Mein Musikgeschäft Rundgang

DieterB
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Ich habe mir am Freitag ein paar Stunden gegönnt, um wieder einmal die neueren Digitalpianos zu begutachten (in der Klangfarbe in Wien).
Hier eine kurze Zusammenfassung meiner ganz persönlichen Eindrücke.

Als erstes hat es mich zu dem hier in letzter Zeit hier recht angepriesenem Casio Gran Hybrid getrieben, dass in Form des 300er Modells da stand.
Tja, meine Begeisterung hielt sich aber in Grenzen. Für mich war die Tastatur alles andere als angenehm, kein Vergleich zu meinem Flügel. Da habe ich dann auch gar nicht mehr so viel auf die Klänge geachtet und mich gleich weiter bewegt.
Insgesamt konnte ich mich auch jetzt wieder nicht mit allen DPs mit Klavieroptik anfreunden. Das Yamaha CLP-535 und die bessern Kawai CA waren mir da noch am liebsten.

Ich landete also bald in der "Stage" Abteilung, in der ich gleich zum Kawai ES-8 (ich besitze das ES-7) musste. Innerhalb von wenigen Anschlägen war das für mich auch sofort überlegen, gegenüber allem was ich in der "Klavieroptik"-Abteilung angespielt hatte. Einfach wunderbar. Sehr große Unterschiede zum ES-7 konnte ich weder bei der Tastatur noch bei den Klängen feststellen, wenn dann aber doch irgendwie angenehmeres Spielen und auch leicht verbesserte Piano-Klänge, ES-7.2 wäre der richtigere Name gewesen.

Dann daneben das Yamaha P-255, wirklich gut zum Spielen, leicht unterschiedliche Tastatur zum ES-8, ob besser oder schlechter ist eindeutig Geschmacksache. Auch die Klänge mit Kopfhörer durchaus schön. Aber dann der Test ohne Kopfhörer: absolut durchgefallen gegenüber dem ES-8. Die Anordnung der LS ist wirklich eine Katastrophe. Vielleicht für jemanden der unter dem Piano liegt sehr angenehm, aber wenn man davor sitzt, sind die nach oben abstrahlenden LS des ES-8 sowas von besser, dass mir gar kein Vergleich einfällt. Leider ist diese Anordnung beim ES-100 anders ausgefallen.

Überzeugen im ~600€ Bereich konnte mich auch das Roland F-20, hier wird das kommende 30er sicher sehr interessant!

Erstmals durfte ich auch das Korg Havian 30 testen. Hier gab es wohl den für mich größten "Aha" Effekt. Ich fand sowohl Tastatur als auch Piano Klänge sehr gut, und die Auswahl an anderen Klängen ist riesig (die Arranger-Möglichkeiten habe ich gar nicht getestet). Ein Piano Anfänger wird wohl zu sehr von den vielen Möglichkeiten abgelenkt, aber für Fortgeschrittene, die die vielen Funktionen wollen ein unbedingt anzuspielendes Instrument.

Toll fand ich erstmals auch die Nord Serie (ich hatte wohl früher immer nur die Waterfall-Tastaturen in den Fingern gehabt). Die HP Tastaturen fand ich nun aber sehr gut (werden ja oft kritisiert). Irgendwie schade, dass die Piano Serie keine Drawbars hat, die Elektro nur mit 76 Taten verfügbar ist und die Stage Serie dann doch schon recht teuer ist.

Und dann, erst beim zurückgehen steht da so ganz versteckt das "alte" Kawai MP-11. "Mein Gott", da leide ich am meisten, dass ich nicht schon früher mit dem Klavierspiel begonnen habe. Es ist sowas von toll, sowohl was die Tastatur betrifft, als auch was die übersichtliche Art und Weise, wie man die sehr guten Klänge einstellt und mischen kann. Mein absoluter Favorit (leider ohne eingebautes LS-System).

Mit frohem Herzen verließ ich so also nach einigen Stunden den Laden, um mich zu Hause wieder an meinem ES-7 zu erfreuen.
 
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Ich habe mir am Freitag ein paar Stunden gegönnt, um wieder einmal die neueren Digitalpianos zu begutachten (in der Klangfarbe in Wien).
Hier eine kurze Zusammenfassung meiner ganz persönlichen Eindrücke.

Als erstes hat es mich zu dem hier in letzter Zeit hier recht angepriesenem Casio Gran Hybrid getrieben, dass in Form des 300er Modells da stand.
Tja, meine Begeisterung hielt sich aber in Grenzen. Für mich war die Tastatur alles andere als angenehm, kein Vergleich zu meinem Flügel. Da habe ich dann auch gar nicht mehr so viel auf die Klänge geachtet und mich gleich weiter bewegt.
Insgesamt konnte ich mich auch jetzt wieder nicht mit allen DPs mit Klavieroptik anfreunden. Das Yamaha CLP-535 und die bessern Kawai CA waren mir da noch am liebsten.

Ich landete also bald in der "Stage" Abteilung, in der ich gleich zum Kawai ES-8 (ich besitze das ES-7) musste. Innerhalb von wenigen Anschlägen war das für mich auch sofort überlegen, gegenüber allem was ich in der "Klavieroptik"-Abteilung angespielt hatte. Einfach wunderbar. Sehr große Unterschiede zum ES-7 konnte ich weder bei der Tastatur noch bei den Klängen feststellen, wenn dann aber doch irgendwie angenehmeres Spielen und auch leicht verbesserte Piano-Klänge, ES-7.2 wäre der richtigere Name gewesen.

Dann daneben das Yamaha P-255, wirklich gut zum Spielen, leicht unterschiedliche Tastatur zum ES-8, ob besser oder schlechter ist eindeutig Geschmacksache. Auch die Klänge mit Kopfhörer durchaus schön. Aber dann der Test ohne Kopfhörer: absolut durchgefallen gegenüber dem ES-8. Die Anordnung der LS ist wirklich eine Katastrophe. Vielleicht für jemanden der unter dem Piano liegt sehr angenehm, aber wenn man davor sitzt, sind die nach oben abstrahlenden LS des ES-8 sowas von besser, dass mir gar kein Vergleich einfällt. Leider ist diese Anordnung beim ES-100 anders ausgefallen.

Überzeugen im ~600€ Bereich konnte mich auch das Roland F-20, hier wird das kommende 30er sicher sehr interessant!

Erstmals durfte ich auch das Korg Havion 30 testen. Hier gab es wohl den für mich größten "Aha" Effekt. Ich fand sowohl Tastatur als auch Piano Klänge sehr gut, und die Auswahl an anderen Klängen ist riesig (die Arranger-Möglichkeiten habe ich gar nicht getestet). Ein Piano Anfänger wird wohl zu sehr von den vielen Möglichkeiten abgelenkt, aber für Fortgeschrittene, die die vielen Funktionen wollen ein unbedingt anzuspielendes Instrument.

Toll fand ich erstmals auch die Nord Serie (ich hatte wohl früher immer nur die Waterfall-Tastaturen in den Fingern gehabt). Die HP Tastaturen fand ich nun aber sehr gut (werden ja oft kritisiert). Irgendwie schade, dass die Piano Serie keine Drawbars hat, die Elektro nur mit 76 Taten verfügbar ist und die Stage Serie dann doch schon recht teuer ist.

Und dann, erst beim zurückgehen steht da so ganz versteckt das "alte" Kawai MP-11. "Mein Gott", da leide ich am meisten, dass ich nicht schon früher mit dem Klavierspiel begonnen habe. Es ist sowas von toll, sowohl was die Tastatur betrifft, als auch was die übersichtliche Art und Weise, wie man die sehr guten Klänge einstellt und mischen kann. Mein absoluter Favorit (leider ohne eingebautes LS-System).

Mit frohem Herzen verließ ich so also nach einigen Stunden den Laden, um mich zu Hause wieder an meinem ES-7 zu erfreuen.


Hallo DieterB!

Ich kann Deinen Bericht persönlich überhaupt nicht nachvollziehen, aber jeder ist wohl auf der Suche nach etwas Anderem, was Klang und Spielgefühl angeht. Unsere beider Meinungen gehen hier im Forum ja sowieso stark auseinander. Ich für meinen Teil komme auf meinen Touren jedes mal gar nicht mehr weg vom Casio GP-300 und jammere innerlich, dass ich mich Zuhause wieder an mein CA-67 setzen muss, welches aber auch gut ist. Die ganzen anderen Maschinen, die Du hier aufzählst, würde ich nicht mal geschenkt nehmen. Aber wie gesagt, Geschmäcker sind halt verschieden und höchst subjektiv. Eines würde mich noch interessieren. Was für einen Flügel hast Du denn Zuhause zu stehen?

Andreas :hat:
 
Ja, die Ansprüche sind wohl wirklich sehr unterschiedlich. Ich tue mir deshalb auch immer schwerer, hier in den Kaufberatungsthemen irgendwelche konkreten Tipps zu geben. Es bleibt wohl nur immer wieder zu empfehlen: Finger weg vom ganz billigen und die Vielzahl der besseren selbst auszuprobieren.

Die ganzen anderen Maschinen, die Du hier aufzählst, würde ich nicht mal geschenkt nehmen.
Hast du das MP-11 wirklich auch schon einmal gespielt und warst damit unzufrieden?

Was für einen Flügel hast Du denn Zuhause zu stehen?
Einen alten, von einem bekannten Wiener Klavierbauer gut überholten Hofmann.
 
Ja, die Ansprüche sind wohl wirklich sehr unterschiedlich. Ich tue mir deshalb auch immer schwerer, hier in den Kaufberatungsthemen irgendwelche konkreten Tipps zu geben. Es bleibt wohl nur immer wieder zu empfehlen: Finger weg vom ganz billigen und die Vielzahl der besseren selbst auszuprobieren.

Hast du das MP-11 wirklich auch schon einmal gespielt und warst damit unzufrieden?

Einen alten, von einem bekannten Wiener Klavierbauer gut überholten Hofmann.


Okay Dieter, mit Deinem Flügel kann das Casio sicher nicht mithalten, besonders was die Dynamik betrifft. Ich habe das Casio auch nur mit anderen Digis verglichen, insbesondere mit der N-Serie, da es ja auch Hybriden sind. Da empfand ich das Casio nun einmal als viel angenehmer. Ich spiele auch fast ausschließlich Klassik. Da benötige ich ein Instrument, was ein gefühlvolles Spiel zulässt. Das ist m-M.n. am Casio besser möglich, als bei der N-Serie, bei der ich wirklich Schwierigkeiten habe, dynamisch zu spielen. Auch der Anschlag ist völlig anders. Das Casio hat eine leichtgängige Tastatur und lässt sich trotzdem gut dynamisch spielen und die Yamahahybriden haben m.M.n. einen sehr harten Anschlag und die Tastatur spielt sich m.M.n. auch sehr hakelig.

Was das MP-11 betrifft, so bin ich geteilter Meinung. Einerseits ist es, verglichen mit anderen Anbietern, ein wunderbares Stagepiano und wird auch nicht ohne Grund von vielen Profis geschätzt. Auch als Spät-Abends-und-Nacht-Übeinstrument, parallel zum akustischen Instrument ist es sicher sehr gut geeignet. Andererseits kommt es aber m.M.n. vom Spielgefühl nicht mehr an mein
CA-67 ran. Nicht umsonst hat ja Kawai seine Tastaturen weiter entwickelt und vielleicht wird ja die Grand Feel II - Mechanik auch irgendwann in die Stages eingebaut. Auch die Oberflächenstruktur des CA-67 empfinde ich als angenehmer. Hätte ich ein ordentliches akustisches Instrument, dann wäre das MP-11 wohl trotzdem für mich ein heißer, paralleler Kandidat.

Wie Du siehst, ist alles extrem subjektiv empfunden und die Ratsuchenden sind wirklich gut beraten, trotz aller unserer Empfehlungen, selber anzutesten. Ich hätte auch nicht gedacht, dass mir Acryl und Phenol beim Casio GP-300 doch angenehmer unter den Fingern ist, als die Oberflächen der Tasten meines Kawais.

LG Andreas :hat:
 
mit Deinem Flügel kann das Casio sicher nicht mithalten,
Der ist nicht so besonder, aber ich denke Vergleiche zwischen akustischen und digitalen Pianos hinken sowieso immer irgendwo.

Das Casio hat eine leichtgängige Tastatur
Genau das hat mich gestört. Für mich ist das nicht Klavier-Ähnlich sondern kommt eher den Wasserfall-Tastaturen einiger Keyboards gleich. Irgendetwas fehlte mir da komplett.

wäre das MP-11 wohl trotzdem für mich ein heißer, paralleler Kandidat.
Den du geschenkt nicht nehmen würdest?
 
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:good_evil: Hier die Goldwaage
 

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