Macht es Sinn beim Multitracking die Effekte separat aufzunehmen ?

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Redo
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Hallo in die Runde,

vielleicht ist es etwas trival gefragt, aber ich überleg mir immer wieder, ob es nicht sinnvoll wäre, generell die Effekte, wie z.B. Reverb, Delay, ....getrennt auf Tracks/Spuren beim Multitracking aufzunehmen.


Z.B. ich möchte einen Song aufnehmen, bestehend aus 1x Gesang und 2x Gitarre (1x Rhyth, 1x Solo)
Somit nehme ich erst die Rhythm.Git., dann den Gesang und dann die Solo-Git. auf.
Also 3 Hauptsignale, die ich jeweils schon beim Aufnehmen möglichst mit guten Effekten unterstütze (zumindest mir über den Kopfhörer gut einstelle)


Nun kann ich mich entscheiden, ob ich das z.B. Git. Signal

a.) kpl. mit Effekt auf eine (oder stereo) Spur aufnehme..
... Vorteil: ich habe das aufgenommen, was mir während der Aufnahme wirklich am besten in der Einstellung der Effekte auf dem Kopfhörer) gefallen hat und brauche beim Mixdown keine Effektresourcen. Außerdem spart es Tracks/Spuren.
... Nachteil: ich kann den Effekt-Anteil beim Abhören danach kaum mehr effizient verändern, außer noch mehr Reverb, etc. neu dazumischen, aber z.B. nicht weniger Reverb..
oder:
b) das trockene Signal und das Effektsignal auf getrennte Spuren (Mono + Stereo Spur) aufnehme..
... Vorteil: ich habe das gleiche Klangergebnis (!?) aufgenommen, aber kann den Effektanteil später noch dosieren, oder eventl. beim Mixdown nochmal neu wählen.
... Nachteil: benötigt mehr Tracks/Spuren
oder:
c) letztendlich nur das trockene Signal (Mono Spur) aufnehme.
- > dann könnte ich gleich nach b) vorgehen und wenn mir die Effekt-Spuren nicht gefallen beim Mixdown neue Effekte wählen.... würde natürlich gleich Tracks/Spuren sparen, aber bräuchte beim Mixdown und selbst vorher, wenn ich dann z.B. dazu die Gesangsspur einsinge schon wieder Effekte für die vorher aufgenommene Gitarrenspur.. letztendlich sehr viele unterschiedliche Effekte gleichzeitig.



Dazu die Fragen:
1.) wenn ich, wie bei b) die Effekte wirklich parallel zum trockenen Signall auf getrennte Spuren aufnehme, hab´ ich extrem schlechten Signalpegel auf der Effektspur, da er ja nur anteilig zum gut ausgesteuerten trockenen Signal ist. Macht das Sinn ? ... wird das wirklich in der "Praxis" so gemacht ?.. müsste ich nicht versuchen einen viel besseres Effektsignal aufzunehmen, obwohl ich dies in dieser "Stärke" ja dann nie gebrauchen kann !

2.) zu b): Macht das Prinzip nur Sinn für einen Effekt der später anteilig dazu erscheinen soll, wie z.B. bei Reverb ?
Wie schaut es bei Git.- Effekten aus, wie z.B. einen Tremolo, oder Chorus Effekt ?... kann ich den mit gleichem Klangergebnis sinnvoll über die Effektspur beim Mixdown dann dazumischen ?
Ein Kompressor für Gesang, oder Gitarre würde man erst beim Mixdown verwenden, oder gleich direkt bei der Aufnahme einsetzen ?...

3.) letztendlich würde ich immer nach a) oder b) verfahren wollen und somit nie nur tockene Signale aufnehmen wollen, da ich den alten erstellten Mixdown ja nie mehr passend nachvollziehen könnte, z.B. welche Effekte ich überhaupt verwendet habe) wenn ich nur die trockenen Tracks z.B. nach Jahren wieder anhöre.... gut, mein 1. Mixdown ist natürlich archiviert.


Wie geht Ihr da vom Prinzip vor, bzw. was würdet Ihr mir empfehlen ?

Ich Danke Euch

Grüße
Redo

P.S.: Zur Info, mein Equipment ist nicht sehr aktuell und erlaubt keinerlei "Zwischenspeicherungen", oder anderer Möglichkeiten, trotzdem liebe ich es mit den Teilen zu arbeiten.

-> analoges 32 Kanal-Mischpult / 16-Spur Tonband / ein handvoll Effekte für Gitarre und Gesang
 
Eigenschaft
 
Hallo zusammen,

sorry, ich denke, ich wäre mit meiner Frage(n) besser in der Abteilung "Recording & Mixing" aufgehoben !

Vielleicht wäre jemand so nett und könnte mir das kurz mal "verschieben"... (sonst kopier ich die Frage halt nochmal gerne in die andere Abteilung)

Vielen Dank und Gruß
Redo
 
Wenn eine DAW im Spiel wäre, dann wäre die Frage recht einfach zu beantworten. Analog wird es wohl schwieriger sein.
Zum einen unterscheide ich grob zwischen zwei Arten von Effekten. Da sind die, welche entscheidend zum Klang eines Instrumentes beitragen. Verzerrer, Chorus, Wah und dergleichen. Da es bei diesen Effekten zum Teil auf das dynamische Steuern des Effekts während des Spiels ankommt sollte aus meiner Sicht diese Effekte mit aufgenommen werden. Bei den anderen Effekten wie EQ, Hall, Kompressor usw., die praktisch zur nachträglichen Würzung des Gesamtsounds eingesetzt werden, ist es wohl besser sie nachträglich erst hinzuzufügen. Bei einigen Effekten gibts eine Grauzone, Tempodelay kann durchaus schon mal mit aufgenommen werden um die speziellen Einstellungen, die ja das Gitarren spiel an sich eventuell wesentlich beeinflussen, nicht zu verlieren. Wenn die Spuren-Anzahl kein Thema ist, dann auch auf einer eigenen Spur.
Wenn gemeinsam aufgenommen wird, dann muss aber auch alles stimmen, Effekteinstellungen und das Pegelverhältnis. beim separaten Aufnehmen hat man noch Handlungsfreiheit ob man eventuell nicht doch noch einen andere Variante ausprobiert. Und selbst da ist der aufgenommene Effekt zumindest als Vorlage nützlich.
Wenn du analog aufnimmst, solltest du unbedingt immer mit einem ausreichend hohen Pegel aufnehmen. Denn sonst kann es leicht zu unnötig hohem Rauschen kommen. Wenn du eine hoch ausgesteuerte Spur beim Mixdown leiser drehst wird da ja auch das Rauschen der Spur leiser. Wenn die Spur zu leise aufgenommen ist, dann verstärkst mit dem lauter machen auch das Rauschen.
Zu guter Letzt hast du beim Analogen arbeiten ja noch das Problem dass es immer an genug Outboard-Equipment während des Mixdowns fehlt. Zu wenig Kompressoren, zu wenig Hallkisten, zu wenig Auxwege, zu wenig Mischpult-Returnleitungen. Dadurch solltest du bei jedem Aufnahme-Projekt nachdenken wie viel spuren du benötigen wirst und was du alles wie bearbeiten willst. Dine die mit einer DAW meist weniger Probleme mit sich bringen.

ICh habe eine Zeitlang mit einer 16-Spur Maschine Aufnahmen gemacht. vier Mono-Kompressoren und zwei Gates waren damals mein Besitz und 2 Multieffekte, später noch ein dritter. Hin und wieder hieß es da schon mal Submixes zu machen um Spuren frei zu bekommen oder für den finalen Mixdown einen Kompressor frei zu spielen.
ABer mit etwas Planung gehts dannn doch.
 
Meine unmaßgebliche Meinung:
Effekte, die das Spielgefühl beeinflussen, gehören direkt aufs Band/in die Maschine
Raumeffekte, insbesonders Hall und Delay, EQ und Panoramaeffekte spielt man
ohnehin besser nachträglich ein. Im Zweifelsfall lieber keine Effekte oder
ganz ohne Amp. Reampen kann man immer noch, dauert aber dann etwas länger.

Effektspur separat aufnehmen....da verstehe ich den Sinn erlich gesagt nicht so ganz.

Wenn die Anzahl der Spuren kein Thema ist, kann man ganz trocken, mit Amp und mit Ampp+Effekten
aufnehmen und hat hinterher inkl. Reamping alle Alternativen offen.
 
Hallo,

vielen Dank für Eure recht ausführlichen Einblicke und Betrachtungsweisen.
Das bestätigt schon soweit mein Grundgefühl, wie ich es eigentlich auch immer gehalten habe. Somit spezifische Effekte immer möglichst passend gleich mit dem "Haupt"-Signal aufzunehmen, sich aber mit den "würzenden" Effekten für den Gesamteindruck eher zurückhalten und gezielt beim Mixdown ins Spiel bringen....passendes Equipment vorausgesetzt.

Herzlichen Dank an Euch beide.

Gruß
Redo
 
Traumverwirklichung und reine Handhabung...

Anfang der 80´iger habe ich von so einer Maschine geträumt, Mitte der 80´iger konnte ich mir gerade mal eine gebrauchte 4-Spur Tascam (A3440) leisten. Anfang der 90´iger hab ich mir dann ein Cassetten 8-Spur Tascam MIDI-Studio (688) neu gekauft und Mitte der 90´iger Jahre eine gebrauchte 1/2 Zoll MSR 16...
Ende der 90´iger haben mir meine Kollegen versucht beizubringen mit Cubase umzugehen. Den Computer den sie mir dafür später geschenkt haben, hab´ ich vor ein paar Tagen rausgetragen, da ich ihn nie verwendet habe.... ist für mich einfach zu wenig greifbar gewesen.

Der Musikalität ist das völlig egal mit welchem Medium Du Dich abgibst, die Idee ist das wichtigste... und wenn man Zeit hat, darf´s halt bei der Technik auch mal dafür etwas länger dauern ;-)

Gruß
Redo
 
Ach die Studer 24er, schon gut aber nicht so gut wie die 16er;-)
Allerdings wären mir die 12k doch zu viel für den Spaß.
 
12k ist doch ein Schnäppchen.

Trotzdem würde ich mir wenn ich den Workflow beibehalten möchte überlegen, vielleicht doch auf digital umzustellen. Das bekommt man hinterher geworfen das Zeug:

http://www.ebay.com/bhp/24-track-recorder
 

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