Einspruch, Euer Ehren! Ich kenne nur Steinberg DAW's wirklich, aber davon ausgehend ist ein Limiter vorm Dithering absolut angebracht beim Exportieren. Cubase liest die zu exportierende Summe "vor" und normalisiert sie gegebenenfalls nach unten, falls Pegelspitzen über 0db auftreten.
Das ist so auch durchaus sinnvoll, um "Flachstellen" im Material zu verhindern.
Die Herrschaften von Steinberg sind nun aber auch nicht doof und haben dem Mixbus/Master eine Clipping-Anzeige spendiert.
Vor dem Mixdown/Export spielt man die komplette Nummer nochmal ab, schaut wo der Masterpegel steht und stellt den Master so ein, dass kein Clipping auftritt.
Damit erübrigt sich jegliches Limiting, welches wiederum den Mastering Engineer nicht unbedingt zu Deinem persönlichen Freund macht.
Das ist die häufige Amateurfrage, "Cubase mischt zu leise ab" Und um das zu vermeiden sollte ein brickwall mit -0,5 dB durchaus rein, damit man in etwa das exportiert, was man auch gemischt hat. Natürlich ist keinem geholfen, wenn der limiter permanent rot blinkt. Das sollte mehr eine Sicherung sein.
Diese "Sicherung" ist nahezu ein Garant für grob schreckliche Mixes, wenn man den Limiter nicht ständig im Blick hat. Wenn man ihn im Auge hat, braucht man ihn nicht.
Also, das gehört für mich zu den Tips, die abhängig vom Wissens/Könnensstand der hier Mitlesenden entweder nützlich oder kontraproduktiv sind. Weil es erfordert schon erheblich mehr Differenzierungsfähigkeit, was die Klänge der einzelnen Spuren angeht.
Habe ich etwas anderes behauptet? Es gibt Leute, die mit einer leichten Kompression auf dem Mixbus deutlich fluffiger arbeiten als ohne - und andersrum.
Nichts desto trotz ist das eher eine Sache für Fortgeschrittene. Wer schon so keinen anständigen Mix hin kriegt, sollte sich erstmal Gedanken über grundlegende Dinge machen, bevor ein (weiterer) Kompressor ins Spiel kommt.
Also zum Mischen eine Summenkompression, die ich aber beim Export weglasse, um sie dem (pre)mastering zu überlassen?
Nein, eben nicht!
Entweder ohne Summenkompressor mischen und den Mix dann auch so zum Mastering bringen oder eben mit Kompressor auf der Summe, der dann aber beim Mix auch an war und beim Export an bleibt.
Der Vorteil ist ja weiter oben in den Zitaten erklärt: In dem Moment wo ich über einen Summenkompressor mische, wird dieser Teil meines Mixes und muß selbstverständlich dort bleiben. Man geht davon aus, dass mehrere, dafür sanftere Kompressionsstufen (Einzelkanal, Gruppe, Mixbus, Premaster) sinnvoller sind als die übliche "Ich habe einen Finalizer und benutze ihn auch!" Nummer.
Allerdings, wenn unter mastering das verstanden wird:
einen fertigen Mix einfach stumpf komprimiere
dann brauchen wir hier nicht weiter zu diskutieren.
Nenee, so war das nicht gemeint