Musiklehrer als Beruf

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Hallo,

ich habe, da mein Zivildienst bald ausläuft, mal wieder drüber nachgedacht, was ich später mal werden möchte. Musik ist ja schon so total mein Ding und ich würde es gerne weiter machen.

Mir ist klar, dass ich als Musiker schwer zu leben habe. Aber ich bin bereit das auf mich zu nehmen.

Ich habe mir überlegt, dass ich gerne mich in die Richtung Instrumentalunterricht spezialisieren möchte. Ich habe nämlich gemerkt, dass ich großen Spaß daran habe mit anderen Menschen an sich zu arbeiten.

Wie würdet ihr die Situation einschätzen? Kann man davon (von mir aus gerne bescheiden) leben?

Was für Studiengänge kämen da in Frage (womöglich ein Studium in einer Pädagogiksparte?)

danke für alle eure Antworten

netten gruß,

wiese
 
Eigenschaft
 
Wie würdet ihr die Situation einschätzen? Kann man davon (von mir aus gerne bescheiden) leben?

klar kann man. allerdings leben die instrumentallehrer die ich persönlich kenne leben sehr spärlich. sie sind nicht verheiratet, keine kinder, leben in kleinen 2-zimmerwohnungen und haben möbel aus dem sozialkaufhaus. und das mit mitte 30, und mit rund 30 schülern die woche + bezahlten gigs am abend. sie sind aber glücklich damit, und das ist doch immerhin auch was... ;)
 
ich habe, da mein Zivildienst bald ausläuft, mal wieder drüber nachgedacht, was ich später mal werden möchte. Musik ist ja schon so total mein Ding und ich würde es gerne weiter machen.

Für ein Musikpädagogikstudium hast du verschiedene Optionen:
  • Rhythmik
  • Instrumentalpädagogik
  • Gesangspädagogik
  • Musiktheorie
  • Lehramt Musik Sek.II/I
  • Lehramt Musik Primarstufe
Für die Lehramtsstudiengänge brauchst du im Regelfall ein wissenschaftliches Zweitfach, also einen weiteren Studiengang. Die Lehramtsstudiengänge kannst du an vielen Universitäten studieren.

Der klassische Ausbildungsort ist aber natürlich die Musikhochschule. Überall mußt du eine Aufnahmeprüfung bestehen, und dazu müßtest du dich langfristig vorbereiten. Ich habe dazu damals die Klasse 13 und den vollen Zivildienst genutzt.

Wenn du jetzt erst am Ende des Zivildienstes mit ernsthaften Vorbereitungen anfängst, wäre es evtl. gut, erst mal ein Fach ohne Aufnahmeprüfung zu studieren - z.B. Musikwissenschaften oder Erziehungswissenschaften. Die hast du später sowieso als Nebenfach und brauchst die Veranstaltungen dann nicht nochmal besuchen. Dann hättest du ~2 Semester Zeit, dich gut vorzubereiten und dann ernsthaft an die Aufnahmeprüfungen ranzugehen (mache unbedingt mehrere, so 2-5).

Du solltest das nur studieren, wenn dich die Vermittlung von Musik und die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen ernsthaft anspricht.

Welches Hauptfach kommt für dich in Frage?

Harald
 
ich würde mich für Instrumentalpädagogik interessieren. Spiele ich da dann hauptsächlich klassische Musik?
Also SAxophonist bin ich ja hauptsächlich Jazzer..

Ich würde den Weg bevorzugen, jetzt Erziehungswissenschaften zu studieren und dann später in das Instrumentalpädagogikstudium zu gehen..
 
Soweit ich weiß es gibt es an fast allen Musikhochschulen Instrumentalpädagogik mit Richtung Jazz/Pop/Rock sowie auch mit klassischer Ausrichtung.

Interessiere mich auch für den Studiengang und würde gerne wissen, ob jemand die genauen Unterschiede zwischen einem künstlerischen Studium (Jazz/Pop/Rock) einem pädagogischen Studium nennen kann.
Die Anforderungen für das Musikpädagogikstudium söllten ja nicht so hoch sein wie für den künstlerischen Studiengang. Aber inwieweit unterscheiden sich die Studiengänge im vermittelten Stoff ?!
 
würde gerne wissen, ob jemand die genauen Unterschiede zwischen einem künstlerischen Studium (Jazz/Pop/Rock) einem pädagogischen Studium nennen kann.

Ein künstlerischer Studiengang bildet dich zum Künstler aus, ein pädagogischer Studiengang zum Lehrer. Entsprechend sind die zu belegenden Fächer eingerichtet.

Als Hauptfach-Jazz-Saxophonist mußt du deinen Big-Band-Schein und deinen Musical-Schein machen (durch Mitwirkung im Big-Band und Musicalensemble), als Instrumentalpädagogik-Student (="IP") mußt du diese nicht machen, dafür aber z.B. ein Musikschulpraktikum und andere Musikwissenschafts-Scheine als die Jazz/Pop-Studenten. So war zumindest früher die Regelung an der Folkwang in Essen.

Das Schöne an der Folkwang-Hochschule war die Durchlässigkeit; die Zusammenarbeit zwischen den Disziplinen bzw. Studiengängen ist ein elementares Ziel der Hochschule und so waren immer IP- und Lehramtsstudenten in den Jazzensembles freiwillig beteiligt. Schon deswegen, weil z.B. kein Jazzposaunist Baßposaune spielte, aber in der Big-Band eine gebraucht wurde. Auch umgekehrt spielten manchmal Jazzbassisten im klassischen Hochschulorchester oder die Jazzsänger machten ihre Chorscheine im Hochschulchor. Unter diesem Gesichtspunkt ist die Hochschule zu empfehlen (ich hoffe: immer noch...).

Die Anforderungen für das Musikpädagogikstudium söllten ja nicht so hoch sein wie für den künstlerischen Studiengang.

Doch, die Anforderungen für IP sind hoch, weil man eben verschiedene Disziplinen beherrschen muß: Klavier, Gesang, Ensembleleitung, Musikwissenschaft, Erziehungswissenschaft, Akustik, die Fachdidaktik (Bläser/Streicher/Tasteninstrumente) und dazu das eigene Instrument. Allerdings liegen die Anforderungen bei Lehramt Musik etwas höher.

Harald
 

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