Ohh ja, besagte tiefs kenne ich auch gut. Meine Situation dürft so ziemlich die gleiche sein wie deine. Bin 29 und der einzige in meinem Freundeskreis der aktiv ein Instrument spielt und habe keine Band bzw. finde keine. Somit bleibt mir nur das üben im stillen Kämmerlein und einmal in der Woche der Gitarrenlehrer. Zeitlich is bei mir auch eng. Kann wenn nur am Abend spielen und da hab ich dann 2-3 Stunden Zeit. Man hat natürlich noch andere Interessen und da beisst es sich dann mit dem knappen Zeitbudget. Entweder man spielt oder macht das andere. Beides geht meistens schlecht und wenn dann ist das nur ne halbe Sache.
Vor zwei Monaten hatte ich dann wieder so ein Tief das ich die Gitarre für ein ganzes Monat nicht mehr angeguggt habe. Hatte das Gefühl das ich nicht mehr weiter komme, in einer Band spielen ist nicht. Null Feedback, da denk man sich das hat alles keinen Sinn usw.
Naja ich war dann bei einem Konzert und war fasziniert von dem Sound und was die mit ihren Gitarren alles anstellen. Das hat mich deartig bewegt, das ich wusste, Gitarre ist einfach mein Ding und koste was es will, ich will es auch können. Ich muss mich intensiver damit auseinander setzen und einen Weg finden auch wärend dem Altag mich mit der Materie auseinander setzen. Und das mach ich nun und es hat mir wieder Motivation gebracht und damit bin ich wieder ein Stück vorwärts gekommen.
Wenn ich zu Arbeit fahre höre ich Musik von Musikern die es mir angetan haben, genauso wenn ich heimfahre. Hör mir in der Zeit die Songs genau an und denk mir im Kopf wie könnte er das jetzt spielen und wenn ich die Tabs dazu kenne stell ich mir das vor. Stellenweise greif ich Luftgitarre dazu

. Theorie geht auch Spitze im Alltag, sei es Tonleitern bilden, Kadenzen darauf oder sich das Griffbrett vorstellen und zu lernen wo welche Töne liegen. Mit der Zeit wird der Kopf so voll davon das man nicht mehr anders kann

. War heute beim Arzt und hatte Wartezeit bin im Gedanken das Griffbrett durch gegangen. Schwupp bin ich schon drann gekommen.
Zuhause an der Gitarre, habe ich mir einen Song ausgesucht den ich unbedingt können will. Der ist zwar weit über meinen Fähigkeiten aber ich hab mir einfach Parts rausgenommen und übe dieses Stück für Stück bis es sitzt. Jeden Tag ein bischen von dem Part bis man ihn kann. Dann den nächsten. Hab mir auch vorgenommen mit den Fingern schneller zu werden, daher mach Fingerübungen ohne ende. Auch wenn es öde ist, aber wenn man nach einer Woche schneller als davor ist. Dann ist man schon stolz darauf. Genauso mit den verschiedenen Grifftechniken, Vibrato, Bending, mach ich einfach und hör mir das genau an, veränder mal meine Technik und hör ob es so besser klingt. Hier kann man auch viel rumspielen bis man seinen eigenen Ton gefunden hat der einem zusagt.
Man fragt sich mal, für was mach ich das alles wenn ich e kein Feedback habe und alleine in meinem Kämmerlein spiele. Ich denk mir immer, man weiss ja nie was passiert und schwupps könntest du in einer Band mitspielen. Somit brauchst du keine Angst mehr zu haben, denn du hast ja geübt und weisst auf was es ankommt. Klar, wirklich fix in einer Band zu spielen ist sicher ganz was anderes als alleine zuhause, aber man hat schon eine feste Basis unter den Füssen.
Bleib drann, es zahlt sich aus.