Das hätte ich alles ohne nen Gitarrenbauer, welchen ich einfach gefragt habe, ob er mir ein bisschen helfen kann, nicht geschafft. Er ist quasi selber nur angestellter und hat mir bei vielen Sachen einfach sowohl mit Tipps geholfen als auch einige Sachen selber gemacht.
Die Korpushölzer habe ich mir von einer Gitarrenbauerin aus Berlin fertigmachen lassen, sie hat mir auch den Hals gebaut. Für die Hölzer hab ich so um die 100 € hingeblättert, dafür hatte ich 2 sauber abgerichtete Bretter, die nur noch gesägt, ausgefräst und verleimt werden wollten
Was die Hölzer angeht habe ich mich, bis auf den Hals, an die Spezifikationen der Farin Urlaub Signature Guitar gehalten, steht ja alles auf Cyanguitars.com. Den Hals habe ich mir aus normalem Ahorn bauen lassen, wo bei der Signature auf Vogelaugenahorn gesetzt wird. Inwiefern es da einen Soundunterschied gibt, kann ich leider nicht sagen, vielleicht wird das deutlich, sobald ich meine FU Signature habe, das dauert aber leider noch was.
Jedenfalls habe ich mir aus meinem mit CorelDraw erstelltem Plan zwei Frässchablonen aus Plexiglas lasern lassen für fast 100 €. Hab dann die Form der Bretter grob mit 5-10 mm Abstand zum Rand mit einer Stichsäge ausgesägt (Bandsäge wäre besser gewesen

) und hab frei hand die Hohlkammern gefräst. Das Elektronikfach, wo die beiden Potis drunter sitzen, ist auch ausgesägt, die anderen für das einzelne Poti und den Pickupswitcher ist mit einem Kreisbohrer (so ein runter Fräsbohrer geht auch) gemacht worden. In den Hohlraum der Esche hab ich dann die beiden Aluteile eingesetzt und festgeschraubt, anschließent mit der Schablone die Form bündig gefräst.
Bei Ahorndecke wurden die F-Löcher auch mit der Stichsäge ausgesägt (sollte man aber besser anders machen) und anschließend mit der Oberfräse nochmal Freihand ein wenig unterhöhlert, damit die Seitenwände der F-Löcher nicht ganz so riesig sind (man sollte vielleicht erst aushöhlern und dann Sägen, jenachdem womit man sägt, kann das dann leichter werden). Danach gings quasi schon ans zusammenleimen der beiden Teile, gefolgt vom Bündigfräsen der Ahorndecke.
Anschließend wurden die Kanten glattgeschliffen (keine Ahnung wie das Gerät heißt, ist quasi ein Kasten, aus welchem oben eine Schleifwalze rausguckt, rotiert, und dabei Auf- und Abbewegungen macht). Dann kamen die Pickup-, Halstaschen und Federfachfräsungen.
Danach wurden so Dinge wie Cutaway unten aushöhlern, "Bierbauchaushöhlung" und das Shaping gemacht, was dann alles mit einem Vibrationsschleifer richtig gut glattgeschliffen wurde. Dann ist die Form auch eingetlich schon komplett. Der Rest ist dann Feinschliff und Lackierung.
Hört sich vielleicht alles ein wenig schnell an, aber das sind so die Grundlegenden Schritte, wie man den Korpusbau angeht. Zwischendurch fällt immer mal wieder viel schleifen an, das kann echt langweilig werden, aber wenn man sieht, wie die Gitarre immer mehr Form annimmt, macht man dann doch weiter und weiter, und baut plötzlich die nächste Gitarre.
Mittlerweile baue ich nämlich schon meinte 2te Gitarre, ist schon fast fertig, aber hab Hals und Lackierung wieder ausgelagert. Ist quasi nochmal die gleiche, wie die erste nur ohne einige gemachte Fehler und zum weiteren lernen, die wird aber allerdings in rot, andere Griffbrettinlays und noch paar weiterer Detailänderungen. (Farin Urlaub selber hat die auch in schwarz, rot und auch weiß).
Meine dritte, bei welcher ich diesmal alles (also auch Halsbau und Lackierung) selber machen werde, ist schon in Planung.
Wenn ich mal einige Zeit habe, werde ich eine Baubebilderung der ersten beiden Gitarren in Form einer kleinen Webseite machen, allerdings konzentriere ich mich im Moment auf andere wichtige Dinge, wie z. B. meine Abschlussprüfung im Sommer.
EDIT - diesen Satz auf Wunsch des Users entfernt ..
So das war jetzt erstmal viel Text, zum Abschluss geb ich noch zwei Tipps, und zwar zum einen dass man sich im
www.gearbuilder.de-Forum auf jeden Fall einlesen/anmelden sollte, wenn man solch einen Gitarrenbau vor sich hat, und zum anderen: Greift bei Hardware lieber ein bisschen mehr in die Tasche, als wirklich noname-Produkte zu verwenden
