Tja, der "Auftritt" liegt hinter uns....
Fazit:
Nie wieder.
Am Samstagabend vorher bis 0.30 auf ner Party in Bielefeld Musik gemacht, dann eine Stunde Fahrt nach Hause, ins Bett und um 6.30 wieder raus, nach Hannover, wieder aufbauen, erst um 9.30 Soundcheck, alle hängen in den Seilen, die jüngeren sowieso.
10.00 Öffnung des Möbelhauses. Kaum Leute. Naja, wir nehmens noch lustich: Kommt, lasst uns mal was spielen....dann Pause. Denn schließlich wollen die verkaufen. "Alle haben Angst, dass ihr zu laut spielt!"
Okay, wir spielen auch gemäßigt, leise eben. Die Mischpult Leute beschweren sich, "dann können wir die Regler ja gleich unten lassen!"
Ist auch für ne Schülerband gar nicht so einfach, dermaßen diszipliniert zu sein.
Lukas (unser Drummer) hat allerdings sein Doublebass-Pedal mitgebracht. Wir spielen den ruhigen Block, immer noch wenig Kunden/Zuschauer ist ja noch Sonntag morgens. Zwischendurch kommt der Chef des Möbelhauses vorbei:"Spielt nicht zu laut....".
Wieder Pause machen, dann kommt der rockige Teil. Inzwischen ist es mit den vielen Pausen später Vormittag, es kommen mehr Leute, aber am meisten ist bei dem schönen Wetter vor dem Möbelhaus los, wo Fressbuden aufgebaut sind, ein Radrennen statt findet, Kinder in ner Heuburg spielen, Kutschfahrten und ähnliches abläuft.
Die Müdigkeit erreicht einen neuen Höhepunkt und die Mischpultleute meinen, jetzt könne man doch....da setzt der Drummer die Doublebass-Maschine ein. Bei "Run to You". Es klingt natürlich scheiße, aber die Kids waren fasziniert.
Kaum zu Ende gespielt, rückt auch der Abteilungsleiter an, der uns engagiert hat, er wäre eben fast von seinem Chef gefeuert worden, weil wir so laut gespielt hätten...hmmja, es war wirklich laut. Hat aber nicht lange angehalten....
Wir spielen leise nochmal den ruhigen Block.
Pause.
Und dann das Programm nochmal von vorne. Ohne die rockigen Sachen zu spielen sind wir bei 16.00 Uhr angelangt. Wir machen Schluss, packen zusammen, ab in den Laster und nach Hause. Um 18.00 ist der Laster vollgetankt bei der Verleihfirma wieder abgegeben und man fährt Pizza essen.
Zwei, drei nette, aufmunternde Blicke und Gesten im vorüber Gehen, ein paar verteilte Infozettel, gespannt schauende Kinder, das waren die "Publikumsreaktionen"....
Naja, wenn man sonntags Möbel schauen geht, will man sich nicht das Programm einer Coverband reinziehen, da will man durch und dann noch das schöne Wetter genießen.
Eine Etage über uns versuchte ein Musikalienhändler, Flügel und Klaviere zu verkaufen. Auch so'n Keyboard, das ein Orchester mitspielen lässt und auf die Noten, die man spielt, lauscht und entsprechend das Tempo des Orchesters anpasst. Dabei kann man sich anzeigen lassen, welche Taste man drücken muss....
Der o.a. Abteilungsleiter verabschiedete uns nachher und bedauerte, dass er gerne mehr von uns gehört hätte, aber er wäre zu beschäftigt gewesen...
Die für den Gig erhaltene Gage deckt mal so eben die Spritkosten, die LKW-Miete, einmal Pizza-Essen für die Band. Das war's. Spaß war nicht...hmmmnaja...."weniger", sagen wir mal.
Achja, und saukalt war es im Möbelhaus auch. Wir konnten unsere Band-Sweatshirts nicht anziehen, weil da was mit PORTA draufsteht, ein Möbelhaus bei uns heißt auch "Porta-Möbel", da könnten die Kunden ja verwirrt werden. Also mussten wir die blauen "Hausmeister"-T-Shirts der Möbelfirma anziehen. So sah die Band aus wie die rockenden Azubis des Möbelshauses und eine Kundin meinte tatsächlich laut, dass es ja allerhand wäre, dass das Möbelhaus seine eigene Band hätte.