Monitor Techniker - welche Voraussetzungen bzgl. Material und Wissen sind nötig?

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Moin liebe Leute,

Ich spiele seit einiger Zeit mit dem Gedanken mich wieder mehr mit der Tontechnik zu befassen. Entweder als FOH Helferlein, wenn der eigentliche Techniker nicht zu gegen sein kann, oder was ich mitunter viel interessanter finde, als Monitor Techniker.

Ich möchte einfach mal aussondieren inwiefern sich beide Positionen unterscheiden, was man so braucht technisch und menschlich/theoretisch.

Was habt ihr so für Erfahrungen gemacht?
 
Eigenschaft
 
Hallo EPBBass,

Zitat aus Deinem Profil:
"Ich arbeite gern und möglichst oft mit einem Tontechniker zusammen dem ich insbesondere beim Auf und Abbau der PA und Lichtanlage zur Hand gehe und von ihm das live mischen lerne und so teilweise selbst mische".

Damit machst Du ja schon mal viel richtig.

Gleichzeitig solltest Du auf ein eigenes Digitalpult sparen, um zuhause per virtuellem Soundcheck sehr viel üben zu können. Dann fehlt noch das Basiswissen. Hier kann man über Bücher und Onlinelehrgänge viel lernen. Der Kollege @mix4munich hat eine umfangreiche und interessante Homepage - aber auch hier im Forum ist viel Knowhow zu finden.

Die Frage ist, wo es hingehen soll. Wenn dies reines Hobby bleiben soll, kann dies ausreichen. Ansonsten müsstest Du Dich mit Aus- und Weiterbildungen als Ton- oder Veranstaltungstechniker beschäftigen. Ob Deine jetzige Ausbildung Dir helfen könnte, weiß ich nicht. Wenn Du eine Ausbildung Richtung Elektriker/Elektroniker/Techniker machen solltest, wäre dies extrem hilfreich.

Zur Grundfrage: Können musst Du FoH und Monitormix. In der Liga, in der Du zunächst spielen wirst, kommst Du mit einer Spezialisierung nicht weiter.

Gruß Jürgen
 
Zuletzt bearbeitet:
Hmm ok.
Besagter Tontechniker hat sich zu Weihnachten QU24 geschenkt. Ich denke damit sollte ich mich mal vertrauter machen.

Gibt es Software mit der man Soundcheck emulieren könnte?

Die Homepage kenne ich bereits und wusel mich aktuell durch. Ich beschäftige mich derzeit hauptsächlich mit Gain Strukturen um irgendwo sinnvoll anzufangen.

Meine Ausbildung hilft mir in dem Fall gar nicht, ich arbeite im Gesundheitswesen.


Auf ein Pult sparen ist möglich, ich würde das ganze dann etwas langfristiger anlegen. Je nachdem was dann auf dem Markt ist würde ich mich umschauen. In 4 bis 5 Jahren erwäge ich 6000 Euro zur Verfügung zu haben für das Pult.

Ich würde das ganze gern ambitioniert angehen, davon leben zu können erwarte ich nicht. Unkosten möchte ich nach Möglichkeit decken können, eine kurzfristige ammortarisierung des Pultes erwarte ich jedoch auch nicht.
 
Meine Ausbildung hilft mir in dem Fall gar nicht, ich arbeite im Gesundheitswesen.
Naja, Eine wichtige Eigenschaft eines Tontechnikers ist soziale Kompetenz. Das könnte dann schon helfen. Bei einem Monitor-Techniker ein wenig mehr als bei einem FOH-Techniker.

Was muss ein Tontechniker allgemein alles mitbringen.
Technisches Verständnis der verwendeten Komponenten vom Signal bis zu den Lautsprechern mit allem was da dazwischen geschaltet ist. Das schließt heute zusätzlich zu den Audio-Komponenten auch noch jede Menge Computerkram ein. So soll der Tontechniker nicht nur wissen was der Unterschied zwischen Kugelcharakteristik und Hypernierencharakteristik ist, und was ein Shelf-Filter im Gegensatz zum Bell-Filter ist, sondern er sollte sich auch etwas in der Netzwerktechnik auskennen.

Dann kommt noch ein nicht unerheblicher Teil an musikalischem Verständnis dazu. Instrumentenrollen, Arragements usw sollte man schon soweit verstehen dass man weiß was wie gefeatured werden soll. Ich bereite mich z.B. bei mir weniger bekannten Musik-Genres mit einem Einhören vor dem Job vor. Es soll ja dann auch authentisch klingen
Auch sollte man etwas Gehörbildung betreiben um z.B. Töne grob deren Frequenzen zuordnen zu können. Das ist z.B für einen Monitortechniker eine Grundvoraussetzung um z.B. Feedbackfrequenzen zu finden und zu eliminieren.
Deinem Profil entnehme ich dass du selbst ein Instrument spielst. Das ist gut denn dann verstehst du auch "die andere Seite". (OT: Warum gibt es so viele Bassisten die auch Tontechnik machen;-) Das sollte mal untersucht werden). Denn es ist wichtig dass man mit den Musikern auch reden kann. Mürrische, abweisende Tontechniker denen jeder Handgriff zu viel ist will keiner. Auch ist es oft wichtig die richtigen Worte zu finden wenn man doch mal einem Musiker unangenehme Wahrheiten vermitteln muss wie z.B "du bist viel zu laut". Da ist dann oben erwähnte soziale Kompetenz gefragt. Während man am FOH seinen Fokus darauf richtet was die Leute in der Halle zu hören bekommen richtet man sich beim Monitormix voll und ganz auf die Musiker (ohne jedoch dem FOH-Menschen das Leben durch all zu hohe Bühnenpegel unnötig schwer zu machen). Da ist eigentlich der Monitor-Job noch viel wichtiger. Denn mit einem guten Monitor schafft man es dass die Musiker besser und mit mehr Freude spielen können. Am FOH macht man eigentlcih das was von der Bühne kommt mehr oder weniger nur etwas lauter (stark vereinfacht). Und wenn die Musiker sich wohl fühlen ist auch das was von der Bühne kommt um klassen besser.
Ich selber mache Monitor meist vom FOH Pult aus. Das ist bei den vielen kleineren Veranstaltungen, bei denen weder Platz noch Geld für einen eigenen Monitor-Platz verfügbar ist, nicht anders machbar. Inzwischen habe ich und ein Freund von mir immer wieder gemeinsam Jobs und da macht dann einer FOH und der andere stellt mit den Musikern den Monitor mittels Tablet ein. Das ist etwas recht neues da es inzwischen bei Digitalpulten fast üblich ist dass es dazu eine Remote App gibt.


Besagter Tontechniker hat sich zu Weihnachten QU24 geschenkt. ....
Gibt es Software mit der man Soundcheck emulieren könnte?

Das QU24 besitzt eine USB-Schnittstelle damit kann man das Mischpult auch von einem Computer aus mit Einzelspuren (Multitrack) versorgen. Dazu brauchts dann am Computer eine DAW wie z.B. Reaper um diese Spuren abzuspielen. Hast du selber keine Multitrack-Projekte dann kannst du z.B welche von http://www.cambridge-mt.com/ms-mtk.htm runterladen und damit üben.

Klar hilft es dir ein Pult zu besitzen mit dem Du vieles selber erarbeiten kannst. Dazu brauchts aber nicht gleich ein QU24, auch wenn das hilft da es eben ein Mehrkanal-Interface hat. das günstigste mit Multitrack-Fähigkeit ist meines Wissens nach das Behringer X18 um ca 500€. Das kann schon recht viel und eben auch MT. die kleinen Geschwisterl wie ein X12 können fast das gleiche nur mit weniger Kanäle und ohne MT. Nur zum Üben wie Filter funktionieren oder wie man Feedback wirksam bekämpfen kann reicht das auch. Ein Mikro, ein MP3-Player als Quelle und eine aktive Box dazu und schon hast du alles was du brauchst. Und du kennst (fast) alles notwendige das man dann auch auf größeren Konsolen hat.
 
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In 4 bis 5 Jahren erwäge ich 6000 Euro zur Verfügung zu haben für das Pult.

In 4 bis 5 Jahren bist Du aber auch genauso viel älter geworden :). Um flexibler zu sein, würde ich dann eben nicht zum QU greifen, sondern beispielsweise zum Behringer X32. Ein Compact liegt bei rund 1,7 k€, das Fullsize bei gut 2,2 k€. Dies ist vielleicht schneller zu schaffen.

Ansonsten ist dem ist dem hervorragenden Post von @Mfk0815 nichts hinzuzufügen. Lediglich halte ich von den zuletzt beschriebenen Übungsmöglichkeiten nichts, da sie im Endeffekt für einen praktischen Einsatz (für einen Tontechniker FoH oder Monitormix-Einsatz!) nichts taugen. Da der Übergang von "Üben" zu den ersten Echteinsätzen fließend ist, wäre zu schnell eine neue Anschaffung notwendig.

Gruß Jürgen
 
Okay, bezüglich des "großen" digital Pult werde ich mir nochmal Gedanken machen, vorerst finde ich die Idee mir das X18 zu holen gar nicht verkehrt. Genug Inputs für uns 6 und genug Outputs um jeden einen eigenen Monitorweg zur Verfügung zu stellen...Okay wir haben nur 3 Monitore da drin... reicht zum üben aber.

Ich hab mal mit meinem Gitarristen gesprochen. Er wollte vor einiger Zeit die Proben so gestalten, als wären es Auftritte. Da wir, abgesehen von Publikum:-(;-) sogar alles dafür hätten, könnte ich an unserer Band üben.

Ich finde eure Beiden Beiträge sehr hilfreich und Danke für die Präzisierung des Threadtitels.

Gibt es Standardlektüre für Beginner, insbesondere was Routing und technisches Verständnis anbelangt?

Ich frage mich seit längerem wo ich grundlegendes zu Themen wie Raumakustik finden kann und viel wichtiger, ob das für den Anfang überhaupt so relevant ist oder ob ich nicht das Pferd von hinten aufzäume.

Hier im Forum lese ich natürlich sehr viel und gern, es ist mitunter aber etwas zu hoch für mich weswegen ich dann immer versuche mehr zu den Grundlagen zu finden...

Von den Gain Strukturen bin ich zu Signalpegeln gerutscht und erarbeite mir dazu gerade die Unterschiede, die ich zwar grob kenne aber doch deutlich umfangreicher sind als ich dachte...
 
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Hier ist noch ein Beispiel für einen FoH- und Monitormix. Ob der Toni hier alles richtig macht, kann man sicherlich diskutieren - aber man sieht mal einen möglichen Ablauf:



Gruß Jürgen
 
Hallo! Ich bin da nochmal ne Stufe weiter unten als Schüler den es echt sehr interessiert. Gibts den als Schüler auch gute Möglichkeiten (mit wenig Geld) zu üben mit allen Filtern und Einstellungen?

2tens: Gibts das selbe auch für Netzwerktechnik? Interessiert mich nicht mega, aber es gehört ja dazu...

Möglich Deutsch bitte, mein Englisch ist derzeit nicht wirklich gut.
Gruß und Guten Rutsch
Jan.Bu.DJ
 
Hallo Jan,

laut Deinem Avatar bist Du ja auf dem richtigen Weg. Versuche bei lokalen Veranstaltungen Kontakte zu Tontechnikern zu bekommen; wenn Du ihm (im Rahmen des Jugendschutzgesetzes) zuverlässig hilfst, zeigt er Dir sicherlich ein paar Sachen.

Virtuell kannst Du Dich auch mit dem Mischen beschäftigen - wenn Du einen PC hast. Z. B. hiermit:

https://www.reaper.fm/

Musik zum Mischen bekommst Du hier:

http://www.cambridge-mt.com/ms-mtk.htm

Gruß Jürgen
 
... mein Englisch ist derzeit nicht wirklich gut...

Ohne geht es aber nicht. Hier mal ein paar Sachen, um damit Englisch zu üben:
- zieh Dir die ersten paar Harry Potter Bücher rein; egal, ob das Deine Art von Story ist oder nicht, sie sind in exzellentem British English geschrieben
- sieh mal, ob Du die australische oder die US-Version von einem Playboy oder der Penthouse bekommst - und wenn Du mit den Bildern durch bist, zieh Dir die Artikel rein und danach die Leserbriefe - SO wird gesprochen. Das mag nicht highly sophisticated sein, aber so redet der Mensch auf der Strasse
- kostenlos und im Internet, lies in englischsprachigen Foren mit, zieh Dir Videos rein:
== https://www.gearslutz.com
== folge den YouTube videos von Anderton: https://www.youtube.com/user/AndertonsMusic
uvm.
 
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sieh mal, ob Du die australische oder die US-Version von einem Playboy oder der Penthouse bekommst - und wenn Du mit den Bildern durch bist, zieh Dir die Artikel rein und danach die Leserbriefe

made my day. :) Happy new year!
 
...
Gruß Jürgen

Danke Jürgen,

Ohne geht es aber nicht. Hier mal ein paar Sachen, um damit Englisch zu üben:
- zieh Dir die ersten paar Harry Potter Bücher rein; egal, ob das Deine Art von Story ist oder nicht, sie sind in exzellentem British English geschrieben
- sieh mal, ob Du die australische oder die US-Version von einem Playboy oder der Penthouse bekommst - und wenn Du mit den Bildern durch bist, zieh Dir die Artikel rein und danach die Leserbriefe - SO wird gesprochen. Das mag nicht highly sophisticated sein, aber so redet der Mensch auf der Strasse
- kostenlos und im Internet, lies in englischsprachigen Foren mit, zieh Dir Videos rein:
== https://www.gearslutz.com
== folge den YouTube videos von Anderton: https://www.youtube.com/user/AndertonsMusic
uvm.

Hallo mix4munich,
vielen Dank für deine Tipps,
mit dem Harry Potter fang ich dann mal - obwohl ich nichtmal die deutsche Version kenne :/
Playboy ist nicht someins(derzeit), Penthouse kenn ich nicht aber vom ersten Eindruck eher nicht...
Das Forum schau ich mir mal an. YouTube videos eben so.

Wollte im Sommer nach der 10ten Klasse, mal 3 Wochen EnglischCamp machen um weiter zukommen..
BBC auf Englisch wurd mir auch empfohlen.
Noch ganz nebensächlich, gibts Plattformen wo man sich Serien anschauen kann auf Deutsch mit Englisch Untertitel oder andersherum?
Die Videos von Andertons Music sind aber eher für Gitaristen oder? (Spiele selbst kein Instrument)

Hallo Jan,

laut Deinem Avatar bist Du ja auf dem richtigen Weg. Versuche bei lokalen Veranstaltungen Kontakte zu Tontechnikern zu bekommen; wenn Du ihm (im Rahmen des Jugendschutzgesetzes) zuverlässig hilfst, zeigt er Dir sicherlich ein paar Sachen.
Gruß Jürgen

z.B was für Veranstaltungen? Ich versuch mich schon ein wenig einzubinden nur ist es dann eher ich soll für die Licht oder so machen...

Bedanke mich für eure Antworten und wünsche einen Guten Rutsch ins neue Jahr 2018 :D
 

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