MIDI-Playback live steuerbar

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siebenhirter
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Ein Großteil alleinunterhaltender Tanzmusiker benutzt abwechselnd Midifiles und Begleitautomatik. Eine (musikalische) Unterhaltung von einem Einzelnen/einer Einzelnen ohne Begleitband dynamisch, abwechslungsreich und zudem improvisiert begleitend zu gestalten, ist ohne Playback (Midi, Style) fast nicht möglich- es sei denn, das Publikum ist mit einer Karaoke-DVD zufrieden oder mit geloopten Klangräumen verschiedener musikalischer Richtungen (Beispiel Ausnahmekünstler Rico Loop).

Ein Midifile für Tanzmusik ist flexibel einsetzbar, wenn es im Ablauf so frei steuerbar ist wie eine Begleitautomatik. Ansatzweise haben dies einige Hersteller von Keyboards und Softwarehäuser mit Phrasenmarkierungen und Schleifenwiedergaben realisiert (A-B-Repeat), etwas ausgereifter erscheinen Lösungen mit zumindest vier oder mehr setzbaren Loop-Markern (Realtime Song Control Song Position Markers).

Brauchbare Lösungen gibt es scheinbar – aber der Wechsel auf ein neues Keyboard (ab € 3.000,-) ist teuer – und ein Softwareplayer um mehr als € 250,- auch nicht billig.

Ein intuitiv zu bedienender Midifileplayer sollte mit einem File arbeiten können, in welches Marker gesetzt werden (z.B. A, B, C, D, E). Die Namen der Marker sollten nach Laden des Midisongs am Display ebenso angezeigt werden, wie die aktuelle Songposition (Beginn – A). Im vorangehende Beispiel wären die Abschnitte z.B.: Beginn – A (Einleitung), A – B (Thema 1), B –C (Refrain), C- D (Thema 2), D – E (Refrain 2), E – End (Schluß).

Benötigen würde der Midifileplay lediglich vier Bedienelemente: Start/Stop, Loop-on/off, Zurück, Vor (ein-/mehrmals).

<Start/Stop> lässt das Midifile wie bisher stur vom Anfang an durchlaufen und stoppt am Ende automatisch, wenn sonst nichts gedrückt wird.

<Loop> zwischen zwei Markern lässt den betreffenden Abschnitt solange wiederholen, bis nochmals <Loop> gedrückt wird.

Drücken von <Zurück> lässt zum vorherige musikalischen Abschnitt zurückspringen, sobald der aktulle Abschnitt beendet ist – für den nächsten benachbarten Abschnitt gilt das gleiche beim Drücken von <Vor>. Befindet man sich z.B. im Thema 2, dann würde zweimaliges Drücken von <Zurück> nach Ende von Thema 2 zum Thema 1 zurückspringen und den Song ab dieser Position weiterlaufen lassen.

Eventuell wäre noch ein Bedienelement <Fading> sinnvoll, um an x-beliebiger Stelle mit oder ohne Loop ausblenden zu können.

Vermutlich kann die Software für einen steuerbaren Midiplayer mit vorgenannten Minimal-Eigenschaften auch von Hobbyprogrammieren geschrieben werden - diesbezüglich bin ich dankbar für jede Information.

Eine derartige Software müsste um geschätzte € 100,- am Markt erhältlich sein, wenn es eine dementsprechende Nachfrage dafür geben würde.

Statt Diskussionen über Moral und Sinn- bzw. Unsinn des Einsatzes von Midifiles halte ich die Artikulierung von Verbesserungswünschen für sinnvoller. Ein Midifile ist ein mächtiges Werkzeug - es ist flexibel und Markers, Timecode und Songposition sind seit MIDI-Beginn fixer Bestandteil – warum diese Eigenschaften von Midi-Abspielgeräten so lange nicht und nur teilweise genutzt wurden, ist mir rätselhaft.
 
Eigenschaft
 
:gruebel:Da bin ich aber gespannt wie das gehen soll im Livebetrieb, bei mehr als 100 Titel weisst du nicht mehr wo welcher Marker was macht, wann oder wie das Lied aus ist (auch wenn man es grafisch sieht), wo essentielle Stellen eines Songs sind (Solos) usw.
Was du da beschreibst ist nichts anderes als ein Style! Besser und flexibler kann man einen Song nicht steuern (meiner Meinung nach). Ich verwende z.B. viele Styles die aus Midis konvertiert wurden, quasi auf Intro, Breaks, Strophe, Ref. usw. zerlegt. Klar muss man ein bisschen was von Akkorden und Bass-Steuerung verstehen damit es Sinn macht.
 
Ich möchte entertain70 da ziemlich zustimmen. Wenn Du Midifiles in abrufbare Teile zerlegst, kannst Du auch gleich mit Styles arbeiten, da Du wie Du schreibst ja auch wahlweise Begleitautomaten einsetzt und somit auch spielerisch in der Lage bist, mit Styles zu hantieren. Ich verstehe den Ansatz so, dass Du Midifiles durchaus flexibler einsetzen möchtest und damit interaktiver auf das Publikum eingehen kannst, was ja nicht nur Dein alleiniger Wunsch ist, sondern von diversen anderen Alleinunterhaltern gefragt ist. In den Top Workstations wird sowas immer mehr versucht, mehr recht als schlecht umzusetzen. Die seit längerem schon verfügbare Alternative ist - wie hier eben schon erwähnt - eine Konverterierung eines Midifiles in einen Style, was ich persönlich für eine gute Möglichkeit halte. Ja es erfordert, sich damit auseinanderzusetzen, Zeit zu investieren, was aber auch durch entsprechende Gagen wieder reinkommt.
Ich kann immer nicht nachvollziehen, wie man sich in diesem Metier mit Kosten für entsprechendes Equipment schwer tut. Was sind denn 3000EUR für ein Keyboard, was alles kann, was ich für diesen Job benötige, oder noch mehr 250EUR zusätzliche Investition für einen Midi Player, der ein Problem lösen könnte? Den Midi Player hast Du nach nicht mal einem Gig wieder raus, und dass Du Zeit für dieses Hobby (Beruf?) investieren musst, ist doch völlig klar.
 
betr. Marker: Midifiles - aber auch Styles - werden durch Marker weder "zerlegt" noch "machen" diese irgendetwas. Als sogen. Metaevents sind sie songinterne Informationen und haben keine direkte Auswirkung auf das Abspielen eines Midifiles. Man benutzt diese aber, um bestimmte Funktionen (Jump/Loop/FadeOut) an den durch sie markierten Stellen nach Eingaben (Play/Stop/Break/Thema1/Thema2../Solo/Intro/Fill usw) auszulösen.

betr. Zeitinvestition: Der Planungsaufwand für Playbacks ist für songgebundene, aus Midifiles konvertierten Styles kaum weniger als für ein Midifile.

betr. Playback der Alleinunterhalter - eine Pro-&/Kontra-Diskussion darüber, ob ein Begleitautomat mit Styles oder ein steuerbarer Midisequenzer für Playback besser geeignet ist, wollte ich mit meinem Beitrag nicht anregen und halte ich auch nicht für sinnvoll. Meiner Meinung haben Begleitautomat und Midifileplayer (Sequenzer) nebeneinander gleichbedeutende Berechtigung (nicht nur für Alleinunterhalter)

betr. Playback "live" steuerbar - Sequenzer, die bisher mit Start/Stop/Paus/Next-Song ein oder mehrere Midisequenzen abgespielt haben, sollten zukünftig im Playback so frei steuerbar sein wie Begleitautomatiken.

betr. Kosten fuer Equipment: weder Keyboard um € 3000 noch Midiplayer um € 250 halte ich als bevorzugte Problemlöser, verglichen mit einer individuell an Bedürfnisse angepasste und erweiterbare Software - deren Realisierung wird zeitaufwendig und bitte melden, falls jemand Interesse an einem Projekt "SMF-Playback-Live" hat - Ideen dazu (z.B. wie das Userinterface aussehen sollte) habe ich bereits reichlich.
 
hi Jungs
Da mich das auch interessiert möchte ich mal wissen wie diese Artisten die man immer in den Ferien ( Spanien-Italien etc) in den Bars so hören kann das anstellen.Da steht der Gitarrist vor seiner Anlage wo die Begleitmusik spielt und er spielt dann seine Parts mit Gesang dazu.Haben die Mischpulte die die Gitarrenspur unterdrücken oder wie soll das gehen.Zur Zeit spiele ich mit Backing Trackings.
LG sparow
 
Bei mehrspurigen Audio-Playbacks wird man die nicht benötigten Spuren mit dem Mischpult unterdrücken. Mit einem Stereo-Audio-Playback war nur laut/leise/ein-/ausblenden des Gesamtmix möglich. Gleiches gilt vermutlich für Playback-Dateien im MP3-Format, wie man sie bei Karaoke- und Casting-Shows verwendet.

Beim Playback durch Midifile lassen sich Instrumente (und/oder Vocalstimmen auf Audiospuren des Midifiles) recht einfach den eigenen Bedürfnissen anpassen (ein-/ausschalten, regeln, ändern, umleiten)- nicht nur musikalisch, sondern auch zur Steuerung des gesamten Equipments.

Durch eine Funktionserweiterung, welche eine wahlfreie, nahtlose Ablaufsteuerung ermöglicht, ist man nicht auf die Einhaltung einer vorher festgelegten Reihenfolge musikalischer Abschnitte festgelegt, welche seit Jahrzehnten als wesentlichste Schwachstelle des Playbacks mit Midifiles kritisiert wird (verglichen mit titelbezogenen Playbacks durch Styles von Begleitautomaten).


Den Einsatz vorhandener Techniken (Sequenzer, Midifiles, Patterns, Styles) sollte jeder für sich selbst entscheiden - statt Diskussionen wie "Midi-Style-wer-ist-besser" zu führen suche ich nach Verbesserungen und bedanke mich für Meldungen zum von mir angedachten Projekt MidiPlaybackLive.


PS: Der spanisch-italienische Artist benutzt vermutlich ein Playback - x-beliebiges Format - welches in einem Durchlauf vom Anfang bis zum Ende durchgespielt - bzw. vorher abgebrochen, ausgeblendet oder für den nächsten Song überblendet wird. Wenn man ihm während des Refrains "ripetere il ritornello di nuovo" oder "repetir el coro de nuevo" freundlich zuruft, wird er aber sein Geheimnis gerne preisgeben
 
Mann siebenhirter das ist alles Neuland weiss überhaupt nicht was ich alles dazu benötige :D aber danke für deine Tipps :great:
 
Hey Siebenhirter,

Leider kann ich nicht erkennen, ob Du für Dich eine Lösung gefunden hast.

Bist Du Deinem Wunsch in irgendeiner Form näher gekommen?
Wenn ja, wie hast du es umgesetzt? Welche Software, und welche Geräte verwendest Du?

Wenn nein: Hast Du Lust, es noch einmal im Dialog aufzugreifen?

Hab mich nur wegen Deines Beitrages in diesem Forum angemeldet.
Ich würde mich daher sehr über Deine Antwort freuen.

Liebe Grüße
TT
 
.. ob Du für Dich eine Lösung gefunden hast ...
Hallo Tim,

danke für deine Anfrage.

Für mich hat sich das Problem zwischenzeitig durch Marker und Loops erledigt, die man im Songplaymodes heutiger Arrangerkeyboards für die Ablaufsteuerung von Midifiles einsetzen kann.

Auch Dual-Player (wie bei der Pa-Serie von Korg) eignen sich gut für Midifiles.
 
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