
zido
Registrierter Benutzer
In Resonanz auf verschiedene Diskussionen hier im Forum habe ich den Eindruck, ein paar generelle Überlegungen zum Thema 'Auswendig-Spielen versus mit Noten spielen' in die Runde zu werfen. Kurz gesagt: Ohne ein gewissen Maß an Auswendiglernen funktioniert nix - AUCH wenn man im Selbstverständnis nur nach Noten spielen möchte.
Das Vortragen von Stücken ganz aus dem Gedächtnis ohne Noten hat sich ja seit Franz Lizt im professionellen Bereich eingebürgert (ohne das das für sich notwendige Voraussetzung eines guten Recitals ist und auch der eine oder andere aus dem Profi-Lager das komplette Memorieren von Umfangreichen Vortragsprogrammen als die größte Zeitverschwengung Ihrer Kariere bezeichnen). Als Gegensatz hierzu wird i.a. das spielen nach/mit Noten angesehen. Dieses nach/mit Noten spielen eines erübten Stückes ist erkanntermaßen natürlich noch etwas anderes, als die Fähigkeit, Stücke prima-vista vom Blatt zu spielen. Interessant ist nun zu überlegen, worin dieser Unterschied eigentlich besteht.
Mit und ohne Noten (aus dem Gedächtnis) zu spielen, ist nicht wirklich ein direkter Gegensatz. Wenn ein Stücke jenseits der perönlichen Grenze des Prima-Vista spiels mit Noten gespielt wird, so hat dies IMMER einen Anteil von Auswendiglernen, die Noten werden nicht einzeln 'gelesen', sondern das Notenbild dient mehr oder weniger konkret als Erinnerungsanker. Das erüben des Stückes beinhaltet dabei in Bezug auf dieses 'Auswendiglernen' gerade den Aneignungsvorgang, der für ein konkretes Stück den kognitiven Vorgang, komplexere Noteationsabläufe mit erlernten Mustern in Verbindung zu bringen ohne jeden einzelnen Ton bewußt zu dekodieren (was einer der zentralen Mechanismen hinter dem prima-vista Spiel ist): Ohne das das für andere Stücke gleicher Schwierigkeit übertragbar ist, erarbeitet man sich also für den notengestützten Vortrag einzelner Stücke gerade die Fähigkeit, dieses spezielle Notenbild 'vom Blatt' zu spielen. Das ist aber wie versucht zu erläutern etwas anderes, als sich durch die einzelnen Noten zu buchstabieren.
Das verbreitete Missverständnis, das bei Spiel mit/nach Noten sich ein auswendiglernen komplett erübrigt ist eines der Fehlkonzepte was nach meiner Beobachtung eine Ursache für unsichere und fehleranfällige Vorträge im Anfängerbereich ist. Gerade das langfristige fehleranfällige Kämpfen mit immer wieder an verschiedenen Stellen auftretenden falschen Tönen beim erarbeiten neuer Stücke hat nach meiner Beobachtung weniger etwas mit den rein technischen Spielproblemen zu tun, als mehr damit, nicht wirklich (in der gewünschten Geschwindigkeit) sicher die korrekten Töne zu wissen. Hilfreiche Übungstechniken wie man hier vorankommt, um mechanische und kognitive Leistungen zum Wohle des Gesamtvortrages effektiv zusammenzubringen, sind dann nochmal ein ganz eigenes Thema.
Soweit kurz ein paar Ideen hierzu - bewußt etwas überspitzt. Auf Eure Erfahrungen hierzu bin ich gespannt.
Das Vortragen von Stücken ganz aus dem Gedächtnis ohne Noten hat sich ja seit Franz Lizt im professionellen Bereich eingebürgert (ohne das das für sich notwendige Voraussetzung eines guten Recitals ist und auch der eine oder andere aus dem Profi-Lager das komplette Memorieren von Umfangreichen Vortragsprogrammen als die größte Zeitverschwengung Ihrer Kariere bezeichnen). Als Gegensatz hierzu wird i.a. das spielen nach/mit Noten angesehen. Dieses nach/mit Noten spielen eines erübten Stückes ist erkanntermaßen natürlich noch etwas anderes, als die Fähigkeit, Stücke prima-vista vom Blatt zu spielen. Interessant ist nun zu überlegen, worin dieser Unterschied eigentlich besteht.
Mit und ohne Noten (aus dem Gedächtnis) zu spielen, ist nicht wirklich ein direkter Gegensatz. Wenn ein Stücke jenseits der perönlichen Grenze des Prima-Vista spiels mit Noten gespielt wird, so hat dies IMMER einen Anteil von Auswendiglernen, die Noten werden nicht einzeln 'gelesen', sondern das Notenbild dient mehr oder weniger konkret als Erinnerungsanker. Das erüben des Stückes beinhaltet dabei in Bezug auf dieses 'Auswendiglernen' gerade den Aneignungsvorgang, der für ein konkretes Stück den kognitiven Vorgang, komplexere Noteationsabläufe mit erlernten Mustern in Verbindung zu bringen ohne jeden einzelnen Ton bewußt zu dekodieren (was einer der zentralen Mechanismen hinter dem prima-vista Spiel ist): Ohne das das für andere Stücke gleicher Schwierigkeit übertragbar ist, erarbeitet man sich also für den notengestützten Vortrag einzelner Stücke gerade die Fähigkeit, dieses spezielle Notenbild 'vom Blatt' zu spielen. Das ist aber wie versucht zu erläutern etwas anderes, als sich durch die einzelnen Noten zu buchstabieren.
Das verbreitete Missverständnis, das bei Spiel mit/nach Noten sich ein auswendiglernen komplett erübrigt ist eines der Fehlkonzepte was nach meiner Beobachtung eine Ursache für unsichere und fehleranfällige Vorträge im Anfängerbereich ist. Gerade das langfristige fehleranfällige Kämpfen mit immer wieder an verschiedenen Stellen auftretenden falschen Tönen beim erarbeiten neuer Stücke hat nach meiner Beobachtung weniger etwas mit den rein technischen Spielproblemen zu tun, als mehr damit, nicht wirklich (in der gewünschten Geschwindigkeit) sicher die korrekten Töne zu wissen. Hilfreiche Übungstechniken wie man hier vorankommt, um mechanische und kognitive Leistungen zum Wohle des Gesamtvortrages effektiv zusammenzubringen, sind dann nochmal ein ganz eigenes Thema.
Soweit kurz ein paar Ideen hierzu - bewußt etwas überspitzt. Auf Eure Erfahrungen hierzu bin ich gespannt.
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