Mindestgröße Cassotto?

Bernnt
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Mir ist aufgefallen, dass die meisten Cassotto-Instrumente größer sind und vier Chöre haben. Dreichörige kleine leichte Knopfinstrumente mit Cassotto gibt es praktisch nicht. Welche Gründe hat das? Braucht der Cassotto eine Mindestgröße?
 
Braucht der Cassotto eine Mindestgröße?
es braucht eher einen Mindestgeldbeutel

Wenn man will kann man auch in eine Hohner Mignon ein Cassotto einbauen... aber dafür gibts praktisch eine Marktgröße von 0,0... deshalb wird s nicht gemacht.

Die allermeisten Spieler die ein Cassottoinstrument haben wollen spielen schon einige Jahre und haben damit auch einen Mindestanspruch an Größe und Klangvielfalt des Instruments und die Klientel findet sich dann halt wieder in der Käufergruppe "34 Tasten aufwärts" mit typischerweise 4 Chören.
 
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Hallo Bernnt,

Cassotto ist deswegen größer, weil es einen zusätzlichen Raum (= Cassotto) hat. Hier strahlt der Ton nicht direkt ab, sondern strahlt erst in den Cassotto-Raum und wird dort umgelenkt (um 90°). Durch den Cassotto-Raum erhält der Ton mehr Resonanz, wird wärmer und druckvoller, außerdem verliert er an Schärfe. Da i.d.R. nur 8°" und 16" im Cassotto sind, die anderen Chöre (8+, 8-, bzw. 4") direkt abstrahlen, ist ein 2-teiliger Clavishebel erforderlich, was bautechnisch wesentlich aufwändiger ist.
Die Stimmplatten bei einem Cassotto-Instrument sind standardmäßig A Mano, also bestes Material. (Ich habe aber schon Cassotto-Instrumente mit Durall-Platten gesehen, weshalb sich Spieler dann gewundert haben, dass das Akkordeon nicht "so richtig" klingt, vor allem auch die Ansprache bei schnellem Spiel nicht wie erwartet ist. Auch die Dynamik gibt dann das nicht her, was erwartet wird. Waren dann sehr billige Instrumente, aber in Wirklichkeit wegen "Cassotto" teuer bezahlt. )

Meist haben Cassotto-Instrumente für die "Grund"-Bässe einen Winkelstimmstock, der auch mehr Platz benötigt. Die Wirkung des Winkelstimmstocks bezüglich Klang ist wie beim Cassotto im Diskant druckvoller und wegen der größeren Stimmkammer auch tiefer, wird oft auch als Bass-Cassotto bezeichnet.

Der Winkelstimmstock ist Bass ist nicht mit dem Helikon-Bass zu verwechseln. Helikon-Bass beim Akkordeon hat auch einen Winkelstimmstock (90°), hat aber größere Ausmaße und Helikonstimmzungen (-Platten) für den Großen Bass und auch größere Stimmplatten für den Kleinen Bass (Bariton-Stimmzungen/-platten).

Cassotto muss also teurer sein. Die Aussage von "maxito": "... braucht eher einen Mindestgeldbeutel" und "... in eine Hohner Mignon einbauen..." beurteile ich als unqualifiziert.

Gruß Flavio
 
Mir ist aufgefallen, dass die meisten Cassotto-Instrumente größer sind und vier Chöre haben. Dreichörige kleine leichte Knopfinstrumente mit Cassotto gibt es praktisch nicht. Welche Gründe hat das? Braucht der Cassotto eine Mindestgröße?
Ich kann jetzt gerade kein Bild hochladen.
Es ist so, dass ein Cassotto-Stimstock 90 Grad versetzt eingebaut und den Cassotto-Schacht vorgeschaltet hat. Es braucht daher zumindest in der Tiefe ein größeres Maß als ein Instrument mit gleich vielen Chören ohne Cassotto. Die Anzahl der Töne und Stimmen ist theoretisch egal. Es gibt ja auch Melodicas mit Cassotto. Allerdings gab es diese nur recht kurz, obwohl sie richtig genial klingen. Leider ist die restliche Verarbeitung/ Material dieser Melodicas bescheiden.
Ich vermute auch, dass es den Aufwand der ganzen Produktionslinien, Gehäusen, extra Stimmstöcken etc etc nicht lohnt.

Das ist ähnlich wie mit Schuhen witzigerweise.
Ein Schuh braucht in jeder Größe Leisten, um überhaupt in Serie gefertigt zu werden. Diese stellen an sich schon, ohne dass auch nur ein einziger Schuh produziert oder verkauft wurde, ein größeres Investment dar. Würden von den Schuhen nicht mindestens xxxx Exemplare verkauft, wäre das ein Minusgeschäft. Während eine Extraanfertigung für den Kunden wiederum komplett unerschwinglich ist, da er ja jede einzelne Arbeit zahlen muss.
So wird es sich mit Akkordeons verhalten, deren Produktion einen großen Aufwand darstellt, der sich weder in Masse lohnt, noch als Einzelarbeit verkauft würde.
Deshalb werden, wie @maxito schrieb, nur solche Akkordeons als Cassotto konzipiert und produziert, welche auch eine entsprechend hohe Verkaufserwartung haben. und das haben kleine Instrumente offenbar nicht.
machen kann man quasi alles.
Ein 48 Bass wäre dann dicker und schwerer, müsste qualitativ aufgepimpt werden (Stimmzungen, Tastatur, auch Bässe zur klanglichen Abstimmung,...) Eine Extrafertigung würde einem völlig neuen Instrument gleichkommen, für einen vlt. einen Kunden ... ?
 
Es ist so, dass ein Cassotto-Stimstock 90 Grad versetzt eingebaut und den Cassotto-Schacht vorgeschaltet hat. Es braucht daher zumindest in der Tiefe ein größeres Maß als ein Instrument mit gleich vielen Chören ohne Cassotto
Da hab ich mich vielleicht etwas unsauber ausgedrückt:

Wenn man ein Instrument mit oder ohne Cassotto bauen will braucht es dazu natürlich zuallererst ein passendes Gehäuse. Aber von der generellen Anforderung könnte man ein Instrument mit nur 1 Ton bauen das Cassotto hat, oder eins mit 8 oder 15 oder 120. Man braucht dazu natürlich erstmal ein Gehäuse wo diese Bauform reinpasst aber das hat generell mit Anzahl der Töne oder so gar nichts zu tun.

Und aufgrund dessen dass die Stimmstöcke eine grundsätzlich andere Anrodnung haben brauchts dafür in aller Regel ein extra Geähuse dafür. Man kann nicht einfach ein Gehäuse nehmen und dann ein Cassotto reinbauen...Selbst wenn das Gehäsue schon genügend Bautiefe von Haus aus mitbringt käme das einem kompletten Neunbau gleich. Nachträglich umbauen ist also maximal unter persönlicher Liebhaberei zu sehen, oder unter dem Aspekt dass man halt beweisen will dass es geht - sinnvoll ist es aber definitiv nicht.

Und Cassottoinstrumente sind aufgrund ihres Aufbaus komplexer und komplizierter zusammen zu bauen und deshalb teuerer. Und je kleiner die Kiste ist desto höher ist im Vergleich zu den restlichen Arbeiten der Anteil des Extraaufwand für die Cassottobauweise. Das kann dann im Extremfall bedeuten dass das Instrument so man es denn bauen würde nicht um Prozente, sondern um Faktoren teuerer werden würde als das normale.

Also würde man wohl deshalb, und auch deshalb weil Spieler eines Cassottoinstrumete auch meist anspruchsvoller bezüglich Gesamtfunktion sind, bessere Stimmzungen einbauen. Damit würde dann eine Hohner Mignon nicht mehr 250€ (fiktiv angenommener Preis) sondern eben 750€ kosten ...womit der Kundenkreis gleich drastisch schrumpft... Stückzahl also nochmals kleiner.. und kleinere Losgröße bedeutet höhere Rüstkosten etc... womit das den Preis dann vermutlich in Richtugn 1000€ treiben würde.

Und macht man jetzt das gleiche Spiel mit einer Hohner Student mit 48 Bässen mit angenommenem Preis von 600 € , dann würden wir für das gleiche Instrument in Cassottobauweise ind eRegion von ca. 2000 € landen.

Und wenn man jetzt mal aufmerksam über die Jahre hinweg die Beiträge nur mal hier im Forum durchliest, dann merkt man dass für solche kleine Instrumente die potentiellen Käufer schon die Preise in der aktuellen Form oft für zu hoch empfinden... Dann kann man prognostizieren, dass die Dinger mit Cassotto praktisch nicht verkaufbar sind.

Aber grundsätzlich machbar ist das . Wer das also unbedingt wollte, dem empfehle ich ordentlich Geld in die Hand zu nehmen und zur Akkordeonmanufaktur (vieleicht z.B. zu Untersee) zu gehen und sich eines bauen zu lassen.
 
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... Die Stimmplatten bei einem Cassotto-Instrument sind standardmäßig A Mano, also bestes Material. ...

Die obere Mittelklasse von Akkordeons wird stückzahlmäßig in Deutschland von den Hohner Morinos deutlich dominiert. Die allermeisten davon haben Tipo-a-mano-Stimmplatten und Cassotto. Die Morinos mit a-mano-Platten sind vergleichsweise selten, so dass man bei Cassotto in Verbindung mit A-mano-Platten keinesfalls von standardmäßig sprechen kann.
 
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... finde gerade das Foto nicht ,
aber für den amerikanischen Markt wurden auch zweichörige Akkordeons gebaut,
die bei 16"+8" nur Cassotto haben . Jazzmusiker brauchen in der Regel nicht mehr Stimmen.
Das Teil war jetzt nicht kleiner, da es die volle Tastatur und 120 Bässe hatte.
Die Stimmstöcke ragten nicht beide im rechten Winkel hintereinander,
sondern einer ging nach unten , einer nach oben.
Aber leichter war es garantiert.

96 Bass Cassotto baut sogar Hohner selbst , allerdings auch vierchörig.

Cassotto bei 72 Bass habe ich auch schon mal gesehen :
http://www.akkordeon-bippus.de/Jubi-IV-Cass-Lack

Bildschirmfoto 2022-06-26 um 15.57.00.png
 
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die bei 16"+8" nur Cassotto haben . Jazzmusiker brauchen in der Regel nicht mehr Stimmen.
Das Teil war jetzt nicht kleiner, da es die volle Tastatur und 120 Bässe hatte.
Die Stimmstöcke ragten nicht beide im rechten Winkel hintereinander,
sondern einer ging nach unten , einer nach oben.
Wenn beide im Cassotto sind müßten sie nach meinem Verständnis parellel liegen, ich kann deine Beschreibung nicht wirklich nachvollziehen. Vielleicht kannst du mir auf die Sprünge helfen?
 
Vielleicht kannst du mir auf die Sprünge helfen?
Gern,
der Cassottoschacht ragt mittig von der Tastatur Richtung Bass ins Gehäuse ,
im rechten Winkel jeweils ein Stimmstock , einer oben , einer um 180Grad gedreht unten.
Wahrscheinlich jeweils ein Stimmstock für volle und halbe Töne.
 
Die Stimmplatten bei einem Cassotto-Instrument sind standardmäßig A Mano,
Hier liegt, glaub ich, eine Verwechslung vor:

Cassotto ist eine grundsätzlich Bauform und zunächst mal völlig unabhängig davon welche Stimmplatten verwendet werden. Dass in Cassottoinstrumente häufiger bessere Stimmplattenqualitäten eingebaut werden liegt meist am Käuferverhalten: Cassottoinstrumente sind, weils eben aufwendiger zu bauen ist, per se erstmal teurer als ein gleiches Nichtcassottoinstrument. Und wenn ein Käufer mehr Geld für eine anspruchsvollere Technik ausgibt, dann wählt der meist auch gleich bessere Stimmplatten.... Und darauf stellen sich die Hersteller ein und bauen und bieten an, was im Markt so in Kombination sich verkaufen lässt. Ladenhüter prodzuieren wollen die ja schließlich auch nicht.

Dass Cassottoinstrumente standardmäßig mit A Mano ausgerüstet werden , ist aber so nicht richtig! Es gibt jede Menge Cassottoinstrumente mit Tipo A Mano. Dass diverse Hersteller in den "besseren" Akkordeons gleich gar nichts anderes als A Mano anbieten liegt aber einfach am Marktverhalten, dass das eben heutzutage viele Käufer haben wollen und die Hersteller dann gleich gar nicht erst andere Varianten produzieren.

Aber nochmals: Cassotto hat mit Stimmplattenqualität erstmal gar nichts zu tun und ist nichts anderes als eine bestimmte Bauform.

Cassotto muss also teurer sein. Die Aussage von "maxito": "... braucht eher einen Mindestgeldbeutel" und "... in eine Hohner Mignon einbauen..." beurteile ich als unqualifiziert.

Auch hier liegt glaube ich ein Missverständnis vor:

ganz klar: Cassotto ist aufwändiger zu bauen und kostet deshalb mehr. Und der Mehraufwand wird bei größeren Instrumente von den Käufern eher akzeptiert, als von Käufern von sehr kleinen Instrumenten. Deshalb werden eben erst größere Instrumente mit Cassotto gebaut und angeboten, weil da eine entsprechende Käuferschicht da ist, die das kaufen .

Aber grundsätzlich könnte man jedes Akkordeon auch in Cassottobauweise bauen - also z.B auch so kleine Akkordeons wie in der Größe einer Mignon. Klar muss man das Gehäuse hierfür extra anfertigen ... aber so grundstätzlich kann man auch ein 24 Tasten- oder Knopfakkordeon in Cassottobauweise bauen.... Dass das nicht gemacht wird liegt auch wieder ganz einfach daran, dass hier keine Nachfrage herrscht, weil die Leute ,die so ein kleines Instrument suchen, normal nicht den Mehrpreis für ein Cassotto ausgeben wollen... Und Ladenhüter wie schon gesagt, hat die Akko-Industrie keine Lust zu fertigen... das bringt keinen Umsatz. Aber so ganz grundsätzlich - bauen könnte man das schon, wenn man unbedingt wollte.

Meist haben Cassotto-Instrumente für die "Grund"-Bässe einen Winkelstimmstock, der auch mehr Platz benötigt. Die Wirkung des Winkelstimmstocks bezüglich Klang ist wie beim Cassotto im Diskant druckvoller und wegen der größeren Stimmkammer auch tiefer, wird oft auch als Bass-Cassotto bezeichnet.

Auch hier: Dass das öfter zusammen in Kombination vorkommt liegt meist daran, dass die Käufer das zusammen haben wollen... Aber es gibt unzählige Cassottoinstrumente ohne Winkelstock/Umlenkstockbass.

Dass ein Winkelstockbass gerne als Bass-Cassotto bezeichnet wird, hört und liest man zwar häufig, ist aber genaugenommen falsch!

Ein Winkelstockbass ist eine abgewinkelte Bauform einer "Langkanzelle" die aufgrund der Kanzellenlänge den Bassklang fördert. Aber ein richtiges Basscassotto ist was anderes: Die Supita 2 und ein paar frühere Modelle der Morino VM (und auch ein paar weitere Modelle) sind mit echtem Basscassotto ausgestattet. Das kann man übrigens, wenn man will, sogar mit Winkstockbass oder so kombinieren. Macht in der Summe nochmals einen kräftigeren satten Bassklang.

... Aber darum gehts hier in dem Faden glaub ich eher weniger...

Die Eingangsfrage zielt glaub ich maßgeblich darauf ab:
Dreichörige kleine leichte Knopfinstrumente mit Cassotto gibt es praktisch nicht. Welche Gründe hat das?

Und die Antwort lautet ganz einfach:

Bautechnisch wäre das gar kein Problem und könnte man bauen... sofern sich ein genügend großer Markt findet an den sich die Dinger verkaufen lassen! Und diesen Markt gibt es nach meiner Beobachtung bislang nicht!

Das ist in etwa das gleiche wie 96 Bässige Akkordeons mit 34/37 Tasten bzw. entsprechend Knöpfen in hochwertiger Ausführung. Vor ca. 10 bis 15 jahren gab es her nahezu keine Instrumente auf dem Markt. Denn bis dahin war es meist so, dass etalierte Spieler in erster Linie ein "großes " Instrument (damit war meist ein 120 bässiges gemeint ) suchten und alle anderen kleineren bis dahin eher als Schüler und Lerninstrumente angesehen wurden. Und für Schüler und Lerninstrumente gibt man ungern viel Geld aus...

Erst seit gut 10 Jahren werden aber von etlichen Erwachsenen auch kleinere Instrumente unterhalb der 120 Bassgröße in hochwertiger Ausführung nachgefragt. Und seither kommen auch entsprechend solche Instrumente auf den Markt... weil eine ausreichend große Käuferschicht hierfür vorhanden ist, so dass sich die Entwicklungs und Herstellkosten für die Hersteller umsetzen lassen ... und deshalb werden solche Instrumente jetzt auch in breiter Vielfalt gebaut.

Kleine 3 chörige (oder sogar 2 chörige ) Instrumente in hochwertiger Ausführung mit Cassotto und vielleicht auch mit Basscassotto , Winkelbass oder sonstwas ... das ist derzeit schlichtweg eine Marktnische. Und zwar wohl eine so kleine, dass sich für die Hersteller das nicht lohnt hierfür extra Instrumente zu entwickeln und zu bauen.

Wer also so was haben möchte, müsste sich derzeit an die Hersteller oder an eine versierte Fachwerkstatt direkt wenden und nachfragen ob die bereit wären einem so eine Einzelanfertigung zu bauen... Und Einzelanfertigungen.... ganz klar... die kosten deutlich mehr als ein Seriengerät... normal sehr viel mehr!

Aber auch hier wieder: Bautechnisch machbar wäre das grundsätzlich... wird aber derzeit eben nicht gebaut, weil nicht genügend Nachfrage vorhanden ist die die Herstell- und Entwicklungskosten rechtfertigen würden.
 
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#
Leider haben sie viereckige Tasten und keine runden.:cry:

Da gibt es eigentlich nur die "compact" Modelle ,
mit kleineren Gehäusen (und wahrscheinlich engeren Knopffeldern),
wie z.B. diese Pigini hier :

https://www.ebay.de/itm/29506013946...itbLU&LH_ItemCondition=2000|2500|3000|7000|10

3 chörig , wahrscheinlich einen Chor im Cassotto, zwei draußen

Bildschirmfoto 2022-06-26 um 20.54.01.png

Beitrag automatisch zusammengefügt:

Oder Du machst es wie Mat Mathews ,
zersägst Deine Gola , schmeißt ein paar Chöre und Registerschalter raus
und spielst dann nur mit den beiden Cassottochören !

 
Da gibt es eigentlich nur die "compact" Modelle
Wiegt 10 kg. Die Stimmplatten der Pigini sind dem ersten Blick nach verdächtig. Ich hatte mal Probleme mit der Stimmstabilität bei einer Pigni Tasten-Bajan, weil sie sich ganz ganz ganz leicht verbogen haben. Half nur wegwerfen und austauschen...
Beitrag automatisch zusammengefügt:

zersägst Deine Gola
Scherzkeks. :) Alle "Ich schreddere mein Instrument, lasse es in die Luft gehn oder zünde es an"-Threads sind geschlossen.;)
 
Cassotto bei 72 Bass habe ich auch schon mal gesehen :
http://www.akkordeon-bippus.de/Jubi-IV-Cass-Lack

Da gibt es eigentlich nur die "compact" Modelle ,
mit kleineren Gehäusen (und wahrscheinlich engeren Knopffeldern),
wie z.B. diese Pigini hier :

https://www.ebay.de/itm/29506013946...itbLU&LH_ItemCondition=2000|2500|3000|7000|10

3 chörig , wahrscheinlich einen Chor im Cassotto, zwei draußen

Ok - Dank Polifonico´s Recherche ist damit bewiesen: Es gibt ein paar kleinere Modelle mit Cassotto - ersteres Beispiel müsste ich jetzt noch genauer ansehen ob das 3 oder 4 Chörig ist- letzteters von Pigini ist definitiv 3-chörig. Damit sieht man ganz klar: Es ist nicht nur grundsätzlich möglich das zu bauen - es gibt sogar welche .... wenn auch wenige.

-> Damit ist die Eingangsfrage aus meiner Sicht praktisch beantwortet:

Bautechnische Gründe gibts nicht - es geht und es gibt sogar welche. Und damit sind aus meiner Sicht auch die weiteren Gründe, warum das so wenig sind klar: Es sind ganz einfach Marketinggründe - Die Nachfrage nach solchen Modellen ist hierfür bisher einfach zu gering !
 
Gepielt habe ich schon die Victoria Poeta Senior.

Die hat 37 Tasten, 96 Bässe , 4/5 chörig, 10,8 kg

Das ist das, was mir vorschwebt, wenn die Golas zu schwer werden.

Da aber Charles Nuncio mit über 90 auch noch seine bleischwere Petosa herumgewuchtet hat und Tony Lovello mit über 80 noch heftig im Stehen gebelloshaked hat, hoffe ich, dass mir der Umstieg auf ein kleineres/leichteres Instrument noch lange erspart bleibt.
Das ist von daher wohl eher eine Frage der körperlichen Situation bzw. Leistungsfähigkeit - Und dafür kann man selbst einiges tun. ;)


Wir sollten IMHO eher an der körperlichen Leistungsfähigkeit arbeiten und nicht nach immer leichteren INstrumenten verlangen, um die schwindenen Kräfte auszugleichen oder kurz gesagt: Akkordoenspielen ein wenig als Fitnesstraining ansehen.

Die kleinen 'Schülerinstrumente' sind dazu da, an das Akkordeonspielen heranzuführen, die Standardgröße für ernst zu nehmende Instrumente beim Akkordeon ist 120/41.
Bei den Streichern wird keiner jemals außhalb des Schülerbereichs jemanden auf einer kleineren als 4/4 Geige gesehen habe. Kleiner gibt es nur beim Kontrabass.
 
Kleiner gibt es nur beim Kontrabass.
Spielen ja meine Jungs,
da ist je nach Körpergröße auch 3/4 oder 4/4 Usus.
Kleinere klingen auch nicht so gut und sind dann meist nur eine Notlösung,
da sie vielleicht noch ins Auto passen.

Um auf die ursprüngliche Frage von Bernnt zurück zu kommen ,
ich bin nicht sicher ob , so rein spekulativ als Sonderausführung mit 72 Bässen und 34 Tasten gebaute Gola genauso klingt wie das große Original ?
Aus meiner Erfahrung ist der Luftraum in einem Akkordeon auch nicht unentscheident für den Klang ?
Der Korpus ist zwar nicht wie ein Resonanzkörper zu sehen , doch
klingt die Gola von Mat Methews nun anders , weil er da 2 bzw. 3 Stimmstöcke hat ausbauen lassen ?
 
Der Mat Mathews spielt Knopf. Da bei Knopfinstrumenten wesentlich mehr Töne auf einem Stimmstock untergebracht werden müssen als bei einem Tastenakkordeon sind dort schmalere Stimmplatten verbaut die dann auch anders arbeiten und klingen.

Auch die Poeta Senior, die ich auf der Messe spielte, hatte als Tasteninstrument etwas schmalere Tasten als gewöhnlich. Da muss dann auf den Stimmstöcken auch gespart werden. Das wirkt sich alles auf den Klang und den Schalldruck des Instrument aus.

Aber um auf die Mindestgröße für Cassotto zurückzukommen:
Im Internet finden sich jede Menge Instrumente mit Cassoto < 41 und < 120 . Auch z.B. 33 Tasten mit 72 Bässen. Darunter macht es dann IMHO wirklich keinen Sinn.
 
Da bei Knopfinstrumenten wesentlich mehr Töne auf einem Stimmstock untergebracht werden müssen als bei einem Tastenakkordeon sind dort schmalere Stimmplatten verbaut
Oder ein zusätzlicher Stimmstock in einem tieferen Gehäuse? Ich bin kein Gola-Experte, habe aber so eine vage Erinnerung.
 
Standardgröße für ernst zu nehmende Instrumente beim Akkordeon ist 120/41.
Standard ist 4 chörig rechts auch. Marocco hat trotzdem gesagt: "Nee, ich will nur drei Chöre rechts" und hat sich eine Victoria Poeta entsprechend anpassen lassen. So kam er mit einem Akkordeon von 9,8kg hin. Das Signature-Instrument von Galliano hat auch nur 3 Chöre. Jetzt nur noch ein bisschen kleiner, dann wäre die Welt nicht nur morgens um sieben noch in Ordnung.
 
.... Marocco hat trotzdem gesagt: "Nee, ich will nur drei Chöre rechts" und ....

Ich wusste gar nicht, dass Marocco auch Deutsch sprach. Er tat sich doch schon mit Italienisch schwer, wie ich von echten Italienern erfahren habe.

Aber im Ernst: was soll die 100 Gramm - Fuchserei bei den Akkordeons? Als Amateure - und die Meisten hier im Forum sind doch solche - stehen wir doch nicht Abend für Abend auf der Matte mit dem Akkordeon vor der Brust. Wenn es mal länger dauert, dann ggfls. bei Orchesterproben oder einem Orchesterkonzert. Und dabei sitzt man auch üblicherweise. Auch sonst spielen wir doch überwiegend im Sitzen. Das präzise Spiel im Stehen erfordert zudem weitere spielerische Qualitäten. Mir persönlich ist vor allem wichtig, dass die Kiste handwerklich solide gebaut ist und gut klingt. Unterhalb von 15 kg ist für mich das Gewicht des Akkordeons nebensächlich.

Im Übrigen unterstreiche ich das von @morigol Gesagte: wenn man den Körper etwas trainiert und dabei auch die Rücken-, Schulter- und Armmuskulatur bedenkt, dann ist das für alle Lebenslagen von Vorteil. 2 oder 3 kg hin oder her beim Akkordeon sind dann irrelevant.
 
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