Luftblasen unterm Griffbrettlack ... jetzt Löcher...

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GOMF
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Hallo, habe eine ESP Eclipse CTM I die schon eine Jahre auf dem Buckel hat.
Auf einmal waren "Blasen" die man unterm Lack hin und her schieben konnte
auf der Griffbrettrückseite. Nach kräftigerem Putzen sind diese Stellen aufgeplatzt
und es hat sich der Lack noch drumherum gelöst.
Die Stellen stören zum Glück nicht beim Spielen aber es sind nun mal Löcher da.
Kann man die "schick" wieder auffüllen? :confused:
Ich frag mich nur wie diese Lufteinschlüsse nach Jahren entstehen können...
und ob das jetzt öfters passiert?
IMAG0346.jpg
 
Eigenschaft
 
Hi,

Ursache:

bei älteren Instrumenten kann das passieren, wenn die Gitarre Feuchtigkeit bzw. einer erhöhten Luftfeuchtigkeit ausgesetzt war. Ebenso ist es möglich, dass bei der Benutzung kleinste Schäden "eingeschlagen" wurden und zu aggressive oder falsche Reinigungsmittel unter den Lack gerieten und ihn dort eben ablösten. Häufig passiert das bei Putzmitteln mit Öl- oder Wasseranteil.

Nitrolacke reagieren mit diesem Erscheinungsbild ebenfalls auf Weichmacher in gummierten Gitarrenständern (sofern ein Berührungspunkt an dieser Stelle mit dem Gummi existiert), weil die Weichmacher im Gummi den Lack angreifen und ablösen können.

Ebenfalls kommt es zu diesem Schadensbild, wenn der Spieler passionierter Ring oder Armbandträger ist. Hier haben wir dann wieder die Mikrobeschädigungen, in die Feuchtigkeit, Öle oder Fette eintreten und den Decklack unterwandern.

Zusätzlich gab es bei einigen Firmen vor ein paar Jahren (ich kann Dir jetzt leider nicht genau die betroffenen Jahrgänge und Firmen nennen) probleme mit dem Decklack, da die Zuliefererfirma eine fehlerhafte Mischung verkaufte. Der Lack löste sich dann in genau diesem Erscheinungsbild.

Wir müssten jetzt mal darüber nachdenken, welche Faktoren wir definitiv ausschließen können, sonst kommen wir leider nicht auf die Lösung.

Lösung kommerziell:

Zum Gitarrenbauer gehen und eine "Smart-Repair" machen lassen. Dabei füllt er die Löcher auf, schleift nach und mit etwas Glück ist das Ergebnis unsichtbar. Je nach Werkstatt sind die Kosten extrem unterschiedlich.

Lösung selbstbau:

Simpel:
Sekundenkleber kaufen, hauchdünn auf die Stellen auftragen, abschleifen, polieren.

Aufwändig:
Gleichen Lack besorgen, auftragen, abschleifen, auftragen, abschleifen, polieren.
Ich glaube ESP lackiert mit Nitro und es sieht im Randbereich nach Nitro aus... falls es sich hier nicht ergibt und du das unbedingt selbst machen willst, schau ich mal in die Herstellerspezifikationen.


Grüße,
Martin - Rock Guitar's Hospital, Berlin
 
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Danke für Antwort... :),
Um es kurz machen, glaube ich dass es ein "Lackfehler" ist :D ...
Wenns um meine Gitarren geht bin ich recht fürsorglich :)
Das einzige wo ich mir nicht sicher bin ist die Reinigung...
Ich benutze für alle meine Gitarren die gleichen Mittel...
nur bei dieser Benutze ich von den 3en die ich sonst anwende nur eins zum Reinigen
da der Lack halt matt ist und alles andere dann wie eingeschmiert wirkt...
Also zum Reinigen habe ich bis jetzt nur das benutzt (Clayton Pro Lemmon Oil Polish)
http://schneidermusik.de/shop1/product_info.php/products_id/23330

Ich werde wohl am besten mal beim Gitarrenbauer nachfragen...
Wobei ich überlege es vielleicht auch selbst zu riskieren... man darf ruhig sehen,
dass sie repariert wurde... natürlich sollte es schon mit liebe versucht werden... aber mir gehts mehr darum, dass es wieder glatt ist und nicht weiter abplatzt.
Ich versuch mal etwas über den Lack herauszufinden... :)

Grüße :)
 
das ist natürlich ein Mittel auf Ölbasis - meistens gibts keine Probleme damit, aber Öl kann eben bei beschädigungen in der Deckschicht den Lack unterwandern.

Du solltest auch nicht zuviel putzen... es haben schon Leute den Lack wegpoliert :D

Das schonenste Mittel für Lacke ist immernoch ein Mikrofasertuch, das mit warmem Wasser zart angefeuchtet wird. Den Meisten "Mucht" bekommt man damit weg.... dauert halt manchmal länger, aber ist bei hochwertigen Gitarren immer zu empfehlen.
 
Hab für die Gitarre zwei so gelbe Tücher von Planet Waves... eins zum Reinigen und eins zum Nachputzen...
Stimmt das, dass man ein Tropfen Spühlmittel ins Wasser tun soll/kann?
 
Diese Tücher kenne ich jetzt leider nicht... enthalten die schon Schleif- oder Reinigungsmittel?

Ich verwende auch im Werkstattbetrieb ganz einfache Mikrofasertücher aus dem Discounter... sehen aus wie Handtücher, nur kleiner und viel weicher :)

Die Spülmitteltheorie ist meiner Meinung nach Fragwürdig. Natürlich löst das Zeug Schweiß und Dreck, aber die meisten Seifen basieren ebenfalls auf Ölen oder Fetten und niemand weiß, ob ein Lack wirklich nichts gegen andere Inhaltsstoffe hat (aber meistens passiert da nichts).

Ein Problem von Spülmittel ist jedoch, dass es die Oberflächenspannung des Wassers zerstört und es damit quasi "flüssiger" macht. Auch hier haben wir dann das PRoblem, dass das Wasser leichter tief in die Holzfaser oder unter den Lack eindringen kann.

Die ideale und schonenste Reinigung ist ein solches Tuch, dass Du mit warmem Wasser aus einem Zerstäuber (Blumensprüher oder gereinigte Nasensprayflasche oder Vergleichbares) ganz leicht befeuchtest. Das löst und putzt besser, als man es vermuten würde, schont das Holz und ist "zärtlich" zum Lack.
 
Die Tücher sind unbehandelt und vom Prinzip ganz normale Tücher wie im Discounter ... nur 5 mal so teuer x)
Link
 
ah... ich sollte ein weiteres Geschätsfeld eröffnen, indem ich diese Tücher bedrucke und verticke:

6eee_1.JPG


Meistens gibts die im Doppelpack in blau... die Dinger sind besser - diese kleinen Schlaufen (eben wie beim Handtuch) sind der Trick....das andere ist mehr nen Wischlappen, wenn mal nen Bier verkleckert ist! :D
 
ah... ich sollte ein weiteres Geschätsfeld eröffnen, indem ich diese Tücher bedrucke und verticke [...]
He, wie Schwämme wo "WC" oder "BAD" draufsteht, steht bei deinen "HALS" und "HEADSTOCK" und "BINDING" :D
 
Hi GOMF,

smartins Vorschlag mit dem Sekundenkleber ist wirklich brauchbar, so habe ich mir vor Jahren auch geholfen.

Dünn in mehreren Schichten auftragen und immer gut durchtrocknen lassen, kann bei Sek.Kleber durchaus etwas dauern bis er hart wird.

Bei meiner Ibanez sieht man den Lackplatzer so gut wie gar nicht mehr.


Grüße,
Flo
 

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