Musikproduktion der 90er?

  • Ersteller Worst guitarist
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PS: Meinst du: den Drumcomputer-Sound auf Boxen durch das Glas ins Mikro? Kann mir das etwas schwer vorstellen
Es ging darum den recht sterilen Klang der Rolands etwas lebendiger zu machen. Mit Boxen im Aufnahmeraum wiedergegeben, und die Boxen zur Streuung auf Glasscheiben gerichtet, so daß frequenzabhängig neue Obertöne entstehen(vermute ich mal). Das Ganze dann mit Mikros wieder aufgenommen, klingt auf jeden Fall anders als aus dem drummy.
 
Fast richtig, war nur ein Alesis;-) Es ging darum wieder etwas Raumanteil in die trockenen Samples zu bekommen. Die Glasscheibe war notwendig, da der Aufnahmeraum selbst auch eher trocken war. Die Scheibe haben wir auch anders verwendet. E-Gitarristen knapp vor die Scheibe stellen und die Reflexionen der Scheibe, von der E-Gitarre selbst, nicht von dem Amp, mit dem Ampsignal mischen. Bei Clean-Sounds ergab das den Extra-Crisp;-)
 
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Keine Ahnung ob das amtliche Tricks waren. Wir wollten halt Sounds wie bei den Vorbildern und haben herumexperimentiert um das hinzubringen. Die Gitarrengeschichte fing, denke ich, mit Bochum vom Grönemeyer an. Und die drumgeschichte ging los nach Simply irresistible vom Robert Palmer. (Toller Songwriter btw).
Ich hab mir dann recht bald den Rocktron Intelliverb (kein Schreibfehler) zugelegt, ein Hammerteil für ganz kleine Räume. Dafür war und ist der besser als Lexicon und Co. wir hatten auch einen 300er Lexicon, der kam da bei weitem nicht ran, also bei kleinen Räumen, alles andere war mit dem 300er besser bedient.
Nachdem wir Halltechnisch aufgestockt hatten brauchten wir die Glasplatten nimmer, die ja ohnehin nicht ganz unproblematisch waren.
War irgendwie lustig und interessant, sich das ganze zu erarbeiten.
 
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Und unsereins hat versucht versucht mit Vermona und Musima den sound von Gaggy Mrozeck hinzukriegen...:nix:
 
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Spaßeshalber: Wie hat sich das, also die Technik und Klangästhetik (Effekte und sowas), in den 00ern (also in der Rock- und Popmusik) gewandelt hin zu dem heute voll computergestützten Vintage-Wahn? :D
 
Drumkit in den Aufnahmeraum auf Boxen gespielt, die gegen Glasplatten gerichtet und hinter dem dem Glas Mikros platziert

Habt ihr dazu vielleicht noch ein Soundbeispiel? Würde mich gerade mal interessieren
 
Ich befürchte da muss ich inzwischen passen. Ich hab noch ein paar Schnürsenkel-Exemplare herumliegen wo vielleicht noch Beispiele drauf wären. Nur da fehlt derzeit das Abspielgerät:-(
 
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Dynamics waren Drawmer Gate und Kompressoren, DBX Kompressoren, Höf (ein österreichischer Hersteller) Kompressor, hin und wieder (auch leihweise) zwei UREI Kompressoren. Gates hatte ich wirklich nur ein DS201 aber da ich Gates sowieso nie gemocht habe waren die meist ausgeschaltet oder als Deesser im Einsatz;-)
Also alles so 19-Zoll- - wie nennt man das Gegenteil von Multibandkompressoren - Breitbandkompressoren?

Was ich noch fragen wollte: Wie stark & viel habt ihr damals die Spuren & den fertigen Mix komprimiert? Loudness War war doch erst 00er Jahre, gell?
 
Hi! Konkret: Der Song aus dem Lewitt Mixing Wettbewerb ist ja geradezu perfekt für einen derartigen Sound.
Trifft der Mix-Versuch ungefähr das Jahrzehnt? Was wären da No-Gos?
Habe hier die Drums und Vocals sehr komprimiert, Gitarre und Bass wesentlich unverändert, auf die Stimmen etwas Digitaleffekte gelegt, und Tape-Simulation auf alles
https://soundcloud.com/uberproduktion/lewitt-contest-saint-agnes-mix-a

Würde mich sehr über Feedback freuen - für den Lerneffekt, gewinnen würde ich eh nicht ^^
 
Zum Stil: mir ist kürzlich noch bei 90er bis Mitte-00er Jahre Alt-Rock aufgefallen, dass die Becken/ Hochfrequenzen häufig sehr laut abgemischt sind.
Würde schätzen Hochband-Kompression oder einfach viel Höhenboost (war ja zumindest bei Tonbandaufnahmen lange Zeit Standard)?
 
Zum Stil: mir ist kürzlich noch bei 90er bis Mitte-00er Jahre Alt-Rock aufgefallen, dass die Becken/ Hochfrequenzen häufig sehr laut abgemischt sind.
Vielleicht hatten die Produzenten alle einen Hörschaden.
 
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Vielleicht hatten die Produzenten alle einen Hörschaden.
:ROFLMAO:

Hm, vielleicht nimmt Digitalrecording einfach mehr Höhen auf - dass beim Wechsel von Analog zu Digital sich der alte Workflow erst verändern musste?
 
so wie ich das sehe, waren die Mixes für Schallplatte an sich recht frisch, also mit deutlich viel Höhen, ausgelegt da ja durch den Umschnitt, der Prozessschritt um vom Tonband zur Masterplatte zu kommen, noch einiges liegen blieb. Wenn aus dem Mix aber CDs produziert wurden, gabs eben keinen Umschnitt und die Höhen blieben. Zudem stand man damals darauf den Umstand dass CDs „linear bis 20kHz“ sind, auchkräftig unter Beweis zu stellen. Und so gabs jede Menge zischfrischer Produktionen.
Das mit dem Loudness War, oder wie man das auch bezeichnen mag, ging afaik so um 1995 los. Bemerkenswert waren da für mich z.B die Tonträger, die Prince damals so veröffentlichte. Die waren schon echt gut gemacht. Waves produzierte so ab 1994 den Ultramaximizer, der damals in einigen Mastering Ketten hing.
 
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Die CD wurde primäres Medium

Im Bereich des Masterns wurde in den 90ern der, in den 60ern begonnene,
„Loudness War“ auf die CD übertragen und auf die Spitze getrieben. Sehr interresant
Siehe hier:
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Loudness_War

Gewisse Alben funktionieren einfach auf CD besser. Da das Seiten umdrehen wegfällt.
Bsp.
Smashing Pumpkins - melancholy and the infinite sadness (1995)
2CDs versus 3LPs
Heißt 2 Seiten versus 6 Seiten

Es gab auch noch MiniDisc alsFormat und die Kassette

Es gab einige LoFi Veröffentlichungen da die ersten Heimstudios - Multitrack Tape und später MD Recorder - erschwinglich wurden Yamaha MTx8

Heute teures analoges Vintage Gear wurde einem nachgeschmissen.
Juno60 40,- Mark 1995
Roland Space Echo 70,- Mark
Ibanez TS 9 15,- Mark

Sampler wurden bezahlbar
Beitrag automatisch zusammengefügt:

Becken/ Hochfrequenzen häufig sehr laut abgemischt sind.
Loudness War? Alles , jeder Takt, jede Note ist auf den gleichen Pegel
 
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Heute teures analoges Vintage Gear wurde einem nachgeschmissen.
Juno60 40,- Mark 1995
Roland Space Echo 70,- Mark
Ibanez TS 9 15,- Mark

Sampler wurden bezahlbar
Schätze, das verfügbare und das neue Equipment prägen zwangsläufig den Sound.
Einflussreich vielleicht noch
- ROMpler, sowas wie Roland JV-880 (1992)
- Virtual Analog Synths
- TR808 und 707

Loudness War? Alles , jeder Takt, jede Note ist auf den gleichen Pegel
Weiß nicht, so 2010 waren Rock Alben auch abstrus laut, aber Becken waren da sicher 10 dB leiser

Es gab auch noch MiniDisc alsFormat und die Kassette
Freue mich ja insgeheim, dass Kassettenverkäufe gerade wieder zunehmen :biggrinB:
 
... und praktisch niemand ein wirklich gutes Tapedeck besitzt , geschweige denn weiß wie sowas vernünftig gepflegt und eingemessen wird .
 
Was mich noch erstaunt hat:
- konsequentes Kick- und Snare-Replacement (besonders son Piccolo-Sound)
- Bass mit kiloweise Modulation als Überbleibsel aus den 80ern
(Quelle: Rick Beato über Brendan O'Brian und Andy Wallace)

... und praktisch niemand ein wirklich gutes Tapedeck besitzt , geschweige denn weiß wie sowas vernünftig gepflegt und eingemessen wird .
Wie viel kann man da denn falschmachen?
Liebe einfach den Sound von meinem Kenwood Deck, um einen Mix auf Kassette zu ziehen. Um Musik zu konsumieren, ist das sowieso zu umständlich
 
Doch du !
Hast du da nicht im letzten Jahr mal einer hier im Board ihr Tape digitalisiert!

Ja . Aber ich habe auch schon 1982 damit angefangen Geräte professionell warten zu lassen und auch auf eine Bandsorte einzumessen . Alleine die überwiegend falsch justierten Dolby Schaltkreise sind schon furchterregend . Da wird dann wild am BIAS gekurbelt , bringt aber nix ( sinnvolles ) .

Ich kann das nur wiederholen , ein Cassettendeck ist das technisch anspruchsvollste Glied in der Hifi - Welt , mit unfassbar vielen kleinen ( internen ) Gimmicks , von denen die normalen User überhaupt nichts mitkriegen . Ein Plattenspieler ist im Vergleich dazu ein Trecker .

Allerdings hört der größte Teil der Nutzer auch nicht wenn es sch ..... klingt.

Aber weil ich das nicht regelmäßig genug benutze , habe ich mein frisch restauriertes 3-kopf + doppelcapstan Tapedeck meinem besten Freund vererbt , mir genügt eine kleine Kiste von TASCAM ( allerdings auch frisch vom Service ) .
 
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