Neodym-Speaker: Hat jemand Erfahrungen?

DirkS
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Mal eine Frage an Euch: Bei den Bassisten finde ich immer mehr Neodym-Speaker in den Boxen. Entscheidend ist wohl der extreme Gewichtsvorteil.
Auch für und in Gitarrenboxen werden 12"-Speaker angeboten.

Hat jemand von Euch da schon eigene Erfahrungen gesammelt? Und kann man da etwa verallgemeinern, wie die im Vergleich zu herkömmlichen Speakern klingen, etwa in Bezug auf Druck, Verteilung von Höhen, Mitten und Bässen, Eignung/Nichteignung für bestimmte Musikstile?

Ich finde es prima, dass man damit etwa 7-8 kg leichte Komplettboxen mit 12"-Speaker hin bekommt. Aber da ich Infos im Netz stets mit einem gewissen Misstrauen begegne, würde mich interessieren, ob hier schon jemand praktische Erfahrungen gesammelt hat. :)

Natürlich werde ich dann, wenn hier die Rückmeldung positiv ausfällt, selbst testen müssen. Aber bevor ich so etwas bestelle und wieder zurücksende, greife ich gern mal auf Eure Erfahrungen zurück.
 
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Selbst Erfahrung mit Neo, s hab ich keine , allerdings habe ich im Tube Town Forum viel Gutes
gelesen, speziel die Jensen Speaker.

Grüße
 
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Ich habe eine Blackstar Series One 2x12" Box in der ab Werk Celestion Neodym Speaker verbaut waren. So richtig begeistert war ich dann vom Klang irgendwann nicht mehr. Aber das würde ich nicht auf die Magneten schieben! Keramik Magnet Lautsprecher klingen auch von bis und einige lieben einige von denen und andere hassen bestimmte Modelle.
Auf jeden Fall, bei der 2x12" habe ich mir ein Päärchen "konventionelle" Warehouse Speaker besorgt, die mir besser gefallen haben.
Basser sind da IMO bei der Speakerwahl weniger wählerisch bzw. haben die Lautsprecher in Bassverstärkern wohl weniger färbenden Einfluss.
 
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Ich habe hier einen Eminence Lil Texas 16 Ohm in einer Thiele Small verbaut. Man muss sich bei Neo Speakern auf jeden Fall gleich mal von dem Gedanken "Wenig Gewicht = wenig Druck" verabschieden. :D Der Kleine Texas schiebt ohne Ende, ist brutal laut (irgendwas über 101db) und wiegt gerade mal 1,8kg soweit ich weiß. Die Höhen könnten etwas präsenter sein, allgemein ist der Speaker sehr Tiefen und Tiefmitten-lastig. Dafür macht böser Metalkram darüber jedoch umso mehr Spaß, gerade wenn die ganze Thiele dann nur noch 13kg auf die Waage bringt. :redface: Er hat keine Mittennase, klingt im Mittenbereich eher ausgeglichen. Die Beschreibung trifft natürlich nicht auf alle Neo Speaker zu.
 
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Ja. Ich habe mir gerade in UK eine Box bauen lassen mit einem Celestion Neo 250 Copperback.

In der Auswahlübersicht beim Cab-Hersteller habe ich mir das Frequenzdiagramm angeschaut und es erschien mir als sehr ausgewogen im Vergleich zu anderen Celestions.
Dann nahm ich noch das YT-Video vom Messestandsbesuch bei Celestion während einer Musikmesse in die weitere Betrachtung, bei der unter anderem der Speaker erstmalig (?) vorgestellt wurde.

Mir war es wichtig, dass der Speaker nicht vor dem Amp schon zerrt und damit den Klang des Amps einfärbt. Damit fielen viele Speaker raus, weil ihre Belastbarkeit unter der der/des Amps (Amp 1) angegeben ist. Damit ist der Break up in meinen Augen seitens des Cabs vorprogrammiert und der Amp ist vielleicht noch nicht mal zimmerlaut.

Andertons hat eine Übersicht über das Celestionsortiment veröffentlicht. Die bestätigte auch meine Ansicht über den Neo 250. Neutral, transparent.
Preiswert ist er nicht. Aber meine Amp 1 klingen mit dem 1x12 sehr gut (und das Cab wiegt gerade mal 10 kg).
 
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Persönlich hab ich zwar keine Neo-Speaker, konnte allerdings schonmal 1,2 anspielen. Konnte da jetzt wirklich nicht unbedingt Nachteile gegenüber "klassischen" Magnetspeakern feststellen, was mich auch n bisschen gewundert hätte. Es ist allerdings denke ich schon so, dass das Gewicht der Box inkl. Speaker schon ein wenig entscheidend im Schwingungsverhalten und der Frequenzwiedergabe ist.
Schließlich geht das Gewicht ja 1:1 in die Eigenschwingung der Box mit rein.

Da es jetzt zudem schon n paar Neo-Speaker auf dem Markt gibt, wird man das denk ich einfach ausprobieren müssen ob der Austausch 1:1 immer klappt. Celestion hat ja den Neo Creamback, der für mich wohl der geeigneteste wäre um die Vintage V30 auszutauschen aber da ich mit dem Klang der ENGL 2x12" Box trotz 30kg voll zufrieden bin (die klingt speziell offen sehr gut, wenn man den Deckel hinten abschraubt), werde ich da glaub ich nichts investieren sondern lieber weiter schleppen ^^
 
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Hallo zusammen,

Ich habe seit ich glaube 4 Jahren einen Jensen Jet Tornado in einer großen geschlossenen 1x12" Box für mein Deluxe Reverb Top. Ich finde die Box sehr sehr ausgewogen und rund, ich vermisse da nix. Zwischendruch habe ich da sogar mal einen Mesa Electra Dyne und einen Diezel Einstein drüber gespielt und das war total ok. Wäre jetzt für solche Amps vllt.nicht mein Liebelingsspeaker, weil, wenn es rocken soll, dann finde ich Greenbacks und 65W Creambacks schon meistens besser. Aber dafür ist der Jensen ein echter Allrounder und ganz aktuell bin ich sehr verblüfft, denn mir gefällt die Box mit dem Jensen Neo besser, als der verbaute Gold AlNiCo in meinem neuen VC35 Deluxe Combo. Gut, der AlNiCo muss sich noch einschwingen, er ist noch etwas harsch, aber tatsächlich auch recht eng im Frequenzbild, meiner Wahrnehmung nach. Da ist der Jensen in meinen Ohren der rundere Speaker.
Mal sehen, wie das ist, wenn der AlNiCo eingespielt ist (kann sich nur um Tage handeln :)).

Ich hatte als Lieblingsbox lange eine 3/4 Mesa mit einem C90 drin. Ich würde sagen, der Jet Tornado ist da gar nicht so weit weg von, ist aber in den Mitten schwächer und insgesamt smoother, aber eben auch wie der C90 ein guter Allrounder.

Ich denke, die Neodym Sache ist wie so oft eher eine psychische Sache. Im Blindtest kann ich mir schon vorstellen, dass man verblüfft wäre.
Die Clestion Neos würden mich tatsählich auch interessieren und auch von DV Mark die neueren Teile, da sollen ja Neodym Varianten von Blue AlNiCo und Greenback u.a. dabei sein. Wenn das zu 90% so klingen würde, wie das Vorbild, ich wäre zukünftiger Besitzer einer 4x12er :))

Alles Gute!

Jonas
 
Das ist das Haus meines Celestion:

20201018_115944.jpg
 
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Hat jemand von Euch da schon eigene Erfahrungen gesammelt? Und kann man da etwa generalisieren, wie die im Vergleich zu herkömmlichen Speakern klingen, etwa in Bezug auf Druck, Verteilung von Höhen, Mitten und Bässen, Eignung/Nichteignung für bestimmte Musikstile?
Ich habe etwas Erfahrung, mein aktueller Lieblings-Allround-Lautsprecher ist der Celestion Century Vintage (der hat ein Neodym Magnet). Verallgemeinern kann man den Klang der Neodym-Speaker aber nicht - genau so wenig wie man es bei Speaker mit Keramikmagnet kann. Noch nicht live gehört habe ich den Neo Creamback, vielen unterschiedlichen Vergleichsvideos nach klingt er aber z.B. doch anders (ich würde sagen kratziger) als die Keramik Creambacks - mein Favorit wäre da der G12H. Wobei auch 8 vs. 16 Ohm schon wieder einen Unterschied macht. Einen riesen Einfluss hat dann noch einmal das Kabinet in dem man den/die Speaker einbaut. Da bleibt also nur ausprobieren bis man "seinen" Sound gefunden hat. Das geringe Gewicht der Neodym ist jedenfalls eine tolle Sache, wenn man die Box oft transportiert, das wäre für mich ggf. ein Grund in diesem Lager zu suchen.
 
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Äußerst hilfreiche Antworten, danke euch! :great:

Nur ergänzend: 1. Ich bin überwiegend zwischen Blues und Metal unterwegs. Keine Bedenken?
2. Wie klingen eure Neodyms denn leise/zuhause?
 
Wie sie klingen, hat auch mit der Box zu tun.
Die Iridium Edition des Amp 1 ist bekanntlich eher für Metal ausgelegt. Ich sehe da keine Probleme im Klang, auch im sehr zurückgenommenen Lautstärkegrad.
Ich habe nicht den Komfort eines einzelstehenden Hauses, @DirkS.
 
Ich bin überwiegend zwischen Blues und Metal unterwegs.
Da könnte der Celestion Century Vintage sogar gut passen. Er hat ausreichend Bass und Höhen für Clean, ist aber tight im Bass und nicht spitz in den Höhen, was ihn für HighGain nutzbar macht. Nur die sägenden Hochmitten eine Vintage 30 hat er nicht. Ich spiele die beiden daher derzeit auch gerne in Kombination. :D
 
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Hier Herr S****b, ich kann liefern ... ;)

Ich hatte mir 2007 ein Mesa Leergehäuse ersteigert.
Was für ein Speaker? Ich dachte probier mal einen Century Vintage aus, der wiegt
ja auch nur 1,7kg. Die Box war zur Ergänzung der Mesa Thiele mir Elektrovoice EVM12L
gedacht. Beim tingeln durch andere Leute Proberäume schnitt letztere immer schlechter
ab. Jeder sagte: "Die kleinere Box klingt für mich besser!"

DSCF4489.JPG

Dadurch angespornt dachte ich - Dann kannste direkt auch die 4 x 12 umrüsten (zwei Stück wohlgemerkt)

CelestionCenturyVintage.jpg


Zweimal Jensen Neo Tornado und zwei Celestion Century Vintage

Fazit: New Metal geht damit nicht mehr, die Hauruck Bässe sind jetzt weg.

Aber jeder der probe spielt sagt "Wow, die kommen aber schnell!" - Beinah als wenn Keramik
Magnete eine Latenzzeit hätten.
Die Höhen sind nicht so sägend wie ein V30 - es nervt nicht so stark, eigentlich überhaupt nicht.
Der Wirkungsgrad ist höher. Bekommt die V30 Box unter der Mesa Traditional dasselbe Signal
aus der Endstufe ist die obere Box lauter (minimal)
 
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Aber jeder der probe spielt sagt "Wow, die kommen aber schnell!" - Beinah als wenn Keramik
Magnete eine Latenzzeit hätten.
Den Eindruck habe ich allerdings auch. Habe mich schon gefragt, ob nicht nur der Magnet leichter ist, sondern trotzdem auch so stark, dass eine leichtere Spule zum Einsatz kommt und daher die schnellere Ansprache. Vielleicht hilft das auch bei geringeren Lautstärken.
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Die Höhen sind nicht so sägend wie ein V30 - es nervt nicht so stark, eigentlich überhaupt nicht.
Und ich glaube genau die fehlen dir bei der Kombi für aggressiven Metal.
 
39679598vd.jpeg


Ich nutze den Century vintage zusammen mit dem neo creamback in halboffenen cabs. Als Alternative zu meiner Lieblingskombination Greenback/g12h30 fehlt mir da überhaupt nichts. Etwas dreckiger klingen die klassischen Celestion vielleicht, die neos sind etwas moderner, brillianter.
 
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Hier sieht man noch den AVD, der für den räumlichen Klang des Cabs sorgt.
 
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Hier sieht man noch den AVD, der für den räumlichen Klang des Cabs sorgt.
Ich finde die Konstruktion sehr interessant.
Wie gut ist der Klang im Raum wirklich? Hast du den direkten Vergleich zum selben Speaker in einer normalen offenen Box?
Worauf muss man beim aufstellen der Box achten? Funktioniert sie nah an der Wand?
Magst du dazu mal etwas mehr schreiben, vielleicht sogar einen Review?
 
Denselben Speaker habe ich nicht in einer geschlossenen oder offenen Box zum Vergleich.
Vor Ort habe ich nur eine geschlossene 2x12 (TwinCab) mit hausinternen BluGuitar Speakern.
Ein Review muss ich aufschieben, weil die "andere Partei" Homeoffice hat. Ich wollte zumindest den Vergleich zw. 112 und TwinCab (vert./hori.) hörbar darstellen.

OT: Rob Chapman und Alex (Barefaced CEO) demonstrierten die Wirkungsweise bzw. Klang (Video 1 und Video 2) und dann gibt es noch Dave Simpson.

Bei uns steht die Box vor der Terrassentür. Sie strahlt wirklich anders ab. Und wenn man außermittig steht, klingt es noch satt genug wie direkt im Abgangskegel.
 

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