Mandolinen Userthread

  • Ersteller derfotograf
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Hui... Gibt sogar einen Userthread :)

Ich hab mir gestern eine Mandoline gekauft. Uralt und nicht gerade mehr die schönste.
Aber für nette 25€ ein tolles neues Spielzeug.

Ich weiß nicht welche das ist und wie alt. Weiß jemand eventuell irgendwelche Infos oder Schätzungen zu so etwas?

Leider sind die Mechaniken sehr starr so dass ich die tiefen Saiten nur mit einer Zange stimmen kann :(

20130309_151610.jpg
 
Irgendwelche Aufkleber im Innern der Mandoline gibt es nicht?
Könnte eine im Vogtland gebaute Mandoline sein, Sammlerwert hat die nicht. Für Spieler hängt es natürlich von Hals, Bünden und Mechaniken ab.
Gibt bei eBay glaub um die 30 Euro ... lieber behalten und spielbar machen! ;)

Die Mechaniken müssen natürlich gefettet werden, bei zu starker Korrodierung hilt das aber auch nichts.
Vor einem Austausch kannst du immer noch die Hammermethode mit einem Rostlöser (Caramba, WD40) probieren, das ist jetzt aber ein "nicht ganz professtioneller" Vorschlag.
 
Irgendwelche Aufkleber im Innern der Mandoline gibt es nicht?

Nun habe ich doch einen Aufkleber entdeckt... Hat sich etwas im Schatten versteckt.
Es steht folgendes:
Jul.Heinr.Zimmermann
Leipzig
No. 2802
St. Petersburg, Moskau, Riga

Oho... hab mal gegoogelt. Könnte 100 Jahre alt sein. Der Herr ist 1922 verstorben. Oder wurde unter dem Namen auch danach noch produziert?
Ist das überhaupt ein Name den man kennt?
 
Da muss ich jetzt passen, bin kein Spezialist für klassische Mandolinen.
(Ich kanne mich eher mit amerikanischen Mandolinen aus, in der Art mit gewölbten Decken nach Geigenbauweise, wie sie Gibson angefangen hat zu bauen, als Paula-Spieler weißt du ja, wo der Ursprung liegt.)
Zimmermann scheint ja einen Namen zu haben, ist nur die Frage ob die Mandoline wirklich so alt und ob der Aufkleber echt ist? :nix:
 
Habe entwas gefunden:
Zimann.jpg


Diese Werbung wird auf ebay Angeboten und mein Modell wird hier erwähnt:
Garantiert eine alte Original Werbe-Annonce aus einem Journal von 1913.

Würde mich stark interessieren, ob die tatsächlich so alt ist und echt ist.
Würde das dann irgendeinen Sammlerwert haben, oder sind solche Teil auch wenn sie so extrem alt sind prinzipiell wertlos?
 
Als Aussenseiter: Bezweifle, dass die echt ist. Wikipedia zufolge war "Jul. Heinr. Zimmerman" die Klavier-Marke von dem Herrn. Sonst soll er nur Messinginstrumente gebaut haben.

Frag am besten beim Musikverlag Zimmermann nach, der gehörte zum damaligen Unternehmen dazu und scheint, Google zufolge, noch Auskunft geben zu können.
 
Wikipedia zufolge war "Jul. Heinr. Zimmerman" die Klavier-Marke von dem Herrn. Sonst soll er nur Messinginstrumente gebaut haben.

Das würde ich so nicht sagen.
Auf dem Aufkleber in der Mandoline steht ja auch die Modellbezeichnung "2802" und laut dieser Werbung die ich gepostet habe die ja als Überschrift die Marke "Jul. Heinr. Zimmermann" hat wird bei den Mandolinen ebenfalls eine 2802 angeführt. Soweit würde sich das schon decken...
 
Ja nun, die Leute, die so einen Aufkleber faken, informieren sich natürlich auch und nehmen z.B. die Nummer so eines bekannten alten Werbeplakates.
 
Alex_§270;6367549 schrieb:
Würde das dann irgendeinen Sammlerwert haben, oder sind solche Teil auch wenn sie so extrem alt sind prinzipiell wertlos?

Gemäss meiner Erfahrung wird die trotzdem nicht allzuviel Wert haben, ausser du findest jemanden, der exakt auf dieses Modell aus ist.
-> wird dir nicht viel mehr Geld einbringen als dass du bereits ausgegeben hast.
Zudem war das dazumals auch bereits ein Einsteigermodell, wie man dem Werbeplakat entnehmen kann. -> Wird wohl echt sein, sowie die Mandoline selbst.

Mandolinen mit Sammlerwert sind meistens italienischer Herkunft und natürlich gibt es auch hier beliebte und weniger beliebte Manufakturen.
 
Mandolinen mit Sammlerwert sind meistens italienischer Herkunft und natürlich gibt es auch hier beliebte und weniger beliebte Manufakturen.
Ja genau, ober eben eine Gibson von Anfang des letzten Jahrhunderts.
 
... ich denke auch, dass man nicht unbedingt das Etikett des zweitbilligsten aller Instrumente überhaupt faken würde ... Die Mandolinen sind zwar nicht wörtlich am laufenden Band, dennoch aber in rauen Mengen gebaut worden, und sicherlich auch mit wechselnder Qualität. Wenn sie keine Risse hat, ist es doch prima. An die Mechaniken würde ich erstmal mit Ballistol oder WD40 drangehen, die kann man aber ggf. auch ersetzen.
 
Auch Werbeplakate kann man Faken, dass ein Bild auf Ebay gefunden wurde, ist für mich noch kein Korrektheitsbeweis. Deshalb: Am besten beim Verlag anfragen, die sollten das wissen. Habe über Google einen Fall einer Geige gefunden, wo das geklappt hat.
 
Geht es um Geigen würde sich das vielleicht sogar lohnen, wobei auch hier hauptsächlich Italienische Fabrikate für viel Geld weiterverkauft werden können. Die massenhaften Deutschen Fälschungen dieser Zeit können auch einen gewissen Wert haben, wenn sie denn gut genug verarbeitet sind und noch hübsch ausschauen. (Manchmal sogar ein paar tausend Euro, hatte selbst auch mal das Glück bei einem Dachbodenfund)

Aber hier geht es um neapolitanische Mandolinen, das ist eine ganz andere Liga als dass es Geigen sind. Selbst wenn die besagte Mandoline echt wäre, hätte sie keinen grossen materiellen Wert.
Und wie gesagt- wer fälscht schon ein Billig-Produkt?
Zumal es sich zu dieser Zeit gar nicht lohnte, deutsche Fabrikate zu fälschen.

Das wäre im Vergleich wie, wenn jemand heute eine (billige, z.B. Dimavery?) chinesische Gitarre kopieren und entsprechend Labeln würde.
 
Als Aussenseiter: Bezweifle, dass die echt ist. Wikipedia zufolge war "Jul. Heinr. Zimmerman" die Klavier-Marke von dem Herrn. Sonst soll er nur Messinginstrumente gebaut haben. ...

Echt dürfte sie schon sein, da zum Fälschen nicht lohnend, aber Zimmermann hat sie nur verkauft. Nur die Tasteninstrumente - in der Anzeige auf der rechten Seite - sind "aus eigener Fertigung".
Zitat:"1890 Errichtung einer Verkaufsstelle in der Zeitzer Str. 13; hier werden neben dem eigenen Fabrikat alle Arten von Musikinstrumenten geführt"
Die anderen Musikinstrumente wurden also zugekauft. Naheliegend wäre eine Herkunft aus dem Vogtland! ;)
Zur Zeit übrigens auf Ebay: Ein Modell No. 2806 für 140 Euro.
 
Zur Zeit übrigens auf Ebay: Ein Modell für 140 Euro.
140 € ist Sofortkauf, bleibt die Frage, ob das jemand macht.
Die kann ja auch für einen niedrigeren Preisvorschlag weggehen - oder gar nicht.

140€ wäre eigentlich schon ein Liebhaberpreis.
Wer ersthaft Mandoline spielen will, bekommt für den Preis ein sicher besseres und leichter spielbares Instrument neu .
Oder er müsste noch weiteres Geld in das Instrument stecken.
Zum Aufmöbeln und Mandoline ausprobieren sind die normalen 30-50€, für die solche Instrumente meist verstiegert werden, realistischer.
 
140 € ist Sofortkauf, bleibt die Frage, ob das jemand macht. ...

Du hast natürlich recht - ich glaube es auch nicht unbedingt. Sie ist auch schon länger drin und der Anbieter ist ein gewerblicher Verkäufer. Ich habe den Preis nur mal zur Dokumentation reingeschrieben. ;)
 
Ich habe nun eine Antwort bekommen vom Zimmermann Verlag...
Ich hatte ihnen ein Foto geschickt und die Angaben vom Etikett und nachgefragt, ob das original ist und was ein eventueller Sammlerwert ist.

Klingt zwar nicht sooo gut, was als Antwort gekommen ist, aber doch wesentlich besser als erwartet :D

Sehr geehrter Herr *******,

mit Bestimmtheit können wir nicht sagen, ob es sich dabei um ein Zimmermann-Instrument handelt. Ihr Instrument sieht einem Modell ähnlich mit der Nummer 5498 aus Ahorn mit Mechanik in einfacher Ausführung. Der Preis war um 1910 etwa 7,-- Goldmark, das sind umgerechnet ca. 65,-- Euro. Ich denke, das entspricht auch ungefähr ihrem heutigen Wert, aber das müsste ein Fachmann beurteilen.

Allerdings ist es durchaus möglich, dass es sich um ein älteres Modell handelt - und daher eine niedrigere Nummer hat. Ich würde aufgrund der Angabe der Unternehmenssitze annehmen, dass es zwischen 1888 und 1900 gefertigt wurde.

Mit besten Grüßen

S**** B****
Archiv
 
Hi,
ich bin seit heute Besitzer einer Mandoline :)

100_1745.jpg

Leider ist nirgendwo ein Hertsteller-Etikett, oder ähnliches zu finden. Hat jemand schonmal so ein Modell gesehen und kann etwas dazu sagen? Ich habe leider gar keine Infos dazu, ausser dass sie etwas älter und nicht gerade ein Topmodell ist.
 
Glückwunsch zum neuen Instrument!:great:
Das ist ja eher eine relativ schlicht verabreitete "neapolitanische" Mandoline, gefällt mir so besser als mit aufwendigen Verzierungen.
Aber keine Ahnung, woher die kommen könnte? :nix:

Der Harfenform-Saitenhalter dürfte nicht Original sein, der kommt mir etwas arg massiv vor, außerdem werden die dicken G-Saiten wohl erst am einen "Harfenende" oben entlang geführt.
Du musst gucken, dass der Saitenhalter die Saiten nicht kurz vor der Verankerung irgendwo leicht berührt, das gibt komisch mitklingende Töne, ggf. Saitenhalter leicht verbiegen.
Oder Saumstoff o.ä. dazwischen machen, sieht aber blöd aus, wenn die Saiten an der einen Stelle oben sind.
 
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