Monitore oder Hifi-Anlage?

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Spacy2
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Guten Morgen!:)

Ich weiß, die Frage ist so alt wie das Homerecording, dennoch erschliesst sich mir das Ganze nicht richtig.
Meine Hardware:
MBP MID 2012 13" 2,5GHZ 16GB RAM 250GB SSD mit Logic Pro X als DAW
Scarlett 2i4 1. GEN
Shure SM58 Mikrofon
AKG 271 MKII Studio Kopfhörer
Diverse Gitarren und ein altes Midi-Keyboard
Weiterhin bislang eine Hifi-Anlage und ein 5.1 System

Ich verwende auch immer mehr Midi-Instrumente, Synth etc

Nun habe ich mir in letzter Zeit mehrere Studio Monitore angehört.
Die hören sich aber alle komplett anders an!
Wie soll man sich denn da richtig entscheiden?
Neutral scheint nicht neutral zu sein.
Bei jedem Monitor hört sich der Mix zB im Auto völlig anders an.
Wenn ich über die Hifi Anlage mixe, klingt es soweit immer gut, natürlich bis auf Feinheiten(bin ja noch jung:D)
Wie habt ihr die Entscheidung getroffen?
Oder reicht eine gute Hifi-Anlage für den nicht professionel produzierenden "Normalo"?

Ich denke, WENN man nen Hit schreiben sollte, wird das doch eh nochmal mit Profis aufgenommen:D:D:D
Mal ganz davon abgesehen, dass ich eh nichtmal die Hälfte der Funktionen von Logic nutzen kann, aus reinem unwissen wie.
Bin halt kein Tontechniker sondern Musiker.
Aber heutzutage muss man scheinbar alles können:(

Gruß

Karsten
 
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Oder reicht eine gute Hifi-Anlage für den nicht professionel produzierenden "Normalo
so würde ich das sehen, erst wenn man Musik produziert die die heiligen Hallen Zuhause verlassen, sollte man über Studio Monitore nachdenken. siehe mein Projekt, statt mit meinen Yamaha NS34 HIFI Boxen produziere ich das Projekt auf Yamaha HS50M mit dazugehöigen Sub!;)
 
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Hallo, Karsten,

Neutral scheint nicht neutral zu sein.

...falsche Sichtrichtung ;) - was man heutzutage als HiFi bezeichnet, ist nicht neutral! Das ist alles auf Badewannenfrequenzgang abgestimmt, viele Bässe und viele Höhen. Da kann ein Studiomonitor im ersten Moment arg ernüchternd wirken.
URSPRÜNGLICH ist HiFi zu übersetzen mit High Fidelity, für größte Klangtreue. Die kriegst Du aber im sogenannten HiFi-Bereich heute nur noch, wenn Du Dich in finanziellen Regionen bewegst, in denen man auch schon Einfamilienhäuser findet - überspitzt gesagt. Kurze eigene Erinnerung: Es war irgendwann Anfang der 90er Jahre und ich war auf der Suche nach einem Verstärker für meine Stereoanlage. Bin also bei einem "HiFi-Studio" angerückt, das auch high-end-Teile führte. Da im Laden sonst nichts los war, ist der Inhaber nach Erledigung meines Kaufwunsches mit mir noch ins high-end-Studio rüber, und da sind mir die Ohren buchstäblich abgefallen. Plattenspieler um die 45.000 DM, CD-Spieler 15.000 DM, Lautsprecherboxen für 250.000 DM. Das ganze in einem perfekten Hörraum, da kriegte ich mal einen Begriff davon, was HiFi eigentlich ist... ;)

Oder reicht eine gute Hifi-Anlage für den nicht professionel produzierenden "Normalo"?

Jein, siehe oben. Du hechelst halt immer dem unausgeglichenen Frequenzgang hinterher, es fiele sicherlich manches leichter, mischte man über gute Studiomonitore. Dennoch halte ich es für durchaus möglich, wenn man erstmal nichts anderes da hat. Da man aber heute schon recht gutes Einsteigermaterial im Bereich Monitore bekommt, z. B. JBL 305, sollte man, hört und macht man viel Musik, mal drüber nachdenken, von der Stereoanlage abzukommen ;)

Ich denke, WENN man nen Hit schreiben sollte, wird das doch eh nochmal mit Profis aufgenommen:D:D:D

...sicher :D - aber manche Schwächen in einer Abmischung oder schon im Basismaterial werden erst mit brauchbaren Monitoren wirklich deutlich - und erleichtern so die Erstellung eines guten Mixes.
Daß sich im Auto ein Mix wieder anders anhört, ist logisch... die akustische Umgebung ist eine völlig andere und eben äußerst beschränkt, um es mal ganz vorsichtig zu sagen ;)

Wieder mal aus eigener Erfahrung: Meine ersten "Monitore" waren Zeck FS/2, das geht so ungefähr in die Ecke der JBL one, wenn auch ein wenig besser. Zu der Zeit habe ich auch noch sehr, sehr viel lernen müssen, und die ersten Mixversuche klangen immer alles andere als vernünftig. Einige Jährchen später bin ich auf eine Syrincs M3/220 umgestiegen, und das habe ich schon wie einen Sonnenaufgang für meine Ohren empfunden. Auf einmal war das Mischen viel einfacher und machte auch mehr Spaß... aber es gab immer noch Nacharbeiten. Ich habe einen Mix immer auch noch über meine "PC-Tröten" und im Auto abgehört, und da waren immer noch manchmal wirklich fundamentale Unterschiede drin, die man nicht nur der anderen Hörumgebung zuschreiben konnte.
Vor einigen Jahren bin ich dann auf Neumann KH120 umgestiegen, das war erneut, als ob man eine Wolldecke von den Boxen gezogen hätte. Auf einmal wirklich präziser Baß, wenn auch nicht ultratief, definierte Mitten und gute Raumabbildung. Seitdem ist das regelmäßgie Kontrollhören im Auto für mich Vergangenheit. Es "stimmt" halt einfach... und mittlerweile habe ich mir den Luxus eines Subwoofers geleistet (Presonus Temblor T10). Seitdem klingt es noch mal besser. Einige Freunde von mir, die die Neumännchen bei mir probegehört haben, haben sie sich umgehend für ihre Stereoanlagen zugelegt...
Übrigens verschwinde ich selber, wenn ich mal "richtig" Musik hören will, in meinem Keller und höre über die Neumännchen, das macht einfach mehr Spaß. Noch 'ne Anekdote am Rande: Vor vier Jahren haben wir mal mit etwa 25 Personen im Rahmen einer Geburtstagsfeier die DVD mit der "Rheingold"-Inszenierung aus der Met in New York angschaut. Als Boxen dienten meine KH120. Ich selbst habe weit außerhalb des eigentlich vorgesehenen Hörbereiches gesessen (immerhin sind das ja Nahfeldmonitore...), aber habe aus ca. 8 m Entfernung die Triangel im Orchester so deutlich platziert gehört, daß es schon unheimlich war.

Der langen Rede kurzer Sinn: Man _kann_ durchaus die ersten Gehversuche im Abmischen über eine ordentliche HiFi-Anlage machen (dann aber auch "ordentlich" und keine 246,99-€-bummkrach1000W-Anlage vom Elektrodiscounter"), aber viel mehr Spaß macht das mit guten Monitoren. Zwei mögliche Beispiele (JBL und Syrincs) habe ich genannt, die Syrincs kenne ich aus jahrelanger Erfahrung und schätze sie in ihrem Preisbereich auch heute noch als mit führend ein.
Zu Deiner Einlassung "...bin ja noch jung...": Du wirst Dich wundern, was Du noch alles heraushören kannst, wenn Dein Gehör durch viel Übung im Mixing langsam immer geschulter wird... aber das macht wirklich Spaß und eröffnet wirklich neue Horizonte.

Viele Grüße
Klaus
 
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Der Begriff hifi-Anlage steht für einen weiten Wiedergabebereich (von Müll bis exzellent).
5.1 deutet eher niedriges Niveau an, ist aber auf jeden Fall problematisch für die Beurteilung des Mixes, selbst wenn die Anlage auf Stereo Ausgabe gestellt wird.

Im Grunde kannst du aber auf allem mischen, wenn du gelernt hast, die spezifischen Stärken und Schwächen der jeweiligen Anlage im Höreindruck zu berücksichtigen.
Kernpunkt ist das Finden einer persönlichen Referenz, was in erster Linie einen Lernprozess darstellt.
(viel 'Referenzmusik' auf unterschiedlichen Anlagen mit der eigenen vergleichen und dabei weniger auf den 'klingt geil' Effekt achten, sondern um das Erkennen was die jeweilige Umgebung hervorhebt ider unterdrückt)

Ich setze (als Beispiel) bekannt 'bassarme' Kopfhörer ein, weiss aber in etwa um wieviel intensiver der Bass auf einer Clubanlage wiedergegeben würde - und versuche also nicht erst, den 'Clubeindruck' unter dem Kopfhörer zu erzeugen. Ich weiss ja, wie sich eine 808 oder 909 Kick anhört.
Unter Kopfhörern treten Raumeffekte wie Reverb viel deutlicher hervor - folglich muss ich die im Mix etwas reduzieren.

Dasselbe gilt in noch stärkerem Umfang für die Abhörumgebung - was ein eigenes Kapitel wäre.
Wenn dein Raum stark reflektiert oder bestimmte Frequenzen betont, werden diese Aspekte im Mix 'unterbelichtet', wenn du dich ausschliesslich auf den Höreindruck verlässt.
 
Hört sich übrigens sehr gut, was ihr da macht ;)
 
Aber genau das ist ja mein Problem...die Monitore hören sich alle unterschiedlich an.
Kann ja nicht sein, das die dann alle "neutral" sind.
Und ich kann und will auch nicht ständig andere kaufen, sind ja nicht gerade günstig die Teile.
Also wie ich das verstehe, quasi einfach welche kaufen und dann solange üben und herumexperimentieren bis man den Mittelweg gefunden hat.
Demnach müsste das ja mit so ziemlich jedem Monitor machbar sein.
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
das galt hoffentlich mir:cool:
Jepp:)
 
das Etikett 'Monitor' wird häufig als pseudo-Qualitätsmerkmal eingesetzt.
Echte Studio Monitore wie die von Klaus genannten KH120 haben eine lange Entwicklung und entsprechende Preise - in diesem spezielen Fall allerdings ausgesprochen preiswert.
Im Budget Bereich werden die JBL LSR305 oft als guter Einstieg genannt.

Anfangen musst du (vermutlich) in jedem Fall unter nicht perfekten Bedingungen - kaum ein Wohnraum genügt den typischen Anfordungen an die Abhörakustik.
Ohne Erfahrung würdest du in so einer Umgebung selbst mit den KH120 scheitern, weil der Raumeinfluss die 'neutrale' Boxen-Wiedergabe deutlich verfärbt.

Insofern liegst du mit 'irgendwas mittlerem' nie verkehrt - Hauptsache 'bewusst' hören, dann wird das schon. Du kannst dir hier im Bereich Mixbox (unter Recording) auch feedback zu eigenen Mixes holen.
Am Anfang tritt jeder häufiger in's Fettnäpfchen - Hinweis am Rande: erliege nicht der Versuchung, möglichst laut zu mischen, achte mehr auf ausgewogenen Sound.
 
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Eine sehr gute Abhandlung darüber was Monitore von Hifi Anlagen unterscheidet findest Du bei Neumann: http://www.neumann.com/homestudio/de/worin-unterscheiden-sich-hifi-boxen-von-studiomonitoren

Hochpreisige Hifi Anlagen kommen in ihren Eigenschaften den Monitoren recht nahe, es bleibt aber noch immer der Unterschied daß Hifi Boxen eher gutklingend abgestimmt sind und Monitore darauf daß man feine Klangunterschiede erkennen und beurteilen kann. Aber auch hier gibt es Ausnahmen, die die Regel bestätigen. Ich erinnere mich an ein nobles Studio mit großen (und sehr teuren) Hauptmonitoren, mit denen man wirklich keine Unterschiede hörte. Zum Glück gab es gute Midfields, die wir dann auch einsetzten.

Apropos Midfields: Bei den Neumann Monitoren bin ich überrascht wie identisch die Nahfeldmonitore z.B. KH120, verglichen mit Midfields KH310 oder großen (K+H) O500 klingen. Statt O500 heute wohl eher die KH420.
 
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