Mit "geschlossenem" Mund singen besser?

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Daniel Jonas
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Hey,

Ich bin etwas verwirrt. Ich verfolge in letzter Zeit einen YouTube/ Gesangscoach, dessen Fähigkeiten ich eigentlich eher nicht in Frage stellen möchte, da er scheinbar erfolg mit seinem Job als Coach hat, und er im Pop- Gesang aktiv ist und nun mal sehr gut klingt. Vor nem Jahr hat er zwei Videos hochgeladen, in denen er sagt, man solle die Zähne quasi beim Singen zusammen lassen, um einen besseren Gesangsound zu entwickeln. Aber so viel wie ich weiß lernt man doch, dass man den Mund weit aufmachen soll beim Singen.
Im zweiten Video dazu erklärt er, dass man das ganze dann später auf Gesang mit offenen Mund beziehen kann. Guckt es euch am besten selbst an, und sagt mir, was ihr davon haltet.
Aber es ist auf englisch ; )

Teil 1:
Teil 2:
 
Eigenschaft
 
Mein Problem als Nichtsänger mit dieser Art von Gesang ist, dass ich die Vokale nicht mehr unterscheiden kann.
Ganz besoders anschauliech im zweiten Video in dem die Bedeutung durch die veränderung des Vokals deutlich wird.
Ein riesen Unterschied ob ich "If you thank" oder "If you think" höre.
Ob der Klang "gut" ist ist dann Geschmacksache.
Gerade schaue ich mir Ariana Grande an und sie benutzt die Closed Vowels Technik scheinbar nicht.
 
Mein Problem als Nichtsänger mit dieser Art von Gesang ist, dass ich die Vokale nicht mehr unterscheiden kann.
Ganz besoders anschauliech im zweiten Video in dem die Bedeutung durch die veränderung des Vokals deutlich wird.
Ein riesen Unterschied ob ich "If you thank" oder "If you think" höre.
Ob der Klang "gut" ist ist dann Geschmacksache.
Gerade schaue ich mir Ariana Grande an und sie benutzt die Closed Vowels Technik scheinbar nicht.

Ja hast Recht, wobei es wahrscheinlich auch immer auf die Lieder drauf ankommt... Abe rer sagt ja auch, dass man nachdem man gelernt hat mit geschlossenen Zähnen zu singen, das ganze so üben soll, dass man den gleichen Sound auch mit geöffneten Mund erreichen kann. Ich denke mittlerweile, dass es wohl eine Technik ist, die man vllt. nur hin und wieder bei passenden Liedern oder Situation benutzen soll.

Ed z.B. scheint hier doch sehr geschlossen zu singen:
 
Ich denke mittlerweile, dass es wohl eine Technik ist, die man vllt. nur hin und wieder bei passenden Liedern oder Situation benutzen soll.
Ja, ich bin auch der Meinung, dass, je mehr Techniken man beherscht und geziehlt einsetzten kann, um so besser.
Ed z.B. scheint hier doch sehr geschlossen zu singen:
Wenn du das "sehr" streichst könnte ich dir eventuell zustimmen. ;-)
Vieleicht übertreibt Tristan zu Demonstrationszwecken auch etwas.
Letztendlich nimmt die Musikrichtung und deren Klangideal (und ob man diesem folgen möchte) Einfluss auf die Wahl der Technik.
Es ist sicherlich ein Unterschied, ob Ed ein sehr ruhiges SingerSongwriter Lied von sich gibt oder Ariana ein Power R&B Stück. Und alles ist POP. ;-)
 
@alexanderjoseph Jap, danke dir: )
 
Hallo,

...mein Hauptproblem mit diesen beiden Videos ist, daß sie aufgezeichnet wurden, während er aktiv am Straßenverkehr teilnimmt, was ich für ziemlich verantwortungslos halte... Ich bin - allerdings aus der Klassik kommend! - eher ein Freund guter Verständlichkeit, und dafür muß man halt die Zähne schon etwas auseinandernehmen... ;) Die Wahrheit wird wohl mal wieder in der Mitte liegen. Eigene Erfahrung: Meine zweite Gesangslehrerin war eher der ganz weiten Mundöffnung zugetan, meine jetzige Lehrerin hält gar nichts von übertriebener Mundöffnung.
"Die" Technik, die für alle gleich gut ist, gibt's sowieso nicht... das wäre ja auch irgendwie langweiig ;)

Viele Grüße
Klaus
 
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Ich denke es ist eine Stilfrage, oder eine Frage mit welcher Konzentration auf welche Umstände singt man mit mehr Gefühl oder Entusiasmus.
Das kann man sicherlich mit offenem oder geschlossenem Mund erreichen.
Mein Eindruck ist, er will die Intensität des offenen ins geschlossene transferieren und dadurch dort mehr Gestalltung und Kraft erzeugen.

Es ist vielleicht ein "Modegag", etwas, um dem eigenen Kanal Klicks zu verschaffen, dadurch, dass es neu und anders ist, aber letzten Endes nicht die letzte Weißheit (zumindest nach meiner Meinung).

Wenn man lauter singen will sollte der Mund weiter offen sein, aber nicht übertrieben, sonst klingt es wie bei seinem Vormachen nach der Bemühung den Mund möglicht weit zu öffnen.
Wenn jedenfalls die Öffnungen geöffnet sind, bekommt man durch Resonanzen einfach mehr Volumen und Power.
Wenn man die nicht immer zum Einsatz bringen will, kann man auch mal sowas versuchen...
...aber weder das eine noch das andere Extrem klingt natürlich, sondern beides eher gezwungen.

P.S.: Ich finde es aus meiner Sicht eher bedenklich, wenn man sich beim Autofahren so stark auf etwas anderes konzentriert.
 
und sagt mir, was ihr davon haltet.

Erst mal nervt mich, wenn diese Leute immer zwei Minuten salbadern, bevor sie endlich zur Sache kommen. Und zwar nur, um den Zuschauer vorher eloquent zu manipulieren, damit die glauben, dass der Blödsinn stimmen könnte.

Die Beispiele klingen erstmal nur unterschiedlich, nichts anderes. In seinem letzten Negativ-Beispiel für den offenen Mund dunkelt er parodistisch ab, damit es extra albern klingt....

... und dann im zweiten Beispiel mit Erkenntniss zu überraschen, dass wohl es auch einen Mittelweg gibt. Bravo.
 
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Hallo Daniel Jonas!

Meiner Erfahrung nach ist es wirklich hilfreich als Anfänger (!), den Mund nicht weiter als nötig zu öffnen. Das zu weite Öffnen des Mundes vor allem im Passagio (Übergangsbereich in die Randstimme) verleitet zum Schreien. Je nachdem welchen Klang man erzeugen will, ist es aber manchmal dennoch nötig den Mund weiter zu öffnen. Du wirst zb.: keinen dramatischen (beltähnlichen) Klang hinbekommen, wenn du den Mund nicht richtig aufmachst. Es ist also Situationsabhängig und davon, wie weit du fortgeschritten bist. Ich würde einfach versuchen mal mit geschlossenerem Mund zu singen und dann wie weit ich öffnen kann. Dabei aufnehmen: Was klingt besser, Was strengt mehr an etc.

Ein geübter Sänger kann je nach Klangvorstellung entscheiden, ob er einen Vokal mit weiterer Mundöffnung oder eher geschlossen singt.
Ein Anfänger hat oft nur eine Art, um den Ton erstmal überhaupt zu bekommen.
 
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Selten so einen Sch... gesehen.

Klingt nicht gut, ist nicht textverständlich und sieht sehr bescheiden aus.
Warum um Himmelswillen sollte man so eine "Technik" einsetzen?

lg Thomas
 
Es ist vielleicht ein "Modegag", etwas, um dem eigenen Kanal Klicks zu verschaffen, dadurch, dass es neu und anders ist, aber letzten Endes nicht die letzte Weißheit (zumindest nach meiner Meinung).
das erste ziehmlich sicher (Carpool Karaoke Trittbrett...), das zweite eher nicht: Emmylou Harris macht das seit zig Jahren (auch bei uptempo Nummern)
 
Selten so einen Sch... gesehen.

Klingt nicht gut, ist nicht textverständlich und sieht sehr bescheiden aus.
Warum um Himmelswillen sollte man so eine "Technik" einsetzen?

lg Thomas

Ich finde es nicht komplett bescheuert, er übertreibt nur etwas, weil er es als Allheilmittel ansieht. Es ist tatsächlich so, dass man Vokale auch ohne viel Mundbewegung/ Öffnung sehr deutlich sprechen kann. So funktioniert das ja auch bei Bauchrednern. Ist eine reine Übungssache. Anfänger beim Singen haben oft mit Zungen und Kieferverspannungen etc. zu kämpfen. Der Grund: Zu viele Muskeln werden unnötig beansprucht. Daher finde ich das als Übung schon sinnvoll.
 
Anfänger beim Singen haben oft mit Zungen und Kieferverspannungen etc. zu kämpfen. Der Grund: Zu viele Muskeln werden unnötig beansprucht. Daher finde ich das als Übung schon sinnvoll.

Da würde ich nicht mal widersprechen.

Der Bullshit ist, dass er es so verkauft, als wäre das generell der bessere Sound, das "richtigere" Singen und alles andere ein Fehler.

Er weiß halt, was Anfänger hören wollen: Was ist richtig und was ist falsch? Und nutzt diese Wissbegierde aus, um Antworten zu konstruieren. Aber Pop ist nun mal nicht schwarz/weiß/falsch/richtig.
 
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Es geht beim singen immer um Vokalformung und damit eben ggf auch um die Formung der Ansatzräume je nachdem welchen Sound ich möchte. Diese Formung hat u.a. wesentlich damit zu tun, wie der Mund geformt ist und wie ich den Unterkiefer öffne.

Und ansonsten gilt in solchen Videos: Warum einfach, wenn es auch kompliziert geht ;-)
 
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Der Bullshit ist, dass er es so verkauft, als wäre das generell der bessere Sound, das "richtigere" Singen und alles andere ein Fehler.

Das Video selbst wird einen Anfänger natürlich eher verwirren und ist sehr reißerisch gemacht. Ich würde den Typ auch Niemanden als Coach empfehlen. Aber in seiner Aussage lässt sich (wie wahrscheinlich überall) auch ein Körnchen Wahrheit finden.
 
Aber in seiner Aussage lässt sich (wie wahrscheinlich überall) auch ein Körnchen Wahrheit finden.

Seine Aussage enspricht in etwa: "90% aller Leute machen den Fehler, sich blaue Hosen zu kaufen. Dabei sehen grüne viel besser aus" :)

Dagegen, dass Vokalformung ein Wirkung hat, sagt wohl niemand etwas und das ist ja auch klar. Als Übung, wie du es beschrieben hast, kann ich mir das auch vorstellen.
 
Naja, in erster Linie geht es m.E. um ein bewusst Machen der Unterscheidung zwischen Ton- und Lautbildung. Der Ton entsteht halt im Hals-/Stimmbandbereich und im Mundraum, die Lautbildung findet über Zunge/Lippe/Gaumen/Zähne statt. Das hier ist eine schöne Übung, um zu lernen, dies wahrzunehmen, und sich darauf zu konzentrieren, wie die Töne wo entstehen.
Aber es ist halt nicht mehr als eine Übung. Warum man danach noch darauf verzichten sollte, die Laute am Ende auszuformen, erschließt sich mir nicht, es sei denn, man steht darauf, so zu klingen, als säße man nebenbei auf dem Pott.
 
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Ich würde mich applcreepz anschließen. Prinzipiell nicht ganz falsch aber von der Präsentation her eine Lachnummer. Die Vokale von einem geschlossenen Mund aus zu bilden ist eine Übung mit einem ganz bestimmten Ziel und ist sicher nicht so gemeint, dass man immer mit möglichst geschlossenem Mund singen sollte, so wie es im Video dargestellt wird.

Offene Vokale bringen die Vollstimme mehr in den Vordergrund, geschlossene Vokale die Randstimme. Der Zweck der Übung ist, die offenen Vokale aus den geschlossenen heraus zu bilden um die Vokale zu verschlanken und ihnen mehr randstimmige Anteile zu geben. Das kann Sinn machen bei einer Tendenz die offenen Vokale zu "verbrusten". Genauso kann die umgekehrte Übung Sinn machen (geschlossene Vokale aus offenen bilden), wenn man bei den geschlossenen Vokalen Probleme mit Pressen oder frühzeitigem Rüberjodeln in die Randstimme hat. Das hängt halt vom individuellen Fall ab.

Hier die Erklärung des Prinzips in blumigen "klassischen Worten" mit Altitalienisch und so :)
http://www.voiceteacher.com/cuperto.html

Die Kurzfassung ist halt: Singen mit möglichst kleiner Mundöffnung macht die Stimme randstimmiger.
 
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Laut meiner Erfahrung ist es die beste Basis, offen und vordersitzig zu beginnen. Damit vermeidet man direkt einige Probleme und schlechte Angewohnheiten. Später kann man auch mit geschlossenerem Mund singen, kommt eben drauf an, welchen Klang man erzeugen will. Pauschal zu behaupten, mit geschlossenem Mund sei besser, ist nix weiter als Dummgebabbel. Technisch besser ist es auf keinen Fall, und ob der gedeckte Klang besser paßt, hängt vom Song ab.
 
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