Mundharmonika-Einstieg / Ein Erfahrungsbericht und Tipps

kaydon
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Hallo zusammen!

Ein kurzer (langer) Bericht über meinen Einstieg ins Mundharmonika lernen:

1. EINLEITUNG:
Ich möchte euch meine Erfahrungen der letzten 3 Wochen mitteilen, was das Mundharmonika spielen betrifft, weil es vielleicht
Einsteigern hilfreich sein kann beim Start.
Also, da ich beruflich im Ausland war und die Corona-Einschränkungen immer größer wurden, damit auch die Langeweile beim
im Apartment sitzen, hatte ich mir überlegt, wie ich meine Zeit sinnvoll verbringen könnte. Ich bin dann auf die Idee
gekommen, mir ein Instrument anzuschaffen, um es spielen zu lernen. Da ich auch die Absicht hatte es dann mit nach Hause
zu nehmen nach dem Aufenthalt, sollte es auch klein genug sein, um es auf Reisen zu transportieren, insbesondere beim Fliegen,
gerade bei den heutigen Gepäckbestimmungen. Da ich zuvor schonmal angefangen hatte mal auf einer geliehenen Ukulele zu klimpern,
war mein erster Einfall, mich nach einer Ukulele umzuschauen. Im Laden hatte ich dann irgendwie doch nicht so einen guten
Draht zu den ausgestellten Ukulelen gefunden und allzugut transportabel waren sie dann ja auch nicht (im Koffer ok, Rucksack nee). Irgendwie hatte mir mein
Gefühl gesagt "ein schönes Instrument, aber, nee, lieber was anderes". Also im Apartment wieder angekommen hatte ich dann
begonnen zu recherchieren, welche kleinen Instrumente, mit denen man Spaß haben kann, die leicht zu lernen sind und auch
gut mitzunehmen sind (auf Reisen, in Parks, zu Familienfeiern, etc.), in Frage kämen. Schließlich bin ich dann die Produktkataloge
bekannter Musikgeschäfte durchgegangen (also online ;)), um mich zu inspirieren, was ich denn vor Ort im Laden denn nun
kaufen könnte. Schnell bin ich dann zu Blasinstrumenten gekommen, da Percussions bestimmt auch toll sind, ich aber eher
etwas melodisches haben wollte. Nachdem ich unzählige Instrumente durchgeklickt und entdeckt hatte, sind mir folgende ins
Auge gefallen:

Kazoo: Ein kleines lustiges Instrument, das aussieht wie eine Pfeife, jedoch kein wirkliches Blasinstrument ist und
eher durch hineinsummen zum Erklingen gebracht werden kann. Fazit: Günstig, lustig, transportabel, aber über Wochen begeisterungsfähig?
Eher nicht, eher für Zwischendurch mal.
Danach hatte ich an eine Melodica gedacht.

Melodica: Eine Kombination aus Tasten- und Blasinstrument. Fazit: Erschwinglich, lustig, transportabel. Da jedoch bei den
"günstigeren Modellen in Erfahrungsberichten einige Käufer sich über schlechte Spielbarkeit und schlecht gestimmte Töne
beschwert hatten, war ich etwas skeptisch. Probespielen ist auch nicht möglich, Conona hin oder her, Hygiene eben.
Daraufhin hatte ich dann an ein klassisches Instrument gedacht. Warum nicht eine Flöte?

Flöte: Als ich mir dann aber Klangbeispiele
und Videos angeschaut hatte, hatte mich das dann doch zu sehr an meine Kindheit erinnert und die damaligen Versuche auf
der Flöte, die ich immer als schrecklich empfand. Also, nein...!
Genauso hatte ich gedacht, als ich über Mundharmonikas gestolpert bin.

Mundharmonika: Als Kind total begeistert vom schönen Aussehen,
eingebettet in eine edle Schachtel, mit Samt ausgekleidet, metallisch silbrig, golden oder farbig glänzende Oberfläche und beim "Hineinpusten"
ein wohlig angenehmer Klang. Die Begeisterung hielt jedoch nie lange. Was anfangen mit der Armada an Löchern, wie spielt
man dadrauf? Die Mundharmonika hatte immer diesen Volksmusik-Charakter für mich.
Erst als ich bei meiner Recherche über Videos von "Willi Burger" und einigen Straßenmusikern gestolpert bin, hatte mich
langsam eine Gewisse Faszination gepackt. Der seidige streicherartige Klang in den höheren Tonlagen war irgendwie beeindruckend,
etwas, das ich von diesem Instrument nicht erwartet hätte, vielleicht, weil ich es von ihm bisher nicht kannte.
Und, in dem Haus in dem mein Apartment war, übte auch täglich jemand ein Streichinstrument, ich denke, es war ein Cello/Violoncello,
so dass ich umso mehr von den möglichen Tönen der Mundharmonika begeistert war, die gewisse Ähnlichkeit in manchen Tonlagen hörend.
Also informierte ich mich über Mundharmonikas. Fazit: Erschwinglich, klangreich, sehr transportabel.


2. WAHL DES INSTRUMENTS:
Ich hatte schnell herausgefunden, dass es unterschiedliche Typen gibt, nicht nur diese "typischen" viellöchrigen aus meiner
Kindheit. Eher war ich verwundert, dass die am meisten genutzten Mundharmonikas doch eher wenige Löcher hatten, zehn an der Zahl.
Da war mir noch nicht klar, dass grundsätzlich auch Töne durch ziehen erzeugt werden, die andere Tonhöhen haben, als die
Blastöne. Als Kind dachte ich, dass es die gleichen Töne sind, nur einmal durch Pusten und einmal durch Ziehen gespielt und
bis vor kurzem dachte ich das auch noch als Erwachsener :)
Im Grunde genommen werden meist vier Haupttypen vorgestellt:

1. Diatonische (Richter-) Mundharmonikas bzw. Blues-Harps genannt
2. Chromatische Mundharmonikas
3. Tremolo Mundharmonikas
4. Oktav Mundharmonikas

...dazu gesellen sich noch viele Sonderformen und -bauarten.
Die am meisten gespielten, werden heutzutage wohl die Blues-Harps sein, sie werden am ehesten für Anfänger empfohlen und
sind auch auf Videoplattformen oft zu sehen. Danach kommen die Chromatischen, welche jedoch meist für klassischere
Musik verwendet werden und etwas komplexer sind, als Anfänger möglicherweise schwieriger zu erlernen.
Also hatte ich mich dazu entschieden eine Blues-Harp zu besorgen. Zu den bekanntesten Herstellern gehören Hohner,
Seydel, Lee Oskar, Suzuki, Hering, etc.
Im Grunde genommen fallen häufig einige Modellnamen, die für Anfänger empfohlen werden.
Meine erste Mundharmonika wurde somit eine Seydel Session Steel (da in einem Laden in der Nähe in der gewünschten
Tonart verfügbar).
Zur Wahl einer geeigneten qualitativ vernünftigen Mundharmonika kann man sagen, dass man im Internet problemlos gute Empfehlungen findet.
Bei einem Preis ab 20€ aufwärts bekommt man meist schon sehr gute Instrumente, die oftmals bereits in Handarbeit und auch an Traditionsstandorten, z.B. in Deutschland
gefertigt werden, und auch von großartigen Mundharmonika-Spielern verwendet werden - verwunderlich, aber wahr! Einige Beispielmodelle präsentiere ich weiter unten.


3. DIE ERSTEN SCHRITTE:
Der Anfang war leicht. Durch die Recherchen hatte ich mir beiläufig Wissen in Bezug auf die Mundharmonikas angeeignet. So wusste ich, dass es bei Blues-Harps 10 Löcher
gibt von (1-10 nummeriert), die entweder "geblasen" oder "gezogen" werden können, um Töne zu erzeugen. Es können einzelne Löcher oder mehrere gleichzeitig gespielt werden, so dass
Einzeltöne oder Akkorde erklingen. Die Mundharmonikas heißen Diatonische Richtermundharmonikas, da sie auf eine ganz bestimmte Art gestimmt sind. D.h. die Anordnung der
Töne "in den Löchern" ist auf eine bestimmte Weise festgelegt. Damit lässt sich gut Blues, aber auch viele andere Stilrichtungen spielen, Melodien von modernen Chartliedern,
klassischen Stücken, Volksmusik, Jazz, etc. Für gewisse Musikrichtungen gibt es spezialisierte Mundharmonikas, jedoch kann man grundsätzlich sagen, dass man Melodien so gut
wie jeder Musikrichtung mit Blues-Harps spielen kann. Akkordbegleitung ist jedoch nur sehr begrenzt möglich. Später mehr dazu.
Für den Anfang wählt man die Tonart C (C-Dur). Es gibt verschiedene Tonarten und Stimmungen, jedenfalls beginnt man i.d.R. der Einfachheit halber mit C. Die meisten Lehrbücher sind auf dieser
Tonart aufgebaut und auch Lieder findet man am häufigsten in C für die Mundharmonika.
Jedoch sollte man auch gleich wissen, dass man mit einer C-Harmonika Lieder i.d.R. in der Tonart G spielen wird. Das ist eine Eigenart von Blues-Harps, dass man in einer
sog. zweiten "Position" spielt. Das bedeutet, dass man die bei den Ziehtönen den Grundton wählt und sich dadurch die Tonart von C nach G wandelt. Man sagt, bei der Blues-Harp wird mehr gezogen als geblasen, wenn
man Blues spielt, nur als kurze Info! Behalten sollte man, dass bei Stücken, die für Diatonische C-Harmonikas bzw. für die Tonart G sind, die gleiche Mundharmonika gemeint ist.
Anfangs habe ich versucht, der Mundharmonika irgendwie Töne zu entlocken. Das ging auch recht einfach. Blasen oder Ziehen, beides hat zu Klängen geführt. Ich war schon sehr erfreut,
wie gut die Mundharmonika klingt. Der schöne Klang hat mir das Gefühl gegeben, dass es kein Fehlkauf war, die o.g. Mundharmonika anzuschaffen.
In der Regel hört man bei den ersten "Gehversuchen" zuerst mehrtönige Klänge (Akkorde), da man mehrere Löcher gleichzeitig anspielt. Die zweite Aufgabe ist dann der Versuch, einzelne Töne zu spielen. Da Fallen
dann Begriffe wie "Kussmund", "Tongue-Blocking", usw. Das sind technische Begriffe, mit denen man sich automatisch mit der Zeit befasst, oder wenn man gleich mit Büchern, Videos, usw. lernt.
Auch Einzeltöne haben recht schnell bei mir geklappt. Jedoch die Töne sauber zu spielen, ist eine andere Sache. Da kommt dann der Übungsbedarf. Genauso ist das Wechseln von Löchern,
also das Spielen von Tonfolgen, mit viel Übung verbunden, damit es gut klingt. Ich hatte am Tag ca. 2 Std. lang geübt durchschnittlich. Es gab immer auch Tage, an denen es sehr gut lief
und viele Töne recht sauber waren und dann Tage, an denen die Mundharmonika irgendwie "kaputt" klang. Nichts hat so recht geklappt, die Lippen hatten geklebt, Einzeltöne wurden kaum getroffen,
manche Töne konnten kaum zum Klingen gebracht werden, etc. Das sind die Momente, die man überstehen muss. Mundharmonika weglegen, Pause machen und wieder an den Mund halten, noch am gleichen
oder dann aber am nächsten Tag.


4. DER WEITERE VERLAUF:
Nach den ersten Versuchen hatte ich das Bedürfnis mehr Struktur in mein Üben hereinzubringen. Also hatte ich nach Lehrangeboten im Internet geschaut. Auf Videoplattformen habe ich einige
gute Video-Tutorials gefunden. Jedoch beziehen sich die meisten nur auf Einzelaspekte und stellen keinen Grundkurs von A-Z dar. Diese Kurse sind auch zu finden, aber meist als kostenpflichtige
Onlinekurse im Internet. Letztlich habe ich mich dann für ein Buch entschieden, dass ich, weil im Ausland, dann sogar in englischer Sprache gekauft hatte (müssen). Ich hatte
mehrere in der Hand und mich dann für eines entschieden. Ich gebe jetzt keine Empfehlung, da Geschmäcker unterschiedlich sind. Der eine mag lieber ein kompaktes Buch ohne viel Theorie
und technisches Wissen, beim anderen ist es genau anderes herum. Es gibt viele gute Bücher zum Thema Mundharmonika, schaut euch die Bücher, die Rezensionen, etc. an und entscheidet
selbst. Das buch hat mich dazu gebracht, systematisch zu Lernen. Angefangen beim Halten des Instruments, über die Mund- und Lippenformung, zu Spieltechniken und Übungsliedern und
vielen weiteren Aspekten. Darüberhinaus hat mir das Buch in der kurzen Zeit zu einem Lernsprung verholfen und einen Leitfaden dargestellt. Nunmehr übe ich "erst" seit drei Wochen Mundharmonika spielen
(in Bezug auf den heutigen Tag, an dem ich diesen Beitrag schreibe). Jedoch kann ich sagen, dass es ein Instrument ist, bei dem die Lernkurve eine gute Steigung hat. Man spielt recht schnell Töne
die gut klingen und die ersten kleinen Melodien mit Wiedererkennungswert
sind nach wenigen Wochen bereits möglich. Es war ein tolles Gefühl nach wenigen Tagen bereits Teile von Melodien zu spielen, eine Abfolge von 5 oder 6 Tönen, so dass man schon das
eigentliche Lied erkennen konnte :). Lieder kann man auch sehr gut mit "Tabs" spielen. Das ist eine besondere Darstellung der Töne, die man zu spielen hat, ohne dass Musiknoten verwendet werden.
Im Grunde genommen steht dort an welchem Loch man Blasen oder Ziehen muss. Z.B. 5 würde bedeuten "Loch 5 blasen" und -3 würde bedeuten "Loch 3 ziehen". Manchmal werden auch Pfeile vor den Zahlen
oder die Kürzel "B" und "D" für Englisch "blow" und "draw" verwendet. Also muss man keine Noten lesen können. Nachteil ist, wenn man die Lieder nicht schon gut kennt, dass man nicht weiß wie Lange man welchen
Ton zu spielen hat. Entsprechend hört man sich die Lieder dann an, um sie mit den richtigen Tonlängen und Pausen nachzuspielen oder man versucht auch an die Noten zu kommen.
In dem Buch, das ich nutze, sind Tabs und Noten gedruckt. Ich kann recht gut Noten lesen. Die einfachen Stücke könnte ich dann auf dem Klavier problemlos anhand der Noten nachspielen,
jedoch weiß ich bei der Mundharmonika nicht, ohne auf die Mundharmonika zu schauen, sofort und beim Spielen, welche Note genau wo liegt. Also ist meine Technik momentan die Tabs anzuschauen,
welche Löcher ich blasen oder ziehen muss und gleichzeitig schaue ich auf die Noten, um die Tonlänge und Pausen zu erfassen, das klappt simultan recht gut.
Der Vorteil der Tabs ist auch, dass man viele Stücke in anderen Tonarten, also mit Mundharmonikas, die nicht in C gestimmt sind, sondern in anderen Tonarten, z.B. A, D, F, etc.,
mit den gleichen Tabs spielen kann, die für C-Harmonikas gedruckt sind. Im Internet findet man viele Webseiten, auf denen man kostenlose Tabs bekommt. Einfach Harmonica Tabs in der
Websuche eingeben. Auch Tutorial Videos auf Videoplattformen sind zum Lieder-Üben teilweise sehr gut und nützlich.
Oben erwähnt hatte ich, dass die Akkordbegleitung mit Mundharmonikas eher begrenzt ist. Das hat damit zu tun, dass die Bluesharmonikas feste Stimmungen haben, z.B. C und man
dadurch auf der jeweiligen Harmonika nur einige Akkorde zur Verfügung hat. Entsprechend würde man je nach benötigten Akkorden eine Mundharmonika einer bestimmten Tonart verwenden.
Haben also Diatonische Mundharmonikas nur einen sehr begrenzten Tonumfang, gemäß ihrer Stimmung also nur wenige Töne?
Schaut man sich die Töne in einer Grafik an, könnte man behaupten, ja, der Tonumfang ist sehr begrenzt und man kann nur Lieder/Melodien in einer bestimmten Tonart spielen und muss
ständig die Mundharmonika für eine andere Tonart wechseln.

Siehe Grafik 1:

BluesHarp_Notes_Layout.png
Richter-Mundharmonika/Diatonische Mundharmonika/Blues-Harp in C

Quelle: http://4.bp.blogspot.com/-898cDLVh6...200-h630-p-k-no-nu/BluesHarp_Notes_Layout.png


Das stimmt nicht ganz. Denn, das tolle an Diatonischen Mundharmonikas ist, dass sich auch Töne, "die eigentlich nicht auf der Mundharmonika sind" spielen lassen, indem man die spielbaren
Töne derart verbiegt, dass auch Zwischentöne spielbar sind. Diese Technik heißt "bending", hinzukommend gibt es auch sog. "overbends". Damit lässt sich der Tonumfang dann erweitern,

Siehe Grafik 2:

niUpWm8NPcg.jpg
Richter-Mundharmonika/Diatonische Mundharmonika/Blues-Harp in C

Quelle: https://sun9-14.userapi.com/c846018/v846018075/1ee986/niUpWm8NPcg.jpg


Also kann man alleine mit der C-Mundharmonika schon unzählige Lieder spielen, auch in von C-Dur abweichenden Tonarten durch "bending-notes". Mit zusätzlich Mundharmonikas in anderen
Tonarten gestimmt lässt sich entsprechend das Repertoire und auch der Klangcharakter noch erweitern.
Nach drei Wochen gelingen mir ansatzweise die o.g. bendings, allerdings noch recht unsauber und nicht stabil, eher mit Glück, hin und wieder mal. Es gibt Quellen, die behaupten,
es kann Wochen, Monate oder gar Jahre dauern, bis man bendings beherrscht. Naja, ich denke, Angst machen ist unnötig. Nach drei Wochen läuft es schon recht gut bei mir, mal sehen, wie
es dann in drei Monaten aussieht. Die Aussage "Jahre" ist meiner Ansicht nach Blödsinn, wenn man regelmäßig übt, geht das fix! ;)
Gesagt werden sollte auch, dass Diatonische Mundharmonikas verschiedener Hersteller(-Modelle) leichter oder schwerer in gewissen Bereichen so spielen sind, z.B. bei den
bendings. Also, es muss auch nicht immer an einem selbst liegen, wenn es doch mal länger dauert oder zum Verzweifeln ist.
Mittlerweile kann ich bereits einigermaßen bis recht gut ein, zwei Dutzend einfache Lieder, bzw. Teilabschnitte schwierigerer Lieder, spielen....von kleinen Jingles über weltbekannte Hits zu klassischen Stücken und modernen Songs.


Damit kommen wir nun zum nächsten Kapitel, den Tipps.


5. TIPPS: (Formatfehler/Abschnitt nicht in Fettgedruckt dargestellt - Script-Fehler)
1. Kaufe die eine gute Mundharmonika. Mundharmonikas sind im Vergleich zu vielen anderen Instrumenten sehr günstig. Es macht keinen Sinn eine Billigmundharmonika zu kaufen, das führt nur zu
Frust. Ab ca. 20€ gibt es professionelle Diatonische Mundharmonikas. Es müssen anfangs auch keine Edelmodelle für 70€ und mehr sein, denn auch diese werden bestimmt erst einmal
"vollgesabbert" und landen hin und wieder in der Ecke, wenn es mal nicht so gut läuft.

2. Übung macht den Meister. Auch ohne Meisterqualitäten macht es schnell Spaß Melodien spielen zu können. Nach ein paar Stunden funktionieren bereits schon schöne Tonfolgen.
Regelmäßig üben macht Sinn. Außerdem lässt sich eine Mundharmonika überall mitnehmen, so kann man auch mal zwischendurch im Auto beim Warten, beim Spazieren gehen oder im Urlaub
eine Runde trällern.

3. Wenn anfangs einige Töne zu "klemmen" scheinen, dann ist das Instrument in der Regel nicht defekt. An der eigenen Technik feilen. Gerade die tiefsten und die höchsten Töne
sind oft schwerer zu spielen und auch die Ziehtöne gegenüber den Blastönen.

4. Suche dir Übungsmaterial, was dir liegt. Bücher, Videos, Internetseiten, etc.

5. Suche dir Tabs oder besorge dir Liederbücher, um gelernte Techniken anzuwenden und schöne Musik erklingen zu lassen, mit der du bald deine Mitmenschen erfreuen kannst.

6. Mit der Zeit wirst du feststellen, dass einige Töne besser, andere schlechter ansprechen. Die Mundharmonikas haben kleine Stimmzungen. Die Abstände zu den Stimmplatten,
der sog. "Lösabstand", ist für das Ansprechverhalten verantwortlich. Die Hersteller stellen sie auf eine Grundeinstellung ein. Da das Einstellen "Zeit kostet", kann es vorkommen,
dass die Abstände nicht gut eingestellt sind. Das merkst du, wenn du eine gewisse Erfahrung und Übung hast. Ich war deswegen auch in Gesprächen mit Herstellern zwecks Reklamation,
weil ich mir nicht vorstellen konnte, wie das bei hochwertigen Instrumenten von Traditionsunternehmen vorkommen kann. Mein Fazit: Lösabstände einstellen und Stimmen kosten teure Zeit,
da wird es nicht so genau genommen bei den Herstellern. Mittlerweile habe ich (nach ca. 3 Wochen, nachdem ich angefangen habe) insgesamt 4 Mundharmonikas, eine Seydel Session Steel, eine Hohner Big River sowie
Special 20, und eine Lee Oskar (siehe Bilder - Privatfotos).




webspace bilder

Die Mundharmonikas kosten zw. ca. 20 und 50€ und jede einzelne ist nicht wirklich gut abgestimmt bei den Lösabständen, so dass ich sie bereits
alle aufgeschraubt habe und die Einstellungen schon recht gut verbessern konnte (auch dies ist Übungssache). Deswegen sollte man auch geschraubte und NICHT genagelte Mundharmonikas
kaufen, damit man sie vernünftig auf bekommt! Außerdem findet man so gut wie bei jedem Hersteller Anleitungen, wie man die Lösabstände einstellt, das sagt schon einiges über das Thema aus!

7. Viele Modelle bestehen aus Metall und Kunststoff, die sich gut reinigen lassen. Z.B. teilweise auch einfach unter Wasser ausgespült werden können. Es gibt auch Modelle aus Metall und
Holz, die derart versiegelt sind, dass auch eine Reinigung mit Wasser möglich ist. Als Anfänger unversiegelte Holzkörper-Mundharmonikas zu kaufen ist nicht der cleverste Plan ;)...
übermäßiger Speichel, Reinigung, etc.

8. Jeder bewertet gekaufte Instrumente individuell und subjektiv. Allerdings gibt es renommierte Hersteller, deren Produkte von vielen gut bewertet werden. Einzelne schreiben
auch schlecht über diese Modelle. Z.T. aus den schon o.g. Gründen, z.B. Ansprechverhalten.
Ich kann aber sagen: Jede meiner o.g. genannten Mundharmonikas ist nicht schlecht. Alle haben einen guten Klang, liegen gut in der Hand, lassen sich gut spielen, sind gut verarbeitet und
es gibt keine Probleme mit scharfkantigen Stellen, die zu Verletzungen führen könnten. Ich habe mir verschiedene Modelle angeschafft, weil ich durch das Mundharmonika-Spielen "angefixt" wurde
und verschiedene Modelle vergleichen wollte, auch was deren individuellen Stärken und Schwächen, Klang, Spielbarkeit, usw. betrifft und auch selbst ein Gefühl für verschiedene Mundharmonikas
bekommen wollte. Wie gesagt, alle vier sind gut, je nach persönlichem Geschmack (ich mag alle vier!). Jedoch, die Probleme mit den Lösabständen und der Stimmung haben sie alle ein wenig, da
tut sich zwischen den Herstellern nicht viel! Außerdem habe ich noch zwei weitere im Zulauf, die morgen von einem großen Versandhaus geliefert werden, die ersten in einer anderen Tonart
als C. Zudem habe ich auch noch spaßeshalber zwei Kazoos dazu bestellt ;)


RESUMÉ:
Ich würde mich freuen, wenn der/die eine oder andere diesen Erfahrungsbericht hilfreich findet und besser bein Einstieg in das Mundharmonika-Spielen zurecht kommt. Ich habe bewusst nicht
alles im Detail erklärt und bin auch nicht auf alle Fachbegriffe eingegangen, die man zum Aufbau der Mundharmonika und bei den Spieltechniken immer wieder ließt, da das den Rahmen dieses Beitrags noch mehr sprengen würde. :)
Auch habe ich gewisse Themen nur "angerissen", z.B. bendings, so dass bei Interesse weitere Informationen selbst herausgesucht werden müssten. Dieser Beitrag soll eine Anregung darstellen und aufzeigen,
wo drauf man achten sollte und wo man etwas finden könnte., wenn man als Einsteiger noch unsicher ist. Alles aus eigener Erfahrung, ohne Garantie und bestimmt nicht vollständig fehlerfrei, aber aus guter Absicht.
Und da die Corona-Einschränkungen doch größtenteils wieder ausgeweitet wurden, warum nicht anfangen Mundharmonika zu spielen, oder? ;) Ich wünsche euch viel Spaß, Gesundheit und Freude!​

Kaydon



P.S. Ich habe versucht Rechtschreibfehler zu finden und zu korrigieren. Alle sind bestimmt nicht eliminiert, Ich bitte um Nachsicht ;)
Gerne kann natürlich ergänzt, eigene Erfahrungen beigetragen oder kommentiert werden. Mein Anspruch ist nicht, dass es allen gefällt, was ich schreibe, es reicht mir, wenn mindestens eine Person, mindest einen hilfreichen Aspekt findet! :)
 
Eigenschaft
 
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Schöner und informativer Bericht, Der Bestellfinger fängt schon an zucken, du machst mir Laune drauf...
Arbeitest du im Marketing...?;)
 
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@Ralphgue
Danke für das positive Feedback und insbesondere, dass du den langen Artikel überhaupt gelesen hast! :great: Anfangs wollte ich einen kurzen Bericht schreiben, um meine Erfahrungen zu teilen. Ist dann doch im Schreibfluss etwas länger geworden.

[...]
Arbeitest du im Marketing...?;)

Eigentlich bin ich Ingenieur und schreibe eher langweilige, sachliche Texte ;) und verdienen tue ich auch nichts daran, denn Markennamen habe ich nur zur Orientierung genannt!

Grüße
 
Also, wenn du das alles in den letzten drei Wochen geschafft hast, Respekt!

Ich habe auch mit diatonischen Mundharmonikas (Blues Harps) angefangen, bin dann aber bald zur chromatischen Mundharmonika gewechselt.

Man könnte sagen, ich war zu faul, um Bends, Overbends, Overdraws usw. zu lernen. Oft hören sich die so erzeugten Töne auch etwas gequält an. Das mag für Blues ganz nett sein, für andere Musikstile ist es eher unerwünscht. Ich glaube, es gibt weltweit nur ganz wenige, die auf einer Blues Harp vollchromatisch spielen können. Wie in der Grafik 2 gezeigt, muss das "B" (auf Deutsch "H") um drei Halbtonstufen runtergebendet werden. Bis man das einigermaßen hinbekommt, so dass man mit diesen Tönen auch flüssig spielen kann, das kann sehr lange dauern. Auf der Chromatischen ist das relativ einfach, die Anordnung der Töne ist "logischer" als bei der Diatonischen, die Löcher sind größer (erleichtert das Einzeltonspiel).

Außerdem hab ich irgendwann gemerkt, dass ich die tiefen Töne lieber mag als die hohen, und hab mir etliche diatonische Mundharmonikas in der tiefen Lage gekauft (low F, Low E, Low D, Low C). Allerdings lassen sich die tiefen Töne schlecht oder garnicht benden. Auf der Chromatischen hat man das Problem nicht, weil alle Töne einfach so da sind. Und die tiefen Töne klingen auch voller. Ich wünschte, ich hätte gleich mit einer chromatischen Mundharmonika begonnen.

Beispielsweise um das hier

https://soundcloud.com/matthias_buchinger/gigue-from-cello-suite-no-1-js-bach-chrom-harmonica

auf einer diatonischen Mundharmonika zu spielen, hätte ich Jahrzehnte gebraucht und wahrscheinlich dabei die Nerven verloren.


Was man auch nicht unterschätzen sollte, ist der "Wartungsaufwand". Man muss früher oder später lernen, gewisse Einstellarbeiten und Reparaturen selbst vorzunehmen (zum Glück gibt's heutzutage gute Anleitungen im Internet).

Von Tabs würde ich eher abraten, es ist so ähnlich wie "Malen nach Zahlen", man kommt relativ schnell zum Erfolg und kann was vorzeigen, aber man versteht nicht, was man da eigentlich tut. Wenn man mit anderen Musikern zusammenspielt, kann die Verständigung sein, wenn jeder nur die Tab-Sprache seines jeweiligen Instruments versteht. Notenschrift ist dagegen so eine Art Esperanto. Naja, das Internet ist voll von Diskussionen zum Thema Tabs vs. Noten.
 
Zuletzt bearbeitet:
@Mangore
Der Kassenbon der ersten selbstgekauften Mundharmonika (abgesehen von dem geschenkten Kinderspielzeug damals, das nur ein paar Male durchgepustet wurde) ist mit dem 13.10.2020 datiert, also etwas mehr als drei Wochen ist es nun her, seit meinem Beginn. Allerdings spiele ich ein wenig Keyboard und hatte auch mal eine Gitarre und Ukulele, Glockenspiele und ein paar einfache Percussions in der Hand. Das Grundverständnis fürs Musizieren ist vorhanden, deswegen kam ich auch recht schnell mit Tabs Noten, usw. klar. Jedoch habe ich im Durchschnitt zwei Stunden am Tag geübt, eingeschlossen das Anschauen von Tutorials und die Versuche des "Nachäffens". Also, nicht wie ein Berufsmusiker zwei Stunden stringent Techniken geübt, etc. sondern zwei Stunden verwendet, um mich hinzusetzen und mich mit dem Instrument auseinanderzusetzen. Ich denke, wenn man mit der Mundharmonika 30-60 min pro Tag im ersten Monat übt, kommt man schon ziemlich weit!

Die chromatische Mundharmonika hat mich ehrlich gesagt auch gereizt. Ich finde, sie hat eine größere Anmut, was das aussehen und vielleicht auch was den Klang und die Spielweise betrifft. Ich hatte jedoch bedenken, dass ich mich überfordern könnte. Und, wie du schon sagst, die Wartung und das Einstellen (Lösabstände, Stimmen) gehört dazu, das habe ich schon nach 3 Wochen lernen müssen. Das mache ich nun erst einmal mit den Blues-Harps. Eine vernünftige chromatische kostet auch mehr Geld. Irgendwann werde ich auch so eine mal spielen, jedoch bin ich momentan sehr zufrieden mit meinem Erfolg bei den Blues-Harps.

Ich habe in der Zeit nun auch viel Harmonika-Musik gehört, da sind Stücke von bspw. Willi Burger und von Larry Adler auf der chromatischen, aber auch Stücke von bspw. Wild Child Butler und Jerry Mcain auf der Bluesharp,
die klingen einfach genial, so dass ich momentan keine Präferenz zwischen beiden Bauarten habe!

Jeder soll spielen wie er möchte, ob mit Tabs, Noten, etc., Ich spiele Keyboard nach Noten, bei der Gitarre oder Ukulele Akkorde nach den Akkordsymbolen, Einzelnoten habe ich mir Zusammengesucht, da ich die beiden Instrumente nie wirklich gelernt habe. Bei den Blues-Harps macht, finde ich, die Kombination aus Tabs und Noten am meisten Sinn momentan, wenn man mit unterschiedlichen Mundharmonikas spielt, was die Tonarten betrifft oder Sonderstimmungen (vgl. Melody-Maker, etc.). Bei der chromatischen ist es dann wieder einfacher, weil man alles mit einer spielt.

Hauptsache Freude beim Musizieren ;)
 
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Bei der chromatischen ist es dann wieder einfacher, weil man alles mit einer spielt.
... nicht zwingend, weil man auch chromatische Mundharmonikas inzwischen in verschiedenen Tonarten bekommt.
Wie hilfreich die in verschiedenen Tonarten gestimmten chromatischen Instrumente sind, hängt von den Spielgewohnheiten des Einzelnen ab.
Wer sehr viel nach Gehör spielt, entwickelt eine Verknüpfung zwischen Melodie-Erinnerung, Spielbewegung und Atmung. Diese Verknüpfung passt nicht mehr, sobald man die Tonart wechselt, ohne die Mundharmonika zu wechseln. Diese Wechsel lassen sich zwar grundsätzlich wie auch bei jedem anderen Instrument systematisch üben, allerdings kann vor allem die Umstellung auf ein geändertes Atemschema große Probleme bereiten.
Wer übt, auf Noten zu reagieren, trainiert eine weitere Ebene der Verknüpfung. Sobald das Notenlesen Spielbewegung und Atmung steuert, ist es meiner Erfahrung nach einfacher, auf einer (chromatischen) Mundharmonika die Tonart zu wechseln.

Im Grunde genommen werden meist vier Haupttypen vorgestellt:

1. Diatonische (Richter-) Mundharmonikas bzw. Blues-Harps genannt
2. Chromatische Mundharmonikas
3. Tremolo Mundharmonikas
4. Oktav Mundharmonikas

...dazu gesellen sich noch viele Sonderformen und -bauarten.

Durch diese Art der Aufzählung wird leider folgendes verschleiert:
Diatonische Mundharmonikas und chromatische Mundharmonikas sind zwei Haupttypen, die beide mit mehr oder weniger unterschiedlichen Stimmsystemen (Solo-Stimmsystem, Richter-Stimmsystem, Paddy-Richter u.a.) angeboten werden, die wiederum sowohl einfach als auch auf unterschiedliche Weise doppeltönig (Tremolo/Oktav) sein können.

Ich sehe diatonische und chromatische Mundharmonikas als die zwei wichtigsten Hauptkategorien an, die wiederum in Unterkategorien aufgeteilt werden können, welche vielfach in beiden Hauptkategorien auftreten können. Wie genau die Einteilung der Kategorien vorzunehmen ist, darüber kann man sicherlich treflich streiten. Aber das überlasse ich den Instrumentenkunde-Freaks.

Chromatische Mundharmonikas
... basieren auf dem Prinzip diatonischer Mundharmonikas. In ihnen sind zwei diatonisch gestimmte Stimmplatten verbaut, deren Stimmhöhe einen Halbton voneinander abweicht. Das dabei verwendete Stimmsystem kann unterschiedlich sein (meistens Solo-Stimmsystem, aber auch Richter-Stimmsystem).
Die Zuordnung der Stimmplatten kann ebenfalls unterschiedlich sein:
- drücken = Halbton abwärts
- drücken = Halbton aufwärts
Beherrscht man das Spiel auf einer im Richter-System gestimmten Mundharmonika und möchte dann auf eine chromatische Mundharmonika umsteigen, muss man entweder umlernen (Umstieg auf das Solo-Stimmsystem) oder sich eine chromatische Mundharmonika in Richter-Stimmung kaufen.

Sampler Mundharmonias (> Seydel)
... vereinen zwei diatonische Stimmplatten mit Quint-/Quart-Abstand (z.B. C-Dur / G-Dur)
Ihre Nutzung ist mit der von Wender-Mundharmonikas vergleichbar. Sampler ähneln äußerlich chromatischen Mundharmonikas gehören aber wie die Wender-Mundharmonikas zur Kategorie der diatonischen Doppelmundharmonikas. Die Luftzufuhr zu den beiden Stimmplatten wird wie bei chromatischen Mundharmonikas mit Hilfe eines Schiebers geöffnet bzw. blockiert, so dass immer nur die Töne von einer der beiden Stimmplatten angespielt werden können.

Eintönige und doppeltönige Mundharmonikas sind zwei ganz andere Kategorien, zu denen sowohl diatonische als auch chromatische Mundharmonikas mit unterschiedlichen Stimmsystemen (z.B. Richter, Solo) gehören.
Tremolo und Oktav Mundharmonikas gehören beide zur Kategorie der doppeltönigen Mundharmonikas. Doppeltönige Mundharmonikas sind Instrumente, deren Stimmzungen (unabhängig vom Stimmsystem) so angeordnet sind, dass sie gleichzeitig/synchron angespielt werden können. Bei Tremolo-Mundharmonikas sind die Stimmzungen-Paare so gestimmt, dass ihr Ton minimal voneinander abweicht. Das ergibt die Schwebung. Bei Oktav-Mundharmonikas weisen die Stimmzungen-Paare 1 Oktave Abstand auf. Im Two Timer Modell von Suzuki werden beide doppeltönigen Systeme irgendwie miteinander kombiniert. (Wie genau, habe ich mir noch nicht angesehen.)

Bei der Belegung der Kanzellen und der daraus resultierenden Anzahl ist ein weiteres variables "Gestaltungskriterium" zu beobachten, das man ebenfalls als Kategorie ansehen kann: je eine benachbarte Blas- und Zieh-Stimmzunge sind zusammen in einer Kanzelle oder separat in nebeneinander liegenden Kanzellen untergebracht. Das wirkt sich erheblich auf die Breite der Instrumente und die Spieltechnik aus. Da sich stets Blas- und Ziehtöne abwechseln, stehen die Töne einer Zug/Blas-Richtung bei Instrumenten mit nebeneinander in getrennten Kanzellen angeordneten Blas-/Zieh-Zungen wesentlich weiter auseinander. Statt 10 Kanzellen sieht man dann 20 Kanzellen nebeneinander. Das vereinfacht das Treffen einzelner Töne. Gleichzeitig wird die in den verschiedenen Oktavlagen beim Richter-Stimmsystem variierende Anordnung der Töne sehr viel deutlicher spürbar, was beim Einzeltonspiel unangenehm sein kann, beim Akkordspiel dagegen weniger stört.

Das Richter-Stimmsystem ist zwar eines von mehreren diatonischen Stimmsystemen. Die Mundharmonikas, in denen dieses Stimmsystem genutzt wird, können aber sehr unterschiedlich sein. Gemeinhin als Blues-Harps bezeichnete Mundharmonikas sind zwar in der Regel im Richter-System gestimmte diatonische Mundharmonikas, jedoch gilt das nicht automatisch auch umgekehrt. Denn diatonische Mundharmonikas sind nicht zwingend Blues-Harps und im Richter-Stimmsystem eingerichtete Stimmplatten können auch zu einer chromatischen Mundharmonika kombiniert werden.
Ok. Das ist jetzt ganz schön verwirrend. Aber so ist das nun mal mit Mundharmonikas. :-D Und deshalb fragt man einen Anfänger oft einfach nur: "Was möchtest Du spielen?" und drückt ihm dann was passendes aufs Auge und verrät erst einmal von all den anderen Dingen nichts ... oder nur wenig ...
Aber ich mache es jetzt mal anders. ;-)
Ein anderes besonders wichtiges diatonisches Mundharmonika-Stimmsystem ist das bereits erwähnte Solo-Stimmsystem. Im Gegensatz zu dem in Bluesharps und doppeltönigen Mundharmonikas verbreiteten Richter-Stimmsystem, sind die Stimmzungen in allen Oktavlagen identisch angeordnet. Das Anordnungsprinzip entspricht der Kernoktave des Richter-Stimmsystems. Akkordspiel ist auf dem Solo-Stimmsystem weit begrenzter als bei einem Richter-Stimmsystem, bei dem die 1. Oktave für das Akkordspiel ausgelegt ist. Für jemanden der ohnehin das Einzeltonspiel bevorzugt, ist das aber kein Nachteil. Der große Vorteil dieses Stimmsystems ist die in allen Oktavlagen vollständige diatonische Tonleiter in stets identischer Stimmzungen-Anordnung. Benötigt man chromatische Stufen, kann man ohne Umlernen auf die verbreiteten chromatischen Mundharmonikas mit Solo-Stimmplatten umsteigen.

Das Thema Mundharmonika ist also weitaus komplexer, als es die Nennung von angeblich 4 Grundtypen vermuten lässt. Wegen der vielen angebotenen Variationen sind Mundharmonikas tolle Instrumente, die mit hoher Wahrscheinlichkeit für jeden Spielertyp etwas passendes bieten.
Ich für meinen Teil kann mich beispielsweise mit Bendingtechniken nicht so recht anfreunden. Und für die von mir bevorzugten Musikstile passt diese Spieltechnik eh nicht. Ich liebe Akkordspiel mit mehreren Bluesharps (in Grundposition) in den Händen und greife auch gerne zur Oktav-Wendermundharmonika. Für das Einzeltonspiel bevorzuge ich Soloharps und greife zur Chromharp, wenn die einfache Soloharp Töne vermissen lässt. Das ist die für mich passende Bandbreite, die beim nächsten Mundharmonikafreund ganz anders aussehen kann.

Es lebe die Individualität und die Wahlfreiheit! :)

Lisa
 
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@Lisa2

Danke für die Ergänzungen und Korrekturen. Die Kategorisierung erfolgte in Anlehnung an einige Herstellerinformationen, Mundharmonika-bezogene Webseiten und ein Einsteigerbuch. Sollte die o.g. Kategorisierung demnach zu ungenau oder fehlerhaft sein, empfehle ich allen Lesern hier deinen Beitrag zur Kenntnis zu nehmen!:great:

Verständlicherweise kann ich weder die Richtigkeit der Informationen in meinen Beiträgen, noch die Richtigkeit der Informationen in Beiträgen anderer User - hier, zu diesem Thema - garantieren. Das habe ich bereits von vorne herein ausgeschlossen.

Grüße
 
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Mir gefällt der Bericht sehr gut, und ich kann den ganzen Prozess sehr schön nachvollziehen. Ich finde, es kommt dem Bericht ungemein zugute, dass du schon Ahnung von „Musik“ hattest und deshalb, was du schreibst, Hand und Fuß hat.

Bei mir lief’s ganz anders, da ist es interessant, auch den „Werdegang“ anderer nachzuvollziehen. Die Geschichte ist ja auch noch nicht zu Ende. Mal sehen, was noch kommt! :)
 
@Torquemada

Danke für die netten Worte und das Lob! Ich freue mich, dass der Bericht auf Interesse stößt und dem einen oder anderen vielleicht auch hilfreich ist.

@all
Ich freue mich über jeden Leser, über jeden Kommentar, eure eigenen Erfahrungen und auch eure Kritik. Selbstverständlich sind positive wie auch negative Kritik willkommen!:)

Beste Grüße und ein schönes Wochenende!


P.S. Mal schauen, wie es in ein paar Monaten aussieht, ob ich all' die Höhen und Tiefen beim Üben gut überstehe und durchschreite. Ich möchte heute noch nichts versprechen, aber vielleicht schreibe ich dann noch einen Folgebericht. Man wird sehen ;)
 
Denn, das tolle an Diatonischen Mundharmonikas ist, dass sich auch Töne, "die eigentlich nicht auf der Mundharmonika sind" spielen lassen, indem man die spielbaren
Töne derart verbiegt, dass auch Zwischentöne spielbar sind. Diese Technik heißt "bending", hinzukommend gibt es auch sog. "overbends".


hy,
...damit kann man sich die eigene Zunge verbiegen..:D ...faszinierend finde ich die Tonformung im Hinblick auf vor oder hinter der Harmonika... Das im Mundraum der Ton mit geformt wird, ist gängig. Knuffig am Handling der Harp ist aber auch die Nutzung der Hände, die ebenso für eine Tongebung mitbenutzt werden können. Beim Sax z.B. hat man als Spuler ja keinen direkten Einfluss auf den Schalltrichter und die Hände sind mit Öffnen und Schliessen der Klappen beschäftigt, während beim Mundharmonikaspiel die Hände einen Schalltrichter bilden können..

Gruss
♪♫
 
@DandyKong

hy,
...damit kann man sich die eigene Zunge verbiegen..:D ..
-> In der Tat! Ich habe jedoch auch Anleitungen gesehen, in denen erklärt wird, dass man von vornherein üben soll, die Zunge vorne zu lassen (da Bendings so auch funktionieren sollen und auch beim Tongue-Blocking Bendings gespielt werden können). Sonst kenne ich aber auch Anleitungen, bei denen die Zunge in der oberen Mundhöhle (am Gaumen) nach hinten bewegt wird.
Ja genau, mit den Händen kann eine Art Schalltrichter gebildet werden oder Klänge können leiser/lauter, dumpfer/heller durch Abdecken gespielt werden und dann kommen ja noch Effekte durch Handbewegungen dazu, z.B. Tremolo-Effekte. Fade-INs (indem man die rechte Hand schnell oder weniger schnell von der Mundharmonika wegnimmt), aber auch Effekte beim Tongue-Blocking, z.B. durch plötzliches wegnehmen der Zunge erklingt ein Ton sofort laut, "ohne" Einschwingphase. Einfach phantastisch, wie viele Facetten die Mundharmonika bietet!
 
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Glückwunsch zur Instrumentenwahl, Deiner ersten Seydel (es werden mehr werden)... und Deiner Mühe.

Mein Wunsch für Dich: dranbleiben!! Nicht aufgeben oder "schleifen" lassen.

micha
 
Bei all den Aufzählungen sollte das Stimmsystem von Chordomonicas nicht vergessen werden!
Chordomonica II

Ich kenne kein anderes Mundharmonikastimmsystem auf denen das Melodiespielen, mit musikalisch richtig klingenden Begleitakkorden so einfach möglich ist wie auf einer Chordomonika.

Leider werden Chordomonicas so gut wie nie erwähnt, wieso- weshalb- warum-? Keine Ahnung.
 
Am Angebotsmangel kann es aber nicht liegen!

Außer den Originalen von Cham-Ber Huang, die als gebraucht noch zu haben sind, baut Seydel die Chordomonica I (Seydel Chor)
und auch die Chordomonica II wird nach wie vor als Neuinstrument produziert und angeboten.

Das der übliche Hersteller Hohner, aus welchen Gründen auch immer, die Vermarktung brachial ausbremste, bzw. gar nicht mehr zulies,
hätte niemals bedeuten müssen / dürfen das so ein Instrument beerdigt wurde.

Noch ist ja nicht aller Tage Abend, produziert werden die Chordomonicas ja noch, wenn auch nur für einen kleinen-feinen Kreis. Vielleicht werden es ja mit der Zeit mehr.
 
@MichaHH
Danke, das selbe wünsche ich dir und anderen Spielern auch!

@Mecky
Danke für den Hinweis auf einen weiteren Mundharmonikatyp! Sollte ich in Zukunft "Zugriff" auf weitere Mundharmonikas bekommen, werde ich sie natürlich neugierig testen. Klar interessiere ich mich wie verschiedene Typen gespielt werden und auch klingen.

Grüße
 
kurze Ergänzung zum Lösabstand einstellen (diatonische Harp):

Da ich mittlerweile 6 diatonische Mundharmonikas in 3 verschiedenen Tonarten besitze, habe ich mich näher mit dem Einstellen der Lösabstände auseinander gesetzt. Vier Mundharmonikas waren neu, zwei waren gebrauchte Modelle, die ich aus dem Bekanntenkreis bekam, die nur ausprobiert, aber kaum gespielt wurden. Alle Mundharmonikas sind von namhaften Herstellern. Jedoch habe ich bei allen die Lösabstände eingestellt, da sie recht mittelmäßig oder auch unterdurchschnittlich gut eingestellt waren (zu große Unterschiede bei der benötigten "Kraft" um Stimmzungen zum Erklingen zu bringen, kaum spielbar, oder schlechter Dynamikumfang). Meistens habe ich 1-3 Blastöne eingestellt und 5 oder mehr Ziehtöne. Ich stelle mal die Hypothese auf, dass die Blastöne nicht besser eingestellt waren "vom Werk aus", sondern aufgrund der Anordnung in der Kanzelle weniger "kritisch" sind, bzw. blasen/pusten alltäglicher ist (vgl. Luftballon aufblasen, Kerzen ausblasen, in Kaffee-/Teebecher pusten) als Luft durch einen geformten Mund zu ziehen und damit Blastöne leichter zu erzeugen sind. Wie gesagt, nur Hypothese...


Einstellen

Ich verwende folgendes Werkzeug:
  • Schraubendreher-Satz (kleine Bits, Kreuz und Schlitz)
  • Zahnpflegeset aus der Drogerie (ein Griff mit jeweils zwei unterschiedlichen Metallhaken auf der einen und anderen Seite und ein Griff mit jeweils Kunstoffhaken sowie Gummispitze)
  • Dünnes Papier (normales Schreibblockpapier bzw. dünneres...wie Pergament, etc.)
  • zusätzlich: Weiche Unterlage und gute Beleuchtung
Vorgehensweise:

  1. Alle Töne einzeln spielen und auf einem Blatt Papier notieren, welche Stimmzungen nachjustiert werden sollen, z.B. 2 3 -2 -6 8 -8
  2. Mundharmonikadeckel abschrauben
  3. Optisch die Lösabstände begutachten (oft deckt sich Optik und Akustik), um Auffälligkeiten zu erkennen
  4. Mit einem Ton beginnen, z.B. 2, nachjustieren und immer wechselnd ohne Deckel probespielen, nachjustieren, probespielen, bis die Einstellung passt. Bei zu großem Abstand: Blaston (mit dem Haken ins Loch rein und vorsichtig nach oben drücken, 1-2 Mal, dann prüfen (anspielen), usw. bis der Abstand stimmt). Ziehton (mit der Gummispitze - diese passt nicht in die Löcher, darum nur bei den außen erreichbaren Tönen - 1-2 Mal die Stimmzunge in den Spalt drücken, prüfen (anspielen), usw. bis es passt). Sollte es ohne Deckel schwer sein, die Töne zu spielen oder man unsicher sein, die Deckel einfach unten und oben auflegen und ohne zu verschrauben mit den Händen zusammen halten, um so Probezuspielen! Bei zu kleinem Abstand: Blaston (von oben mit der Gummispitze die Stimmzunge tiefer in den Spalt drücken mit gleicher Prozedur aus jeweils drücken, testen, drücken, testen wie oben). Ziehton (hier unterlege ich die Stimmzunge mit einem schmalen Streifen Papier, dann gehe ich mit einem schmalen Schlitzschraubendreher unter das Papier und biege so vorsichtig die Stimmzunge mit samt Papier nach oben, dann gleiche Prozedur, prüfen, justieren, prüfen, justieren, ... bis es passt).
  5. Wenn alle Töne eingestellt sind, die vorher eingestellten auch noch einmal Probe spielen (am besten mit aufgelegten Deckeln), da evtl. Töne nochmal nachjustiert werden müssen. Es kann auch sein, dass Stimmzungen nach ein paar Minuten wieder zurück in die alte Position "gehen" (Memory-Effekt). Kam bei mir vor. Deswegen lege ich die Mundharmonika zur Seite und prüfe sie noch einmal nach 5-10 min.
  6. Deckel wieder aufschrauben
  7. Eine bessere Mundharmonika spielen
Allgemeine Hinweise:
  • Ich verwende Gummi- oder Kunststoff-Werkzeuge, wo immer möglich, damit ich nicht beim Einstellen der Stimmzungen Material mit abtrage und die Stimmzungen verstimme. Der Papierstreifen dient dem gleichen Zweck und bringt mehr Stabilität.
  • Durch das ständige Anspielen "setzen" sich die Stimmzungen in der neuen Position, die Ziehton-Stimmzungen können nach der Justierung auch immer ein paar mal "angeplinkt" werden, indem man sie kurz mit dem Werkzeug hebt und das Werkzeug schnell wegzieht, damit sie schwingen/klirren.
  • Ich biege die Stimmzungen nur im vorderen Drittel zur Spitze hin und nicht am Niet. Es gibt einen bekannten Hersteller, der empfiehlt, zur Verringerung des Abstandes, die Stimmzungen nahe am Niet herunterzudrücken, z.B. mit dem Fingernagel. Dies führt jedoch (aufgrund der Konstruktion und Befestigungsart der Stimmzunge) oft dazu, dass der mittlere Teil der Stimmzunge im Spalt abtaucht und nur die Spitze und ein Teilstück am Niet oberhalb ist, so dass kein (richtiger) Ton mehr erklingen kann und es schwierig wird die "Biegekurve" der Stimmzunge wieder in die korrekte Form zurückzubiegen (also aufpassen, ist mir auch passiert!).
  • Momentan stehe ich Mundharmonikas, deren Deckel festgenagelt sind, kritisch gegenüber, da sie schlechter zu öffnen sind und regelmäßiges Einstellen dadurch erschwert wird.
  • Ich habe versucht im eigenen Haushalt passende Werkzeuge zu finden, bzw. günstige Instrumente aus dem Laden zweckentfremdet. Ich sehe für mich keine Notwendigkeit bei den jetzigen Arbeiten ein teures komplettes Set zu kaufen. Änderungen in meiner Meinung können natürlich in der Zukunft stattfinden.

Die Anleitung stellt nur eine Beschreibung meiner Methode dar und muss weder richtig noch vollständig sein. Wer sich nicht selbst traut solche Anpassungen vorzunehmen, kann auch jemanden Fragen, der sich auskennt, sonst gibt es auch nachjustierte Mundharmonikas von einigen Händlern/Customizern (keine eigene Erfahrung) oder auch immer die Möglichkeit an einer alten, defekten, billigen Mundharmonika Justierungen zu üben!:)

Grüße
 
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Das(s) … Hohner … die Vermarktung … ausbremste, … hätte niemals bedeuten müssen (,) das(s) so ein Instrument beerdigt wurde.
Doch. Es ist ein Nischeninstrument mit einem sehr begrenzten Anwenderkreis. Ich kenne Hunderte Videos mit doller Musik auf Richtermundharmonikas, aber praktisch keines mit ner Chordomonica II. Wenn das wirklich so ein dollet Teil sein soll, dann verlinke doch hier mal ne Handvoll Videos mit inspirierender Musik.
 
Sicherlich ist die Anzahl der Chordomonica - Videos kleiner als die Blues Harp – Videos.
Was aber nicht bedeuten muss das Masse = Klasse = „dolle“ Musi ? wäre.

Mit meinen Ausführungen wollte ich weder die Chordomonica in den Himmel heben noch alle anderen in die Hölle schicken.
Fakt ist- und bleibt aber, musikalisch richtige Akkorde sind auf Blues Harps nur begrenzt möglich und auf Sologestimmten Mundharmonikas wird es damit sehr eng.
In dieser Hinsicht sind m. E. Chordomonicas die „Eierlegendenwollmilchssäue“ unter den Mundharmonikas.

Das Chordomonicas Nischeninstrumente sind, darin stimme ich zu.
Was m. E. aber eher an firmenpolitischen Entscheidungen von Hohner lag/liegt als am Instrument.

Mundharmonikas, damit verbinden ganz viele, als ersten Gedanken Blues Harps.
Günstig, (um nicht zu sagen Billig) zu haben als Einsteiger die beste Wahl und bei wachsenden Erfolgen wird aufgestockt auch preislich- aber immer noch günstig im Vergleich zu anderen Systemen.

Bei Sologestimmten diatonischen wird das Interesse schon merklich weniger, bei Chromatischen wird es noch dünner.
Bei Chordumonicas scheint das Interesse -gleich nahezu null- weil diese Instrumente, von Hohner handelsüblich nicht mehr angeboten werden?
 
In dieser Hinsicht sind m. E. Chordomonicas die „Eierlegendenwollmilchssäue“ unter den Mundharmonikas.
Ich glaube, das ist gleichzeitig das Problem. Und als Anfängerinstrument erscheint sie mir doch ziemlich ungeeignet.

Bei Sologestimmten diatonischen wird das Interesse schon merklich weniger, bei Chromatischen wird es noch dünner.
Das Letztere möchte ich doch sehr bezweifeln. Ich glaube, es gibt andere Gegenden auf der Welt, wo die chromatische Mundharmonika sehr viel mehr gespielt wird als bei uns (China, Japan, Korea, USA ...), und z. B. auch im Musikunterricht für Kinder angeboten wird (bei uns völlig undenkbar). Auch bei der technischen Fortentwicklung hat sich in den letzten Jahren viel getan. Die namhaften Hersteller bieten Einstiegs- bis Spitzeninstrumente an, in den letzten Jahren sind noch neue Hersteller dazugekommen.
 

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