(Mal wieder?) Amp-Micing mit dem E906

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Hey,
ich hab ein Sennheiser E906, und möchte damit meinen Two-Rock Studio Pro 35 mikrofonieren.
Für bessere, reproduzierbare Ergebnisse hab ich natürlich auch noch einen Micständer.

Bevor ihr auf mich 'losgeht' :D :
Ich hab schon viel im Netz rumgelesen, aber wollte meine Frage dann doch ganz gern noch mal an euch stellen:
Es ist so, dass ich einfach nicht zufrieden mit dem Sound bin. Was mein Two-Rock in echt von sich gibt, das hört man in der Aufnahme nicht so wirklich - in der Aufnahme fehlt ein wenige das 'gewisse Etwas'.

Jetzt ist es so, dass ich das Mic aber auch echt sehr nah am Amp hab - kann da eine Art Nahbesprechungseffekt auftreten?
Dazu klingen verzerrte/angezerrte Aufnahmen auch nicht wirklich so, wie in echt - gerne zu harsch oder zu matschig oder, was auch gern vorkommt, irgendwie fuzzig. Woran kann das liegen?
Hier mal ne Aufnahme mit der atuellen Micposition, die für mich so am besten klappt.. : https://soundcloud.com/joe-771018854/fender-telecaster-effectrode-tube-drive



PS: Ich weiß, dass ihr mir das Ausprobieren nicht abnehmen könnt, aber vielleicht könnt ihr mir ein wenig Grundwissen & Verständnis mitgeben - das war die Intention für den Thread :)


Danke für eure Hilfe schon mal im Voraus,
Joe
 
Eigenschaft
 
Ich würde es erstmal grundsätzlich ohne Hall aufnehmen. Der Verwäscht immer viel und kann in der DAW noch hinzugefügt werden.
Dann kannst du den Sound erstmal besser beurteilen.
 
der Hall gehört nun mal zum Amp... da verwäscht auch nichts
(ich musste erst mal nachsehen, ob das eine 'echte' Feder ist...)
die Nähe des Mikro hat natürlich einen Einfluss, speziell in Relation zum gehörten Raumklang
aber die Auswirkungen ? :gruebel:
der Amp ist relativ komplex einzustellen und das 906 hat selbst noch mal 3 Schaltmöglichkeiten (iirc)
das kann schon abendfüllend werden...

cheers, Tom
 
Ich hab beim E906 immer die Mittelstellung (also 'normal'), da die anderen 'Modi' recht gleich klingen und ich die deshalb kaum verwende - lieber der praktische Mittelweg.
Ohne Hall mach ich teilw. auch, aber das sollte ja nix am Gitarrenklang (sozusagen) verändern.
Also das Mic mal weiter weg stellen? so 3-5cm?
 
der Abstand hat sicher einen starken Einfluss, auch der Winkel
das 'fizzelige' ist teilweise der guten Abbildung geschuldet... wobei das vermutlich bei dir noch viel mehr in Erscheinung tritt, als in dem 'weichgezeichneten' Soundcloud Stream

cheers, Tom
 
Ich hab beim E906 immer die Mittelstellung (also 'normal'), da die anderen 'Modi' recht gleich klingen und ich die deshalb kaum verwende - lieber der praktische Mittelweg.
Ohne Hall mach ich teilw. auch, aber das sollte ja nix am Gitarrenklang (sozusagen) verändern.
Also das Mic mal weiter weg stellen? so 3-5cm?
Bitte versteh mich jetzt nicht falsch, aber wenn du die Unterschiede der verschiedenen Schaltungen des e906 nicht hören kannst (die doch sehr gravierend ausfallen), dann hast du noch eine ganze Menge Gehörbildung vor dir, bevor du damit beginnen kannst, wirklich ernsthaft Gitarrenlautsprecher zu mikrofonieren.

Der Schalter bei e906 bewirkt eine Anhebung bzw. Absenkung rund um 4 kHz, die dem Signal deutlich mehr Schneid/Biss geben kann - oder bei Bedarf auch entfernen.
1184-0006





Jetzt ist es so, dass ich das Mic aber auch echt sehr nah am Amp hab - kann da eine Art Nahbesprechungseffekt auftreten?
Bei jedem Mikrofon das keine Kugelcharakteristik aufweist (also jedes Mikrofon das kein Druckempfänger sondern ein Druckgradientenempfänger ist) tritt der Nahbesprechungseffekt auf: Eine Anhebung tiefer Frequenzen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Der Schalter bei e906 bewirkt eine Anhebung bzw. Absenkung rund um 4 kHz, die dem Signal deutlich mehr Schneid/Biss geben kann - oder bei Bedarf auch entfernen.
Natürlich höre ich einen Unterschied! Aber ich hab das ganze ein mal ausprobiert, und dann für mich beschlossen, dass mir die normale Stellung am besten gefällt - oder die Anhebung bei 4kHz für (sehr) verzerrte Sounds. Aber wie gesagt, ich fummel daran eig. nicht rum. :)

Bei jedem Mikrofon das keine Kugelcharakteristik aufweist (also jedes Mikrofon das kein Druckempfänger sondern ein Druckgradientenempfänger ist) tritt der Nahbesprechungseffekt auf: Eine Anhebung tiefer Frequenzen.
Okay, dann kommt das Teil mal weiter weg.
 
Okay, dann kommt das Teil mal weiter weg.
Du kannst den Nahbesprechungseffekt auch einfach durch einen entsprechend eingestellten Low-Shelve-Filter kompensieren.

Das Mikrofon weiter weg stellen verändert den Klang durch den größeren Abstand zum Lautsprecher, und erhöht den Raumhall-Anteil des Signals.
 
Hallo,
vermutlich hast Du das schon mal gemacht, trotzdem will ich es auch noch anregen. Mal ein zweites Mikrofon (zB SM57) neben dem e906 aufbauen und dann im A/B-Vergleich die Unterschiede bewusst werden lassen. Richtig interessant wäre es, wenn Du eine Stereoschiene hättest und damit beide eng beieinander fix montieren könntest. Dann die Position beider Mikrofone zugleich verändern - Abstand und Winkel zur Membran, Verschiedene Stellen des Speakers usw.
Und echt spannend: Beide Mikrofone so ausrichten, dass sie sich gegenseitig (nahezu) auslöschen, dann hast Du die Unterschiede vor Dir :)
Das finde ich sehr lehrreich im Hinblick auf die Art, wie das Mikro "funktioniert"
Grüße
Markus
 
Du beschreibst etwas, was bei Nahmikrofonierung von Amps quasi die Regel ist.
Bringe mal Dein Ohr so nah ran, abgesehen vom Hörverlust ;), klingt es eben zu nah, zu direkt und trocken.

Die Vorschläge die richtige Mikroposition (nah bis fern, von der Kalotte bis zum Rand inkl. Winkel) zu finden sind schonmal gut, allerdings hat auch dies seine Grenzen.

Den KLang wie der Gitarrist ihn kennt setzt sich aus dem Raum in dem der Verstärker steht, einem gewissen Abstand zum Amp, und auch die vertikale Abhörposition (meistens steht man ja)
zusammen, und man hört mit 2 Ohren das Signal (inkl. Laufzeitunterschiede uvm.).

Was tun?
Erstmal korrekte Mikroposition finden, dann ggf. mit zwei Mikros abnehmen, idealweise auch unterschiedlicher Bauart.
Tauchspulenmikros neigen für sich allein aufgenommen, zu einer gewissen Trockenheit des Signals, was ich alleine nicht ganz mag (gerade bei Clean bis Crunch)
Da sind Bändchenmikros alà tbone RM700 u.ä. sehr gut. Zumal man diese noch weiter weg stellen sollte (ausgeprägter Nahbesprechungseffekt, da Achter-Charakterisitik).
Die 8-Charakteristik nimmt also auch von hinten auf, was dem Signal in der Summe mehr Luft geben kann.

Noch weiter nähern kann man sich mit einem zusätzlichen Großmembrankondensatormikro (kurz: GMK-Mikro), was durchaus an dem Platz stehen sollte, bei dem der Gitarrist einen guten Klang des Amps hört.
Gute GMKs (sollten in den Mitten sauber sein) können hier noch einiges rausholen.


Ich für meinen Teil mache diesen Aufwand mit dem GMK nicht, da alle Gitarren ob clean oder verzerrt letztlich im Mix noch an Ihren Platz gebracht werden müssen, mit EQ, Comp, Delay (kaum hörbar macht aber Platz zwischen den Signalen) und Co.
Ich habe eine feste Installation mit zwei Mikros, ein Sennheiser e606 recht nahe am Rand des Speakers (1cm - 10cm, je nach Lautsprecher, von der Bespannung weg) und ein Bändchen AEA R84 mehr zur Kalotte, dafür ca. 30 cm weg.
Das Bändchen ist führend und wird leicht vom deutlich trockenerem leicht kühleren Klang des e606 gestützt.
Der Rest ist Mixing-Bearbeitung in der DAW, je besser das Signal (AEA R84 und e606 bieten ja gute Signale) desto einfacher die Bearbeitung.
 
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