Moderation, Zensur, NetzDG, 2020

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Eine philosophische Betrachtung des Alterspräsidenten


irgendwo in einem leider nicht öffentlichen Thread wurde ich mit
Anbieten von Waren und Dienstleistungen ist verboten. Das Musiker-Board versteht sich in erster Linie als Plattform, wo Musiker Informationen ohne finanzielle Hintergedanken austauschen. Ausnahmen sind selten
zitiert. Weil ich das aber uU von allgemeinem Interesse finde starte ich mal eine öffentliche Diskussion aber pls kein politisches Geschimpfe!

Vielleicht sollte ich mal aus heutiger Sicht deutlich machen, warum wir das damals so entschieden haben: Natürlich liegt uns viel daran, dass hier jeder Musiker frei und unzensiert seine Meinung sagen darf. Ich persönlich bin sogar ein strikter Gegner des NetzDG, mit dem mMn am Grundgesetz vorbei, politische Zensur eben nicht vom Staat, sondern von noch dazu meist amerikanischen private Konzernen (Google, Facebook, YouTube, Twitter uvm) betrieben wird. Auch wir mussten damals wegen hoher Strafandrohung unseren Bereich Politik, Gesellschaft leider schließen, obwohl ich ihn selbst sehr gerne genutzt habe, aber leider nicht alles lesen kann um zu entscheiden, ob das nun im juristischen Sinn eine legitime Meinungsäußerung, eine Beleidigung, Verleumdung oder gar eine Volksverhetzung war.

Wir wollten im MB keinen Anwalt einstellen... Ich traue mir zwar selbst zu, zu entscheiden ob wir etwas stehen lassen, und ggf einen Prozess riskieren oder eben mit dem Recht und des "V.i.S.d.P." löschen, weil ich damals hätte bezahlen müssen. Da lösch' ich schon lieber, als das Prozessrisiko und die damit verbundene Arbeit einzugehen, denn mein juristisches Wissen ist doch eher laienhaft. So haben wir im Laufe von 20 Jahren nicht einen Prozess gehabt, geschweige denn verloren Allerdings gab es öfters Briefe von der Polizei oder Staatsanwaltschaft, aber das waren Dinge, die ich ausnahmslos mit ein paar Telefongesprächen glatt bügeln konnte.


Also: Schluss mit dem Bereich Politik, Gesellschaft und dem politischen Gezänk unter Musikern. Viele (eine Mehrheit) waren auch der Meinung "Wozu brauchen wir Politik, wenn wir doch Musik haben..." Also haben wir Politik eher mehr als weniger strikt im gesamten MB untersagt.

Bleibt der Rest:

Wir sind seit ~20 Jahren sehr bemüht, das Musiker hier Infos austauschen, weil viele dadurch sehr viel lernen können. Im Gegensatz zu vielen anderen Foren, war (und ist) es hier immer möglich auch Firmen und Produkte zu kommentieren. Und das gilt auch weiterhin für alle Firmen (egal ob positiv oder auch bis zu Vernichtung kritisch). Natürlich bekam ich immer wieder auch böse mails und Telefonanrufe von Firmen, die Mich dann versuchten zu erinnern, dass sie ja auch ihre Bannerwerbung abschalten könnten, von der wir letztlich leben. Die Reste dieser Interventionen findet ihr hier Verbotene Diskussionen. Zu meiner großen Genugtuung riefen mich dann nach bis zu 6 Jahren an und baten, ich möge doch bitte den Block gegen ihre Firma aus dieser Liste entfernen, weil diese Liste ihre No1 Platzierung bei Google sei. :D:evil:

Da ich sie aber nur aus dem Ban rausnehmen, wenn sie im Gegenzug auch negative Kommentare zu ihrer Firma dulden und ich auf das Argument mich mit ihrem Recht am eigenen Firmennamen verklagen, habe ich entgegnet, wie sie denn gedenken, einem Richter zu erklären, wie ich etwas verbieten soll, wenn ich nicht mal erwähnen darf was verboten ist und warum. Da sagten, sie dann lieber die Kritik zu schlucken, als dass ihre geilen neuen Produkte hier keine Erwähnung finden können.

Ihr dürft auch Hans Thomann kritisieren. auch wenn dem das Forum seit fast 10 Jahren gehört und er euch im Prinzip jeder Zeit den Stecker rausziehen könnte. Er wird das aber nicht tun, ich kenne ihn persönlich, und er kann auch Kritik gut ab.

Unsere lieben fleißigen Mods haben aber alle das Recht hier Beiträge zu "löschen", wenn sie nach ihrer eigenen Meinung und Gewissen zur Überzeugung gelangen, dass ein Beitrag
  • nicht themenrelevant (OT) ist
  • beleidigend/verleumderisch/rassistisch... ist
  • nur der eigenen Geldbörse des Autors dient
  • statt sexistisch haben pornographisch verboten (denn radikale Feministen wollten zB einen Thread verbieten, in dem Leute hübsche Fotos von Mädels am Bass gepostet hatten.
Desweiteren gibt es folgende Einschränkungen:

Man kann durchaus in einem Thread zu zB einer neuen Gitarre, mit der die Firma Grtlbrnft die Welt beglücken möchte einwerfen, ja aber die Fender Strat ist aber viel besser oder die Haley Benton XY-123 hat aber ein viel besseres Preis/Leistungs-Verhältnis... Es ich noch besser, wenn der Kommentar als private Meinung erkennbar ist. Ein kurzes mMn (= meiner Meinung nach) reich meist sogar vor Gericht.

Was allerdings hier im MB oft sehr harsche Reaktionen hervorruft ist, wenn
  • wenn ein Kreuzritter irgend eines Produktes uU noch mit Cut&Paste über viele Threads herfällt um seine Message zu verbreiten.
  • wenn diese Message obendrein ein Produkt seiner eigenen just gegründeten Firma entstammt.
Hat jemand dieses Ansinnen, dann gestehen wir selbst jemanden, der zuhause handgefertigte Plektren aus Kreditkarten oder Stein herstellt einen einzigen Thread zu. Wenn er dort überzeugt, kann das durchaus sein Produkt anschieben. Aber er darf eben nicht übers ganze Forum verteilt seinen Link droppen. Das stellen unsere Mods rigoros ab. Es ist aber auch dann nicht "ihr" Thread, in dem sie nach belieben Kritiker ihrer Message bashen können, falls jemand meint "Ich zahl doch nicht 27€ für ein Plektrum aus Marmor, selbst wenn du 27 Stunden brauchst, es zurecht zu feilen..."

So fanden schon einige grandiosen Erfindungen hier nach wenigen Beiträgen ein jähes Ende, zT auch zum Nutzen des Erfinders, weil er noch keinen Container in China bestellt hatte... zT hat das sogar Spaß gemacht. :D:evil:

Diese Threads liegen auch hier noch irgendwo rum.
 
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Das NetzDG und die darin geforderte Zensur durch die Betreiber wären völlig überflüssig, wenn man die Nutzer sozialer Netze dazu verpflichten würde, ihren verifizierten Klarnamen beim Betreiber zu hinterlegen, wenn sie etwas posten wollen, damit bei Beschwerden ein direkter Zugriff auf den Verfasser möglich wird, der dann für seine Beiträge einstehen muss, wie es sich für zivilisierte Menschen gehört. Das ähnelt dann eher dem Presserecht. Die äußerst fragwürdige Bewertung der Inhalte durch die Betreiber fiele weg. Wer extreme Inhalte veröffentlicht, müsste mit behördlicher Verfolgung rechnen. Das dürfte etwas Druck aus dem Kessel der Wutgestörten nehmen.
 
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mit dem Recht und des "V.i.S.d.P." löschen

Aus meiner Sicht wurde dem Eröffnungpost eine sprachliche Überarbeitung gut tun. Ich habe manche Stellen mehrfach gelesen - um dann zu der Überzeugung zu kommen, dass es nicht bei mir hakt, sondern z.B. bei den Bezügen. Im zitierten Beispiel hängt m.E. der Genitiv in der Luft.
 
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Ich finde es sehr redlich und cool sich zur Meinungsfreiheit zu bekennen und sicherlich ist es genauso auch notwendig, die Grenzen, Beschränkungen und Risiken, die mit dieser Freiheit verknüpft sind, transparent zu machen.
Allerdings ist IMO viel häufiger etwas ganz anderes bei einer "Zensur" in einem Forum, das eigentliche Problem. Denn wenn die Moderation bei Diskussionen einschreiten muss, handelt es sich nach meiner Wahrnehmung seltenst um einen vielleicht sogar notwendigen kontroversen Diskurs zu unterschiedlichen Meinungen und Interessen, sondern viel viel häufiger geht es nur um "Beef", um miteinander Beef zu haben.
Die letztgenannten sinn-, end- und informationslosen Streitgespräche, eskalieren regelmäßig und erfahrungsgemäß immer wieder eher in bestimmten Unterforen und in anderen eher nicht.
Wenn den beteiligten Kontrahenten dann dort der Mund verboten wird (weil eben die Eskalationen gestoppt werden müssen oder es schlicht nur noch nervt), kann man die Uhr danach stellen, dass "Zensur" geschrien wird. Dabei ist der Grund nur Verhalten und überhaupt nicht der eigentlichen Inhalt der zugrundeliegenden Aussagen.

An der Stelle ist es für die Beteiligten häufig besser, wenn man schlicht auch an ein sehr wohl existierendes "Hausrecht" des Forums-Betreiber erinnert. Das ist die Ebene, die viel eher verstanden wird, denn all die Wut-Schreiber, würden ihre Kontrahenten sicherlich bei sich zuhause auch irgendwann einfach rausschmeissen, wenn sie ihnen mit ihrem Palaver zu derbe auf den Senkel gehen.
 
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Hab ich mal in einem anderen Forum aufgeschnappt, wo (natürlich) auch immer mal wieder über "Zensur" durch die Moderation diskutiert wird:

Zensur ist, Meinungen zu unterdrücken. Moderation ist, den Ton der Meinungsäußerung zu maßregeln.
 
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Zensur ist, Meinungen zu unterdrücken. Moderation ist, den Ton der Meinungsäußerung zu maßregeln.​

Das sehe ich auch so, und der Betreiber dto. Da aber kein Mensch bei >8,7 Mio Beiträgen das finanzielle Risiko tragen mag, nicht mal FB, Google, auch nicht Hans Thomann und eben auch ich nicht mehr (denn ich bin in Rente, und mach das, was ich hier noch tue mehr aus Sentimentalität, weil ich es in den letzten 20 Jahren eben gemacht habe, als zum Broterwerb), muss irgendwer dafür gerade stehen, wenn mal wieder ein Schreiben der Polizei oder eines Staatsanwalts ins Haus flattert.

Also gibt es nur die Entscheidung: wir "moderieren", was uns nicht bulletproofed scheint, oder wir machen den Laden dicht, was ja keiner will - wir Mods am wenigsten, denn eigentlich lieben wir dieses Forum und freuen uns, dass es fast 20 Jahre überlebt und gigantisch gewachsen ist, trotz FB-Groups.

Seit ~18 Jahren sorgen Moderatoren hier für etwas Ordnung und dies ehrenamtlich. Erst 4 dann bis zu 50. Da sollen mir die Moderationskritiker mal erklären, wie das funktionieren soll, wenn man denen nicht auch eine gewisse Eigenmächtigkeit in ihren Entscheidungen lässt? Warum sollen Mods sich in ihrer Entscheidungsfreiheit beschränken lassen, nur weil manche User sich nicht an Regeln halten mögen? Auch die Mods sind Musiker und eben Keine Anwälte. Es waren allerdings einige Anwälte zugegen, die auch Musiker waren, die uns damals bei der Erstellung des Regelwerks kostenlos geholfen haben (Hier noch mal ein Dank für diese Hilfe).
 
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Um als Mod auch noch meinen Senf dazu zu geben: auch wir Mods sind Menschen und auch wir sind nicht unfehlbar. Es kann sein, dass unsere Interventionen manchen mitunter zu rigoros erscheinen. Aber in der Regel lohnt es sich nicht, sich darüber aufzuregen, sondern einfach auch nachdenken warum ein Moderator eingegriffen hat. Hab ich schon vor meiner Zeit mit dieser Rolle gemacht. Und im Zweifelsfall lässt es sich einfach bereden, ohne dass laut "Zensur" gerufen werden muss.

Wir sind Menschen, machen Fehler, sind manchmal vielleicht zu übereifrig. Aber wir machen diesen Job, der ja eigentlich nur Mehraufwand bedeutet, gerne, weil wir für alle ein angenehmes Boarderlebnis ermöglichen wollen. Und da ist es halt auch mal nötig ein wenig zur Ruhe zu mahnen, um Rückkehr zum eigentlichen Thema zu bitten und wenn nötig die Regeln durchzusetzen. Die im übrigen nicht so umfangreich sind.

Meine Einladung an alle User: seht uns als Freund und Helfer. Nicht als den Polizisten der Strafzettel verteilt, sondern der den Verkehr regelt, darauf achtet dass alle heil über die Kreuzung kommen.
 
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Als Einwohner eines ostsozialistischen Landes (ich bin Slowake) kannte ich mal die Zensur als Instrument zur Einschränkung des Flusses wahrer Informationen an die Bevölkerung. In diesem Sinne machen Sie keine Zensur in Ihrem Forum. Ich genieße den freien Informationsfluss über Musik, die technischen Besonderheiten des Aufbaus meines Instruments und die Meinungen anderer Musiker. Nirgendwo und nie in meinem Leben habe ich mehr Informationen (über mein geliebtes Musikinstrument) gelernt als hier. Aus der Sicht meiner persönlichen Interessen und Bedürfnisse gibt es im MB keine Zensur. Ach ja, manchmal fehlt es den Menschen an Selbstreflexion und Anstand. Das Löschen dieser Beiträge wirkt sich nicht auf den Fluss wertvoller Informationen aus, im Gegenteil, es verbessert ihn.

...auch wir Mods sind Menschen und auch wir sind nicht unfehlbar...

Ich persönlich bin zufrieden. Ich denke, Sie haben einen delikaten Job (Verantwortung und Arbeit mit Menschen), den ich Ihnen nicht beneide.

...wenn man die Nutzer sozialer Netze dazu verpflichten würde, ihren verifizierten Klarnamen beim Betreiber zu hinterlegen, wenn sie etwas posten wollen, damit bei Beschwerden ein direkter Zugriff auf den Verfasser möglich wird, der dann für seine Beiträge einstehen muss, wie es sich für zivilisierte Menschen gehört...

Ich habe festgestellt, dass solche "toxische" Benutzer normalerweise nur wenige Beiträge und eine kurze Mitgliedschaftszeit haben. Je länger die Musiker im Forum sind, desto klarer wird, dass sie ihre Mitgliederschaft ernst nehmen und das Forum nicht missbrauchen wollen.

Herzliche Grüße, Vladimir
 
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Als jemand der lange genug selber als Mod in einem Fotoforum tätig war, weiß ich aus eigener Erfahrung, das viele Mod-Aktionen oft nur ohne genaues Hintergrundwissen wie Zensur aussehen. Der eine oder andrere Troll war schon mal da und man erkennt die Schreibweise oder man erkennt gewisse Muster bei Beträgen die eher früher als später ohne Eingriff unweigerlich zur Eskalation führen. Das Hintergrundwissen ist aber oft im "Schatten" des Datenschutzes und geht den User auch tatsächlich nichts an. Erklären sind von daher eben auch nicht möglich.

Mal abgesehen davon:

Das ist die Ebene, die viel eher verstanden wird, denn all die Wut-Schreiber, würden ihre Kontrahenten sicherlich bei sich zuhause auch irgendwann einfach rausschmeissen, wenn sie ihnen mit ihrem Palaver zu derbe auf den Senkel gehen.

Extrem nervig ist für die Mods natürlich auch wenn

Wir sind Menschen,

einem ständig das aberkannt wird - das sollte man sich als User eben auch mal vor Augen führen. Gerne möchte man sich selbst ständig mit dieser "Ausrede" von allem exculpieren, aber sollte dann bitteschön nicht für die anderen gelten, schon gar nicht für einen Mod.

dies ehrenamtlich.

Das wird auch gerne mal vergessen. Wer nicht weiß viele Stunden in der Woche für so eine Tätigkeit "draufgehen" sollte mal kurz innehalten und überlegen, warum man hier ständig und quasi rund um die Uhr im Falle eines Falles einen Ansprechpartner hat, der auch dafür sorgt, dass wenn spätabends in "Bierlaune" etwas "nicht ganz so schlaues" gepostet wird, am nächsten Morgen eben nicht im Forum "die Axt am Baum" ist.

Oben drauf kommt eben die gesetzliche Notwendigkeit - wahrhaft kein enziger User hier möchte doch ersthaft für einen totalen Blödsinn den ein anderer verzapft hat zu einer Strafe verknackt werden - aber die Bordmitarbeiter sollen das auf sich nehmen? :gruebel:
 
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auch wir Mods sind Menschen und auch wir sind nicht unfehlbar.

Danke für diesen Beitrag... den mir scheint schon immer, dass manche (an sich sehr wenige) User den Status Mod mit Halbgott verwechseln. Das sind eigentlich sehr wenige. Aber die machen zuweilen dann mehr Arbeit als 1000 "normale" User.

Im Prinzip gibt es 2 Möglichkeiten, derlei Probleme zu lösen:

1. die schnelle Methode:
Pros:
dauert nur ca 30sec
kann das Problem endgültig lösen​
Cons:
ist barsch und unhöflich (und das ist mir idR völlig zuwider)
manche (sehr wenige) dieser User melden sich umgehend mit einem neuen Namen an und machen dann erst recht Ärger, weil sie technisch versiert sind und den einen oder anderen Cloaking-Trick beherrschen. Das macht dann uU mehr Arbeit als 10.000 "normale" User. und raubt den Mods Zeit, die sie lieber für Diskussionen in Hilfe für nette User investieren würden.

2. unsere "normale" Methode:
Pros:
Löst das Problem uU dauerhaft und final. (aber eben nur uU)​
Cons:
Kostet gelegentlich sehr viel Arbeit, denn es entstehen idR 2 Diskussions-Threads, einer im Bereich Anliegen, Beschwerden (nur für den Beschwerdeführer und die Mods einsehbar) und einer im Mod-Talk (nur für die Mods einsehbar). Diese können beide uU durchaus über 20 Seiten anwachsen. Und das für ein Problem, das ich mit etwas Glück in 30sec lösen könnte. Von dem Aufwand profitiert idR nur ein einziger User, weil wir wegen dem Schutz der Privatsphäre dies nicht öffentlich zum Nutzen aller ausdiskutieren können...
Bevor jetzt Vorschläge kommen wie: "Warum verklagt ihr denn solche Menschen nicht einfach?": Klar, das tät' ich gerne tun aber:
Schon die Polizei, aber spätesten der Staatsanwalt erklären mir dann, dieser Fall fällt ins Resort "Zivilrecht" und ist kein Strafrecht bei dem hinreichend "öffentliches Interesse" bestünde. D.h.: Anwalt einschalten, der dann aufwändig erst mal den Realnamen und die echte Adresse herausfindet (natürlich kostenpflichtig, ein guter Anwalt berechnet durchaus ~200€ pro Arbeitsstunde... plus ggf einen Privatermittler... und die finden dann schneller oder auch weniger schnell heraus, dass der Missetäter seit 10 Jahren mittellos ist, und obendrein in Berlin, Rigaer Straße wohnt. Der Anwalt rät dann: Einen Prozess werden wir ziemlich sicher gewinnen, aber: Sie erstreiten dadurch einen Titel, dessen Wert vom Richter je nach politischer Orientierung zwischen 500€ und 10.000€ festgesetzt wird und diesen Titel dürfen sie 30 Jahre vollstrecken...Wobei jedes mal, wenn sie einen Gerichtsvollzieher in die Rigaer Straße schicken, dieser abwechselnd mit gebrochener Nase oder blauem Auge statt einer Teilzahlung von 20-50€ zurück kommt Durch den missglückten Pfändungsversuch entstehen weitere Kosten, die sie vor entrichten müssen, aber sie werden ihrem Titel gut geschrieben.

Hurra! Ein hoch auf den Rechtsstaat, der andererseits erbarmungslos zuschlagt, wenn zB eine hart arbeitende medizinische Pflegekraft beim Schwarzfaren oder falsch Parken erwischt wird.

Da ich so etwas schon von vornherein vermute, spare ich dem Forum lieber die ~1000€, die der Anwalt samt Privatermittler bis dahin kosten. Und dank der fleißigen Mithilfe der anderen Mods, verzichte ich besser auf die schnelle Methode und wir diskutieren uU sehr aufwändig mit dem User... denn vielleicht versteht er es ja nach 20 Seiten in seinem Thread in Anliegen, Beschwerden, und es ist zT sogar auch schon gelungen, dass am Ende sogar langfristig ein sachlicher, besonnener User für das MB herauskommt. Das ist dann auch die 20 Seiten Diskussion wert. :)
 
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Das Löschen dieser Beiträge wirkt sich nicht auf den Fluss wertvoller Informationen aus, im Gegenteil, es verbessert ihn.
Ich würde liebend gerne mit dir weiter über Politik diskutieren. Früher hätte ich daher deinen Beitrag nach OT/Politik, Gesellschaft kopiert, und dort gerne mehr über deine Lebenserfahrung in der Tschechoslowakei erfahren und mit anderen geteilt. Vor 20 Jahren (als ich dieses Forum gegründet habe), ging das problemlos. heute Ist es dank NetzDG leider nicht mehr möglich. Daher nur Dinge die konkret das MB betreffen:

Ja, du hast recht. Ich habe ~2003 entschieden, 4 Moderatoren zu suchen, einfach weil ich gemarkt habe, das Ding wird immer größer und ich schaff das nicht mehr alleine, denn ich hatte ja noch einen Full-Time-Job, den ich nicht vernachlässigen durfte. Im damals bedeutendsten konkurrierenden Forum wurde das MB als "Deppenforum" bezeichnet. Ich habe mich natürlich geärgert, aber statt dort oder hier Gegenattacken zu schreiben, dachte ich nach und habe einige Dinge entschieden: Wir haben damals (gegen viel Gezeter) durchgesetzt, dass Threads beim Thema bleiben und wir dafür sorgen, das Kompetenz wichtiger als Masse ist. Da gabs zB ~2005 einen Fall, da rief mich einer der Chef-Mikrofon-Entwickler von Sennheiser an, und klagte mir sein Leid mit dem MB:

Er hatte seinen Namen durch einen anonymen Nickname (mikroguenni, ist heute noch aktiv im MB)
ersetzt (Grund:er war vorher afair 20 Jahre bei Beyerdynamik, sein privates Hobby waren Mikrofone, Ich nenne ihn jetzt mal Dr.-Ing Mikroguenni (weil er wirklich diesen akademischen Grad hat und voll von Wissen und Kompetenz steckt. Er ist ~10 Jahre älter als ich, und ich wollte ihn unbedingt im MB halten, weil er irre gute Beiträge auf sehr hohem Niveau schrieb, die aber, wenn sie uU zu hochgestochen waren, gerne von anderen Usern gelesen, verstanden und ggf ins einfach Verständliche übersetzt wurden. Den hatte ein 17-jähriges Großmaul mit irgend einer blödsinnigen technischen Weisheit angebafft und Dr.-Ing Mikroguenni schlug sich nun mit einem pubertierenden Großmaul rum, statt das MB und die Welt mit seinem Wissen zu beglücken.

Ich habe ihm gesagt, dass ich für eine Lösung des Problems ca eine Woche Zeit brauche, und nachdem ich lang nachgedacht habe, habe ich den HCA-Badge erfunden, und einen in jedem Beitrag unter seinen Namen geheftet. damit lasen andere User vermehrt seine Beiträge... und die Community bremste das pubertierende Großmaul schnell aus. Problem solved! :evil:

Dr.-Ing Mikroguenni freute sich sehr und schrieb fortan noch viel mehr gute Beiträge. Und ich dache: So will ich unser Forum haben. Da wir damals schon Moderatoren hatten, richtete Ich einen nicht öffentlichen Bereich ein, In denen ich mit ihnen über ein neues Konzept im MB diskutierte (damals hieß es afair "Kompetenzzentrum", ind weil nicht alle User Zutritt hatten, konnte wir dort durchaus auch kontrovers, aber ohne Geblöke Konzepte entwickeln.

Wir haben erst mal eine Liste erstellt, wem wir denn sonst noch so einen HCA (= High Competence Award) anbappen können, und das Ding wirkte Wunder. Die HCAs waren weniger im Community-Gerangel involviert hatten ihre Fans, posteten viel mehr... und der Name "Deppenforum" war tot. Im Gegenteil, das MB wurde immer größer, so dass wir schnellere (und teurere) Server brauchten. Und so kam es irgendwann zu Werbebannern, aber das ist eine andere Geschichte, die ich euch vielleicht ein anderes mal erzähle ;)
 
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Ich würde liebend gerne mit dir weiter über Politik diskutieren.

Komm zu Bassic in die Katakomben :). Da gibt es alles was es früher auch hier in OT Politik gab - inkl. einiger User. Allerdings ist die Qualität - HCA Politik gibt es definitiv nicht - dort auch nicht besser als sie hier war. Und über die Netiquette legen wir dann und wann den Mantel des Schweigens.

Gruß
Martin
 
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Das ist vieleicht auch eine gute Stelle, den Mods für all die Mühe zu danken!

DANKE
 
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Komm zu Bassic in die Katakomben :). Da gibt es alles was es früher auch hier in OT Politik gab - inkl. einiger User.
OMG - lol. ich bin doch nicht wahnsinnig... ich bin 67, und mein Leben war nie so schön, wie heute. Die Jahre von 1990 bis 2010waren ziemlich für' Ar***. Von 1980-1990 habe ich mich mit dem Verkauf von Musikinstrumenten beschäftigt, danach war es vor allem Software zur Ladenverwaltung, das hat zwar schon Spaß gemacht, aber die Preis-Feilscherei nahm dann weit mehr Zeit in Anspruch, als eine nette Beratung.

Zum Teil war ich auch ziemlich rude zu manchen Kunden-Königen... da erinnere ich viele Stories, die Kunden damals unmöglich fanden. zB hatte ich mal ein Paar fette gebrauchte EV-Boxen, die sagenhaft waren , und die es zu diesem Preis nirgends in Deutschland gab. Ein Kunde wollte den Preis weiter nach unten drücken, und ich hatte wie immer keine Zeit und noch weniger Lust, mit ihm um den Preis zu feilschen. Da hab ich kurzer Hand den Spieß umgedreht und zu ihm gesagt: "Pass auf, wir machen es umgekehrt: Es ist gerade exakt 15 Uhr, und ab jetzt kosten sie jede Minute eine Mark mehr. Der hat mich angeschaut, als käm' ich vom Mars, aber er hat sie dann nach ~8 Minuten für exakt ( DN nehr gekauft, als er gemerkt hatte, dass ich das ernst meinte. Aber solche Sachen darf man eben nicht machen, wenn man den Kunden gerne wieder sehen möchte... und ich hab ähnliche Sachen öfters gemacht.

Das MB habe ich eigentlich vorwiegend abends als Feierabend Beschäftigung aufgebaut. Am Anfang war das eher zur Zeitersparnis gedacht - im Ernst. Fragte mich tagsüber ein Kunde und ich nusste zum 183. mal erklären, was der Unterschied zeischen einem Singlecoil oder einem Humbucker ist, odr war denn der Unterschied zwischen einem Elektret- und einem Dynamischen-Mikro sei, habe ich abends einen Thread gestartet und alles so einfach wie möglich erklärt Dem Frager #184 sagte ich dann Sorry, ich habe gerade keine Zeit, aber vor ein paar Tagen habe ich just exakt zu diesem Thema einen Artikel auf unserer Website geschrieben. und gab ihm einen Zettel mit der URL. Das fand damals alles in unserem selbst programmierten Gästebuch statt, aber das platzte nach einem Jahr aus allen Nähten. Jeder wollte im Jahr 2000 ins Internet und da ich 2001 unbedingt mehr Struktur brauchte, habe ich den Programmcode des Gästebuchs kopiert, Musiker-Board genannt und zu diesem Zweck kräftigst aufgeblasen. Im Gegensatz zu Finanzbuchhaltung machte mir das nämlich Spaß.

Ha, ich habe zum ersten mal "Italic" in diesem Forum benutzt. :D
So! genug für heute - Ich hab mir vorgenommen, heute mit Beck, Bogard, Appiece anzufangen, eine der besten Hardrock-Platten in meinem virtuellen Plattenschrank - und das konnten die auch live!


hier noch 2 Anspieltipps:

Beck, Bogard, Appiece, Lady
Beck, Bogard, Appiece, Superstition
Jeff Beck ist denke ich ist hinreichend bekannt Tim Bogert (Bass) und Carmine Appiece (Drums) sind ebenbürtig, uns singen dabei noch dabei. Beide ex Vanilla Fudge
:confused:< grün werd' vor Neid da nicht mithalten zu können
Viel Spaß beim Reinhören, Ach hier noch das Cover :)

BeckBogertAppiece.png

 
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...er war vorher afair 20 Jahre bei Beyerdynamik, sein privates Hobby waren Mikrofone, Ich nenne ihn jetzt mal Dr.-Ing Mikroguenni (weil er wirklich diesen akademischen Grad hat und voll von Wissen und Kompetenz steckt...

...habe ich den HCA-Badge erfunden, und einen in jedem Beitrag unter seinen Namen geheftet...

Gerade darin liegt mMn die Einzigartigkeit von MB. Das ist nun eine Plattform, die professionellen Musiker zusammen mit Amateurmusikern integriert. Diese Amateurmusiker sind jedoch oftmals Top-Profis auf ihrem Gebiet: Ärzte, Ingenieure, Fotografen, Physiotherapeuten, Chemiker, Grafikdesigner usw. Daher können sie mit Musik und Musikinstrumente aus der Perspektive ihres Berufs beschäftigen - das heißt, sehr professionell. Das Ergebnis ist eine solche Reichhaltigkeit und Umfang von Informationen über Musik und einzelne Musikinstrumente, welche nicht an anderer Stelle in der Welt existiert (zum Beispiel im Akkordeon-Forum, wo ich am häufigsten bin, wurde nun die Stimmung des Instruments hervorragend erläutert). Also zurück zum Thema Moderation & Zensur: Die aktuelle Einzigartigkeit und Informationsreichtum von MB hat sicherlich nur dank des persönlichen Einsatzes von bestimmten Personen (Ihnen, Ihres Teams, Moderators) und ihren Sinn für richtige Moderieren der gegebenen Themen erreicht. :great:

Herzliche Grüße, Vladimir
 
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Gerade darin liegt mMn die Einzigartigkeit von MB. Das ist nun eine Plattform, die professionellen Musiker zusammen mit Amateurmusikern integriert.
exakt darum ging es mir damals auch Profis mögen das Forum. Es kann leicht geschehen, dass ein Studio-Crack in seiner Freizeit E-Gitarre auf Amateur-Niveau spielt und sich dann eben einfach revanciert, wenn er zufällig über ein Thema stolpert, von dem er wirklich Ahnung hat. Deshalb mussten wir bald den HCA klassifizieren, Ein HCA (Mikrofone) kann sich durchaus bei den E-Gitarren als Einsteiger beteiligen.

Damals hat das MB allerdings mir gehört, und ich konnte frei entscheiden so was einfach einzubauen und ausprobieren, ob es funktioniert. Heute treffen wir solche Dinge in demokratischen Siskussionen im Mod-Center, Demokratie ist was feines, aber manchmal kostet die Diskussion viel mehr Arbeit, als irgend eine kreative Idee für die Lösung eines Problems zu haben... (in einem ähnlich gelagerten Zusammenhang erkannte sogar Habeck kürzlich, dass es sich in China leichter regieren lässt als hier. :confused:
 
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...Demokratie ist was feines, aber manchmal kostet die Diskussion viel mehr Arbeit,...

Mein Bekannter - ein Direktor eines großen Krankenhauses – sagte mir: Im Idealfall ist die Anzahl der Mitglieder des Top-Managements eine ungerade Nummer, jedoch drei schon zu viel sind… Leider ist es heute nicht möglich, "aufgeklärten Absolutismus" anzuwenden, obwohl selbst diese Methode mMn sehr positive Aspekte hätte... ;)

Es gibt noch eine Sache, für die ich die Moderatoren bewundere: ihre Geduld. Mir ist aufgefallen, dass nicht nur alte, sondern auch neue Usern die Suchfunktion nur sehr wenig nutzen und wiederholt Threads mit demselben Thema erstellen. Ich habe das Gefühl, dass die Leute das Lupensymbol am oberen rechten Rand manchmal ignorieren.

Viele Grüße, Vladimir
 
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Leider ist es heute nicht möglich, "aufgeklärten Absolutismus" anzuwenden, obwohl selbst diese Methode mMn sehr positive Aspekte hätte...

Hoppla, jetzt wird es doch politisch - und eine Zensur findet nicht statt! Dass diese Form des Absolutismus auf französisch "despotisme éclairé", also aufgeklärter Despotismus heißt, macht es wohl klarer. Ich ziehe es vor eine Regierung selbst wählen zu können, die sich auch irgendwann freiwillig zurückzieht oder wieder abgewählt werden kann und möchte keinen - und sei er noch so nett - Diktator haben, der sich darum sorgt, dass seine Untertanen "nicht zu viel wissen".

Mir ist aufgefallen, dass nicht nur alte, sondern auch neue Usern die Suchfunktion nur sehr wenig nutzen und wiederholt Threads mit demselben Thema erstellen.

Das hat wohl mit dem Sommerloch zu tun: https://www.musiker-board.de/search/192434857/?q=zensur&o=relevance&c[node]=31
 
Aus einem sehr alten Programm der "Münchner Lach- und Schießgesellschaft":

Für uns wäre Anarchie schon gut ... es bräuchte halt nur einen starken Anarch!

:D
 
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Hoppla, jetzt wird es doch politisch ...

Überhaupt nicht. Ich habe Zitate verwendet. Es ist ein symbolisches Zeichen für die Unternehmensführung eines einzigen Mannes - seines Eigentümers, des Chefs. Hier muss jedoch eine natürliche Bedingung erfüllt sein: Der Chef muss talentiert und fähig sein. An diesem Punkt endet mein Vergleich. Ich habe nicht die Absicht, die französische Grenze zu überschreiten und Französisch zu verstehen... :engel:

Das hat wohl mit dem Sommerloch zu tun:

Insgesamt wurden 138 Ergebnisse gefunden. Dies sind jedoch nur Wortketten, die nichts über den Informationsgehalt der Beiträge aussagen... :)

Gruß, Vladimir
 

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