Musikersuche-Checkliste

Tomix
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Moin moin in die Runde :)

was haltet ihr von der Idee, hier eine Checkliste zusammen zu erstellen/vervollständigen, die bei der Mitmusikersuche hilft möglichst viele (auch difizileren) Aspekte im vorhinein abzuklären ?
Gibt es sowas vielleicht schon ?

btw: bin mir nicht ganz sicher, ob das hier richtig platziert ist, verschiebt´s also ruhig, wenn´s einen passenderen Ort für diesen Thread gibt ! :)

Aus meinen Erfahrungen klären viele Musiker (me included :) ) in illusorischer Euphorie nur allzu oft wichtige Dinge bei Bandaufbau- oder -eintritt garnicht oder sehr spät. Und das dann auch mehr oder minder nur durch Zufall.

Sicher hat das gemeinsame Musikmachen zahlreiche nicht vorher bestimmbare Komponenten und gerade das Treffen von Gegensätzen erzeugt manchmal das gewinnbringende Ergebnis etc.

Jedoch gibt es aus meiner Sicht neben den "fachlichen Fragen" durchaus viele Punkte, gerade was das "Menschliche" angeht, die es zu Beginn abzuklären oder zumindest bewußt wahrnehmen durchaus lohnt, und sich zudem _im Nachhinein_ angesprochen auch blöd anfühlt . ,-)

Beispiel :

spieler A übt täglich zuhause ,
Spieler B "übt" nur in der Probe .
Möglicherweise stimmen alle anderen Aspekte zwischen Spieler A und B; man möchte die gleiche Musik machen, ist sich über die Anzahl der Proben in der Woche einig, ... .
Nach einem Jahr merkt spieler A jeodoch, dass er sich, was seine Fertigkeiten am Instrument angeht, von Spieler B durch das tägliche sehr Üben weit entfernt hat.
Erwähnt Spieler A nun das Thema "Üben" nach einem Jahr scheinbaren Konsens , wird das Gespräch möglicherweise anders und einiges unangenehmer verlaufen, als es das könnte, wenn dieser Punkt bereits zu beginn abgeklärt worden wäre ! ,-) ,-)

usw usf


meine Checkliste der "difizileren Dinge" sähe nach heutigem Stand so aus :)
->

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Geschmack:
abstecken des Musik-Geschmacks (schwierig) :
was ist _wirklich_ der seichteste und härteste Level, auf den mein Mitmusiker sich einlassen würde ?
gibt es Assosationen, die stören könnten (Blues = Opa´s Musik (!!!?), ....)
hier hilft zahlreiche favorisierte Songs oder Bands nennen.
welche Stimmung sprich einen am meisten an ?
gibt es bevorzugte Spielweisen ?

Bandprojekt-ziele, Motivation , evtl Ansprüche :
weitest Feld,
hier ist es nicht einfach z.B. die tatsächliche Motivation der Person herauszufiltern !
Worauf ist er/sie bei der Band aus:
will er/sie richtig was auf die Beine stellen und stolz auf die Band sein / cool sein / Zeit totschlagen, ...?
soll das eigene Instrument in den Fokus,
welchen Anspruch hat er an den Sound ? an die Bandprobe ? an die (initiale) Zusammensetzung der Band ?
passen die Vorstellungen, was die Vocals und generel die "Botschaft" der Band angeht ?
gibt es Affinität zur bestimmter Sprache, Ausrichtung, Inhalten und Botschaften, die vermittelt werden sollen ?

wie ist mein und sein/ihr Stand im Hinblick auf Können und Üben am Instrument ?
wird das wahrscheinlich auch nach einiger Zeit noch passen ?

Menschlich:
wie sieht es menschlich aus ?
passt der Mensch auch zu mir ? trinkt er vergleichbar viel/wenig :):) ? ist ähnlich extrovertiert/introvertiert ?
hat ähnliche Wertevorstellung ? ähnliche Auslastung (Beruf, Familie, ... ) , passt das Finanzielle ?
gibt es Eigenschaften, die mir an meinen Mitmenschen, mit denen ich mich als Band _möglicherweise_ ja auch bald sehr publik präsentieren werde, wichtig sind ?
(Bildung, Sprachliches, Kommunikation, Aussehen, .... )
Bei so etwas hilft mir immer sich vorzustellen, man müsste die Band den Personen vorstellen, deren Meinung man sehr schätzt.... .

-------------------------------------------------------------------------

so, das wäre sie erst einmal. :)
Bin gespannt auf Eure Meinung.

Schönen Gruß,
Tomix
 
Eigenschaft
 
Hey, sind ein paar gute Punkte dabei... ich komm' mal auf Dich zu, falls ich mal mein "Mammutwerk" (https://www.musiker-board.de/band-p...ar-sehr-viele-gedanken-zur-bandgruendung.html) überarbeite... kann aber noch ein paar Jahrzehnte dauern.

Problem ist immer, dass man diese Themen durch Fragen nur zum Teil herausbekommt - jeder kann ja SAGEN "nö ich trink nix" und aber totaler Mega-Säufer SEIN. Weiß man dann meist pünktlich vor dem ersten Gig...

Aber ich bin total bei dir - lieber gleich zu Anfang, wenn man sich nicht kennt, möglichst viel davon auf den Tisch und offen und ehrlich ansprechen so gut es geht. Spart Ärger nachher! Gilt dann - das ist ja mein anderes Mantra, das ich ständig wiederhole - für allgemeingültige Regeln und Vereinbarungen zur Band (Proben, Üben, Rechte an Namen und Songs, etc etc.).
 
hey,
also die checkliste ist super. aber in der realität sieht es leider immer anders aus. ich bin sehr offen für frage und antwort spiele wenn man sich kennenlernt.
aber die probleme kommen erst meistens dann, wenn man sich "richtig" kennt.
anfangs sagt doch jeder ja und amen zu allem. das wird ne geile band, wir bringens, gleiches recht für alle, bla bla bla. wenn die motivation nach einiger zeit etwas weg ist, kommt das wahre gesicht zum vorschein. faul, alki, unzuverlässig ect...
der eine will dann nur noch musik machen damit man cool ist, der andere nen plattenvertrag und der ganz andere hat seine periode ;)
ich bin vor kurzem aus einer band ausgestiegen, da es mir einfach keinen spass mehr gemacht hat. all die wünsche und anregungen jedes einzelnen sind so dahin geflossen, eher sogar gegenteilig geworden. was wurde aus dem "gleichberechtigten mitsprache recht für alle"?? wehe du hast was gesagt...
naja, soviel mal von mir. hätte genug beispiele, wie sich menschen und ihre erwartungen ändern können :(
vielleicht bin ja auch ich so schwierig!?
 
Ich glaube leider nicht, dass man alle Eventualitäten mit einer derartigen Checkliste abhaken kann. Zumal sich die Bandmitglieder ja auch weiterentwickeln.
Vielleicht hat A in Deinem Beispiel nach 1/2 Jahr einen neuen Job und übt deshalb auch nicht mehr täglich während B sich von seiner Freundin trennt und deshalb Zeit hat, täglich zu üben etc. Das heißt, man kann bei so etwas maximal den gegenwärtigen ist-Zustand angleichen, wie die Situation nach 3/6/12 Monaten aussieht hat man eh nicht in der Hand.

Ich tendiere dazu, offen und ehrlich zu sein, den Leuten direkt zu sagen, was ich kann/mag und was meine Stärken und meine Schwächen sind (besonders im Kontext des zwischenmenschlichen Umgangs miteinander, den halte ich nämlich für wichtiger als Musikgeschmack oder Zeit zum Üben). Der Rest findet sich dann schon irgendwie...
 
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Danke schon mal allen für die flotte Antwort ! :)

jep, wir müssten dann nur noch im Titel das Wörtchen "wirre" zwischen "viele" und "Gedanken" packen . :)

Zumal sich die Bandmitglieder ja auch weiterentwickeln.
Vielleicht hat A in Deinem Beispiel nach 1/2 Jahr einen neuen Job und übt deshalb auch nicht mehr täglich während B sich von seiner Freundin trennt und deshalb Zeit hat, täglich zu üben etc. Das heißt, man kann bei so etwas maximal den gegenwärtigen ist-Zustand angleichen, wie die Situation nach 3/6/12 Monaten aussieht hat man eh nicht in der Hand.

ja, ich weiß, das ist ja auch mein persönliches Manko ,-)
ich mache mir oft vor, ich könnte die Dinge vereinfachen und dann den Durchblick bekommen. :)
Naja.

Was den Punkt des "Übens" allerdings angeht :
da meine ich das Übungsverhalten aufgrund des Charakters und der Selbsteinschätzung, nicht aufgrund von verfügbarer oder nicht verfügbarer Zeit.
Vllt könnte man die Frage beim Gespräch dann anders stellen und eher rausfinden, ob z.B. der Drummer auch mal gerne zu Backig Tracks spielt,
oder sich auch mal aufgenommen hat um ein wenig das Gefühl dafür zu kriegen, wie selbstreflektieren die Person eigentlich ist, mit der man den Musikerbund eingehen möchte .

Ich tendiere dazu, offen und ehrlich zu sein, den Leuten direkt zu sagen, was ich kann/mag und was meine Stärken und meine Schwächen sind (besonders im Kontext des zwischenmenschlichen Umgangs miteinander, den halte ich nämlich für wichtiger als Musikgeschmack oder Zeit zum Üben). Der Rest findet sich dann schon irgendwie...

ja, glücklich ist , wer auf so Menschen trifft :) . (klingt der Satzbau nicht schon verdächtigt nach Joda? :D :D )
 
Was den Punkt des "Übens" allerdings angeht :
da meine ich das Übungsverhalten aufgrund des Charakters und der Selbsteinschätzung, nicht aufgrund von verfügbarer oder nicht verfügbarer Zeit.
Vllt könnte man die Frage beim Gespräch dann anders stellen und eher rausfinden, ob z.B. der Drummer auch mal gerne zu Backig Tracks spielt,
oder sich auch mal aufgenommen hat um ein wenig das Gefühl dafür zu kriegen, wie selbstreflektieren die Person eigentlich ist, mit der man den Musikerbund eingehen möchte .
Da würde ich mich persönlich aber auch eher auf ein persönliches Gespräch verlassen, als auf einen Fragebogen. Wenn man dem Gegenüber in die Augen schauen und auf Rückfragen antworten muss, lügt (oder sagen wir besser "flunkert"? Oder "selbstbelügt"?) es sich halt viel schwieriger, als daheim im Kämmerlein vor dem PC.
 

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