Lippen "verkrampfen" nach längerem hohem Spielen.

  • Ersteller Zottel2012
  • Erstellt am
Z
Zottel2012
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
18.08.13
Registriert
20.03.13
Beiträge
5
Kekse
0
Einen wunderschönen guten Tag allen,

Schon seit langem passiert es mir, dass wenn ich einige Zeit "hoch" spiele (eigentlich schon ab dem c'), sich meine Lippen sozusagen verkrampfen. Dabei spüre ich vor allem in den hinteren Muskeln einen ernormen Zug. Es wird, je länger ich so spiele, immer schwerer die hohen Töne zu erreichen, bis ich irgendwann maximal das b schaffe. Anmerkung: Dieses "Verkrampfen" passiert wirklich nur, wenn ich längere Zeit nur hoch spiele, wenn ich also zwischendurch immer mal wieder tiefere Passagen spiele, passiert nichts.

Kann es sein, dass ich, wenn ich einige Zeit hoch spiele, irgendetwas an meinen Ansatz verändere, wodurch das dann passiert? Und wenn ja, wie kann ich das ändern?

Vielen Dank schonmal im Voraus,

Zottel2012
 
Eigenschaft
 
hhotzenplotz
  • Gelöscht von Claus
  • Grund: Sinnfrei & Off Topic
Z
  • Gelöscht von Claus
  • Grund: Reaktion auf gelöschten Beitrag
Eine Ermüdungsreaktion finde ich normal, wenn man hoch spielt. Macht man alles richtig, lassen sich sowohl die Höhe als auch die Kondition durch Übung und Erfahrung ausbauen.

Verkrampfen deutet für mich darauf hin, dass die derzeitige Belastungsgrenze überschritten wird.
Aus meiner Trompeter-Erfahrung bin ich der Meinung, dass es gut ist, sich "soft" über den gesamten Standardumfang einzuspielen und sich dabei nach und nach der oberen Grenze zu nähern.

Isometrische Belastung, wie sie mir bei dir vorzukommen scheint, finde ich nicht so sinnvoll. Statt dessen Übungen mit laufenden Belastungswechseln, gefolgt von kleinen Pausen nach fast jeder Übung. Wenn Du solche Pausen musikalisch nutzen willst, könntest Du dann z.B. eine kleine Gehörbildungsübung (z.B. Audite, Earmaster Pro) machen oder weniger häufig geübte Tonleitern singen.
Eine mögliche Auswahl: http://www.jazzbooks.com/mm5/download/FREE-scale-syllabus.pdf

Zum Einspielen beginne ich in der Regel mit etwas Lip Buzzing bis c'' und auf dem Instrument zunächst mit Breath Attacks Übungen (Tonleitern und Arpeggien), dann Clarke Etude 1 (Chromatik gebunden über den Standardumfang), oft auch Cichowicz.
Danach teste ich meinen Ton durch ein oder zwei Vokalisen und mache ein paar Zungenstoßübungen (Chromatik, Tonleitern, Arpeggien).

Als geeignete Übungen für den Ausbau der Höhe spiele ich dann Flexibility-Übungen wie Naturtonbindungen, Lip Trills durch Zungenkontrolle bei möglichst wenig mimischer Bewegung oder Pressen des Mundstücks und Expanding Intervals.
Bei Charles Colin, Advanced Lip Flexibilies Complete kommen viele solcher Übungen sowie Erläuterungen zur Ausführung in seinem Sinne vor:
http://www.spaeth-schmid.de/shop/pr...les---1913----Advanced-Lip-Flexibilities.html
Außerdem werden natürlich Tonleitern und Arpeggien gespielt, in den Ausführungen Breath Attacks, gebunden und gestoßen.
Den Belastungswechsel für den Ansatz durch das "Rauf und Runter" finde ich dabei wesentlich und sehr förderlich, um schnelle Ermüdung vermeiden zu können. In Verbindung mit ausreichend vielen kleinen Zwischenpausen kann ich so nachvormittags zwei Stunden Üben am Abend in einer Ensembleprobe gut mithalten. Vor öffentlichen Auftritten möchte ich keine Riskien eingehen und mache nur ein kleines Programm von 30-45 Minuten, größtenteils im "grünen Bereich".

So ist mein derzeitiges tägliches Kernprogramm, weitere Übungen für besondere Übungsziele kommen zeitweise dazu und danach folgt der musikalische Teil.

Höhenentwicklung und Ausbau der Kondition gelingen m.E. besser, wenn man sich nicht täglich auspowert und auf die erwähnten kleinen Pausen zwischendurch achtet.
Als Faustregel würde ich sagen: wenn man solange übt, bis der Ansatz im Standardbereich deutlich abbaut, hat man es schon übertrieben. Dann ist ist höchste Zeit, Schluss zu machen, mit weiterüben würde man ansatzmäßig schlechter statt besser.

Gruß Claus
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Hallo

Typischer Fall von Überlastung. Wie Du richtig beobachtest, passiert das Verkrampfen nicht, wenn Du zwischendrin auch mal tief spielst. Und genau da liegt der Hund begraben: tief spielen lockert die Lippen - diese Beobachtung solltest Du für Dich nutzen! ;)

Den gleichen Effekt kannst Du gezielt erreichen, wenn Du zwischen drin immer mal wieder wie ein Pferd schnaubst - frei nach Ben van Dijk - oder Dich in der Kontralage betätigst. Das Lockern der Lippen fördert die Durchblutung und damit die Nährstoffversorgung und ist daher ein wichtiger Baustein zum Aufbau des Ansatzes. Auch sind diese Übungen sehr nützlich, um Verkrampfungen der Atmung und des Rachenraums zu lockern.

Viele Grüße
Marco
 
Hallo!

Als Ergänzung zu den super Tipps von Claus und Marco:
Spiele doch mal zu Hause vor einem Spiegel und beobachte dabei deinen Ansatz.
Sollte sich dabei viel in deinem Gesicht bewegen, oder die Lippen sich stärker oder in irgendeiner Art seltsamer als zB. in diesem Video bewegen, dann versuche mal bitte eine Videoaufnahme mit dem Handy oder so davon.

LG
Dan
 
Das Problem hatte ich früher auch. Ich habeviel zu wenig Luft gegeben und war nicht locker genug.
zwischendurch n paar tiefe töne, viel Luft und üben üben üben(JEDEN Tag 10min minimum). dann wird das sehr bald besser gehen.
LG BigTBeats
 

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben