die Möglichkeiten bei weitem aus.
Vorteil von LilyPond ist, daß man das komplette Buch in einer Datei zusammenfassen kann, weil problemlos beliebig viele "Scores" ("Partituren", auch wenn das für Kinderlieder etwas hochtrabend klingt) aneinandergereiht werden können.

Teilweise gibt es auch die Möglichkeit, direkt LilyPond-Code in TeX u. ä. einzubinden, aber das ist wohl noch ziemlich aufwendig.
Das habe ich noch nicht ausprobiert, weil für solche Liederbuch-Anwendungen (bei Lehrbüchern wäre das etwas anderes) die Möglichkeiten von LilyPond völlig ausreichen. Sogar Inhaltsverzeichnisse sind kein Problem.
Da Kinderlieder ja eher einfach sind, sind die gewünschten Ergebnisse auch recht problemlos mit LilyPond-Grundwissen zu erzielen bzw. eine einmal gemachte Vorlage für ein Lied auf alle anderen gut übertragbar.

Die üblichen Wysiwyg-Notensatzprogrammw wie Sibelius und Finale leiden unter dem Problem, daß eine Datei immer nur genau ein Musikestück enthalten kann und die Illusion von mehreren Lieder nur mit Trickserei möglich ist: Extra-Abstand zwischen Notenzeilen einfügen incl. Titel des nächsten Liedes usw. einfügen, Taktzähler (soweit vorhanden) zurückstellen, Einrückung der ersten Zeile (die in Wirklichkeit keine erste Zeile ist) und überhaupt einen komplett neuen Liedanfang simulieren, wo eigentlich keiner ist...

Viele Grüße
Torsten
 
Du kannst dir ja auch mal das relativ neue PriMus Publisher ansehen. Dieses Notensatzprogramm ist spezialisiert darauf, mehrere Musikstücke, Texte und Bilder in einem Dokument zu verwalten:

http://www.columbussoft.de/noten.php
 
einzig professionelle Lösung: Vektorformate wie *.svg, *.eps: relativ kleine Dateien bei perfekter Auflösung auf jedem Ausgabegerät
png ist noch interessant, denn es kann so eingestellt werden, dass ohne Verlust komprimiert wird.
Bilder des Notensatzes als png kann man z.B. mit Musescore auf sehr konfortable Weise anfertigen.
Soll ein professioneller Druck erfolgen, müsste man diverse Vorgaben des Verlags einhalten, u.a. zur Auflösung der Grafik.

Ich nutze Noten-Abbildungen aus MuseScore zum Einfügen in Dateien meines Schreibprogramms LibreOffice Writer.
Damit stehen alle Möglichkeiten als "best of both worlds" zur Verfügung,

Die Einbettung von Grafik (samt einstellbarem Umlauftext mit und ohne Rahmen usw.) in Text klappt besser als mit MS Word, das wie vor 20 Jahren gerne mal bei größeren Dateien mit Text-Bild-Mischung abschmiert.
Deshalb flog es bei mir von der Festplatte.

Ein 120 Seiten Skript hat doch sicherlich eine Untergliederung. Der folgend würde ich auf jeden Fall mehrere Textdateien mit eingebundener Grafik anlegen.

upload_2016-2-21_11-39-49.png
 
Zuletzt bearbeitet:
png ist noch interessant, denn es kann so eingestellt werden, dass ohne Verlust komprimiert wird.

Hallo Claus,

PNG ist meiner Meinung nach auch das derzeit geeignetste Format, Screenshots usw. abzuspeichern, weil im Gegensatz zu JPEG keine Farbinformationen verfälscht werden. Das ist mit "verlustfrei" gemeint.
Bei einem Foto haben ja eigentlich niemals zwei benachbarte Pixel die gleiche Farbe, bei einem "Computerbildschirm" ist das die Regel (weißer Hintergrund ist einheitlich weiß, schwarze Schriftzeichen sind (bis auf die Kanten) einheitlich schwarz. Das nutzt PNG zur Komprimierung aus.

Aber: PNG ist und bleibt ein Pixelformat, das naturgemäß für die Ausgabe mit verschiedenen Auflösungen weniger geeignet ist als ein Vektorformat.
Auch Schriften werden ja heute vektoriell abgespeichert die Umrechnung in Pixel erfolgt durch das jeweilige Ausgabeprogramm oder die Hardware.

Wenn man die Auflösung groß genug wählt, ist die Ausgabequalität i. d. R. trotzdem gut, aber es war ja nach der professionellen Lösung gefragt - und die lautet heute eindeutig: Vektorformat (wenn möglich).

Als kleines Beispiel ein enstprechendes (verlustfreies) Pixelformat und ein Vektorformat bei erhöhter Vergrößerung:

pixel-vs-vector.png

Das Vektorformat bleibt auch bei hohen Auflösungen (Belichter...) optimal, bei Bitmaps sind zwangsläufig irgendwann Treppen zu erkennen.
Wenn dann beim Druck noch eine Rasterung erfolgt, wird es noch deutlicher (die kantenglättenden Graustufen können ja nur am Bildschirm so angezeigt werden, beim Druck gilt nur: "Farbe oder keine Farbe".

Wenn man also dann noch die gnädigen Graustufen der Bildschirmdarstellung entfernt, indem man z. B. gnadenlos auf Schwarz oder Weiß rundet, erhält man gegenübergestellt bei gleicher Ausgabeauflösung für das Pixel- und das Vektorbild (das ja am Ende auch immer zu einem Pixelbild wird, aber an das jeweilige Ausgabemedium angepaßt):

pixel-vs-vector-bw.png


Das sieht allerdings jetzt erschreckender aus als in der Praxis, weil ich eine entsprechende Vergrößerung gewählt habe, nur um den Effekt deutlich zu machen. :evil:

Viele Grüße
Torsten
 
Da hast Du vollkommen recht, an Vektorgrafik hatte ich gar nicht gedacht.

Beruflich erstelle ich fast täglich gemischte Text/Bild Dokumente als Ausdruck oder PDF. Das sind aber nur Geschäftsbriefe und da reicht die Qualität meiner jpgs vollkommen.

Nachdem der TE sowieso mit Musescore arbeitet, ist die Speichermöglichkeit als Vektorgrafik für ihn möglicherweise interessant.
Dazu wählt man beim Speichern des Snapshot einfach das svg-Format an.
Leider gehört SVG aber (noch) nicht zu den hier hochladbaren Bildformaten, also muss dieser Beitrag ohne SVG-Probegrafik bleiben.

upload_2016-2-21_18-3-40.png


Gruß Claus
 
Hallo Claus,

leider liegt das Problem meist nicht bei den Notensatzprogrammen, sondern bei den üblichen "Textverarbeitungen", die Schwierigkeiten haben die einschlägigen professionellen (auch althergebrachten) Vektorformate wie EPS (encapsulated PostScript) & Co. einzubinden.

Ich sehe die haushaltsüblichen DTP- und Textverarbeitungsprogramme als das Hauptübel an. :(

Viele Grüße
Torsten
 
Es wäre schön, wenn sich @Kedor noch konkreter zur beabsichtigten Art der Veröffentlichung äußern könnte, z.B. PDF oder gar ein Druckereiauftrag?

Vom mir gerade nachgeschaut, aber nicht getestet wurde der Hinweis, dass mit installiertem PostScript Druckertreiber auch dieser Export aus LibreOffice möglich sein soll:
https://help.libreoffice.org/Common...ers/de#Im-_und_Exportieren_von_Textdokumenten

OpenOffice Dokumente werden genauso wie die meisten MS-Office Dokumente ohne Weiteres von LibreOffice geöffnet, man könnte bei Bedarf sogar in einigen MS-Office Formaten abspeichern.

Gruß Claus
 
Es wäre schön, wenn sich @Kedor noch konkreter zur beabsichtigten Art der Veröffentlichung äußern könnte, z.B. PDF oder gar ein Druckereiauftrag?

Ja, das stimmt...

Aber mit PDF macht man heute eigentlich nichts falsch, weil auch Druckereien heute meist mit PDF-Dateien arbeiten. Wenn's bunt sein soll (und farbrealistisch) hat man ja immer die Problemchen mit der Farbseparation, aber davon ist im vorliegenden Fall eigentlich nicht auszugehen.

Viele Grüße
Torsten
 
Aber mit PDF macht man heute eigentlich nichts falsch...
Beim PDF erstellen wüsste ich dagegen schon ein paar Möglichkeiten. :D
Produziert man eine schwache PDF Qualität, kommt es auf die jpg-Grafik darin auch nicht mehr an.

Gruß Claus
 
Beim PDF erstellen wüsste ich dagegen schon ein paar Möglichkeiten. :D

So gesehen muß ich Dir natürlich recht geben :D - Verhunzen kann man alles.
Ich meinte eher PDF per se als Format ist goldrichtig. Aber "drinnen" kann ja alles mögliche stecken - von schlecht aufgelösten Bitmaps bis hin zu PostScript-Code.

Da fällt mir ein: wenn man Grafiken einbindet, sollte man darauf achten, Transparenzen zu entfernen - da gibt es oft Probleme beim Druck.

Mal sehen, ob @Kedor noch schreibt, was genau er vorhat. :)

Viele Grüße
Torsten
 
Vielen Dank für die vielen Infos :)

Also das Büchlein soll tatsächlich in Druck gehen am Ende. Bis auf Titelbilder alles Schwarzweiß und die vielleicht auch - das ist am Ende eine Frage des Aufwands und ggf. des Farbergebnisses :)
Die Druckerei nimmt mir das Buch am Ende als PDF ab - machen die zumindest mit meinen Textmanuskripten so. Das kann ich in Office einfach exportieren, das sollte damit also keine Probleme geben.

btw: Farbrealismus in PDF - weiß dazu jemand Hinweise?

Ich versuche jetzt mal das mit den Vektorgrafiken. Das Einbinden ist dabei auch kein Problem. Das Einzige was etwas stört, ist der Umstand dass ich die Vektorgrafiken nicht extern zuschneiden kann (also: ich weiß nicht wie) sondern blos im Office-Dokument. Da hoffe ich noch dass ich etwas einfacheres finde das mir das im Idealfall per Stapelverarbeitung erledigt.
 
btw: Farbrealismus in PDF - weiß dazu jemand Hinweise?

Ah, Kedor, danke für die prompte Rückmeldung. :)

Zum Thema Farben gibt es folgendes zu sagen:


Computermonitore


Computerbildschirme (die bezahlbaren ;) stellen Farben niemals realistisch dar. Vergleiche mal zwei unterschiedliche Monitore, das ist sehr auflschußreich. Farbkalibrierung hilft nur begrenzt und ist für den professionellen Bereicht trotzdem nicht ausreichend (allein die Abdeckung des Farbraumes ist schlicht und einfach eine Katastrophe, wenn's drauf ankommt)

Farbmmodelle: a) additiv (RGB...)


Die Farben werden bei Computermonitoren bekanntlich additiv zusammengesetzt - aus den drei Grundfarben Rot, Grün und Blau (RGB). Aus diesen Komplementärfarben lassen sich alle Farbtöne zusammenmischen.
Ein Pixel kann also unterschiedliche Farben annehmen, vor schwarz (alle Kanäle 0) bis weiß (alle Kanäle maximal).
Normalerweise gehen die möglichen Werte jeweils von 0 bis 256 (8 bit) pro Farbkanal, d. h. 24 bit Farbtiefe insgesamt bei drei Kanälen.

Farbmodelle: b) subtraktiv (CMYK...)


Was im Computeralltag gang und gäbe ist, paßt leider nicht beim Druck, denn dort leuchten die Farben einem nicht entgegen wie beim Monitor, sondern werden einzeln übereinander aufs Papier gebracht.
Da ist es also genau umgekehrt: kein Farbauftrag auf weißem Papier ergibt weiß, alle Farben übereinander schwarz (bzw dreckig dunkel ;))

Bekannt ist das System von Tintenstrahldruckern oder Farb-Lasern, die mit vier Farben arbeiten: Cyan, Magenta, Yellow (und Schwarz, weil das so häufig vorkommt und einfacher/billiger ist, als jedesmals die drei anderen Farben übereinanderzudrucken).

Also genau das Gegenteil des RGB-Systems von Monitoren und Fernsehern, vergleichbar mit dem Mischen von Farben beim Malen.

Wenn wir uns an den Kunstunterricht in der Schule erinnern, wissen wir z. B., daß wir die Farbe Grün mischen können, wenn wir gelb und blau vermengen.
Beim Vierfarbdruck entsprechend Cyan und Yellow.

Die beiden Systeme sind also quasi völlig gegensätzlich und beim Druck kommt es auf die Vierfarbseparation an.
Zudem gibt es nur die Möglichkeit, Farbe aufs Papier zu bringen oder nicht. Es gibt keine Helligkeitsabstufungen wir beim Monitor, wo eine Farbe heller oder dunkler leuchten kann.
Deshalb muß man Bilder "rastern" - das kennt man schon von Schwarzweißfotos aus alten Zeitungen, wo man wegen der geringen Auflösung das Raster sehr gut erkennen kann. Meist wird das Raster noch um einen Winkel gedreht (z. B. 30°), damit es nicht ungünstig mit waagrechten oder senkrechten Linien zusammenfällt.

Kurzum: Beim Vierfarbdruck braucht man am Ende vier verschiedene Druckplatten - eine für jede der genannten Farben Cyan, Magenta, Yellow und Schwarz.
Diese Farben sind quasi genormt bzw. die Druckmaschinen darauf ausgerichtet, ein reproduzierbares Ergebnis zu erzeugen.

Konsequenzen


Wenn man CMYK-Farbseparation vorgibt, ist völlig klar und eindeutig, wie das Ergebnis aussehen wird.

Wenn man jedoch einfach eine "normale" PDF-Datei, wie sie aus dem Computer kommt, abgibt, werden die RGB-Informationen von der Druckerei "irgendwie" in CMYK umgerechnet. Zusätzlich verschärft durch die Monitor-Problematik (wenn man alles so einstellt, daß es einem am persönlichen Monitor gefällt) steht allerdings in den Sternen, wie das Druckergebnis aussehen wird. ;)

Sollte es sich "nur" um Illustrationen/Zeichnungen handeln, ist es eventuell relativ egal, ob alles ein wenig nach rot oder grün verschoben ist, bei Fotos kann das schon eine Überraschung geben. :eek:

Soviel erstmal dazu...

Viele Grüße
Torsten
 
vielen Dank :)
na dann beschränk ich mich mal einfach auf Zeichnungen dann muss ich mich damit mal nicht rumärgern :cool:

btw: ich habe mal einen kleinen Test gemacht: ein Notenbild als SVG nimmt mehr platz weg, als eins in PNG. Aber: wenn man die nun in ein ODT einfügt ist das mit dem SVG kleiner als das mit dem PNG... :rolleyes:
ich plane nun zumindest mit den Vektorgrafiken.

Gruß Kedor
 
Hallo Kedor,

ein Notenbild als SVG nimmt mehr platz weg, als eins in PNG.

Jein, denn die Default-Auflösung einer PNG-Datei in MuseScore ist nur 300 dpi.
Wenn man bedenkt, daß schon die haushaltsüblichen Tinten- und Laserdrucker eine Auflösung von 1200 dpi erreichen und Fotosatzbelichter mit noch weit größeren Auflösungen arbeiten, dann wird ein Pixelformat-Datei wie PNG schnell sehr viel größer, wenn man die Auflösung entsprechend hochsetzt.

Ein kleines Größenproblem haben die SVG-Dateien der akutellen MuseScore-Version 2 allderings schon: es werden alle Schriften nicht als Fonts benutzt, sondern in einzelne Umrisse aufgelöst.

Ich würde übrigens in MuseScore die Seiteneinstellungen (vor allem die Ränder auf 0) so anpassen, daß die Noten ohne viel Gefummel in den Satzspiegel passen und auch garantiert immer gleich skaliert sind.

Viele Grüße
Torsten
 

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