
maxito
Akkordeon-Mod
Auch die Überlegung verstehe ich ehrlich gesagt auch nicht so ganz.Die Frage ist halt, ob sich Fachleute finden, die bereit sind, ein solch altes Instrument zu überarbeiten.
Ein Akkordeonhersteller lebt davon dass er neue Akkordeons baut. Und eine Akkordeonwerkstatt lebt davon (alte) Akkordeons wieder herzurichten. Und alle Fachwerkstätten bzw. Instrumentenbauer die ich aufsuchte, um eines meiner Akkordeons wieder herzurichten, haben sich meine Wünsche angehört, mir aufgezählt, was das an Aufwand und Kosten bedeuten würde und was eventuell noch in dem Zusammenhang mit gemacht werden sollte, oder was er für nicht notwendig hält...Danach habe ich festgelegt was ich haben wollte und der Fachmann hat das dann umgesetzt. Warum sollte er denn das auch nicht? Wenn klar ist, dass der Kunde die Kosten dafür zu zahlen bereit ist dann ist alles klar und der Fachmann legt los und baut und repariert.
So habe ich z.B. schon meine uralte Verdi II neu ventiliern und stimmen lassen und das gleiche habe ich bei meiner nur unwesentlich jüngeren Tango IIIM auch machen lassen. Da war auch nicht die Rede davon: "mach ich dir nicht mehr, weil das in keinem Kosten Nutzen Verhältnis steht" . Da wurde nur festgelegt dass das einen Betrag X vermutlich kosten wird und ob mir das die Sache wert sei - und nachdem ich die Frage bejahte, war die Sache geklärt und die Arbeit wurde ausgeführt.
ass es da in Rumänien ein spezielles Tuning gibt, was extra auf diese Musik abgestimmt ist und nur bei diesen Modellen funktioniert. Daher sind diese ja auch unter Lautari besonders geläufig.
...Vielleicht wir eher ein Schuh draus, wenn man die Sache andersrum sieht:
In aller Regel ist es eine Frage der Kosten und eine Frage was bequem ist.
Bei uns sind die Handwerkskosten sehr hoch und die Materialkosten dazu im Vergleich relativ niedrig...Somit ist es eher normal dass man sich ein hochwertiges Akkordeon kauft und dann schaut, dass man möglichst wenig handwerkliche Instandsetzung da rein investiert.
In Rumänien herrscht ein ganz anderes Lohnniveau. Und unter dem Aspekt ist es insgesamt sinnvoller sich ein günstiges Instrument zu suchen und dann vom Fachman herrichten zu lassen.
Und wenn ein Akkordeon grundüberholt ist, dann kann man darauf auch wieder für etliche Jahre drauf Musik machen.
Und Hohner Verdis oder Tangos oder ähnliche wurden seinerzeit in wirklich rauen Mengen hergestellt.. und die findet man relativ leicht für wenig Geld. D.h. man hat für wenig Kosten die Basis für ein brauchbares Instrument und muss dann nur noch die in Rumänien übeschaubaren Lohnkosten des Fachmanns dazurechnen und fertig ist das Spielgerät.
Dass der das dann auch gleich so stimmt wie man es in der Region gerne haben will, macht die Sache nochmals interessanter diesen Weg zu nehmen und ein günstig erworbenes altes Instrument wiede rauf Vordermann bringen zu lassen.
Denn neue Instrumente werden so gebaut, dass sie in der wahrscheinlichsten Verkaufsregion gleich ohne weitere Anpassung passen...Und neue Instrumente sind verhältnismäßig teuer... Und damit ist der wahrscheinlich kaufkräftigste Absatzmarkt eben nicht in Rumänien zu finden und somit haben die Instrument auch keine Stimmung wie sie dort in der Region bevorzugt wird... also müsste der dortige Käufer das (teure) Instrument dann auch noch erstmal umstimmen lassen, was das damit zusätzlich teuer macht.
... Wenn man das dann so sieht könnte man auf den Schluss kommen: neue Instrumente haben keine Stimmung wie sie für "unsere" Musik brauchbar ist und muss erst durch "unsere" Fachleute in die richtige Stimmung gebracht werden... und dann den Schluss daraus zu ziehen... das können nur "unsere" Stimmer (weil sonst hätten die anderen das ja auch schon gleich so gestimmt) ...
...Aber das ist die Sache richtig erkannt, aber den falschen Schluss daraus gezogen! Diese Stimmung kann jeder Fachmann machen.... nur muss es von dem eben auch gewünscht werden ... und hierzulande wird eben sehr selten bei einer Tango oder Verdi ein flaches Tremolo gewüscht. ... Aber mache könnten die Fachleute hier das genauso ... nur wirds halt nicht verlangt...
Sucht man im Internet danach findet man dies fast ausschließlich mit 80-bässigen Verdi oder Tango Akkordeons, die eben vor allem dort eingesetzt werden.
und dann kommt der praktische Aspekt dazu!
Nimmt man z.B. das obige Vdeo- so sieht man ganz klar das das zwei Musiker sind die einen Hut aufgestellt haben - also an den (öffentlichen) Schauplatz hinmarschiert sind um dort ihre Musik zu spielen.
Und wenn man da hinmarschiert dann überlegt man auch wie man sich die Sache einfach machen kann... und da kommt man sicher nicht auf die Idee das größte Konverterinstrument zu suchen das sich finden lässt, um dann mit 15 kg oder mehr loszumarschieren, sondern man überlegt wie groß der Tonumfang sein muss und wieviele Chöre brauche ich tatsächlich, dass ich darauf sinnvoll vor Ort meine Musik machen kann und welches Instrument das leichteste ist, das ich für den Zweck finden kann damit ich nicht schon vom Tragen kaputt bin.. und so ergibt sich als praktikabelste Version für diese Ansprüche ein 2 maximal 3 chöriges Instrument mit so ca. 34 bis 37 Tasten und irgendwo zwischen 80 und 96 Bässen.
Das heißt nicht, dass die nicht auch größere Akkordeons spielen oder auch haben - das heißt nur, dass es in dem Zusammenhang eben meist die sinnvollste Kombimnation ist.