Muskelaufbau

  • Ersteller Murmele
  • Erstellt am
Hallo alle miteinander!

Jetzt gibt's nochmal Tipps für Dinge die laut Wissenschaft und Vernunft nicht funktionieren: Wer auf Homöopathie und Globuli steht, nimmt Rhus toxicondendron in D6 oder D12 - 5 am Tag. Schadet bestimmt nicht, hilft aber oft.

Ich kenne diese Beschwerden auch - die kommen immer dann, wenn ich mehr als 3 Stunden gespielt hab oder auf der Bühne länger mit Morino IV im Stehen zugange war.

Als Ausgleichsübung hilft mir folgendes:
Für die Schulter und Halsmuskulatur - auf einen Stuhl setzen, mit der linken Hand an der Sitzfläche festhalten, mit der rechten über den Kopf ans Ohr langen und dann langsam und vorsichtig nach rechts lehnen, dabei NICHT die Schultern hochziehen und den Hals einziehen. Das dehnt die gequälte Region. Wer die Probleme rechts hat, macht's genau umgekehrt.
Wenns in der Brustwirbelsäule hakt hilft es mir, wenn ich auf einem Stuhl mit fester Lehne die Arme über dem Kopf verschränke und dann die Wirbelsäule Wirbel für Wirbel vorsichtig über dem Oberrand der Stuhllehne nach hinten beuge.
Ansonsten hab ich gemerkt, dass Lenden- und Brustwirbel weniger protestien, wenn ich beim Spielen drauf achte, dass ich nicht ins Hohlkreuz falle - also öfter mal den Bauch einziehen und den Rücken aufrichten. Auf die Tasten schaun muss man ja nicht unbedingt dauernd...

Akkordia7
 
Mit einer Einnahme (egal in welcher Form) verschleierst du das Problem bloß. Es gibt nicht für jeden die gleiche "absolute" Haltung. Da nicht jeder die gleichen Körpermaße hat, muß man individuell schauen. Hilfe kann du bei der Musik-Kinesiologie oder Tellusologie finden. Therapeuten kennen sich oftmals wenig mit diesem Thema aus und raten unnötigerweise zum Aufhören.
 
Das nervige ist halt - ich bin echt süchtig nach Üben und Spielen, aber wenn ich dann aufhöre und ich spür dann wieder das Ziehen, ( hauptsächlich bei den Sehnenansätzen des Deltamuskels am li Oberarm) und weiß nicht was ich dagegen tun kann, dann fürcht ich mich davor, dass ich vielleicht einmal deswegen aufhören muß. Christine

Hallo Christine,
das sieht fast aus wie bei mir. Ich bin allerdings nach den ersten Anzeichen zum Sportarzt/Orthopäden gegangen. Ein sehr fähiger Mensch sitzt hier: Ortho Rhein/Main Offenbach, Dr. König.

Nach ein paar Bewegungen war die Diagnose schnell klar: Frozen Shoulder Syndrom (Steife Schulter links). Das ist schmerzhaft und dauert lange; bis zu 15 Monaten. Da hilft nur Physiotherapie. Jedoch: Der Prozeß ist limitiert und geht nach einer Weile von selber wieder, ist nicht chronisch. Keiner weiß, wo es herkommt, auch die Spezialisten nicht.

Ich rate Dir dringend, einen Orthopäden aufzusuchen. Wenn man weiß, was es ist, kann man gezielt dagegen anarbeiten.

Beste Grüße
Andreas vom Odenwald:D
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Das nervige ist halt - ich bin echt süchtig nach Üben und Spielen, aber wenn ich dann aufhöre und ich spür dann wieder das Ziehen, ( hauptsächlich bei den Sehnenansätzen des Deltamuskels am li Oberarm)

Das hatte ich früher immer nach längerem Spielen, als ich noch weniger geübt habe. Ist meiner Meinung ein einfacher Muskelkater. Da das inzwischen auch nach dreistündigem Spielen nicht mehr auftritt, würde ich sagen, dass das eine Frage des Trainings ist. Dieser Muskulaturbereich wird ja speziell beim Balgbewegen beansprucht.
Da würde ich empfehlen, solange es noch "ziepst", ein paar Tage Pause zu machen. Danach dann lieber kürzere aber regelmäßige Übungseinheiten, evtl. erst mal 2-3 Wochen leiser spielen, dann langsam steigern, wenn du merkst, dass der Muskel kräftiger wird.
 
Hallo ihr Physio-Fachleute,

mein Problem passt vielleicht nicht ganz hier her, aber seit ein paar Tagen bekomm ich in der linken Hand nach ca 30 min Spielen immer ein Kribbeln in den Fingern (sprich: die Finger "schlafen ein"). Ich hab allerdings nichts an meiner Akkordeonhaltung oder an der Einstellung der Riemen verändert....

kann mir jemand einen Tipp geben, an was das liegen könnte?

liebe Grüße
Roland
 
In diesem Fall möchte ich zu Schonung und Arztbesuch sehr dringend raten. Es könnte sich um ein sog. Carpal-Tunnel-Syndrom handeln, d.h. um eine durch Überbelastung des Handgelenks oder der Hand angeschwollene Sehne, die den Nerv abdrückt und einklemmt.
In jedem Fall mal beim Onkel Doktor reinsehen. Solche Mißempfindungen der Hand können auch ein Anzeichen für Diabetes sein, ohne dass ich Dir damit Angst machen will.
Kann dieser Punkt ausgeschlossen werden, hast Du wahrscheinlich eine entzündete Sehne...
 
Finde ich auch - Muskelkater und Verspannungen sind ok ohne Doc, ein paar Tage erträgliche kleine Schmerzen auch. Aber wenn was einschläft oder kribbelt, dann braucht's einen Fachmann/frau! Am besten sofort!!
 
Danke für die Ratschläge, ihr beiden!!

Habe es jetzt allerdings durch Riemenverstellung geschafft, die Symptome abzustellen. Kann jetzt gut 2 Stunden spielen, ohne das irgendwas einschläft oder zwickt und zwackt....

Was mir dabei aufgefallen ist, welche große Auswirkungen kleinste Verstellungen an den Riemen ausmachen können!!


liebe Grüße
Roland
 
@ Roland - leider hab ich Dein Posting erst heute gelesen. Das ist mir nämlich auch mal passiert. Ich hatte beim Harmonikaspiel plötzlich Schmerzen im linken Daumen. Dann bin ich draufgekommen, dass sich das Rädle vom Bassriemen, das an der Unterseite der Harmonika sitzt, beim An- und Abschnallen leicht verstellen kann.
Meine Schmerzen in der linken Schulter und Oberarm kamen ebenfalls von zu fest geschnallten Riemen. Vom Lehrer, in der Literatur und auch im Forum hatte ich gehört und gelesen , dass die Schulterriemen eng geschnallt werden müßen, damit das Akkordeon nicht verrutscht. Ich hab das als Anfänger wohl zu wörtlich genommen. Jetzt schnalle ich nur den Rückenriemen fester, die Schulterriemen aber nicht so sehr und die Schmerzen, die von Verkrampfungen kamen sind fast weg. Es hat mich allerdings mehr als ein Jahr, viele Physiotherapiestunden, viel Frust, Verzweiflung und Ausprobieren gekostet, bis ich draufgekommen bin.
Hilfreich war für mich auch dieser Link.
http://www.fitmitmusik.de/musizieren/vorbereiten/muskeln/index.html

Meine Lehre daraus: Unbedingt auf seinen Körper hören und Schmerzen nicht einfach hinnehmen!

Liebe Grüße

Christine
 
@Roland: Das Problem mit dem Hand-Einschlafen habe ich auch gelegentlich.

Ein Akkordeon-Spieler hat mir gesagt, der Riemen sollte immer da sein, wo man normalerweise die Armbanduhr hat und so steht es auch in meinem Lehrbuch. Nun fahre ich besser - soll heißen bequemer - damit, wenn ich den Riemen noch was weiter oben platziere, so daß er ganz weit über dem Handgelenk sitzt. Die Handhaltung wird dann ein bißchen krummer, fühlt sich aber besser an und die Hand schläft nicht mehr so ein. Jetzt hat mir wer gesagt, daß das ganz, ganz falsch ist und ich mir da bald eine Sehnenscheideentzündung hole und das verunsichert mich etwas. Kann mir jemand sagen, ob die Handhaltung unbedingt "akademisch" sein sollte oder ob man auch einfach "bequem" spielen kann? Ich bin halt noch ein ziemlicher Anfänger und hab keinen ständigen Lehrer, der mich immer wieder korrigieren kann.

Grüße an Euch alle, Ludwig
 
Kann mir jemand sagen, ob die Handhaltung unbedingt "akademisch" sein sollte oder ob man auch einfach "bequem" spielen kann?

Ich bin der Meinung, dass gerade eine bequeme Haltung Sehnenproblemen vorbeugt, egal bei welcher Tätigkeit. Ich kenne sowas auch nur vom Üben unter Druck (sei es für eine Prüfung/Auftritt oder aus übertriebenem Ehrgeiz). Außerdem ist dann eher die rechte Hand betroffen.
Um sich links eine Sehnenscheidenentzündung zu holen (beim Akkordeonspielen), muss man sich schon ziemlich anstrengen. Und wenn deine Hand bei der veränderten Haltung nicht mehr "einschläft", ist das ein Beweis, dass es so besser ist.
 
Nunja, ich hab's geschafft und ich musste mich nicht mal dazu zwingen! Denn ich konnte nicht anders: eine legendäre Morino, ein bisschen schwerer und mit dem umwerfenden Winkelbass-Sound, da konnte ich nicht anders und spielte und spielte und versuchte das und jenes mit der linken Hand, ignorierte die ersten Schmerzen, bis ich das ganze mal mit dem Arzt besprach: Sehnenentzündung an der linken Hand! Zum Glück noch nicht zu akut, aber ich muss jetzt halt aussetzen, Salben einreiben und danach langsam die linke Hand auf das höhere Gewicht trainieren. Wobei mir nicht ganz klar ist, wieso das gerade jetzt passierte: ich spiele verschiedene Instrumente und die Morino (11.3 kg) ist nicht viel schwerer als die Tango (9.4 kg).
Fazit: Die Freude an einem neu erworbenen Instrument, das oft auch grösser und schwerer ist, benebelt nicht nur die Sinne, sondern strapaziert auch ganz schön die Sehnen.
 
ich spiele verschiedene Instrumente und die Morino (11.3 kg) ist nicht viel schwerer als die Tango (9.4 kg).
Na ja, 2 kg sind ja schon ein Unterschied! Aber ist vielleicht bei der Morino auch der Knopfwiderstand etwas größer, so dass du mehr Kraft aufwenden musst? Andererseits sind solche Sehnenentzündungen ja typisch für häufig wiederholte Bewegungen, bei denen gar nicht undbedingt viel Kraft erforderlich ist.
 
2 kg sind schon 2 kg mehr, aber in Anbetracht von Schwergewichten mit 16 kg und mehr scheint mir das Gewicht der Morino IVM erträglich zu sein. Ich bin mir aber auch nicht sicher, welche Rolle das Gewicht des Balges bei der Entzündung spielt. Der Knopfwiderstand ist es auf jeden Fall nicht: die Knöpfe sind viel leichtgängiger als bei meinen anderen Instrumenten, vielmehr scheint mir die linke Hand anfälliger für Sehnentzündung zu sein, da sich die Belastung bei meiner Spielweise im wesentlichen auf 3 Finger konzentriert, der 5. kommt bei chromatischen Läufen zum Einsatz und den Daumen kann ich nicht mal zum Popeln in der Nase gebrauchen. Es könnte aber sein, dass der Druck mit dem Handballen auf den Balg eine Sehnentzündung begünstigen könnte, da die Sehnen dort durchlaufen und dann sowohl Druck und Zug auf sie ausgeübt wird.
Aber gerade weil ich die Begleitung mit der linken Hand verbessern wollte, habe ich es wohl übertrieben. Ich besprech das jetzt mal mit einer Akkordeonistin, damit ich das ein bisschen systematischer und schonender lerne.....
 
Ich bin mir aber auch nicht sicher, welche Rolle das Gewicht des Balges bei der Entzündung spielt

Das Gewicht halte ich weniger für die Ursache der Entzündung, sonst müssten ja sehr viele Menschen mit dem Problem sich rumschlagen. Meine Morinos sind deutlich schwerer als 12 kg und außer einem anfänglichen Muskelkater habe ich keine weiteren Probleme bekommen.

Meist liegt die Ursache für Sehenscheidenentzündung viel mehr in Fehlhaltung, die dann in der Haltung zu lokaler Überlastung und Reizung führt oder auch durch angeborene kleine Abweichungen vom normalen Bewegungsapparat.
Bei Fehlhaltungen kann man selber Abhilfe schaffen - vielleicht stimmt ja nur die lage von Bassriemen und Hand nicht, so dass dies die Reizung schon auslöst, oder ähnliche Kleinigkeiten. Da kann man selber rumprobieren.
Im zweiteren Fall kann nur der Orthopäde genaueres sagen.

Bis dahin wünsche ich dir auf alle Fälle gute Besserung und dann weiterhin viel Spaß mit deinem Instrument.

Gruß, maxito
 
Meist liegt die Ursache für Sehenscheidenentzündung viel mehr in Fehlhaltung
Bei mir war der Grund für Sehnenprobleme eigentlich immer (sowohl bei Schlagzeug, Gitarre als auch Akkordeon) übertriebenes Üben. Da hilft dann auch die ergonomischste Haltung nix.
Man muss der Muskulatur/Sehnen halt Zeit geben, sich über mehrere Monate an neue Anforderungen anzupassen.
 

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben