Ob sich der Aufwand lohnt? Immerhin ist das Ding recht einfach gestrickt und hat nicht mal Phantomspeisung, was es für Kondensatormikrofone aller Art unbrauchbar macht.
Aber wenn man nur Line-Signale und eventuell dynamische Mikros oder Mikros mit eigener Batterie-Versorgung damit mischen möchte, warum nicht, vielleicht als Sub-Mixer oder so.
Dass +/-15 Volt gebraucht werden ist auf jeden Fall sicher. Die beiden auf einem der Fotos erkennbaren Chips TL072 und NE5532 sind ausdrücklich für 15 Volt spezifiziert, wie die Datenblätter ausweisen:
http://www.ti.com/lit/ds/symlink/tl072.pdf
http://www.ti.com/lit/ds/symlink/ne5532a.pdf
Der dritte Chip UAA180 kann sowohl mit mehr als auch weniger als +/-15 Volt arbeiten, da passen die 15 Volt also auch [
http://pdf1.alldatasheet.com/datasheet-pdf/view/45879/SIEMENS/UAA180.html].
Bevor ich aber weiteres Geld ausgeben würde, würde ich testen, ob der Mixer überhaupt funktioniert. Dazu müsstest Du,
@Gourmeggle, einen Elektronikbastler in Deiner Nähe auftreiben. Diese haben eigentlich immer mindestens ein Doppel-Labornetzteil in ihrer Bastelecke und damit könnte man das Teil schnell testen. Die Stromaufnahme könnte man gleich mit erfassen.
Ansonsten finden sich in gängigen Auktionsportalen für wenig Geld so etwas:
https://www.ebay.de/itm/1-St-KNIEL-...=item54620b68a4:g:15gAAOSwumFbgmE8:rk:17:pf:0
Das bietet mehr als nötig und mit 1 A je 15-Volt-Schiene könnte es bis 30 Watt liefern, wobei ich davon ausgehe, dass der Mixer weniger Leistung hat.
Dazu
muss man aber ein passendes und
sicheres Gehäuse besorgen oder bauen - niemals offen betreiben!!!
Wenn der Mixer intern deine Gleichrichter- und Netzteilplatine hat (kann man auf den Bildern aber nichts davon sehen), könnte man auch 2x 15 V Wechselspannung anlegen, mit so einem Netzteil z.B.:
https://www.ebay.de/itm/Netzteil-2x...=item4b43a96572:g:0SYAAOSwgJla-r~Q:rk:18:pf:0
Mit je 500 mA darf der Mixer dann bis maximal 15 Watt Leistung verbraten (findet sich dazu nirgendwo eine Angabe auf dem Teil?).
Mit zwei Steckernetzteilen wie diesen hier:
https://www.conrad.de/de/mean-well-...-festspannung-15-vdc-800-ma-12-w-1294173.html kann man auch recht einfach etwas selber basteln. Mit 800 mA darf der Mixer dann bis 24 Watt haben.
Bei dieser Lösung muss man den + eines Netzteils an die +15V anschließen, der Minus dieses Netzteils wird mit dem + des zweiten Netzteils zusammen geschaltet, das ist dann die Schaltungsmasse. Der - des zweiten Netzteils ist dann -15V.
Wichtig ist, dass immer beide Netzteile
gleichzeitig eingeschaltet werden was man aber einfach so erreichen kann, indem man beide Netzteile in eine Mehrfachsteckerleiste mit eigenem Schalter steckt und dann immer an diesem Schalter einschaltet. Sonst könnte unter ungünstigen Umständen der Strom aus den zuerst eingeschalteten Netzteil sozusagen rückwärts in das zweite Netzteil fließen und dieses dann beschädigen. Man könnte das auch mit je einer Diode verhindern, die man in Reihe in den jeweiligen + der Netzteilleitung legt. Mit etwas Geschick ließen sich diese Dioden vielleicht sogar im Stecker unterbringen. Aber eigentlich unnötig, solange beide Netzteile wirklich immer synchron eingeschaltet werden.
Wichtig ist auch, dass in den Netzteilen die ausgangseitige Masse nicht mit der Schutzerde verbunden ist, was aber bei Steckernetzteilen eigentlich immer gewährleistet ist.
Dann hat das Mixer-Chassis zwar auch keinen Anschluss an den Schutzleiter, aber da nicht zu erwarten ist, dass da jemals Netzspannung anliegt und die Steckernetzteile vollisoliert sind, ist das auch nicht zwingend nötig. Auf dem Bild mit der Buchse ist ein grün-gelbes Kabel zu sehen. Das sollte mit dem Gehäuse verbunden sein und dann kann man sogar eine Verbindung zum PE herstellen (wenn man das korrekt ausführen kann!!!).
Bevor ich aber Spannung an den Mixer anlege, würde ich unbedingt verifizieren, an welchen Pin des 4-poligen XLR-Steckers nun was angeschlossen wird.
Dazu kann man mit einem einfachen Multimeter mit Durchgangsprüfung am Chip NE5532 die Pinne 4 und 8 messen. Der XLR-Stecker-Pin, der mit Pin8 des Chip verbunden ist, ist "+15 Volt", der XLR-Stecker-Pin, der mit Pin 4 des Chip verbunden ist, ist "-15 Volt" (für die Pin-Belegung des NE5532 siehe das verlinkte Datenblatt).
Und zum Schluss noch etwas ganz wichtiges:
Wer sich nicht mit dem sicheren Arbeiten und sicherer Schaltungstechnik mit Schaltungen und Schaltungsteilen und der Verdahtung auskennt, die
Netzspannung führen, sollte auf keinen Fall Basteleien auf diesem Gebiet unternehmen!
Deshalb habe ich hier auch nicht weiter auf irgendwelche Bausätze verlinkt, wo man das alles selber zusammen bauen muss.
In dieser Hinsicht kann man aber bei der Lösung mit den Steckernetzteilen nichts verkehrt machen und setzt sich damit auch keinen Gefahren aus (wenn man die Gehäuse nicht öffnet, was man aber auch nicht muss).