Modeling anhand einer isolierten Tonspur?

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Offensichtlich ist es mittlerweile sehr gut möglich, die Klangeigenschaften eines Verstärkers und eines Lautsprechers als Profil zu erstellen und einfach per Knopfdruck abzurufen. Bisher verwende ich fertige Presets für mein Tonex Pedal, und das macht Spaß.

Was aber, wenn man einen bestimmten Sound eines Songs auf einem Album erreichen will?

Sagen wir mal den exakten Bass-Sound von Chris Squire auf „Roundabout“ ohne das krasse Gebastel, das der Meister veranstaltet hat....

Gibt es eine Möglichkeit, ein Profil aus einer isolierten Instrumentenspur eines Songs zu erstellen?
 
Das wird - zumindest mit dem ToneX derzeit - nicht funktionieren.
Ich habe ein ToneX Pedal, es aber noch nicht zum selber Modelln verwendet. ABER so WIE ICH das verstehe, brauchst Du dazu einen Amp (etc.), den Du mikrofonierst. ToneX schickt dann verschiedene komplexe Signal durch das Teil und analisiert diese. Insofern kann es meiner Auffassung nach nicht funktionieren, aus einer isolierten Instrumentalspur eines Songs ein Profil zu erstellen. Denn es wird ja kein Profil aus einem Sound erstellt, sondern vom Amp + Cab + Mikro. Also wird analisiert: Wie verändert die Signalkette (Amp + Cab + Mikro) das Ursprungssignal.
Beitrag automatisch zusammengefügt:

P.S. Was Du machen kannst: Mit einem Amp + Cab + Mic den gewünschten Sound nachbauen und den dann mit dem ToneX capturen.
 
Sowas wird wahrscheinlich auch da eher mäßig funktionieren, solange nicht die DI Spur vorliegt. Ich würde auch einen Ton basteln, der möglichst nahe ran kommt und dann per Match EQ mein Glück versuchen.
 
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Das geht "so" nicht.
Es gibt zwar auch Ansätze für "virtuelle Gitarrensounds", z.B. von Boss, aber das ist auch eher eine andere Baustelle.

Der Sound auf irgendwelchen Alben setzt sich oft aus vielen Elemente zusammen, das ist nicht so einfach nachzubilden. Davon abgesehen gilt ja auch hier wieder: Man hört das, was im Studio aufgenommen wurde und am Ende aus den Monitoren kommt.

Sicher, mit den heutigen Modelern und der "passenden" Gitarre und FRFR/Monitoren, kann man das mit den heutigen "Bordmitteln" schon mit vergleichsweise wenig Aufwand recht ähnlich nachbilden, aber so isoliert gespielt klingt das oft eher bescheiden, In der Band, oder im Studio-Mix dann aber vielleicht ganz passend.
 
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isoliert gespielt klingt das oft eher bescheiden,
isolierte Teile des Mic klingen meistens komisch, weil man das ja so zusammenbaut, dass es im Kontext mit allen Instrumenten passt, ergo kann man nicht alle auf eine Frequenz legen
 
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Das geht "so" nicht.

Warum soll das "so" nicht gehen? Was hindert eine Software daran, ein isoliertes Gitarrensignal quasi als Sample einzulesen und eine Ausgabe zu modellieren? Ich gehe davon aus daß es keine technische Hürde ist, sondern daß es einfach noch niemand gemacht hat. Der Bedarf dürfte evtl gering sein, für mich als Bedroomplayer aber optimal. Am liebsten hätte ich eine Software, die automatisch Backingtracks erstellt mit Tabs und dem originalen Sound des gewünschten Songs, Rocksmith ging ja schon in diese Richtung.
 
jain, exakt nicht aber relativ nahe dran schon

es gibt schon seit sehr langem, weit for Profiling den Prozess "EQ Match",

vereinfacht gesagt passiert das
du brauchst 2 Spuren
einmal deine Bass Spur, die Zielspur
und einmal die Bass Spur mit dem Sound das du haben willst, die Quellspur

bei deiner Bass Spur solltest du dann auch ungefähr das gleiche spielen wie auf der Quellspur
und lädst du ein EQ Plugin das auch matchen kann auf die Zielspur, gibst die Quellspur an und lässt den EQ beide Signale vergleichen und der rechnet dir die Unteschiede zwischen den beiden Spuren aus. normalerweise reichen dafür ein paar Sekunden Zeit aus, man muß nicht minutenlang dahinspielen.

Dann hast du zumindest schonmal einen ähnlichen Klangeindruck, über die Dynamik usw mußt du dir dann noch getrennt gedanken machen
Was auf alle Fälle hilft ist, das wenn du zb weisst, die Quellbasspur wurde zb über einen Ampeg SVT eingespielt, das du auf deiner Zielspur ebenfalls eine zb Ampeg SVT Amp Model draufsetzt bevor du den EQ Match machst, denn je näher im vorhinein deine Quellspur zur Zielspur ist, desto besser wird das Endergebniss
Genauso, hatte der Bass Single Coils, hatte er Humbucker, usw. je näher du an der Quelle dran bist, desto besser

wie @Mr. Pickles richtig erwähnt hat, einige Geräte wie das Axe FX hat so eine EQ Match Funktion bereits an Board ,wie das mit dem Tonex aussieht weiss ich leider nicht

ich hab im Rechner und auch dem AXE FX vor sehr sehr vielen Jahren einiges mit solchen EQ Matches gemacht zb hier um aus einem E-Gitarren Sound einen Akustikgitarren insprierten Sound zu machen um mir live eine Gitarre zu sparen welche ich nur für ein paar Parts benötigt hätte

View: https://soundcloud.com/exoslime/kupusar-clean?utm_source=clipboard&utm_medium=text&utm_campaign=social_sharing
 
@Leberwurstsaft
Weil es "so" (meines Wissens nach) noch kein Hersteller anbiet. ;-)

Was da theoretisch gehen müsste, oder ginge, dass ist ein anderes Ding.
Weit davon entfernt, sind wir da aber sicher nicht.

Ob das die Welt braucht?
Wahrscheinlich gäbe es da schon eine gewissen Nachfrage.

Bei mir selbst aber sicher nicht. ;-)
 
Was halt auch so ne Sache ist:
1. Stell an einem Bass-Setup einen Bestimmten sound ein.

2. Lass dann einmal Charles Berthoud drüber spielen, und gleich danach meinetwegen Gene Simmons,

3. stelle fest, dass das sehr Wahrscheinlich auch hart unterschiedlich klingen wird.
 
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Selbst das Plektrum macht da viel aus, wenn es denn um solche Details geht. ;-)
 
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Ich bin da ja vielleicht eher naiv und denke mir: angenommen, ich spiele mit einem Instrument, das dem Original des Musikers möglichst ähnlich ist, das ein, was ich auf einer isolierten Tonspur des Songs höre - und dann möge eine unfassbar clevere Software die Differenz aus meinen Tönen und dem, was im Original zu hören ist, als Profil verwenden.

Das wäre im Prinzip das gleiche Verfahren, wie man es beim Farbmanagement in Bildbearbeitung und Druckvorstufe anwendet (ICC-Profile). So viel anders ist es bei den Tönen nicht, nur, dass da absolut nichts standardisiert ist, sondern jeder Hersteller sein eigenes Süppchen kocht.

Wie man sieht, bin ich da einer bombastischen Marktlücke auf der Spur und frage mal den Hersteller des Tonex, wann sie das fertig haben. :geek:
 
ja, es ist entfernt ähnlich aber mit ICC Profilen kann man das nicht wirklich vergleichen, den Audio hat ja nicht nur eine EQ Kurve, sondern da spielt sich viel mehr ab (Dynamik, Kompression, Verzerrung, Obertöne, Dämpfungen usw)

der Vergleich ICC Profil würde mMn am ehesten nur zum EQ-Match passen, der aber die anderen Sachen hält völlig ausser acht lässt.
das Profiling an sich ist das kompletter, sprich, wenn du einmal diese Klangkette weitestgehend nachgebaut hast, könntest du sie auch profilen
 
Das kann ja auch nicht funktionieren. Woher weiß die Software, welche IR die verwendete Gitarre hat, wie der Spieler anschlägt, welche IR das Kabel hat, der Amp, über den das ganze gespielt wird.

Was ich mir vorstellen kann ... die Software gibt Anhaltspunkte, wie ein bestimmter Sound annähern erreichbar ist.
 
Das kann ja auch nicht funktionieren.
Da hast du vermutlich recht, aber es wird trotzdem irgendwann kommen. Die Software wird trickreich ein anderes Problem lösen, indem sie plausible Annahmen enthält, die für die meisten Fälle ausreichend gut passen.

Vergleiche es mit der Isolierung von Spuren aus einem fertigen Mix. Das geht eigentlich auch nicht. Stimmen können so verschieden klingen, Gitarren und andere Instrumente ebenso. Trotzdem funktioniert es in der Praxis ganz gut.
 
Das erinnert mich an meinen ersten Modeller (Zoom g7.1ut): Der klang nicht schlecht, aber eigentlich (in einer Einstellung) immer gleich, egal, was man an der Gitarre eingestellt hat - als ob man eine MIDI-Gitarre spielen würde.
Wenn nur der Endsound und nicht das Eingangssignal zur Verfügung steht, kann das Resultat ja auch eher nicht auf den speziellen Ausdruck auf der jeweiligen Gitarre eingehen, sondern das Endresultat produzieren, egal, was hereinkommt. Das wäre wsch. nicht besonders toll…
 

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