Marshall JVM Mod mal anders

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Hallo zusammen :)

Ich habe seit Herbst letzten Jahres meinen Marshall JVM205H modifiziert und da ich es zeitlich nicht geschafft habe, das ganze als Tagebuch zu führen, möchte ich nun rückblickend die ein oder andere Erfahrungen teilen und euch mein Projekt etwas näher bringen.
(vorallem mit Fotos)

Klar, viele denken jetzt gleich: "Boah, JVM und Modderei - ich kanns nicht mehr hören, gibts doch wie Sand am Meer" - Ja, korrekt, stimme ich zu! :D
Den C83 hat vlt. jeder schon rausgerissen und viele andere Mods sind auch sehr beliebt und einfach durchzuführen.
Ich habe ebenfalls einige der "Standard"-Mods eingebaut, aber das Hauptaugenmerk des Umbaus lag eigentlich ganz woanders.
Die Mods waren eigentlich nie "notwendig" in dem Sinne, da ich mit meinem 205H durchaus zufrieden war. Dennoch war es quasi ein Aufwasch die gängigsten mit einzubauen.

Im Grunde hat es damit angefangen, dass mir der Kaltgeräteanschluss und die Klinken-Anschlüsse der Speaker dermaßen auf den Sa** gingen, dass mir schon seit Jahren der Umbau auf Speakon/Powercon vorschwebte.
Warum bei Bassisten Speakon schon jahrelang Standard ist und bei Gitarrenamps nicht, das kann mir gerne mal jemand sagen :rolleyes:
Ich habe den lommeligen Klinkenbuchsen nie wirklich getraut. Keine Verankerung, keine wirkliche Übergangsfläche an den Kontakten, selbst an meiner Marshallbox sind so billige Kunststoffbuchsen verbaut etc. etc.
Und bei den Kaltgerätesteckern sind auch je nach Kabel die Kontakte mal fester, mal fällt der Stecker fast von alleine aus der Buchse.

Letztes Jahr nach Ende der Live-Saison hat's mich dann gepackt und ich habe den JVM komplett zerlegt und mit der Modifikation begonnen. :engel:

Und damit nicht im Laufe des Berichts Fragen zu Equipment, Musikgenre, meiner Person etc. auftauchen, hier mal die notwendigsten Infos um auch das Fazit am Ende und andere Anmerkungen zu verstehen. ;)

Ich spiele o.g. Marshall JVM 205H über eine Marshall 425 ABL.
Als Gitarren kommen vorwiegend meine zwei "selbstgebauten" Gitarren zum Einsatz (alle Parts von Rockinger :great:).
Dabei handelt es sich um eine Stratocaster und eine Telecaster.
Gelegentlich kommen noch meine Ibanez SZR520, meine Fender TC-90 sowie eine Squier Classic Vibe 60s Strat zum Einsatz.
Effekte und Board lass' ich mal außen vor ;)

Musikalisch geht es zum einen in die Ska/Ska-Punk Ecke (viel Clean) und zum anderen in Richtung HardRock/Metal.
Der JVM wird von mir also in zwei Bands in nahezu allen Einstellungen und Kanälen genutzt.

Ich selbst bin gelernter IT-Elektroniker und kenne mich mit Elektrotechnik prinzipiell ganz gut aus, arbeite aber schon seit Jahren in anderen Themengebieten und bin zugegebenermaßen dadurch etwas"aus der Übung" :redface:.
Umso schöner war es für mich, mal wieder an etwas in der Richtung zu basteln.
Da ich aber mit Verstärkern und deren Technik bisher kaum etwas am Hut hatte, ist auch vieles für mich Neuland gewesen und ich musste mir des öfteren Hilfe von Kollegen und Freunden holen, um manche Sachen zu verstehen.
Daher: Falls ich im Laufe des Berichtes mal etwas falsch ausdrücke oder gar falsch erkläre, bitte korrigiert mich - ich nehm' das niemandem übel :great:
Es werden sogar noch einige Sachen aufkommen, von denen ich bis heute nicht genau weiß, warum es funktioniert, wie es funktioniert.

Alles in Allem sah mein Projekt "Marshall Umbau" wie folgt aus:

- Umbau der Anschlussbuchsen für Strom (Powercon IN + Powercon OUT)
- Umbau der Anschlussbuchsen für Speaker/Box (Speakon) (natürlich auch Umbau der Box)
- Einbau einer Siebdrossel (Choke)
- C83 Mod (hatte ich schon vor Jahren durchgeführt, jetzt aber nochmal schaltbar)
- Plexi-Cap Mod (schaltbar mit zwei Werten)
- Negativ Feedback Mod (schaltbar mit den 6 gängigsten Werten)


So, das war's erstmal zum Einstieg.
Ich muss jetzt erstmal Fotos sortieren und hochladen :ugly:

Cheers:prost:
HotBoxRocker
 
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Sodele, die Fotos sind sortiert :)

Ich denke mal, dass die Hinweise auf Hochspannung/Arbeiten an elektrischen Geräten etc. bekannt sind und man das ganze lieber beim Fachmann machen lassen sollte, sofern man sich seiner Taten und deren Auswirkungen sowie der Risiken nicht bewusst ist.

1. Amp zerlegen

Da ich den Marshall für das Entfernen des C83 schonmal geöffnet hatte, ein Relais (Master2) sich vor kurzem verabschiedet hatte und ich schon etliche Röhrensätze durchprobiert habe, war mir das Öffnen und Ausbauen der Platinen eigentlich schon bekannt.
Dennoch gibt es ein paar Stolperstellen, die man beachten sollte und die auch ich jedesmal wieder mitnehme :rolleyes:
So ist bspw. die frontseitige Platine mit den ganzen Potis sehr schwer zu entfernen. Man muss schon stellenweise leichte Gewalt anwenden um manche Sachen zu demontieren...

Hier mal mein Step-by-Step Zerlegungsplan:

1.) Natürlich als erstes den Amp abschalten und vom Netz trennen. (am Besten danach noch ein paar Minuten stehen lassen, damit auch die Kondensatoren spannungsfrei sind.) Ich habe ihn bei mir daheim eh seit Tagen stehen gehabt, von daher war das hinfällig. Als erstes entfernt man natürlich das Lochblech auf der Rückseite, welches mit 4 Kreuzschlitzschrauben am Gehäuse gehalten wird.

2.) Der JVM hat unten vier schwarze Kreuzschlitzschrauben. Diese halten das Chassis und müssen gelöst werden. Dazu legt man den Amp am besten mit der Frontseite direkt auf den Tisch, sodass die rückseitigen Anschlüsse nach oben zeigen. Dann kann man bequem die Schrauben lösen, ohne dass das Chassis herausfallen kann.

3.) Ist das erledigt, packt man jeweils mit einer Hand den Netztravo und den Ausgangsübertrager und hebt das Chassis aus dem Headshell. (Achtung: das Teil ist gar nicht so leicht ;))

4.) Nun habe ich als erstes alle Röhren entfernt. Man sollte sich natürlich in irgendeiner Weise merken, welche Röhre wo war. Ich habe dazu einfach jede Röhre in eine extra Verpackung getan und diese dann beschriftet. An dieser Stelle sei erwähnt, dass es jetzt auch schon Sinn macht, die Schrauben der Röhrensockel (Endstufenröhren) zu entfernen, da diese fest mit der Hauptplatine verbunden sind und man sich sonst später fragt an welcher Stelle das Teil jetzt noch hängt. Ich bin zweimal drauf reingefallen :rolleyes::D Auch die Gummiringe in den Löchern der Vorstufenröhren können hier entfernet werden.

5.) Jetzt kommen alle Potiknöpfe an der Front ab. Das ist meist einfach, manchmal sitzen die Dinger aber auch extrem fest. Dann einfach VORSICHTIG versuchen die Knöpfe mit zwei flachen Schraubendrehern von jeder Seite abzuhebeln. (Rohe Gewalt bring hier meist nicht mehr als Macken in den Knöpfen und Kratzer auf der Front)



6.) Danach kommen auf der Rückseite alle schwarzen/roten/weißen Muttern von den Klinkenbuchsen runter. Auch die beiden Schrauben an der XLR-Buchse müssen raus.

7.) Jetzt heißt es Umdrehen. Der Amp lässt sich - wenn auch etwas schräg - gut auf dem Netztravo und Ausgangsübertrager abstellen.

8.) Nun habe ich zunächst die Leitungen von der Hauptplatine zur Frontplatine an der Hauptplatine abgesteckt. Ebenso kann man die Eingangsbuchse entfernen.



Einfach die Mutter an der Frontseite lösen und das Kabel von der Hauptplatine abziehen. Am besten zieht man diese Steckverbinder sachte mit einer Flachrundzange aus ihrer Verankerung.

9.)
Als nächstes muss man die Frontplatine von den Abstandhaltern lösen. Und das ist, wie oben erwähnt, nicht so einfach. Gängigste Praxis ist hier einfach den Daumen auf dem Abstandshalter zu drücken und mit dem Zeigefinger die Platine in die Gegenrichtung zu drücken. Das wiederholt man solange, bis die Platine sich von den ersten Abstandshalter gelöst hat. Die weiter unten liegenden Abstandshalter erreicht man nur sehr schwer. Auch hier habe ich die besten Erfahrungen mit einem Schraubenzieher gemacht, mit dem man VORSICHTIG die Platine aushebelt.





10.)
Ist die Frontplatine entfernt, kommt nun das Abstecken der ganzen internen Leitungen und der Speakeroutputs. Hierzu sollte man unbedingt Kabelbeschriftungsaufkleber o.ä. zur Hand haben, da man sonst später kaum eine Chance hat, die Kabel wieder den Richtigen Pins zuzuordnen. Jeder Anschlusspin hat auf der Platine eine Kennzeichnung. Diese lautet zumeist auf "WP xxx" Diese habe ich einfach auf einen Kleber notiert und direkt an das abgezogene Kabel geklebt.

11.)
Jetzt können alle alle Schrauben der Hauptplatine gelöst werden. Vorsicht: hier sind Unterlegscheiben/Sprengringe drunter, die ganz schnell im Nirvana verschwinden. Auch die beiden Trennwände können entfernt werden.

12.)
Der schwierigste Part (mMn) ist das Herausnehmen der Platine. Hier hilft ein leichtes Wackeln und Drücken von der gegenüberliegenden Seite auf die Röhrensockel der Endstufen. Diese verkanten sich schnell und dann wird die Sache noch komplizierter. Man sollte versuchen die Platine von der Vorderseite des Amps her anzuheben, sodass die rückseitigen Anschlussbuchsen aus den Löchern gezogen werden können.

13.) Ist die Platine draußen, sieht das Ganze schon recht übersichtlich aus. :) Es sind nur noch die Kabelbinder im Chassisinneren zu entfernen und die ON/OFF bzw. Standby-Schalter abzustecken. Auch hier unbedingt die Kabel beschriften!





14.) Fast hätte ich es vergessen: Für meinen geplanten Umbau brauchte ich das "rohe" Chassis. Also mussten auch die beiden Schalter raus. Und das hat mich echt einiges an Hornhaut und Schrammen gekostet :igitt:. Junger Vater, die Teile gehen ja mal sowas von bescheiden raus...

15.) Zu guter Letzt noch das PE-Kabel (Gelb/Grün) vom Chassis abschrauben und den Ausganzsübertrager und den Netztravo entfernen. Ist ganz easy.

16.) Et Voilá: Das Chassis ist freigelegt :)












Demnächst kommt dann die Planung zum Einbau der Anschlussplatten für Powercon und Speakon, sowie die Platzierung der Mod-Schalter und der Drossel.

Stay tuned :prost:
HotBoxRocker
 
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Und weiter gehts:

2. Aussparungen für die Anschlussplatten

Mein Konzept sah ja vor, dass die originalen Klinkenanschlüsse der Speaker und der Kaltgeräteanschluss durch Powercon/Speakon-Stecker von Neutrik ersetzt werden.

Da ich eigentlich zu 99% über meine Marshall 425 ABL spiele und diese mono mit 4 oder 16 Ohm angeschlossen werden kann, wollte ich zunächst nur einen einzigen Speakon-Stecker verbauen.
Meine Wahl wäre hier auf den 16 Ohm Anschluss gefallen, denn so könnte ich evtl. doch mal auf Festivals o.ä. mit dem entsprechend adaptieren Kabel von Speakon auf Klinke auch über eine andere 16 Ohm Box spielen.
Denn 4 Ohm Boxen sieht man ja nun eher sehr selten bei Gitarristen. ;)

Nach langem Überlegen habe ich mich aber für alle 3 Anschlüsse (4, 8, 16 Ohm) entschieden. Am Ende sollte es nämlich keinen Unterschied machen, ob ich platztechnisch 1 oder 3 Anschlussbuchen verbaue.
Warum wird man noch im Post mit dem Entwurf und der Herstellung der Anschlussplatten sehen.
Falls die Frage aufkommen sollte, warum ich nicht noch die Option für zwei Boxen gewählt habe - sprich zweimal 8 Ohm und einen 16 Ohm Anschluss - das nutze ich nun wirklich gar nicht.
Zur Not ginge das ja auch noch über einen Parallelout an der Box selber.

Bei den Buchsen habe ich mich für die bewehrten Neutrik Speakon- und Powerconbuchsen/-stecker entschieden.


Powercon:

Neutrik NAC3 MPA-1 und Neutrig NAC3 FCA
Neutrik NAC3 MPB-1 und Neutrik NAC3 FCB

eine gute Ergänzung, die ich auch an jedem Kabel habe ist der Neutrik BSL WR

Speakon:

Neutrik NL2 MP D-Typ und Neutrik NL2 FX




So in etwa sollte das Ganze dann später mal aussehen. (Ja das sind keine Speakonbuchsen :D die waren zu dem Zeitpunkt noch nicht da. Die Maße sind aber gleich)



Dann kam das Chassis auch schon direkt auf die Fräsmaschine.









Noch sieht das alles auch sehr gut und unspektakulär aus. Was mir zu dem Zeitpunkt noch nicht ganz bewusst war: Der schwarze Kunststoff auf der Rückseite ist verdammt zäh und trotzte sogar dem Fräser. Er war einfach nicht klein zu kriegen und franste aus wie nichts Gutes. Naja, was soll man machen - Augen zu und durch :redface:



Aber man lernt ja aus Fehlern - Bei der anderen Aussparung kam dann die Stichsäge zum Einsatz.
Und das war dann wirklich ein top Ergebnis.
Klar, der Fräser ist schon präziser, aber der Stichsäge ist der störrische Kunststoff nicht gewachsen :evil:





Die überstehenden und gewölbten Kunststofffranzen habe ich dann einfach mit einem Cutter sauber entfernt. Da aber eh die Anschlussplatte drüberkommt, sieht man das später gar nicht. ;)

Das wars erstmal wieder.
Demnächst kommen dann die Anschlussplatten.

Cheers :prost:
HotBoxRocker
 
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Guten Abend :)

weiter gehts mit den Anschlussplatten!

Der Entwurf der Anschlussplatten war recht simpel. Sie mussten einfach über die Aussparungen im Chassis passen und 3 Neutrik Powercon/Speakon-Buchsen aufnehmen.
Bzw. im Falle der Stromversorgung die Sicherung.

Die Aluplatten habe ich dann auf das passende Maß stanzen lassen und habe sie meinem Kollegen in die Hand gedrückt :D
Ich hab von der CNC-Fräse ich wirklich viel Ahnung :engel:

Rausgekommen ist dann das hier:

CNC-Programmierung



In der Fräse



Nach der Fräserei sah die erste Rohfassung schon recht vielversprechend aus



Erste "Anprobe"













Und ab gehts zum Lackieren.
Natürlich habe ich vorher noch an allen vier Ecken die Löcher für die Befestigungen gebohrt.
Und ja - ich bin kein Mechaniker... :redface: Ich habe glattweg auf der falschen Seite gesenkt und musste dann nochmal auf der gegenüberliegenden Seite senken und habe somit meine Löcher von M4 schön auf M5 aufgesenkt :ugly:







Fertig ist die Laube!
Prinzipiell gingen die Anschlussplatten von allen Umbauten am schnellsten.

Nächstes Mal gehts weiter mit dem Einbau der Drossel und der anderen Mods. Und dann kommt auch schon der Zusammenbau :cool:

Bis bald
HotBoxRocker
:prost:
 
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Hoppla, das hat jetzt aber gedauert :engel:

Heute sind die Modifikationen dran.

Wie gesagt - der Marshall JVM klingt für meine Ansprüche und Anforderungen schon sehr sehr gut. Grund zum Eingreifen in die Schaltung und zum Einbau von Modifikationen gab es eigentlich nicht, aber wenn man sich so durchs wundervolle Internet ließt, dann bekommt man doch irgendwie Lust, manche Sachen auszuprobieren.

Daher stand für mich auch fest, dass alle Mods schaltbar sein müssen, damit ich den Originalzustand wieder herstellen kann. (Außer die Drossel :ugly:)

Ich will aber lieber mal Bilder sprechen lassen, denn Text guckt sich ja so öde an :D

Vorab habe ich noch die "hässlichen" metallenen Stellen am Chassis mit - bitte schlagt mich nicht - Edding übermalt :ugly:
Ich hatte nichts anderes da... und wenn die Anschlussplatten draufkommen, sieht man an manchen Stellen ganz ganz winzig das ekelige Chassis-Grau durchschimmern.
Das wollte ich so nicht lassen ^^





Hier der Einbau und die Platzierung der Drossel. Als Orientierung habe ich den Satriani JVM genommen. Auch bei vielen anderen Amps sitzt die Drossel in der Nähe des Netztravos.
Wobei ich hier auch vereinzelt gelesen habe, dass die Drossel möglichst weit weg von anderen Spulen und Magneten platziert werden sollte.
Aber wenn Marshall das schon so macht, warum nicht auch ich ;)

Die Drossel selber ist übrigens eine Hammond 159P mit 10H und verträgt 125mA.
Wie ich auf die Drossel gekommen bin? (die Auswahl ist echt groß!)
Ein Kollege, der selber Röhrenmps bastelt, hat mir das mal vorgerechnet und erklärt. Zugegebenermaßen kann ich mich nicht mehr an alles erinnern.

Je höher die Induktivität (hier 10 Henry) desto "steifer" wird die Spannung für die Endstufe - die Spannung bricht also bei kurzen hohen Leistungsabgaben nicht soweit zusammen. Man merkt das später - soviel vorweg - bspw. bei PalmMutes insbesondere im Bassbereich.
Zu steif ist aber auch nicht das gelbe vom Ei (30H etc...)
die 125mA Belastbarkeit sind für die 50W Endstufe im 205H ausreichend.
Für den 410H mit 100W sollte man in Richtung 200mA gehen.

Des weiteren vermindert die Drossel auch das Grundrauschen in den Gain-lastigen Kanälen.









Den Netztravo und den Ausgangsübertrager habe ich dann auch gleich wieder mit eingebaut.







Als nächstes die Platzierung der Schalter für die C83- und PlexiCap Mod und des Wahlschalters für die Negative Feedback Modifikation.
Bei den Schaltern handelt es sich um MIYAMA-Schalter. So 0815-Kippschalter sind immer etwas schwammig. Mit den MIYAMAs habe ich die besten Erfahrungen gemacht.
Bekommt man bei diversen Händlern. Ich hatte sie von Tube-Town oder musikding.
Der Drehschalter ist ein 2poliger, 6 Positionen-Schalter. Damit sind die (im I-Net) 6 beliebtesten "Feedbackwiderstände" schaltbar.
Ein Poti wollte ich nicht.

Für den C83 habe ich einen ganz normalen ON/ON Schalter verwendet. Entweder C an oder C aus. Klar, man kann das mit nem Widerstand parallel noch ent"knacken", aber ich schalte das Ding im Betrieb eh nicht.

Für den PlexiCap habe ich einen ON/OFF/ON Schalter mit zwei Ebenen verwendet.
in Position 1 ("links") schaltet er mir einen .68µF C parallel, in der Mittelstellung (Position 2) passiert nichts (Originalzustand) und in Position 3 ("rechts") ist ein 1µF C parallel geschaltet.
(ich wollte beide Werte einfach mal testen - wie's klingt, erzähl ich später ;))



ach ja: wer auch auf die Idee kommen sollte, Paketklebeband als Grundfläche für Markierungen und andere Skizzen nehmen zu wollen: FINGER WEG! Die blöden Kleberückstände bekommt man nur mit heftigsten Chemikalien wieder von der rauen Metallfläche im Inneren des Chassis. :twisted:







(bitte komm mir keiner mit Sprüchen zur politischen Gesinnung, wegen der Anordnung der C-Füsschen... das ging leider nicht anders. :igitt: Hab danach erst gesehen...)



Alle 6 Widerstände verlötet. Die Werte - so wie man sie im Netzt mehrfach findet:
47k -- late '60s Plexi
74k -- early '70s MkII Plexi
82k -- stock JVM
137k -- EVH's Plexi
176k -- JCM800 2203
177k+ -- a Marshall with almost a Vox's lack of headroom in the power amp



C83 mit Schalter



Modifikationsstelldichein



Und die Schalter direkt hinter der Drossel.

Sodele, das wars schon wieder. :eek:

Beim nächsten Mal dann die Montage der Anschlussblenden und der Zusammenbau!

Bis dahin
Cheers :prost:
HotBoxRocker
 
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Super saubere Arbeit!!:great:
 
Verdammt saubere Arbeit! Sehr schick :)
 
Guten Abend,

ich komm gerade zu nichts. Beruf, Orchester und Band(s) fressen im Sommer so ziemlich alles an Zeit...

Aber Zeit muss man sich nehmen! ;)

Vielen Dank auch für das Lob!:great:

Heute nun endlich die Bilder vom Zusammenbau! Und nun hagelt es Bilder :evil:


Die Anschlussblenden vor dem Zusammenbau:
(Und wer ganz genau hinsieht, wird den Fehler erkennen, den ich mir bis heute noch nicht richtig verziehen habe, der mich aber auch jedes mal an das Projekt zurückdenken und schmunzeln lässt)



Stromanschlüsse mit Sicherungshalter:



Speakonanschlüsse:



Verdrahtung der Stromanschlüsse:





Einbau der Stromanschlussblende:



Verdrahtung und Einbau der Speakonanschlussblende:

329217-87b474155d1928f49e4391814e65130f.jpg





Verdrahtung mit dem Ausgangsübertrager. Und getreu dem Motto "Eine Kette ist nur so stark wie ihr schwächstes Glied" habe ich die Speakerkabel (Sommer Orbit 225) direkt bis an den Ausgangsübertrager verwendet:



Auch die Hauptplatine hat neue Kabel bekommen. Die Lötpinns für die Kontaktierung mit den Steckern habe ich schlichtweg ausgelötet:



Kabelsalat :ugly:





Ausgelöteter R58. Hier wird der Drehschalter mit den 6 verschiedenen Widerständen angeschlossen:



Verdrahtung der Mod-Schalter:



Ausgelöteter R106 und angeschlossene Drossel:



Verdrahtung Drehschalter:



Verdrahtung Plexi-Cap-Mod



Verdrahtung HauptPCB und Netztravo:



der fertigverdrahtete Ausgangsübertrager:





HauptPCB-Verdrahtung:







329237-09b1b88917e7b6c967900520dcd8f45b.jpg


Und nochmal die Stromanschlüsse:





Und nochmal von oben:







Der obligatorische BIAS-Abgleich nach dem Umbau.
Hat aber nach wie vor gepasst. (ich meine ich habe auf 34 oder 35mA/EL34 kalibriert):



Die fertigbeschrifteten Mod-Schalter hinter der Drossel:
Warum der Feedback-Schalter keine Positionsmarkierungen hat?
Ganz einfach: ich habe vergessen mir zu merken, welcher Widerstand wo eingelötet war... und im Nachhinein konnte ich es wegen so nem doofen parallelen Kondensator nicht mehr messen. :rolleyes:
Ich meine aber, dass ich beim blinden Ausprobieren beim JCM800 geblieben bin.



Rückansicht:
(und weil's so schön passt, habe ich die restlichen Neutrik-Muttern gegen farbige getauscht, die jetzt auch zu den Farben der Kabelkodierringe passen)







Jetzt kommt natürlich die Frage:
Und wie isses? Unterschiede hörbar? Gravierend? Rockt die Kiste jetzt mehr?

Darauf werde ich in einem Abschlusspost nochmal genauer eingehen. ;)

Soviel vorweg: Das erste Einschalten war der Horror... Ich hatte Schweißperlen auf der Stirn - klappt alles? Sind mir Verdrahtungsfehler unterlaufen? Tut's vlt. gleich einen riesen Schlag und Funkenregen sprüht? :D
(Muss/darf ich Geld für nen neuen Amp ausgeben :w00t:
"Schatz, s hat leider nicht geklappt, ich brauch n neuen" :crutch:)

Nein!!! :cool: :patpat:
Ist alles bestens gelaufen und der Gute hat nach dem Umbau mittlerweile schon etliche Gigs hinter sich! :m_git2:


Viel Spaß beim Bilder gucken - und falls es Fragen gibt, her damit! :)

Gruß
HotBoxRocker
:prost:
 
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Hallo, hab ich das richtig verstanden ?
Für -feedback mod R58 rausgelötet und die 6 Widerstände auf dem 6 Positionen-Schalter verlötet
und dann mit den Kabeln wieder auf R58. Richtig ?
 
Hallo, hab ich das richtig verstanden ?
Für -feedback mod R58 rausgelötet und die 6 Widerstände auf dem 6 Positionen-Schalter verlötet
und dann mit den Kabeln wieder auf R58. Richtig ?

Hey,
Sorry für die lange Wartezeit!

Ja, das hast du richtig erfasst :great:
Genauso habe ich das umgesetzt.
 
Sodele,

und um das Ganze noch sauber abzurunden, habe ich auch meine Marshall 425 ABL etwas überarbeitet.

Ich meine, wenn man schon vom Ausgangsübertrager zur Buchse 2,5qmm Kabel im Amp selber legt, dann bitte auch in der Box. :rolleyes: ;)
Zumal sich der Speakonanschluss ja auch als solcher bemerkbar machen soll - und da gehört auf die Gegenseite natürlich keine Klinke mehr.



Man muss Marshall aber hier wirklich zu Gute halten, dass die originalen Kabel wirklich gut waren. Nicht wie bei anderen Manufakturen irgendwelche Klingeldrähte.
Und ja, freilich reicht der Querschnitt von 0,75qmm technisch auch aus. Aber hey, sind wir nicht alle ein bisschen Mojo/Voodoo-Liebhaber? :ugly:



Die neuen Kabel habe ich verlötet, statt gekrimpt.
Verwendung fanden hier wieder die o.g. Sommer Orbit 225



fertige Innenverdrahtung



das Anschlussblech wurde durch eine Einbauschale von Adam Hall ersetzt. Die Box musste dezent mit der Stichsäge bearbeitet werden, weil die neue Einbauschale geringfügig größer ist.





...und Klappe zu! Fertig :cool:



Und damit das gute Stück auch unterwegs geschützt ist, gab's noch ein Haubencase :D (ja, das Ding macht sich echt bezahlt, wenn man nicht auf abstehende, zerfetzte Tollexlappen steht)

_________________________________________________

Das wars nun wirklich mit meinem Umbaubericht. :)

Was fehlt? :eek:
Na ein Fazit natürlich!

Ich versuche mich da mal kurz zu fassen.

Zu den Mods (meine Meinung/Empfinden)

1. Einbau der Drossel:
Naja, ich habe keinen Vergleich bzw. keine Schaltmöglichkeit, um es nochmal ohne Drossel zu testen.
Da ich zuvor auch keine große Rausscherei in den HighGain-Kanälen hatte, kann ich die Rauschverminderung soooooo jetzt nicht übermäßig bestätigen. Technisch sollte sie aber da sein. :engel:
Ich glaube der Drosseleinbau macht sich eher im Gesamtbild bemerkbar, anstelle einer einzelnen Modifikation.

2. C83-Ausbau:
Aber Hallo. Das Ding hatte ich ja schon vor zwei Jahren rausgenommen. Weniger OD-Rauschen, weniger fizzelfazzel-Höhen, und ein schöneres, smootheres Gain. Macht echt was aus. Sehr schön durch den Schalter zu hören! Unbedingt mal testen!!! :great:

3. Plexi-Cap:
Ja, man hört einen Unterschied, wenn man laut genug spielt und sich nicht im HighGain befindet. Eher eine subtile Modifikation. Der Unterschied zwischen 0.68 und 1µF ist mMn fast gar nicht zu hören. Im Medium-Gain ist der Mod nicht verkehrt. Wer grade am modden ist, kann den Kondensator ruhig mit drauf machen. (0.68µF sind meine Empfehlung)
Meines Erachtens aber nicht unbedingt ein Must-Have (als alleiniger Mod)

4. Negative-Feedback Mod:
Jaaa, darauf war ich echt gespannt.
Da ich wie oben beschrieben die Zuordnung vergessen habe, war das um so spannender.
Die Modifikation nimmt man auch nur bei höheren Lautstärken wahr. Ich hatte das Gefühl, dass mit der schrittweisen Verstellung des Drehschalters die Verzerrungen bzw. die Übersteuerungen rauher/weicher werden. Sehr schön zu hören im Clean-Kanal und im leichten OD.
Das "Clean" wird mMn weicher oder härter. Bzw. der OD kantiger.
Das bewegt sich aber auch eher im Bereich des "hör mal genau hin! Na gehört?"

5. Umbau auf Speakon, neue Speakerkabel:
Haha! :evil:
Ja Mann, YEAH fuc**** YEAH!!! That's it!
Ich kann euch nicht sagen, ob es nun die 2,5qmm Kabel vom Ausgangsübertrager bis zum Speaker sind, oder die verbesserte Signalübertragung an den Übergangsstellen (Speakonbuchsen/-stecker) oder die verlöteten statt vergrippten Anschlüsse...
FAKT IST: Dem Gesamtsound hat dieser Umbau das allermeiste gebracht! Meine Fresse hat der Amp/Box jetzt Eier. :evil:
Sowohl in den Höhen, als auch in den Bässen haut dich das Teil jetzt voll aus den Socken! Alles wirkt detaillierter, präziser und durchsetzungsfähiger!
Und jetzt kommt das Ultra-Argument zu diesem Umbau: Selbst meine Freundin hat (ohne Hinweise auf irgendwas) gefragt, warum der Amp jetzt so dermaßen fett klingt :ugly:
Hallo? Nen besseren Beweis gibts doch nicht :cool:

Ja, alles das wird einem Live keiner danken. Niemand wird im Publikum stehen und sagen: "boah Mensch, der hat doch definitiv nen Feedback-Mod in dem Amp."
Oder "Yeah mann! So nen geilen OD bekommst nur mit nem PlexiCap-Mod!"
Nein, das ist live alles völlig irrelevant...
Warum macht man das trotzdem?
Weil man(n) neugierig ist! Und jetzt sagen kann: "DAS hab ich gemacht! DAS ist MEINS" :cool:

Und zu guter Letzt hat es einfach nur mega Spass gemacht, mal wieder das Wohnzimmer für mehrere Wochen zu verwüsten und zwischen Kabeln und Schaltplänen zu werkeln! :)

Kann ich nur empfehlen!


Und wie ein bekannter Musikgeschäftverkäufer und Youtuber jetzt sagen würde:
"Jo, da bin ich schon wieder fast am Ende. Ich hab euch heute den MarshallMod mal anderes gezeigt. Das ist voll der Knaller und ich sach Tschüss :great:"


Grüße
HotBoxRocker :prost:
 
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Da mich ein aktueller Thread wieder dran erinnert hat: Warum eigentlich kein SpeakOn/Klinke Kombibuchsen?
 
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Da mich ein aktueller Thread wieder dran erinnert hat: Warum eigentlich kein SpeakOn/Klinke Kombibuchsen?

:gruebel: Gute Frage. jetzt wo du's sagst...

Kein Ahnung. Wusste gar nicht, dass es die gibt. XLR/Klinke als Kombi war mir bekannt. Aber nicht SpeakOn/Klinke :redface:

Macht aber ehrlich gesagt auch gar nix.
Ich fahre ihn eh zu 99% über meine Box und habe für "Notfälle" immer ein SpeakOn-Klinkenkabel dabei ;)

Aber danke für den Tipp!
(Vlt. für andere Mods ganz hilfreich!)
 
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:gruebel: Gute Frage. jetzt wo du's sagst...

Kein Ahnung. Wusste gar nicht, dass es die gibt. XLR/Klinke als Kombi war mir bekannt. Aber nicht SpeakOn/Klinke :redface:

Macht aber ehrlich gesagt auch gar nix.
Ich fahre ihn eh zu 99% über meine Box und habe für "Notfälle" immer ein SpeakOn-Klinkenkabel dabei ;)

Aber danke für den Tipp!
(Vlt. für andere Mods ganz hilfreich!)
Vielleicht überkommt dich ja beim nächsten Röhrenwechsel wieder der Basteltrieb :D
http://www.tube-town.net/ttstore/St...Neutrik-SpeakON-Kombibuchse-NLJ2MD::3670.html
 
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