Mikrofonpositionierung

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onkel-stefan
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Ich hab heute Versuche gemacht meinen Marshall Valvestate 8040 abzunehmen. Als Mikrofon hab ich ein DAP PL07 (Shure Sm57 Kopie) benutzt. Das Problem ist, ich finde keine Mikrofonposition, in der es gut klingt. Der Verstärker hat einen 12" Speaker, da hab ich zum Schluss etwa 5 Zentimeter vom Rand mit ca.3mm Abstand zum Spannstoff direkt drauf abgenommen. Das müsste doch dann eigentlich sehr "basslastig" klingen, oder? Aber vorallem Clean sind die Höhen zu stark, die stechen zu arg raus, auch klingt es leicht verzerrt (keine Übersteuerung!) Wenn ich sie am Amp ein Stück rausdrehe, hört sichs auf der Aufnahme gut an, aber direkt gespielt nicht. Was kann ich da machen??? Es muss doch irgendwie möglich sein, das ganze ohne Equalizer hinzukriegen. Hoffe ihr habt ein paar Tips, Gruß Stefan
 
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Versuch` mal mit dem Mikro weiter nach außen zu rücken ... also nicht auf die Mitte der Box zielen sondern eher etwas weiter draußen. Ich benutze dafür auch gerne den "goldenen Winkel", d.h. du solltest das Mikro leicht schrägt zur Box hindrehen und nicht waagrecht ... eine leichte Schräge von ca. 15 Grad sollte ausreichen. Und wenn`s dann immer noch zu höhenreich klingt einfach am Amp die Höhen rausdrehen dann sollte es eigentlich ordnungsgemäß funktionieren ... es gab hier mal jemanden (weiß nicht mehr wie der hieß ...), der hatte mit einer SM 57er Kopie bei weitem bessere Erfolge erzielt als andere mit mehreren Mikro`s ... ich weiß, dass es nicht einfach ist, aber lass` deiner Fantasie mal freien Lauf und probiere aus was dir gerade so einfällt, du wirst garantiert dafür belohnt ... stell` doch mal ein Sample rein wenn du Lust hast, dann kann ich dir vielleicht eher sagen wo du es positionieren solltest!

Grüße

Manuel
 
du kannst pauschal nicht sagen wie du mikrophonieren musst. es kommt ganz darauf an welchen sound du herausholen willst... wenn du das micro im 90 grad winkel auf den speaker hällst wirst du auf jeden fall einen mitten überfluß haben... wenn du es abschrägst hasst du weniger mitten drauf... das kannst du natürlich auch mit dem EQ machen...

ich hallte es immer zwischen charlotte und membran in steilem winkel... sehr grell... dafür setzt sie sich aber durch.. aber den goldenen winkel zu finden ist schwierig... viel probieren bis du den sound hast was du willst...

wenn du die gitarre in einem mix unterbringen willst wirst du um einen eq nicht herum kommen...
 
squini schrieb:
du kannst pauschal nicht sagen wie du mikrophonieren musst. es kommt ganz darauf an welchen sound du herausholen willst... wenn du das micro im 90 grad winkel auf den speaker hällst wirst du auf jeden fall einen mitten überfluß haben... wenn du es abschrägst hasst du weniger mitten drauf... das kannst du natürlich auch mit dem EQ machen...

ich hallte es immer zwischen charlotte und membran in steilem winkel... sehr grell... dafür setzt sie sich aber durch.. aber den goldenen winkel zu finden ist schwierig... viel probieren bis du den sound hast was du willst...

wenn du die gitarre in einem mix unterbringen willst wirst du um einen eq nicht herum kommen...

Deine Antworten faszinieren mich immer wieder ... ich habe nie etwas von "pauschal" gesagt - mir ist klar, dass man so etwas nicht pauschalieren kann, aber man kann sich zumindest Anhaltspunkte anhören. Einen Mittenüberfluss im 90 Grad-Winkel ... hm warum denn das? Und bevor man beginnt am EQ zu drehen sollte die Gitarre von vorneherein schon ganz ordentlich klingen ... aus einer schlecht klingenden Gitarre wirst auch du im Mix nicht mehr viel rausholen können. Der "Goldene Winkel" ist eine von vielen Arten eine Gitarrenbox zu mikrofonieren ...

... und im Mix wird man natürlich nicht um den EQ rumkommen, deshalb darf sie aber trotzdem trocken gut klingen :)

Grüße

Manuel
 
da wo isch die antwort geschrieben habe war dein beitrag noch nicht...

war also nicht auf dich bezogen...
 
Hab da mal ne kleine tolle Skizze gemacht wie ich das Mikro bis jetzt hatte... Soll ich jetzt noch weiter zum Rand? In welche Richtung soll ich das Mikro schrägstellen? Soundsample geht im Moment schlecht, da ich bis jetzt nur auf Kassette aufgenommen hab. Aber vielleicht kann ich am Wochenende mal versuchen es auf Computer zu kriegen. Ich will halt einen möglichst guten unbearbeiteten Sound hinkriegen. Und an meinem Verstärker will ich eigentlich nichts ändern, mal angenommen ich würde Live spielen und neben her mitschneiden, dann müsst ich meinen Amp ja scheiße einstellen damits auf der Aufnahme dann gut klingt :confused: Vielleicht sollt ich mir auch einen kleinen Mikroständer zulegen, bis jetzt liegt das Mikro auf Schaumstoff und Büchern :great:

Gruß Stefan
und natürlich Bild vergessen...
mikroposition0je.jpg
 
ich habe mal dein bild ein wenig verändert (bin eigentlich nicht so der paint zeicher) um zu zeigen was die thread-antworter (meines erachtens an) meinten mit winkel -> Α

versuchs mal so ähnlich wie auf dem bild....mit dem winkel Α , dem abstand under der position kannst du noch variiren

wenn du das micro im 90 grad winkel auf den speaker hällst wirst du auf jeden fall einen mitten überfluß haben
ja wenn du gleichzeitig beim amp die mitten raufdrehst...
gibt es ein allgemeines physikalisches gesetz dazu (quote:"auf jeden fall") oder ist das einfach genau bei deinem system und genau bei deiner situation so
 
squini schrieb:
ich hallte es immer zwischen charlotte und membran
Wie süß! Und wie ist es zwischen Erika und Membran? :D

Sorry OT, konnte ich mir aber nicht verkneifen.
 
squini schrieb:
du kannst pauschal nicht sagen wie du mikrophonieren musst. es kommt ganz darauf an welchen sound du herausholen willst...
Das ist soweit richtig.

wenn du das micro im 90 grad winkel auf den speaker hällst wirst du auf jeden fall einen mitten überfluß haben... wenn du es abschrägst hasst du weniger mitten drauf...
Aua...
Welche Frequenz betont wird, hat in erster Linie was damit zu tun, ob das Mikro eher auf die Kalotte oder den Rand zeigt. Der Winkel des Mikros ist zweitrangig, und vor allem beeinflusst der Winkel den Sound allein über die (frequenzabhängige) Richtcharakteristik des Mics.

wenn du die gitarre in einem mix unterbringen willst wirst du um einen eq nicht herum kommen...
Das ist Blödsinn... Man kann jedes Instrument so mikrofonieren, dass man einen EQ nicht braucht (mal von radikalen, eher technisch motivierten Dingen wie Trittschallfilter abgesehen). Dass man mit dem EQ evtl. schneller und bequemer am Ziel ist, ist eine andere Sache.

Jens
 
onkel-stefan schrieb:
Das müsste doch dann eigentlich sehr "basslastig" klingen, oder? Aber vorallem Clean sind die Höhen zu stark, die stechen zu arg raus, auch klingt es leicht verzerrt (keine Übersteuerung!) Wenn ich sie am Amp ein Stück rausdrehe, hört sichs auf der Aufnahme gut an, aber direkt gespielt nicht.
Wie hörst du dir denn dem Amp "direkt" an? Steht der auf dem Boden, auf Ohrhöhe, wie weit stehst du weg?

Dass ein Amp in 5cm Entfernung anders klingt als wenn du 2m wegstehst und mit dem Ohr womöglich nochnichtmal annähernd in abstrahlrichtung des Speakers, ist kein Wunder.
Dass sich Bässe erst ein paar Handbreit vom Speaker aus gesehen voll entwickeln (vor allem, wenn der Amp am Boden steht), ist auch kein Geheimnis (zumal die Abstrahlung im Bassbereich viel weniger gerichtet ist und du demnach in etwas Entfernung auch jede Menge an rückwärtiger Abstrahlung über Wandreflexionen mithörst).

Weiter solltest du bedenken, dass für eine durchsetzungsfähige Gitarre bei Aufnahmen tendenziell viel weniger Bässe benötigt werden als man zu denken geneigt ist, wenn man den Amp "live" einstellt, womöglich noch, ohne die Band dazu zu hören... Vielleicht hast du schon einen sehr guten Sound für den Mix und weißt es nur noch nicht. ;)

Also: Stell den Amp erstmal hoch - mindestens auf eine Bierkiste, besser noch auf Brusthöhe.
Dann stell den Sound so ein, wie er dir gefällt.
Dann geh mit dem Mikro dran und probiere rum. Evtl. auch einfach mal etwas weiter von der Membran weggehen, das nimmt zumindest mal etwas "Schärfe" raus.
Und dann kannst du dir noch mit einem zweiten Mikro (1-2m Abstand, zusätzlich) und/oder dem EQ helfen...

Gitarrenamp abnehmen ist Übungssache, aber machbar...

Viel Erfolg!

Jens

PS: Du darfst auch nicht vergessen, dass ein Mikro nahe einer Fläche, also insbesondere irgendwo aufliegend, komplett anderen Gesetzen folgt als freistehend (wofür es konstruiert wurde). Das erste sollte also tatsächlich ein Ständer sein. das erleichtert im übrigen auch die Positionierung ungemein.
 
OK Danke für die Tips! Dann werd ich mir nächste Woche erstmal nen Ständer besorgen und dann mal weiterprobieren. Das mit dem Amp stimmt, der steht in etwa 1,5m Entfernung direkt vor meinen Füßen... Werd ich dann auch höher stellen. Eine Frage hab ich aber noch und zwar in welchem Abstand sollte das Mikro zu der Bespannung vom Verstärker stehen? Ich habs bis jetzt nur wenige Millimeter davor gehabt, hab aber mehrere Bilder gesehen, mit nem viel größeren Abstand, so 5-10cm. Was bewirkt es das Mikro weiter weg zu stellen (außer das ich den Amp mehr aufdrehen muss?) ?
 
es tut mir leid... du brauchst natürlich keinen EQ um eine gitarre in einem mix unterzubringen... sorry war blödsinn...

der winkel ist natürlich auch 2. rangig...
 
onkel-stefan schrieb:
OK Danke für die Tips! Dann werd ich mir nächste Woche erstmal nen Ständer besorgen und dann mal weiterprobieren. Das mit dem Amp stimmt, der steht in etwa 1,5m Entfernung direkt vor meinen Füßen... Werd ich dann auch höher stellen.
Ok. Nur nochmal zur Klärung: Du wirst den Sound, den du bisher eingestellt hast, eher nicht wiedererkennen, musst dir also einen neuen "bauen". Der Hintergrund ist der: Das Mikro hört "richtig", du bist derjenige, der (in deiner bisherigen Position zum Amp) den "falschen" Sound gehört hat.

Eine Frage hab ich aber noch und zwar in welchem Abstand sollte das Mikro zu der Bespannung vom Verstärker stehen? Ich habs bis jetzt nur wenige Millimeter davor gehabt, hab aber mehrere Bilder gesehen, mit nem viel größeren Abstand, so 5-10cm.
Das kann man so pauschal nicht sagen. Das kommt ja auch sehr drauf an, wie weit die Membran hinter der Bespannung sitzt. Innerhalb dieser Größenordnung muss man das einfach ausprobieren (irgendwas zwischen den Bespannstoff fast berühren und eine Handbreit weg).

Was bewirkt es das Mikro weiter weg zu stellen (außer das ich den Amp mehr aufdrehen muss?) ?
Den Amp wirst du wegen der paar cm nicht weiter aufdrehen müssen. Höchstens das Gain am Mischpult etwas anpassen.
Was die Entfernung bewirkt, kann man nur tendenziell sagen. Je weiter du weg gehst,
- umso mehr Sound aus dem Raum und von der Box (nicht der Membran), also z.B. rückwärtige Abstrahlung, Gehäuseresonanz etc. fängst du im Verhältnis ein.
- umso größer ist der Teil der Membran, der relevant wird.
Der Sound wird tendenziell etwas weniger scharf und kommt dem, was du aus 2m Abstand hörst, tendenziell etwas näher. Dafür wird er aber auch undefinierter, "verwaschener", je weiter du weggehst. Ist halt alles ein Kompromiss - ausprobieren!

Das Ganze ist übrigens bei einer 1*12" nicht ganz so dramatisch. Richtig lustig wird das Spiel mit der Entfernung bei 2 oder 4*12. Denn da tragen ja zum "gehörten" Sound in der Entfernung mehrere Speaker bei. Ganz nah hört das Mikro nur einen.

Jens
 
is dein amp hinten offen? wenn ja, dann wirst du vorne sowieso nicht vernünftigen bass bekommen. nen offenen amp am besten mit geringem abstand vor ne wand stellen und mit ein wenig distanz abnehmen. wenn du dann zuviel raumakkustik mit drauf hast, musst du wohl mit zwei mikros arbeiten, von denen eines vorne dicht am speaker is, und eines auf distanz bzw. hinter dem amp. pass bei zwei mikros aber unbedingt auf phasenauslöschungen auf, sonst klingt plötzlich alles nurnoch schrottig.
 

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