M50 oder M3?

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Soundagent
Guest
Durch das tenori-On inspiriert möchte ich mehr mit elektronischen Klängen experimentieren. Nun habe ich dazu den neuen Korg M50 ins Auge gefasst, aber auch den natürlich sehr viel teureren M3.
Zu welchem würdet Ihr raten, unter Berücksichtigung der Tatsache, dass ich kein Profi bin, keine Bühne, sondern nur mein Wohnzimmer habe, das tenori-On an meiner (sehr guten) Surround-Anlage betreibe und kaum Erfahrung mit sonstigen Synths insbesondere nicht mit VA?
 
Eigenschaft
 
Nun ja, die "Wohnzimmer-Soundspiel-Anforderung" erfüllen alle beide...denk ich

es kommt drauf an wie weit Du gehen möchtest, was du so vor hast, wieviel Budget steht zur Verfügung und etc....

greets
 
Wie sieht's denn mit dem Radias Board aus? Wenn du sowieso in die Richtung elektronische Klänge gehen und experimentieren möchtest, wär das doch noch besser, oder?

http://www.musik-service.de/korg-radias-rack-Synthesizer-Vocoder-prx395754214de.aspx
http://www.musik-service.de/korg-radias-Synthesizer-und-Vocoder-prx395754213de.aspx

Ansonsten ist's eigentlich egal, ob du dir die M3 oder die M50 zulegst, die haben nämlich die gleiche Klangerzeugung an Board, unterscheiden sich da also nicht sooooo sehr. Die M3 ist natürlich mächtiger und bietet dir mehr und komplexere Möglichkeiten, aber gerade als Einsteiger würde ich dir eher zu der M50 raten - aber spiel doch beide mal im Laden an und überzeugt dich selber... ;)

LG, Sketch
 
Hier meine heutigen Testeindrücke:

Eigentlich gefiel mir der M50 nicht so schlecht, aber er hat für mich als bisheriger Arrangerkeyboarder doch ziemlich viele Nachteile:
1. Er hat zwar viele Sounds, die aber einzeln besehen z.T. schlechter als bei meinem bisherigen Keyboard PSR-S700 sind, dazu gehören die epianos und die Organs, aber auch die Blasinstrumente und Gitarren.
Klar, die Pads und Motionsynths sind erste Sahne, aber:
Was mich total nervt:
2. um ein einfaches Split zu erzeugen mit zwei Layern rechts und zwei Layern links brauche ich erstmal den Combination-Modus, dann muss ich da erstmal eine vorhandene Combination löschen und meine neue umständlichst eingeben.
3. Um die einzelnen Layer mit Effekten zu versehen, und sei es nur etwas mehr Chorus, brauche ich zig Menüs, in die ich untertauchen muss. Wozu solcher Aufwand?
In meinem PSR geht das im Mixer ein,zwei,hopp!
4. Freie Plätze für Usercombinations gibt es keine.
5. Der Arpeggiator reagiert vollkommen unkontrolliert, der macht Sachen, die ich nicht wirklich im Griff habe. Das klingt alles sehr toll, ist aber letztlich purer Zufall.
6. Die Chordtaster wirken extrem crappy, so als würden sie demnächst hängen bleiben oder ganz kaputt gehen.
7. Dasselbe gilt für die puppigen Drehregler. Das macht den Eindruck eines Aldi-Keyboards.

Nun zum M3
Für den gelten leider dieselben Nachteile. Er hat mit dem Karma einen noch unkontrollierbareren Arpeggiator, der noch mehr Überaschungen produziert, aber wozu? In meinen Augen reine Effekthascherei.
Klar, er hat noch mehr voices, aber die oben genannten Schwachstellen hat er genauso. Da liegt er auf einem Niveau mit Yamahas XG Voices ...
Und ehrlich gesagt war ich von der Haptik enttäuscht. Für so viel Geld hatte ich mir hochwertigere Taster etc. vorgestellt. Das wirkt doch alles etwas billig ...
Roland ist in dieser Beziehung zwar noch schlimmer, aber das tröstet nicht über diese doch nicht dem Preis entsprechende Ausstattung hinweg.

Auf gut Deutsch: beide Synths heben mich nicht vom Stuhl, und ich werde wohl bei meinem PSR-S700 bleiben ...
 
Nunja, weder der M3 noch der M50 sind Geräte, die anwenderfreundlich sind. Das heißt: Dransetzen und schnell was zusammenstellen ist nur bedingt möglich. Es ist nunmal kein Arrangerkeyboard, wo man für jede Funktion ne Taste hat, was auch bei dem Leistungsumfang gar nicht möglich wäre!



Hier meine heutigen Testeindrücke:

Eigentlich gefiel mir der M50 nicht so schlecht, aber er hat für mich als bisheriger Arrangerkeyboarder doch ziemlich viele Nachteile:
1. Er hat zwar viele Sounds, die aber einzeln besehen z.T. schlechter als bei meinem bisherigen Keyboard PSR-S700 sind, dazu gehören die epianos und die Organs, aber auch die Blasinstrumente und Gitarren.

Dem kann ich nur bestimmt zustimmen. Bei den Bläsern geb ich dir Recht. Die Sweet-Voices klingen schon sehr fein. Aber die E-Pianos und Orgeln sind doch recht ordentlich. Sie sind einfach nur anders. Wenn du jahrelang nur Yamaha gehört hast, kann das gut sein, dass es sich für dich als "falsch" oder "schlecht" anhört. Ich würde es in diesem Fall einfach als "anders" definieren.

Was mich total nervt:
2. um ein einfaches Split zu erzeugen mit zwei Layern rechts und zwei Layern links brauche ich erstmal den Combination-Modus, dann muss ich da erstmal eine vorhandene Combination löschen und meine neue umständlichst eingeben.

Hm, hab ich zwar selbst noch nicht ausprobiert, aber eigentlich gibt es immer eine Funktion, mit der du mit ein oder zwei Tastendrücken die aufgerufene Combi löschen kannst und somit deine eigenen erstellen und speichern (512Stück an der Zahl) kannst.

3. Um die einzelnen Layer mit Effekten zu versehen, und sei es nur etwas mehr Chorus, brauche ich zig Menüs, in die ich untertauchen muss. Wozu solcher Aufwand?
In meinem PSR geht das im Mixer ein,zwei,hopp!

Das PSR bietet dafür aber nicht die Effektvielfalt, die im Korg vorhanden ist. Vor allem nicht bei der M3! Wenn Korg alle Effekte in einem Mixer darstellen würde......dieses Menü möchte ich mir gar nicht erst vorstellen!

4. Freie Plätze für Usercombinations gibt es keine.

Siehe oben :)

5. Der Arpeggiator reagiert vollkommen unkontrolliert, der macht Sachen, die ich nicht wirklich im Griff habe. Das klingt alles sehr toll, ist aber letztlich purer Zufall.

Hab ich leider noch nicht weiter getestet. Ist aber wahrscheinlich eine etwas komplexere geschichte, die etwas Einarbeitung fordert.

6. Die Chordtaster wirken extrem crappy, so als würden sie demnächst hängen bleiben oder ganz kaputt gehen.
7. Dasselbe gilt für die puppigen Drehregler. Das macht den Eindruck eines Aldi-Keyboards.

Ja, die find ich auch nicht so besonders. Aldi-Keyboard find ich jetzt etwas überzogen...aber es erinnert halt an die M1 von damals. Und das solls ja auch.

Auf gut Deutsch: beide Synths heben mich nicht vom Stuhl, und ich werde wohl bei meinem PSR-S700 bleiben ...

Synths? Beides sind keine Synthesizer, wie man ihn definiert. Beides sind Workstations. Radias ist ein Synthi, Nord Lead ist einer, der Moog Voyager ist einer. Aber nicht die beiden von dir getesteten.

Ich will mich hier auf keinen Fall auf irgendeine Seite stellen...Yamaha oder Korg. Ich selbst spiele Yamaha, finde aber, dass Korg durchaus gute Produkte macht.

Brauchst du denn überhaupt solche Sounds, wie Gitarre, Klavier, etc.? Wenn du die alle schon in guter Qualität in deinem S700 hast, solltest du dich vielleicht wirklich nach nem richtigen Synthi umschauen. Oben sind ja schon welche genannt!

So, keep on groovin :)

Bye!
Christian
 
Ich denke das ganze hat auch viel mit der Erwartungshaltung zu tun, die sich bei jedem einstellt, oft sogar unbewußt. Ich erinner mich noch damals an meinen Roland XP30. Von Korg und Yamaha her kommend, habe ich mich absolut nicht zurecht gefunden.

Nichts in den Menüs gefunden, von den Begriffen und Konzepten TVF, TVA, Patches & Tones erschlagen, mich selbst über hochgelobte Sounds geärgert z.B. Strings, da ich als Referenz immer "meine" Korg Strings im Ohr hatte.

Doch die Zeit hat mich eines besseren belehrt, Roland ist nicht schlecht. Roland ist anders. Und mittlerweile habe ich einen ganz anderen Blick auf die restlichen Keyboards. Man sollte definitiv ein, zwei Bedienkonzepte verschiedener Hersteller ausprobiert haben (damit meine ich nicht 15 Minuten im Musikgeschäft klicken). Da kocht jeder sein eigenes Süppchen, seinen eigenen Geschmack.

Schlecht ist ein Korg oder Roland noch lange nicht, sonst würden die Hersteller ihre Bedienphilosophien nicht über derart lange Zeiträume beibehalten und sogar ausbauen. Sicher das eine oder andere Produkt geht manchmal völlig am Kunden vorbei in Sachen Bedienung, trotzdem hat sich jeder Hersteller auf eine Zielgruppe "eingeschossen".

Korg könnte eher was für Tüftler sein, die wirklich jede der angebotenen Modulationsmöglichkeiten auch nutzen, wer möglichst puristisch und alles im Direktzugriff haben möchte greift zu Clavia, wieder andere zu Roland oder Yamaha. Da möchte ich mich gar nicht festlegen, man sollte jedoch immer im Blick haben, daß sich einem die oft geniale Logik eines Geräts erst nach dem zweiten oder dritten Blick erschließt.
 
Hier mal ein paar Kommentare zu deinem Test:
2. um ein einfaches Split zu erzeugen mit zwei Layern rechts und zwei Layern links brauche ich erstmal den Combination-Modus, dann muss ich da erstmal eine vorhandene Combination löschen und meine neue umständlichst eingeben. ...

Der Korg M50/M3 wird mit vollem Speicher ausgeliefert. Da ist es logisch, dass man sich erst einmal Platz schaffen muss bzw. etwas überschreiben muss. Daten kann man ja bei beiden Geräten ohne Problem auslagern (USB/SD Card).
Wenn Du es umständlich findest, Dir einen Split zu bauen, dann hast Du etwas falsch gemacht, da es ganz einfach, diesen zu bauen. das ist schon seit Triton Zeiten ganz simpel mit ganz wenigen "Touches" zu machen. Ich baue in 5 Sekunden einen 3er Split. Voll grafisch unterstützt.

3. Um die einzelnen Layer mit Effekten zu versehen, und sei es nur etwas mehr Chorus, brauche ich zig Menüs, in die ich untertauchen muss. Wozu solcher Aufwand?
...
Da hat der Verkäufer Dir nicht den schnellen Weg gezeigt. Mit 2 "Aktionen" (Touches) bist Du in/bei den Effekten.

4. Freie Plätze für Usercombinations gibt es keine.
...

Doch - einige 1000 Plätze - siehe USB/SD Card
(Ich habe theoretisch für 4166666 Sounds Speicherplatz bei meinem alten Triton Studio)

5. Der Arpeggiator reagiert vollkommen unkontrolliert, der macht Sachen, die ich nicht wirklich im Griff habe. Das klingt alles sehr toll, ist aber letztlich purer Zufall.
...
Der Arpeggiator macht eigentlich nichts mit Zufall. Ausser man stellt auf einen Arp. für Drums einen Keysound oder ähnliches ein. Da mag es eigenartig klingen. Aber das Ziel von Karma ist es u.a. neue Anregungen zu geben. Da kann man beim rumspielen schon mal sehr positive Überraschungen erleben.

Zum Soundvergleich zum PSR-S700 äussere ich mich mal nicht öffentlich................:(

Mein Tipp: such Dir einen Shop, wo der Verkäufer Dir 3 Minuten etwas zu der Workstation zeigen kann.

Leider hat Yamaha eine eigene Logik im Menue Aufbau bei allen Keys entwickelt, die a.m.S. weit ab von dem liegt, was üblich ist, bzw. wie Menues bei technischen Geräten (in einer Windows/Fenster Welt) normalerweise aufgebaut sind. Da kann es schwer fallen, wenn man aus so einer "alten" Yamaha Welt kommt, mit modernen auf Usability getrimmten Workstations umzugehen.

Topo :cool:
 
Leider hat Yamaha eine eigene Logik im Menue Aufbau bei allen Keys entwickelt, die a.m.S. weit ab von dem liegt, was üblich ist, bzw. wie Menues bei technischen Geräten (in einer Windows/Fenster Welt) normalerweise aufgebaut sind. Da kann es schwer fallen, wenn man aus so einer "alten" Yamaha Welt kommt, mit modernen auf Usability getrimmten Workstations umzugehen.

Richtig, zumal das Menü in der PSR-S-Serie noch sehr sehr angenehm ist. Schau dir ma den S90ES an, den ich mein Eigen nenne.....da hörts echt auf mit Logik :)
 
Es kann ja sein, dass sich einem nach jahrelanger Bühnenpraxis und Handbuchstudium die Logik der Korgteile erschließt. Ich komme halt von den Yamaha Epianos, habe vorher Clavinova CVP307 und dann zuletzt PSR S-700 gespielt. Da habe ich auch am Anfang etwas Zeit benötigt. Aber es erschien mir immer alles logisch aufgebaut und vor allem von den Funktionen her übersichtlich.
Mir hat leider kein Verkäufer gezeigt, wie das Teil funktioniert, solche Verkäufer kenne ich ehrklch gesagt hier im Raum Stuttgart nicht. Da muss man schon selber wissen, wie die Teile funktionieren. Doch auch nach intensiverem vorhergehendem Manualstudium habe ich es nicht geschafft, mich am M50 intuitiv zurecht zufinden.
Dass man eine neue Combi nur durch Überschreiben einer alten bauen kann, finde ich geradezu hirnrissig. Wer denkt sich so etwas aus? Wenn ich selber mit zwei Layern rechts und zwei links arbeiten will, warum geht das nicht einfach so? Leuchtet mir überhaupt nicht ein?
Und warum es kein Mischpult gibt, an dem ich für die Spuren 1-8 bzw. 9-16 die wichtigsten Effekte, nämlich Chorus, Hall und weitere überschauen und regeln kann wie beim Yamaha Tyros, das leuchtet mir auch nicht ein. Stattdessen konfrontiert mich Korg mit irgendwelchen Filtern und anderem Kram, den ich gar nicht benutzen will.

Am liebsten würde ich einen neuen Tyros nehmen, aber der ganze Stylekram, den brauche ich nicht und SA und SA2 Voices auch nicht.

Wann also bauen die Hersteller endlich Workstations, die auch ein normaler User wirklich bedienen kann?
 
Ich bin davon überzeugt, wenn Dir jemand in 3-5 Minuten als "alter Yamaha User" einen Korg M50/M3 erklärt, wirst Du unter Usability Gesichtspunkten nicht mehr wechseln wollen.
Der M3 ist unter dem Gesichtspunkt Bedienerfreundlichkeit vor allen Dingen durch das Touchdisplay nicht zu toppen. Im OASYS (dem großen Flagschiff von Korg) hat die Bedienung schon fast was vom iphone.

Noch mal zu den freien Plätzen: Du kannst Dir jeder Zeit beim M3/M50 einen Split oder eine Combi erstellen und sie auch spielen - ohne die zu speichern. Nur ist sie beim Ausschalten weg. Ohne Daten zu speichern, sind sie nun mal weg. Das kann kein Keyboardhersteller der Welt ändern. Nicht gespeicherte Daten gehen verloren. Und auch noch mal: Speicherplatz hat man genug.

Auch noch mal: man ist aus einer Combination heraus ganz ganz schnell mit 2 "Touches" in einem extra Mixer für die Effekte.
Ich ändere Effekte für meine Sounds eigentlich zu Hause oder im Probereaum und stehe darüber hinaus dabei nicht unter Zeitdruck.



Topo :cool:
 
Das Problem ist in meinen Augen ein ganz anderes:

Ein Entertainerkeyboard, hat einen anderen Anspruch als eine Workstation. Die Leute, die ein Entertainerkeyboard (ab jetzt nur noch Keyboard) kaufen, wollen schnell spielen und brauch im schlimmsten Fall an Effekten nur einen Raumhall, damit es zuhause gut klingt, oder wenn man alleine Unterwegs ist.
Das Splits leichter zu realisieren sind, stimmt. Das ist beim Roland G70 sehr gut gelöst und immer noch Editierbar.

Zurück zur Workstation: Die meiste Anwender programmieren recht viel selber. Gerade die Bühnenkeyboarder gehen ganz anders mit den Effekten um als du es gerade beschreibst. Swagger hat dazu was schöns geschrieben. Effekte sind Effekte und ein Reverb simuliert nur den Raum des Instrumentes, der beim Key ja einfach nicht da ist, weil es aus der Platine kommt.

Ob die Sound schlecht klingen, kann ich nicht beurteilen, ich habe es nicht probiert, aber Beispiel G70: Alleine im Keller der Hammer. Klang wirklich sehr gut. Aber sobal mein Bruder mit der Gitarre dazu kam, sah das schon wieder ganz anders aus.

Will sagen: Wenn du dich länger und damit meine ich nicht vier Stunden im Laden, sondern mehrere Tage lang, wirst du merken, dass nicht alles so schlimm ist und umständlich, wie du denkst. Manche Sachen gehen gegen die eigenen Vorlieben, aber ich bekomme aus meinem G7 jetzt auch einigermaßen das raus, was ich mir vorstelle!
 
Es kann ja sein, dass sich einem nach jahrelanger Bühnenpraxis und Handbuchstudium die Logik der Korgteile erschließt. Ich komme halt von den Yamaha Epianos, habe vorher Clavinova CVP307 und dann zuletzt PSR S-700 gespielt. Da habe ich auch am Anfang etwas Zeit benötigt. Aber es erschien mir immer alles logisch aufgebaut und vor allem von den Funktionen her übersichtlich.

Nach dem Drücken der Menu Taste zeigt dir das Display alle wichtigsten Obermenüs an. Durch Antippen geht man auf andere Ebenen "runter". Das IST logisch. Der Menüaufbau der Hauptseite befolgt sogar die Signalkette: angefangen bei der Auswahl des Samples, über Verstärker und Filter hin bis zu den Effekten, die als letzte in der Singalkette eingebunden sind. Diesen Workflow verfolgt auch die Anlegung der Menüpunkte in diesem Menühauptfenster. Von oben rechts bis unten links, und zwar als würde man einen Text lesen. Das ist auch ganz logisch. Die Verteilung der Hauptparameter ist nicht zufällig angelegt.

Doch auch nach intensiverem vorhergehendem Manualstudium habe ich es nicht geschafft, mich am M50 intuitiv zurecht zufinden.

Du verwechselst hier Gewohnheit (PSR Benutzung) mit Intuivität (logische, verständliche, konsequente Struktur). Korg liefert zwei Handbücher: das eine für den schnellen Einstieg und das andere mit allen Parameterbeschreibungen. Gewisse Grundkentnisse sind aber bei jedem technischen Handbuch eine Voraussetzung.
Egal in welchem Modus du dich befindest - Program, Combi, Sequenzer - Effekte sind zum Beispiel immer als letzte angelegt in der Hauptmenüseite. Das ist logisch, konsequent und daher auch intuitiv erfassbar.

Dass man eine neue Combi nur durch Überschreiben einer alten bauen kann, finde ich geradezu hirnrissig. Wer denkt sich so etwas aus? Wenn ich selber mit zwei Layern rechts und zwei links arbeiten will, warum geht das nicht einfach so? Leuchtet mir überhaupt nicht ein?

Es geht hier nicht ums überschreiben. Korg war schon immer sehr großzügig mit Speicherplatz. Die geben dir vorprogrammierte Combis, und du kannst sie behalten, verändern oder neue erstellen. Die Tatsache, dass alle Combis vorprogrammiert sind, heißt nicht, du hättest keinen Speicherplatz. Die Originale kannst du ja übrigens zu jeder Zeit aus dem ROM nachladen, und zwar einzeln, eine ganze Bank oder alle. Das ist auf einem Yamaha oder Roland Keyboard nicht anders. Hirnrissig wäre für mich, wenn Korg die Combis fest im Speicher als Preset eingebaut hätte! Wozu sollte das denn gut sein? Wenn da z.B. 300 Combis sind die mir weder gefallen noch gut sind und ich sie nicht benutzen wll, warum sollten die irgendwo als Preset gespeicher sein?


Und warum es kein Mischpult gibt, an dem ich für die Spuren 1-8 bzw. 9-16 die wichtigsten Effekte, nämlich Chorus, Hall und weitere überschauen und regeln kann wie beim Yamaha Tyros, das leuchtet mir auch nicht ein.

Erstens, so etwas wie die wichtigsten Effekte gibt es nicht. Warum sollte ein Chorus zu den wichtigsten Effekten gehören? Da du gerade Blasinstrumente erwähnt hast, welcher Trompeter oder Saxofonist jagd sein Instrument über einen Chorus? Seit wann spielen Streicher über einen Chorus?
Du musst, und das wurde dir schon gesagt, umdenken. Du musst umdenken nicht deshalb weil Korg den M50 so gebaut hat, sondern weil du dich für einen Synthesizer entschieden hast und nicht für einen Arranger. Wenn ich mir ein Stagepiano kaufe, dann bemängele ich nicht die Tatsache, dass es Samples nicht laden kann, oder keinen Sequencer hat.
Die meisten Effektparameter im M50 lassen sich live steuern wenn man es so will und programmiert. Der M50 arbeitet mit Kathegorien wie Inserteffekt und Auxeffekt. Alles was Inserteffekt ist, kann auch als Auxeffekt verwendet werden und nicht nur Chorus und Reverb. Außerdem lassen sich die Effekte sehr komplex kombinieren und routen. Das kann man nicht mit einem Mixer darstellen.
Und Tyros mit M50 zu vergleichen geht nicht. Das sind verschiedene Instrumente für ganz verschiedene Anwenderbereiche. Es fällt mir ja auch nicht ein, den Tyros zu bemängeln, weil er nicht 5 Inserteffekte für einen Sound bereitstellen kann.

Stattdessen konfrontiert mich Korg mit irgendwelchen Filtern und anderem Kram, den ich gar nicht benutzen will.

Entschuldige bitte, aber von einem Synthesizer erwartet man Filter und all diesen Kram!!! Ich kann deinen Gedankenweg überhaupt nicht nachvollziehen. Wenn du deiner Frau einen Wagen kaufen willst, um die Kinder zur Schule zu fahren und hier und da einkaufen zu gehen, dann kaufst du wohl auch nicht einen Lastwagen und bemängelst, dass er nur drei Sitze hat und einen überdimensionierten Lastraum, den du gar nicht ausnutzen kannst und dass er nicht in die Garage passt, da zu groß.


Wann also bauen die Hersteller endlich Workstations, die auch ein normaler User wirklich bedienen kann?

Es ist egal ob du einen M3/M50, einen Roland Fantom oder eine Yamaha Motif unter die Lupe nimmst. Alle haben identische Aufbauprinzipien, u.z. gerade jene, die du bemängelst. Jetzt entscheide mal selbst, ob der ausnahmslose Rest der Workstationwelt auf der falschen Spur liegt oder du.
Die Hersteller bauen die Keyboards nicht nur nach eigenen Vorstellungen, sie führen auch Marktuntersuchungen durch und implementieren das, was die Kunden haben wollen. Es gibt kein auf dich allein zugeschittenes Keyboard. Entweder du passt dich dem Workstation/Synthesizer Konzept an, oder du wählst einen Arranger oder ein Stagepiano. Niemand braucht und benutzt alles was die Keyboards heute bieten. Egal ob Workstation oder Arranger oder Sonstiges.
 
Mir hat leider kein Verkäufer gezeigt, wie das Teil funktioniert, solche Verkäufer kenne ich ehrklch gesagt hier im Raum Stuttgart nicht. Da muss man schon selber wissen, wie die Teile funktionieren.

Lass mich raten: Du warst beim Soundland. Wenn Michael mal da ist, frag ihn ruhig, er hat Ahnung und ist eigentlich immer freundlich ... zumindest hab ich ihn immer so erlebt. Es wird heutzutage kaum ein Verkäufer mehr nachfragen, ob Du Hilfe brauchst, weil die meisten, die sich für eine Workstation oder einen Synthesizer interessieren, sich so gut in der Materie auskennen, dass sie den Verkäufern im Wissen voraus sind. Klar sind das meistens auch Keyboarder und haben sich mit diesen Teilen auseinander gesetzt, sind aber auch auf eine oder zwei Hersteller eingeschossen, so dass sie das tiefere Editing auch nicht aus dem Handgelenk schütteln. Allerdings solche Basics, wie Du sie verlangst, bekommen die ganz locker hin.

Viele Grüsse vom HammondToby
 
Ich schließe mich den bisherigen Kommentaren an: "Soundagent" ist mit einer (sehr verständlichen, ich stehe auch auf intuitive Bedienung) Erwartungshaltung ans Testen gegangen, der das Workstation-Konzept nicht gerecht werden kann.
Workstation bedeutet maximale Integration aller erdenklicher Features, die man irgentwie bei der Musikproduktion brauchen kann. Der Wunsch, bestimmte Dinge im direkten Zugriff an der Oberfläche zu haben ist verständlich, paßt aber nicht zum Workstation-Anspruch, alles mehr oder weniger gleichwertig und tiefgreifend editierbar zu machen.
Ich persönlich setze ua. aus den gleichen Gründen keine Workstations mehr ein: weil ich den ganzen Feature-Mumpitz nicht brauche, aber das wesentliche im direkten Zugriff haben möchte.

..
Ja, die find ich auch nicht so besonders. Aldi-Keyboard find ich jetzt etwas überzogen...aber es erinnert halt an die M1 von damals. Und das solls ja auch.

Also mir gefiel die labbrige M50-Tastatur super - ich mag solche ganz leichtgängigen gerne.
Mit der M1 hat das aber nichts zu tun, die hatte einen gaanz anderen Anschlag und eine für Workstations recht hochwertige Tatatur.

Synths? Beides sind keine Synthesizer, wie man ihn definiert. Beides sind Workstations. Radias ist ein Synthi, Nord Lead ist einer, der Moog Voyager ist einer. Aber nicht die beiden von dir getesteten.

Hui! Das ist aber mal ein ...sehr... gewagtes Statement. Seit wann das denn? :D
 
Liebe Leute,

es ist wirklich unheimlich lieb von Euch, wie sehr Ihr Euch um meine Probleme bemüht!
Ich bin gerührt und bedanke mich herzlich!:great:
Aber Ihr habt auch Recht: eine workstation ist nichts für mich! Einfach viel zu komplex, mit vielen Dingen, die ich auch gar nicht haben will und nie benutzen werde.

Mein Ausgangspunkt war eigentlich der, dass ich für mein Tenori-On, das eben vom Aufbau und der Art, wie man darauf Musik erstellt, total intuitiv ist, (das Handbuch hat 30 Seiten, und man braucht es kaum zu studieren), zusätzliche Voices für experimentelle Klänge suche, die ich damit ansteuern kann. Also eigentlich ein Soundmodul.

In anderen Foren hat man mir deshalb immer wieder den Blofeld empfohlen bzw. einen VA Synth.
Nun wird jeder hier sagen: oh Gott, jetzt noch das, der kommt ja nicht mal mit einer workstation klar, was will der mit einem VA Synth-Modul wie dem Blofeld.:rolleyes:

Und das ist meine Frage: ich habe noch nie einen analogen Synth bedient und kenne mich damit überhaupt nicht aus, weiß nicht was eine Wellenform ist, ein Hüllfilter, alle diese Sachen sagen mir nichts.:confused:

Also: macht es Sinn einen Blofeld zu bestellen? Testen kann ich ihn hier nirgends, jedenfalls nicht bei meinem Händler "Keyboard-City":confused:
 
Ich persönlich setze ua. aus den gleichen Gründen keine Workstations mehr ein: weil ich den ganzen Feature-Mumpitz nicht brauche, aber das wesentliche im direkten Zugriff haben möchte.

Das Problem hierbei ist eigentlich, dass wenn man "Oberklasse-Sounds" haben möchte , man den ganzen anderen Krimskrams mitkaufen muss. Ich spiele meinen Fantom eigentlich auch nur wegen der vorhandenen Sounds. Daraus bastel ich mir den einen oder anderen User-Sound sowie Performancen/Combinations. Tiefgreifende Bearbeitung brauch ich nicht, weil ich das gar nicht kann - und so kenne ich noch einige Kollegen.......

Grundsätzlich würde ich mich mit einem Portable-Key auch wohler fühlen, aber wenn man dort in die Oberklasse geht, zahlt man die Styles, den Voice-Processor usw. mit ohne dass man es eigentlich benötigt.

Ideal wäre praktisch ein Tyros3 mit 76er-Tastatur ohne (oder mit wenigen) Styles, ohne Voice-Harmony, ohne Festplatte...

Das dürfte dann so ca. 1500,00 EUR kosten und viele Live-Cover-Keyboarder wären glücklich.

ciao

bluebox
 
Liebe Leute,

da der Blofeld nur 399,- kostet, habe ich ihn mir jetzt einfach mal bestellt, mal sehen, wie ich damit klar komme, bei 33 Tagen Rückgabegarantie dürfte die Testphase lang genug sein ...
Übrigens die Demosongs des Blofeld sind ein Traum, endlich das, was ich klanglich eigentlich suche ...:great:
 
Das hört sich doch schon mal gut an (sofern Waldorfs Lieferschwierigkeiten à la Sachsenringwerke ein Ende haben). Und vielleicht packt dich ja irgendwann auch die Neugier des Soundforschers, und du willst wissen, was denn alles soundtechnisch geht - und wie.

Aber ob das eine Marktlücke wäre - ein Keyboard, das ganz einfach nur samplebasierte Presetsounds abspielt, und zwar reichlich davon und von einer Qualität wie in Topworkstations und Toparrangern, und einen 16fachen Multimode hat, bei dem aber bis auf den Multimode nichts programmierbar ist... also Sounds wie Tyros 3 und Motif XS mit Bedienung wie MM6/MM8, nur ohne die vier Cutoff/Resonance/Attack/Release-Knöpfe und mit mehr Tastern mit Soundnamen...


Martman
 
*edit: da waren die Voschreiber schneller.. *

Zum Blofeld:

Kommt wie immer drauf an ;)
Erstmal kannst du mit dem Blofeld nicht viel falsch machen - er ist wirklich unverschämt billich für das, was er leistet und ist klanglich ganz klar im HighEnd-Bereich einzuordnen. Zudem kannst du ihn ja einfach im Internet (z.B. bei MusikService ;) ) bestellen, in Ruhe ausprobieren und bei nichtgefallen wieder zurückschicken.

Bleibt einerseits die Soundfrage: der Blofeld ist sehr vielfältig, bewegt sich klanglich aber grundsätzlich im Spektrum analoger und digitaler Synthsounds aller Art ohne Sample-Charakter. Natur/-Workstation-Sounds wirst du da keine bekommen.

Andererseits die Bedienungs-Frage: intuitive Split- Layer- und sonstige Stagekeyboardfeatures findest du bei dem Gerät auch nicht an der Oberfläche. Das Ding ist für dich erstmal eine Büchse, an der du einen Presetsound anwählst und den über Midikeyboard spielen kannst.
Für alles weitere mußt du dich schon ein wenig mit den technischen Inhalten und der Menübedienung anfreunden.
Für allgemeine Aufgaben wie Layern, splitten usw. ist das sicherlich nicht sehr kompliziert, aber eben auch nicht PSR-like ;).
Was die Geheimnisse der Synthesizer-Klangerzeugung angeht: das mußt du für dich rausfinden, ob du Ambitionen hast, mit Klangprgrammierung zu experimentieren. Das Ding ist: die Materie ist, wenn man sie einmal verstanden hat eigentlich Kinderleicht - man muß nur einmal das Grundprinzip gerafft haben. Und hier macht es der Blofeld dir aufgrund seiner Menüsteuerung nicht ganz so leicht, den Überblick zu behalten - ein übersichtliches Instrument mit möglichst komplett "analoger" Bedienoberfläche wäre hier die bessere Wahl.

Grüße, Andi


BTW: ich hätte bei Bedarf einen Virus Indigo abzugeben...
 
Ich werde erstmal mit den Presets arbeiten und mich dann Stück für Stück weiter vortasten. Am Soundbasteln an sich hatte ich schon immer Freude ... (P.S. wollte als Kind immer Toningenieur werden ...)
Der Blofeld ist schon unterwegs zu mir ...
;)
 

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