Mikrofon für Gitarrenabnahme über Bassamp, mehrere Fragen

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Hallo Leute,

nachdem ich hier soeben einige Themen gelesen habe und mich außerdem mit Hilfe der Suchfunktion schlau gemacht habe, habe ich trotzdem noch Fragen, die mein spezielles Setup betreffen und wo ich einfach noch ein paar Fragen habe.

Vorgeschichte:
Ich spiele Gitarre und singe in ner 2-Man Band. Wir haben keinen Bassisten (wollen auch keinen)
Meine Gitarre wird an 2 Amps weitergegeben:
1. Engl Thunder - hier bin ich mit dem Ampsound zufrieden, auch Live kommt meistens ein SM57 davor und gut. (Wenn Geld da ist investier ich vielleicht mal in ein hochwertigeres Mikro)
2. Warwick Sweet 15 (1.Serie) - Hier liegt mein Problem, der Amp ballert tierisch geil wenn wir im Proberaum sind. Die Zerr- und Octaver-Sounds knallen rein, Chorus und Flanger kommen sehr gut. Aber Live hab ich immer das Gefühl, daß der Ampsound "draußen" nicht genug drückt. Viele befreundete Musiker sowie Nichtmusiker, welche den Sound von einigen Sessions in unserem Proberaum kennen, haben dieses Phänomen bestätigt.

Falls es jemanden zusätzlich interessiert um unseren Stil einzuschätzen oder Ähnliches:
Wir haben zwar ne Studio-Promo-CD aber auch die ist nicht so fett wie im Original: http://green-milk.de/media/fotos/video/musik
(Beim Song "Breakup" ist ab 2.05 Min der Octaver zu hören, aber auch noch nicht fett genug, das kommt dann wenns ans Album geht, und alles nochmal neu eingespielt wird)

Ich spiele eine Squier Jagmaster mit 12er Saiten einen Ganzton tiefer und bei ein paar Songs dann noch Dropped C.
Der EQ des Bassamp ist auf leichte Bass-Anhebung und High-Cut eingestellt.
Die Verkabelung meines Setups sieht so aus:
attachment.php


Ich überlege mit ein Mikrofon für Live zuzulegen, welches ich dann zu den Gigs mitnehme und dann immer nutze um den fetten Klang auch gut abnehmen zu können.
Beim letzten Gig war am Bassamp ein SM57 dran und das hat eben nicht gut genug die tieferen Frequenzen wiedergegeben.
Nach meinem Lesemaraton tendiere ich in Richtung Sennheiser MD421 oder E906. Wichtig ist, daß die Sounds Clean und bei Zerr- und Octaversounds fett UND sauber kommen.

Meine Kernfragen
> Welche Mikros würdet Ihr mir ggfs. noch empfehlen?
> Macht es Sinn trotzdem noch die Unterstützung einer D.I.-Box hinzuzunehmen? Falls ja: passiv/aktiv? Worauf sollte man noch achten?
> Welche Möglichkeiten könnte man noch ins Auge fassen um den Sound so einzufangen, wie ich Ihn im Proberaum höre?
> Oder bin ich völlig bekloppt und sollte gleich nen anderen (Bass-)Amp kaufen? :p
> Wie stark ist der Unterschied für die Mikroabnahme ob der Amp auf dem Boden steht oder erhöht auf nem Bierkasten? Die Bassreflektion des Bodens soll ja auch ne Rolle spielen...

Ich weiß, daß es um Sound geht den nur ich aus meinem Proberaum kenne, aber letztendlich, hoffe ich, daß jemand gute Erfahrungen mit der Abnahme von Bässen gemacht hat, und mir vielleicht ein paar Tipps für meinen Mischsound (Gitarre an Bassamp) geben kann.
Sorry falls ich irgendwelches komisches Zeug geschrieben hab, bin eher Gitarrist als P.A.-Techniker... ;)

Danke im Voraus für anregende und informative Antworten :)
 
Eigenschaft
 
mein Lieblingsmikro für Bassampabnahme ist momentan das EV RE320
in Linear-Einstellung, das könnte da auch gut funktionieren...
wenn der Bassamp nen DI-Out hat würde ich das in jedem fall mal als ergänzung ausprobieren.....
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Ja, das ist bestimmt ein gutes Mikro, sprengt aber etwas meinen Rahmen. Ich wollte nach Möglichkeit nicht mehr als 200,- € ausgeben.
Trotzdem danke für die Anregung, es kommt auf alle Fälle auf meine Liste, vielleicht stellt sich ja doch mal irgendwann ein Geldsegen größeren Ausmaßes ein :D

Der Sweet 15 hat auch nur nen Line-Out. Leider hatte ich bisher keine Möglichkeit das Ding mal zu testen. Das wird heute geschehen. Mein Kumpel aus nem Tonstudio bringt ein MD421 und ne D.I.-Box mit und wir schauen mal ob man bei der Abnahme nen Unterschied hört und wie groß der dann ist...
 
wenn der Amp bei euch im Proberaum 'drückt' und in 'freier' Wildbahn nicht, dann ist das Mikro die falsche Baustelle.
Kannst du imho sparen.
Druck ensteht (grob gesagt) zwischen 80 und 150 Hz, da hat eigentlich kein gängiges Mikro einen tauben Fleck.
Bau einfach die Resonanzen in der Aufnahmespur (oder dem PA Kanal) nach, mit sehr kurzen delays oder frühen Reflexionen aus einem Hall (keine Hallfahne !), dann wird das mit ziehmlicher Sicherheit auch schieben.

cheers, Tom
 
Guten Tag,
hier spricht der Schlagzeuger der Band. ^^

Das CAD könnte man ja mal probieren. Manchmal hat man ja mit denen Glück und die klingen wirklich gut. Ich hab mal ein billiges CAD Kondensatormikro zur Hi-Hat-Abhnahme benutzt und es klang wirklich erstaunlich gut.

Die Resonanz nachbauen können wir auch mal probieren. Könnte in den kleineren Clubs ohne Hall-/Delaygerät und eigenen Techniker aber etwas tricky werden.
Optimal wäre es natürlich, wenn von der Bühne schon genügend Bass geliefert wird.

Vielleicht kann man ja auch etwas mit einem davorgeschaltenen EQ bewirken?! (und ich rede nicht von 3-Band-EQ ;) )
 
CAD baut recht gute Mikros fürs Geld. Ich habe das KBM412 noch nicht persönlich untergehabt. Vertraue aber der Marke, so dass ich es für 80 Euro mal probieren würde. Man kann es ja notfalls zurückgeben.
 
Ich besitze zwei Sennheiser 906 und würde ihnen problemlos zutrauen, eine tiefergestimmte Gitarre (ansatzweise selbst mit einem Octaver nach unten) mehr als ordentlich rüberzubringen. Und wenn das noch nicht genügend schiebt, nimm das 906 für den ENGL und kauf Dir noch ein Bassdrum-Mikro für den Bassamp. Ich habe im Studio schon öfters eine Gitarre mit einem mittenbetonten und einem BD-Mikro abgenommen, die Kombi hat absolut Charme. Und Du teilst es eben noch auf zwei Amps auf. Null Problemo. Da es bei Euch keinen Basser gibt, von dem man Dich soundmäßig trennen und absetzen muss, kann man abnahmetechnisch bei Deinem Warwick durchaus in die vollen gehen.

Die üblichen Verdächtigen für die BD-Abnahme (und höchstwahrscheinlich sehr gut für Dein Vorhaben geeignet) sind u.a.
- AKG D-112 (für eine BD klingt das Ding nach heutigen Maßstäben beinahe "mittig", aber für Dein Vorhaben wahrscheinlich perfekt, da es die richtigen Frequenzbereiche anhebt)
- Sennheiser e602 und e602/II sowie (etwas edler) das e902 (letzteres habe ich, abgrundtiefer BD-Sound ohne Matsch - aber das "ohne Matsch" wird über ein Herausfiltern um 200 Hz erreicht, und das ist wahrscheinlich genau der Bereich, den Du brauchst, Du müsstest diesen Bereich also am Pult wieder anheben - guter Sound ist also möglich, aber mit Arbeit verbunden)
- EV ND 868 (habe ich auch mal besessen, mächtiger Schub für die BD ohne Cut in den Tiefmitten, wahrscheinlich sehr gut für Dich geeignet, wenn es sehr tief und druckvoll kommen soll)

Hope that helps.

Viele Grüße
Jo
 
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Jo, sein Problem ist nicht, dass ein Mikro keinen oder zuwenig Bass aufnimmt...
dasselbe Setup klingt unter verschiedenen Raumbedingungen anders (ok, was hätte man auch sonst erwartet...) ;)
angenommen deine Tips greifen im Freifeld, dann bricht (vermutlich) der Proberaum vor Mulm zusammen
was im Prinzip bedeuten würde, 2 verschiedene Ausstattungen je nach location einzusetzen.
(ist glaub ich nicht angestrebt)

cheers, Tom
 
Moin Leute,

Also:
bei unseren letzten 2 Proben haben wir mal ein wenig rumexperimentiert.
Letztendlich ist dabei unter anderem rausgekommen, daß eine DI-Box, welche vom Line-Out des Amps gespeist wird schon ziemlich viel bringt.
Die Mikroabnahme konnte wegen fehlender Mikros nicht sehr breit angesiedelt werden. Das MD421 meines Kumpels hat auch irgend nen Fehler und kam deshalb nicht zum Einsatz :(

Am Samstag haben wir nen Gig, wo wir die Räumlichkeiten kennen und mein Exdrummer bringt mal sein Tech 21 Bassdriver mit. Den werd ich mal als "Luxus-D.I." vor den Amp hängen und das Signal dann, mit dem XLR-Out des Tech21, ins Mischpult schicken. Mal sehen wie es klingt...

Trotzdem schonmal vielen Dank für eure bisherigen Anregungen, ich werde versuchen so weit wie möglich alles mal zu testen.

P.S. hat jemand schonmal das yamaha subkick ausprobiert? Klingt ja ganz interessant...

Greetz
 
Die Annahme dass das mikro signifikant für die Basseigenschaften einer Gitarre (egal ob über bassamp oder nicht) verantwortlich ist halte ich für fragwürdig,
dass das SM57 nicht genug bass gehabt haben soll ebenfalls, selbst wenn dem so wäre, könnte man via pultEQ da locker nachhelfen.

Ich finde mikrofonklang findet eher in den mitten/höhen statt....

wenn es dir also REIN um fehlende bässe geht... naja dann kannstes getrost nochmal mit nem SM57 (was ich persönlich nicht gelungen finde, aber nicht wegen evtl fehlender bässe) und vernünftigem EQing probieren... jeder mischer zieht der gitarre bässe weg, weil die gitarrensounds meistens DEUTLICH zu basslastig sind und alles zumüllen...

konkrete empfehlungen:
MD421,
 
Ich finde mikrofonklang findet eher in den mitten/höhen statt....
also... ich hab hier (vor Ort) durchaus die Raumproblem im oberen Bassbereich auf jeder Aufnahme mit drauf...
Du scheinst übersehen zu haben, dass die Gitarre hier den Basspart bewusst mitübernimmt.
Das Standard Procedere am Pult wird also eher nicht zum Einsatz kommen. ;)

die Frequenzen die bei mir das Dröhnen verursachen, werden beim Fragesteller im Proberaum als positiv gewertet.
(was im auch von Zuhörern bestätigt wurde)
Es schiebt. Sie bauen das Zeugs woanders auf... und fluff, schlapp

cheers, Tom
 
die Frequenzen die bei mir das Dröhnen verursachen, werden beim Fragesteller im Proberaum als positiv gewertet.
(was im auch von Zuhörern bestätigt wurde)
Es schiebt. Sie bauen das Zeugs woanders auf... und fluff, schlapp

Besser hätte ich es nicht formulieren können!!! :great:

@ EDE-WOLF:
sobald ich mal ein funktionierendes MD421 zum Test bekomme, werde ich es ausprobieren. :)

@ all:
Ich merke, daß wir vielleicht auch mal bei den Gigs den Mischer zur Seite nehmen sollten und Ihm unsere Soundvorstellungen noch genauer erklären sollten. Manchmal kommt es vielleicht nicht deutlich genug rüber. So stark basslastig wird die Gitarre ja eher selten abgemischt...
 
@ all:
Ich merke, daß wir vielleicht auch mal bei den Gigs den Mischer zur Seite nehmen sollten und Ihm unsere Soundvorstellungen noch genauer erklären sollten. Manchmal kommt es vielleicht nicht deutlich genug rüber. So stark basslastig wird die Gitarre ja eher selten abgemischt...

... oder es dann doch mal als Vorgabe in den Technik-Rider aufnehmen :)
 
Dieses im "kleinen drückt es" und im "etwas größeren mupft es nur noch" ist allgemein bekannt.
Bei Gigs bis ca. 200Pax ist die PA ja nur eine "Auffrischung" bzw. Anhebung der von der Bühne kommenden Signale ... besonders was tieffrequente Anteile angeht.

Bevor man jetzt "das ideale Mic" sucht, wirst mit dem simplen Trick die gesamte PA zu delayen wieder zu einer "einheitlichen Welle" kommen.
Praktisch nehm ich mir den Abstand von BD zur PA-Linie und beginn bei diesem Wert als Eingangsdelay des DSPs der Anlage ... je nach Anlage und Raum landet man dann praktisch kurz davor oder danach. Viele auch gestandene Techs wollten es nicht glauben, aber nach A/B-Vergleich mit/ohne Delay war die Entscheidung mit grinsendem Gesicht immer die Gleiche "bitte laß das Delay drin" :D
 
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Bevor man jetzt "das ideale Mic" sucht, wirst mit dem simplen Trick die gesamte PA zu delayen wieder zu einer "einheitlichen Welle" kommen.
Praktisch nehm ich mir den Abstand von BD zur PA-Linie und beginn bei diesem Wert als Eingangsdelay des DSPs der Anlage ... je nach Anlage und Raum landet man dann praktisch kurz davor oder danach. Viele auch gestandene Techs wollten es nicht glauben, aber nach A/B-Vergleich mit/ohne Delay war die Entscheidung mit grinsendem Gesicht immer die Gleiche "bitte laß das Delay drin" :D

Danke für den Tipp, das werden wir auf alle Fälle mal ausprobieren. :)

Nachtrag:
Wir hatten also am Samstag unseren Gig. Ich bin aus dem Lineout des Sweet15 raus in den Sansamp Bass D.I. rein. Habe dann nichts an den Einstellungen verändert. Aus dem Sansamp der ja ein symmetrisches Signal rausschickt sind wir ins Mischpult und haben uns mal etwas mehr ZEit genommen um den Sound einustellen. Und was soll ich sagen? Es war sehr viel besser als bei den letzten Gigs. Es hat ordentlich gedrückt.
Das Gute war, daß man es auch sehr schön vergleichen konnte, denn es war der gleiche Club in dem wir schon unseren ersten Gig hatten. Meinung von Kollegen und Freunden war einstimmig: "Viel fetter, viel besser, fast wie im Proberaum"

Leider war es so, daß der Sansamp, als eine Art aktive D.I.-Box fungiert hat aber auch eine Art Masseschleife gelegt hat und ich auf die Schnelle nicht dran gedacht hab den Groundlift zu betätigen. Hat man zwar nicht sehr gehört könnte aber woanders mehr stören. Ich bin jetzt erstmal soweit, daß ich ne vernünftige passive D.I.Box anschaffen werde. Auch weil es mich genervt hat, daß der Sansamp ein netzteil bzw. Batterie braucht.
Da ich aus dem Freundeskreis gute Erfahrungen mit den Palmer-D.I.´s gehört habe, werde ich mich wohl für die Palmer PAN01 entscheiden. Die soll ja preiswert und gut sein...

Oder sollte ich noch was spezielles beachten?
 
2. Nachtrag:

Ich habe jetzt bei mehreren Gigs meine neue Palmer PAN-01 genutzt und bin voll zufrieden. Das Teil ist preiswert und macht genau was es soll.
Kein brummen wenn man den Groundlift aktiviert, alles kommt genauso rüber wie es der Sweet15 rausschickt. (bzw. alles zu dem er in der Lage ist. ;) )

Fazit:
dem Techniker seine Soundvorstellungen freundlich (und machbar) mitteilen und den Lineout des Sweet15 mit ner D.I.-Box abnhemen, hats gebracht. :great:

Jetz muß ich nurnoch mein SM57 verticken um Startkapitel für ein E906 zu haben und die Gitarre wird auch noch etwas besser klingen :)

Greetz
 

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