Mikrofon Grundrauschen Audio Technica 2035 vs Rode NT1-A

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Ich habe in dieser Beschreibung über das Audio Technica 2035:

https://mikrofonkiste.de/produkt/audio-technica-at-2035/

diese Aussage gefunden: "Das Grundrauschen liegt bei guten 12 dB. Damit wird der Wert zum „großen Bruder“ AT 2050 noch einmal verbessert. An den Wert des Rode NT1-A mit nur 5 dBA kommt es jedoch nicht ganz heran."

Hier wird ja das Audio Technika meistens in den Empfehlungen dem Rode Micro vorgezogen. Ich habe von dB null Ahnung, daher möchte ich gerne wissen, ob die Differenz von 7 dB in der Praxis vernachlässigbar ist, bzw. wann sie zum Tragen kommt.
 
Eigenschaft
 
Zum Tragen kommt es vor allem bei leisen signalquellen. Durch das erhöhen des gains am preamp erhöht man damit auch das eigenrauschen. Hier ein kleiner link.
 
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Mit jeder Menge Neumann Werbung..... (;

Dennoch aufschlussreich, denn das bestätigt, was ich dazu zu sagen gehabt hätte. Die für Audio Technica 2035 und Rode NT1-A angegebenen Werte liegen im Bereich "irrelevant". Diese Werte geben sicher keinen Aufwusch darüber, ob eines besser als das andere ist.
 
Technika, vielen Dank für diesen leicht verständlichen und aufschlussreichen Link!

Ich glaube für die normale Anwendung mag das irrelevant sein, aber immerhin liegen die beiden Werte in zwei unterschiedlich erwähnten Kategorien, auch wenn sie "nur" 7 dB Unterschied haben. Die Tonbeispiele verdeutlichen das sehr eindrucksvoll.

Danke schön fürs schlau machen!
 
wobei es sicherlich wichtigere Eigenschaften gibt als das eigenrauschen. Zumindest in diesem unteren Bereich.
 
wobei es sicherlich wichtigere Eigenschaften gibt als das eigenrauschen. Zumindest in diesem unteren Bereich.

Das mag auch sein. Man weiss ja auch nichts über die unterschiedlichen Messmethoden bei Rode und AT....
 
Wenn es jetzt hier nur ums Eigenrauschen geht und man daraus das bessere/geeignetere Mikrofon ermittelt ;), dann wäre es aber eventl. dieses hier:

https://www.thomann.de/de/cad_audio_e100s.htm

CAD E100
3,7 dB Eigenrauschen

Oder gilt zusätzlich:
Budget < 200 Euro?

Und die "Chinahöhen" aus Sydney, Australien? :D
Warum sagt/schreibt denn keiner was? ;)
 
Das CAD E100S (nicht zu verwechseln mit dem ohne S, das ist ne Stange älter und hat auch ne völlig andere Kapsel) ist unabhängig davon schon ein gutes Mikro, CAD hatten in Europa halt eher immer den Vertrieb des Grauens (um sinngemäß einen Bekannten zu zitieren, der für diese Firma gearbeitet hat) und sind daher hier nicht so präsent. Ist in anderen Ländern bei Sprechern sehr beliebt. Das Mikro. Nicht mein Bekannter.
 
Oder gilt zusätzlich:
Budget < 200 Euro?

Und die "Chinahöhen" aus Sydney, Australien?

Nein, für mich ging es nur darum, die beiden o.g. Micros auf Basis des Eigenrauschens zu vergleichen.

Was ist mit Chinahöhen gemeint?
 
Vielen Dank Saitentsauber!
 
Ich denke wir sprechen, zumindest bezüglich des Eigenrauschens der hier angeführten Mikrofone, über Maginalitäten.

Man kann nun den PreAmp "aufreissen" um sich einen akustischen Eindruck zu verschaffen. Jedoch so gepegelt wird kein Recording gelingen.

Zudem wurden schon zu Zeiten der Bandmaschinen, meinem Wissen nach, Mikrofone in den Höhen gehypt.:gruebel: Um die oft etwas "fehlenden" Höhen der Tapes auszugleichen.

Sting soll beim Reinhören seiner ersten "Digitalplatte" im Tonstudio gesagt haben: "Was ist das? Ich höre viel zu viel.":whistle:

Ich weiss heute genau, was er meinte. Und genau das stört mich oft an meinen eigenen Aufnahmen. Auf eine gewisse Art und Weise sind die zu "gut". Und es kommt z.B. muffling mit Vintage moddling PlugIns ins Gespräch.
Kommt aber auf die Musikrichtung an. Bei mir ist es ProgressivRock der 70er. :D

Und hier wird über noch klarere PreAmps mit noch mehr Dynamikumfang gesprochen.
Über Mikrofone die das obere Airband feiner zeichnen.
Über Wandler mit technisch max. möglicher Dynamik.
Über externe Wordclock und deren Qualität und Verbesserungspotential an der Aufnahme.
Über Kabel mir Supraleitung.:whistle: Ne, zumindest bisher nicht.;)
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Ergänzug:
Ich höre mir oft ältere Audios meiner Heros aus den 70ern an. So z.B. Genesis, Yes, Grobschnitt, Eloy etc., um die Drums "heraus zu hören".

So. Und da hörst du und hörst...Und wo sind die Crashes, was genau wird gespielt? Was spielt die Bassdrum?...

Man kann nun sagen:
Alles wunderbar im Mix.

Man kann auch sagen:
Bei dem Song kommt die Bassdrum nicht.
Bei dem fehlen feinzeichnende Crashes.

Daher ist, für mich, "Recording like..." eine fast wissenschaftliche Herausforderung.;)

Das war neulich hier und im Nachbarforum mit "Recording like the Beatles" wunderbar gelungen.
Mein persönliches Lob und Anerkennung dafür .:hail:

Und wenn man dann mal persönlich zusehen darf (Achtung, schlechte Bild- und Tonquali):

ist plötzlich alles keine große Hexerei.

Bitte die Thematik unabhängig von der Musikrichtung betrachten. ;)
 
aber immerhin liegen die beiden Werte in zwei unterschiedlich erwähnten Kategorien, auch wenn sie "nur" 7 dB Unterschied haben
dB ist ein relatives Mass, 6dB entsprechen einer Verdoppelung des Pegels...
(nur falls das noch unklar war)
 
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der Hinweis oben war nicht an dich gerichtet ;)

bei den Schoeps KMK ist eher der Geräuschspannungsabstand von 83dB interessant.
(Kleinmembrankapseln haben bauartbedingt immer 'schlechtere Karten', was das angeht)
 
Das mag auch sein. Man weiss ja auch nichts über die unterschiedlichen Messmethoden bei Rode und AT....

Die dürften gleich sein, zumindest für das Rauschen.

Beim Frequenzgang verwendet AT gerne eine eigene Norm mit 30cm Meßabstand. Das ergibt dann eine "bessere" Tiefenwiedergabe.
 
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Ich besitze das Rode NT1 (ohne "A"), das ist mit nur 4,5 dBA noch ein ganz klein wenig rauschärmer als das NT1-A. Und wirklich, man hört kein Rauschen auch bei leisesten Schallquellen und hohem Gain. Wobei man den so gut wie nie hoch aufdrehen muss, schon gar nicht bei normal lauten Schallquellen, da es mit 35 mV/Pa von sich aus schon einen hohen Pegel liefert. Wenn man also sprichwörtlich "das Husten der Flöhe" aufnehmen möchte, ist dieses Mikrofon genau richtig. Kommt aber eher selten vor, jedenfalls bei mir.

Tatsächlich hatte ich mit halbwegs guten Mikrofonvorverstärkern noch nie ein Rauschproblem bei meinen Mikrofonen und meiner Erfahrung nach ist das Eigenrauschen der Mikros selten bis nie die Ursache für Rauschen. Wenn, dann waren immer die Vorverstärker die Rausch-Quelle. Bei meinem Zoom H6 kann ich z.B. nicht meine Haun-Kugel-Mikros mit dem 648-Speisemodul benutzen, bzw. nur bei lauten Schallquellen. Denn mit nur 7 mV/Pa liefern die nur sehr wenig Spannung, so dass ich die Zoom-Preamps bei leisen Schallquellen so weit aufdrehen muss, dass diese hörbar Rauschen.
An den Behringer-Pulten (X32-Rack und X18) funktionieren diese leisen Mikros hingegen einwandfrei, weil diese ausreichend rauscharm sind.

Neben dem Eigenrauschen ("Ersatzgeräuschpegel") spielt also auch die mögliche Ausgangsspannung ("Empfindlichkeit" in mV/Pa) eine Rolle. Ist letztere groß, darf das Eigenrauschen auch größer sein, ohne dass das Rauschen sich störend bemerkbar macht.
Das NT1 ist in beiden Disziplinen super und kommt daher auf einen beachtlichen Signal-Rauschabstand von 90 dB!

Für das Audio-Technika AT2035, dessen Ersatzgeräuschpegel wie erwähnt 12 dBA beträgt habe ich des weiteren die Daten 22,4 mV/Pa Empfindlichkeit und 82 dB Signal-Rauschabstand gefunden. Für das NT1-A 25 mV/Pa, einen Wert für den Signal-Rauschabstand habe ich nicht gefunden, es wird da wohl unter dem NT1, aber über dem AT2035 liegen wegen des niedrigen Eigenrauschens von nur 5 dBA.
Auch wenn das AT damit von den Daten her ein wenig schlechter dasteht als das Rode, kann man es ohne Bedenken für alle üblichen Aufnahmezwecke empfehlen. Rauschen wird es in der Praxis ebenso wenig wie das Rode.

Wenn die Absicht besteht, das Mikrofon für Gesangsaufnahmen mit geringem Besprechungs-Abstand zum Mikrofon zu nutzen, sollte man noch einen Blick auf den Grenzschalldruckpegel werfen. Der wird für das Rode NT1-A mit 137 dB angegeben und für das AT mit 148 dB (158 mit -10 dB-Pad).
Hier sieht das AT besser aus, wobei die 137 dB-Grenze des Rode aber auch schon deutlich über der Schmerzgrenze liegt, also eher selten ausgereizt werden dürfte. Das könnte allenfalls eine gewisse Rolle spielen, wenn man die Kapsel direkt vor dem Mund einer ffff schmetternden Sopranistin oder praktisch im Schalltrichter eines mega-lauten Trompeters platziert (letzteres habe ich tatsächlich mal erlebt, mit dem Sennheiser MD421, das ich damals hatte, war das aber kein Problem, das kann so etwas ab).

Das AT hat eine zuschaltbare Bassabsenkung, das Rode nicht, was bei Nahbesprechung eine Rolle spielt, da unterhalb ca. 30 cm bei Nieren mit einer Bassanhabung zu rechnen ist. Das kann gewünscht sein und nützlich, wenn es aber stört, kann man diese beim AT kompensieren, beim Rode nicht.

Ansonsten lohnt sich ggf. noch ein Blick auf das Frequenzgang-Diagramm und das Polar-Pattern. Hier in den Datenblättern zu finden:
https://eu.audio-technica.com/resources/at2035_ss.pdf
http://cdn1.rode.com/nt1-a_datasheet.pdf
 
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Zur Info:
94db (1 Pascal) - Eigenrauschen (Ersatzgeräuschpegel) = Signalrauschabstand

Außerdem:
3db = Leistungsverdopplung
6db = spannungsverdopplung
10bd = gefühlte lautstärkeverdopplung
 
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Hallo LoboMix und Technika, vielen Dank für Eure Ausführungen und besonders die langen Erklärungen waren sehr lehrreich! Aber, es tut mir leid, wenn der Eindruck entstanden ist, dass ich vor einer Kaufentscheidung stehe.

Ich besitze ein Rode NT1A und benutze es für Gesang und Gitarre gleichzeitig mit dem Presonus Studio 24C interface und für Liveauftritte mit einer LD Systems Mix 10 PA. Ich bin mit dem Micro wirklich zufrieden und denke auch nicht daran, es auszutauschen.

Mit diesem Thread wollte ich für mich nur den Unterschied des Eigenrauschens bei beiden Micros verstehen können, eben weil hier meistens das AT Micro empfohlen wird. Mehr nicht.

Nochmal vielen Dank an alle, für die Beiträge dazu!
 
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