MIDI-gesteuerte Röhrenamps

Rostl
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Hallo Leute,
ich mache mir ein bisschen Gedanken über die MIDI-Steuerung von Röhrenamps.
Irgendwie verstehe ich den Sinn nicht ganz.
Was macht so eine MIDI Schnittstelle?:gruebel:
MIDI kenne ich von früher z.B. bei Keyboards oder Synthesizer.
Man konnte z.B. mit Kanalwechsel aus dem Piano eine Geige machen oder Saxofon.
Ich gehöre noch zu den Menschen, die nur einen Eingang am Amp brauchen, der Rest kommt aus den Finger (oder auch nicht).
Hoffe Ihr könnt einem alten Mann;) ein bisschen helfen
 
Eigenschaft
 
Hi

mit Midi kann man viel machen, zum einen kann man Noten übertragen, Stichwort Masterkeyboard.
hier findet die Klangerzeugung nicht im Keyboard statt, sondern auf einem externen Expander, Racksynth oder einer Software im Rechner.

Und zum anderen lassen sich mit Midi Steuerbefehle senden, zb Controller Change Messages, Programmchanges Messages, die man wiederrum zur Steuerung von Parametern, wie zb. Kanalwechsel am Vestärker, verwenden kann.
Auch lassen sich damit zb Werte an Effektgeräten steuern, zb mit einem Fusscontroller. oder einem Drehregler, wie zb der Doepfer Drehbank.

Einen Kanalwechsel kannst du ohne Zusatzaufwand nicht mit einem Keyboard machen, also wenn wir jetzt von einer der schwarzen oder weissen Tasten sprechen,
Da bräuchst du zusätzlich noch ein Hilfsmittel mit dem du das Notensignal zb F1 in einen Programmchange Befehl umwandelst.
Falls das Keyboard zusatztasten hätte, die man frei konfigurieren kann, würde selbst da auch gehen.

viele grüsse
exoslime
 
Zuletzt bearbeitet:
Bei den meisten Röhrenamps mit Midi soll es einerseits Funktionen/Kanäle des Amps steuern, parallel dazu aber auch (Midi in-> Midi Thru-> weiter an FX) noch Funtionen an Effektgeräten parallel schalten. So kann man komplexe FX-Channel-Funktionen etc. mit einem Schaltvorgang durchführen. Kann manchmal ganz sinnvoll sein, wenn man z.b. vom Ch1 in Ch2 mit Boost und EQ aktivierung (Mesa MKV) oder schlicht Effektweg an/aus und so weiter schalten möchte, dazu noch Delay an, Reverb aus, blah...

Ist manchmal etwas fummelig, weil es einem ja viele Möglichkeiten bietet. Solnage allerdings diese Attribute am Amp schaltbar sind oder am FX-gerät via CC verändert werden können.
 
Kann mich da den Vorredner anschließen. MIDI wird oft von Rack Geräten, aber auch von moderneren Tops unterstützt um Kanäle umzuschalten, Parameter zu verändern (bspw. Delay Tempo, Lautstärke, Wah Wah), verschiedene Presets (meist bei Rack Geräten) aufzurufen und eventuell Funktionen eines Amps (FX Loop, Reverb, Boost, ... ) hinzuzuschalten.

Kann manchmal ganz sinnvoll sein, wenn man z.b. vom Ch1 in Ch2 mit Boost und EQ aktivierung (Mesa MKV) oder schlicht Effektweg an/aus und so weiter schalten möchte, dazu noch Delay an, Reverb aus, blah...

Der Mesa Mark V unterstützt doch kein MIDI? - wär mir neu. Oder meinst du den schaltbaren EQ?
 
Ich glaube er meint mit einem MIDI Switcher wie der von Glab per MIDI mehrere Funktionen auf einmal zu schalten

Gesendet von meinem GT-I9300 mit Tapatalk 2
 
das sind ja Unmengen an Infos, muss ich erstmals durchkauen
jo aber man kanns eben auch gaaaaanz einfach ausdrücken denn als gitarrist sind eigentlich nur 2 sachen interessant:
1. pc (program change) befehle. du stellst amp am ein, was du einstellen kannst (kanal, loop on, reverb on, boost, soundmodes usw. - in seltenen fällen gehts auch mit poti einstellungen aber da fallen mir nur der engl 580 und der mesa triaxis ein. gab da auch mal noch was mit motorpotis... naja ist jedenfalls selten bei röhrenamps), speicherst das ab und kannst die gespeicherte einstellung mit einem triff auf die leiste (also den speicherplatz auf den du das abgelegt hast) durch senden eines pc befehls abrufen. damit kannst du eben komplexe patches basteln und mit nur einem tritt abrufen (quasi wie die patches bei nem multieffektgerät).
2. cc (control change) befehle. damit kannst du von deiner midi leiste aus bestimmte funktionen (kanal, loop, sound modi usw.) innerhalb eines patches steuern (wie der manual mode bei multis).
 
Der Mesa Mark V unterstützt doch kein MIDI? - wär mir neu. Oder meinst du den schaltbaren EQ?

Ne, stimmt schon! Mir ist nur gerade kein Amp eingefallen, der einen zuschaltbaren EQ hat und Midifähig ist. Mir ging es nur darum, dass es um einen integrierten EQ ging, nicht um einen im FX Weg!
 
Mir ist nur gerade kein Amp eingefallen, der einen zuschaltbaren EQ hat und Midifähig ist.

Fryette (VHT) GP-3

fryette-amplification-valvulator-gp3-62118.jpg

fryette-amplification-valvulator-gp3-191573.jpg
 
also so wie ich das sehe ist es mehr Computertechnik als Gitarrenspielen.
Für einen Puristen eigentlich ein Spielkram, oder sehe ich es falsch?
 
Kommt drauf an ob du so Pedale viele hast, dass du Stepptanzen musst und ob du das gerne tust oder es dir lästig ist :p
 
Naja liegt dran, wie man es nutzt! Es gibt auch für eher puristisch erzogene und orientierte Gitarristen (mich z.B.) Sinn und Zweck. Ich schalte mittels Midi zum einen den Kanal 1-4 vom VH4 und parallel dazu entsprechende Presets am Fx-Gerät. Hat man jetzt aber nur analoge Bodentreter wird es noch interessanter. Man kann die nämlich in einem Loopersystem zusammen fassen und mittels Midipreset dann nicht nur die Kanäle anwählen, sondern auch ein sehr komplexes System aus Fx-geräten. Dabei spielt es nicht unbedingt eine Rolle, ob sie vor - oder nach dem Input geschaltet sind. Man nehme an: Ch1 (Clean) mit Tremolo und Delay, sowie Reverb. Dazu noch ein Wah-Pedal. Wenn man die entsprechenden Geräte hat, tippt man auf dem Midiboard auf Preset "xy" und hat direkt alles drin! Dann wieder auf Preset "blah" und hat wieder ein komplett anderes System, z.B ein Ch3 mit Delay, EQ, Tubescreamer....

Alles in allem wie schon gesagt: kann einem nützen, muss aber nicht. Was vielleicht noch ganz interessant ist und auch gern genutzt wird: auf den Midiboards Infomationen nicht in fixen Presets abspeichern, sondern jeder Taste z.b. ein FX-Gerät zuordnen. Erspart lange Kabelwege, weil man die FXe alle in eine Kiste packen und am Amp abestellen kann. Man kann dann über das o.g. Switchingsystem wahlweise FXe rein-oder rausschalten, und die Kanäle auch wahlweise...aleso alles in "Echtzeit"?

Man kann auch beides nutzen...Presets und die Option, in diesen Presets "Echtzeitparameter" (Taptempo) ändern, oder Geräte zu-bzw. abschalten. Das alles aber mit einem Gerät vorn auf der Bühne. Das erfordert jedoch die Kompatibilität des Amps für CC-Befehle. Das haben viele Midi-Amps aber auch...und man nuss ein CC-fähiges Midiboard haben, sowie ein CC-fähiges Switchingsystem/Looper!
 
also so wie ich das sehe ist es mehr Computertechnik als Gitarrenspielen.
Für einen Puristen eigentlich ein Spielkram, oder sehe ich es falsch?
für puristen ist alles spielkram aber mit computern hat das nix zu tun. sowas ist einfach sehr praktisch um einem die ganze schaltarbeit zu erleichtern. wenn du z.b. für jeden song ne andere effektkombination brauchst, kannst du mit einem tritt zur nächsten wechseln ohne erst ewig fummeln zu müssen.

edit:
naja mehr als crunch oder Wah brauch e ich nicht
dann brauchst du natürlich kein midi ^^
 
naja mehr als crunch oder Wah brauch e ich nicht

Brauchst Midi eher nicht ;)
Aber ich kann dich beruhigen, man kann auch live trotz Midi mit dem Volumenpoti arbeiten, wenn es die Situation erwünscht...
 
Brauchst Midi eher nicht ;)
Aber ich kann dich beruhigen, man kann auch live trotz Midi mit dem Volumenpoti arbeiten, wenn es die Situation erwünscht...

also mit dem Volumenpoti arbeiten ist für mich ein MUSS, leider können es viele heutzutage nicht mehr
 
Leider muss ich auch feststellen, dass viele Verstärker es nicht mehr so hergeben. Aber wenn sich etwas Mühe gibt, kann man auch mit nem 6505 Clean aus dem 2 Ch spielen. Wichtiger als Midi ist hierbei aber wohl auch die Gitarrenelektronik. Vielen geht das aber nicht schnell genug, un dman hat leider oft auch Laustärkeprobleme. Wenn ich meinen JMP mit Volumenpoti in allen Nuancen spielen möchte, muss er schon Recht laut sein. Dann geht das wunderbar. Leider ist der Amp erst in so einer Laustärke entsprechend dynamisch, dass es insgesamt zu laut ist (also nicht mir :evil:)! Daher sind zwei Kanäle mit unterschiedlichen Gainstufen erst der Anfang der Flexibilität, wenn man sich immer mit einem anderen Gitarristen absprechen muss/ergänzen muss. Und man ist schnell bei 3 und mehr Sounds, und dann ist es bis zum Midi nicht mehr weit.
Wobei ich mit unserem anderen Gitarristen so klar komme, dass ich mich halt leiser drehe, wenn er ein solo spielt (weil er kein 2. Master hat). Allerdings geht das mt dem VH4 deutlich besser, der bleibt auch mit weniger Lautstärke dynamisch und der Druck der Rhythmusgitarre ist nicht weg, sie läßt nur an der stelle mehr Platz für die andere.... man ist geneigt, mit vielen Optionen auch viel zu probieren, aber letztlich ist mir persönlich Midi Mittel zum Zweck, um etwas mehr Freiheit zu haben, wenn ich sie brauche.
 
Ich habe Jahre lang im Racksystem gespielt und dabei neben JMP1, GT Pro, Digitech Artist 2101 usw. vieles gespielt. Mit PC und CC hatte ich mehr variationen als ich nutzen konnte, aber man hat schon sehr lange gesessen bis alles gestimmt hat :/
 
Hallo,
vielen Dank für Eure Kommentare, ich habe mich gestern noch mit der Thematik beschäftigt.
Um es kurz zu sagen: für mich ist es nichts.
Für maximal 2 Effekte plus Volumenpoti an der Klampfe wäre der Aufwand viel zu groß.
 

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