Neuer, breiterer Hals für meine Telecaster?!

EAROSonic
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Hi,

besitze zwei Gibson Les Paul´s Baujahr 2015. Das sind die mit dem 45 mm breiten Hals, gemessen am Sattel. Nun habe ich mir überlegt, sowas könnte auch einer meiner Tele gut stehen, weil mir diese breiten Hälse in der Tat zusagen. Daher fragte ich nun bei einem Gitarrenbauer in meiner Nähe einmal die Kosten für eine solche Neuanfertigung eines Telehalses an.

Hier einmal kurz die Specs, die mir vorschweben:
  • Material Hals + Griffbrett: Ahorn (one piece)
  • Inlays: schwarze Dot´s
  • Profil: fettes D
  • Griffbrettradius: 12"
  • Bünde: 21, Medium Jumbo
  • incl. Skunkstripe & Fender Telecaster-Kopfplatte
  • Sattel: Knochen (wenn schon, denn schon)
  • mit anderen Worten, ein bekannter Teleneck, nur eben mit 45 mm Sattelbreite
Dazu kämen noch die Fräsarbeiten am Tele-Korpus, damit man den Hals auch verbauen kann. Bei der Tele würde es sich um eine Baja handeln, d.h. ein bereits lackierter Body.

Spricht irgendetwas aus technischer Sicht gegen meinen Plan, an das ich gerade nicht denke, weil mich die Euphorie ob meines Vorhabens packt oder eben nicht? Dinge wie "danach unverkäuflich!" sind für mich unerheblich. Hat jemand von Euch Kenntnis darüber, weil schon mal selbst ein ähnliches Projekt in Angriff genommen, was sowas kosten kann? Damit könnte ich den abgegebenen Preis auch besser einordnen.

Danke Euch!
 
Eigenschaft
 
Nö, eigentlich nicht. Sollte bei (optisch) einfachem Holz mit erschwinglich Geld machbar sein. Vielleicht gibt es so etwas sogar bei Rockinger etc. vom Lager.
 
Glaub ich eher nicht, dass es sowas fertig zu kaufen gibt. Die Halsbreite ist ja eher untypisch und ungeliebt (hab diesbezüglich noch viele Kommentare aus dem Gibson 2015-Tread im Ohr).
 
Spricht irgendetwas aus technischer Sicht gegen meinen Plan, an das ich gerade nicht denke,
Bin jetzt kein Spezialist für sowas aber mir fällt folgendes dazu ein: Mensur Les Paul 628 mm, Mensur Tele 648, d.h. die ersten Bunde sind breiter als üblich bei der Mensur und auch noch weiter weg. Akkorde in den ersten Bunden wären für mich schlechter zu greifen, denke ich... aber ich kenne ja deine Pranken nicht.. :D
 
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Ich bin von Beruf Baumfäller... :-D Ja, das ist natürlich ein Argument. Hatte mal eine Squier Jazzmaster Baritone mit einer 30"-Mensur, das war schwierig. Bei meiner damaligen 7-String Jackson mit ihren 26,5" (673 mm) bereitete mir der breite Hals dagegen keinen Streß. Daher mache ich mir bei den zusätzlichen zwei Zentimetern gegenüber einer Les Paul eher weniger Gedanken. Das Hals ist am Sattel ca. 3 mm breiter. Sind zwar nicht unbedingt nur Nuancen, aber durchaus handelbar.
 
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Hi,

die Halsbreite wird oft überschätzt in ihrer Wirkung.
Ich habe hier zB. einen "Baron" von Nick Page, dessen Hals (Strat-Mensur) am Sattel knapp 45mm breit ist und sehr breit ausläuft (55mm am 12. Bund).
Das String Spacing ist aber nicht anders als bei einer Strat mit 43er Hals, die Saiten-liegt also schon am Sattel weiter innen, weiter oben haben die E-Saiten dann locker 3-4 mm Abstand zur Griffbrettkante.

Diese Verteilung sorgt dafür, daß dieser Hals (ist zudem noch richtig fett!) nicht als zu breit oder dick wahrgenommen wird, da durch das "normale" Stringspacing sich das Griffgefühl als gewohnt ergibt...

Das will ich damit sagen: dein gewünschter Hals lässt sich vom Greifen her über das Stringspacing etwas steuern-ein Aspekt, der genauso wichtig ist wie die Breite und Dicke des Halses!

Gruss,
Bernie
 
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Bei den Gibsons mit Nullbundsattel ist das Stringspacing auch gleich zu denen mit normalem Sattel.
Die Halsbreite kommt da allein durch die Sattelkonstruktion.
 
Die Halsbreite kommt da allein durch die Sattelkonstruktion.
Die Sattelkonstruktion entscheidet über die Halsbreite??? :er_what: Was ist denn dann mit dem Gibson 2015er Sprint Run-Modellen? Die bieten die gleiche Konstruktion mit standardmäßiger Abmessung (Halsbreite: 1,69").

Leider teilte mir der Gitarrenbauer, bei dem ich den Hals anfragte gestern Abend mit, dass er nur welche mit Palisander oder anderem Griffbrettholz anfertigen würde. Mal sehen, ob mein GAS noch so groß ist, anderweitig anzufragen. Dachte an Tandler z.B., halt jemanden im Großraum Südwest, damit wir ggf. das mit der Korpusbearbeitung und dem Zusammenbau gemeinsam umsetzten könnten.
 
Die Sattelkonstruktion entscheidet über die Halsbreite??? :er_what: Was ist denn dann mit dem Gibson 2015er Sprint Run-Modellen? Die bieten die gleiche Konstruktion mit standardmäßiger Abmessung (Halsbreite: 1,69").

Dacht ich bsiher zumindest. Da das Unterteil außen die Nasen hat kann man die Kerben auf dem Oberteil nicht so dicht an den Rand machen wie bei einem normalen Sattel. Kann sein, daß der Sattel auch extra etwas breiter war, der 2016er Nullbundsattel ist zwar wieder schmäler aber immer noch breiter wie die normalen Sättel (1,745"). Sieht da auch so aus als könnte man den Rand vom Sattel nicht mehr schmaler machen.
Die Sprint Run kannte ich bisher nicht. Weiß nicht wie der Sattel da genau aussieht.
 
Die Sprint Run kannte ich bisher nicht. Weiß nicht wie der Sattel da genau aussieht.
So:

dscf1354_4.jpg


von hier:
https://www.elderly.com/gibson-sprint-run-les-paul-traditional-2015.htm
 
...tut mir leid, dass ich damit off Topic bin, aber ich kann mir Motzen nicht verkneifen, weil`s typisch Gibson ist:

Entweder die nerven mit diesen unsäglichen, mies abgerichteten Schrottsätteln aus Gips-ähnlichem Material oder sie donnern diese total overdose Metallteile da drauf....können die nicht einfach nen guten Satten aus Knochen oder Tusc oder sonstwas da drauf machen, genau so, wie`s am sinnvollsten wäre und wie`s andere Hersteller doch auch hinbekommen?

Gruss,
Bernie
 
Gegenfrage: kennst Du die Sättel überhaupt oder handelt es sich Motzen wegen der Optik? Besitze noch zwei 2015er Gibson und nachdem der Titansattel installiert wurde, gibt es keine Probleme. Wenn ich mal Lust auf eine andere Saitenstärke habe, kann ich den Sattel daran anpassen und er muss auch nicht weiter bearbeitet werden (ggf. Vergrößerung der Sattelkerben z.B.).
 
...nein, das Motzen bezieht sich nicht auf die Optik.
Ich will`s mal so sagen: bei Gibsons gab`s richtig viel Stress mit den Sätteln. Die Dinger waren oft zu niedrig, die Kerben fast nicht vorhanden--Rausrutschen der G-Saiten bei einer von 5 vorprogrammiert bei etwas Saitenziehen, tiefer feilen der Kerbe ging nicht-die Saite lag schon fast auf dem ersten Bund auf.
Wegen diesem Ärger wurde auf diese Weise (Metallsattel) darauf reagiert...so weit, so ...gut?
Naja, für`s erste...aber ...
So manche Gibson die bei meinem früheren Arbeitgeber rausging hatte das Problem, dass die G-Saite am ersten Bund zu hoch intonierte. Das ging weg wenn man die Kerbe dieser Saite durch einfeilen einer wannenförmigen Vertiefung in den Sattel ca. 1-2mm Richtung Kopfplatte verschob-die zu hohe Intonation ist hier kein Mensurproblem, sondern kommt daher, dass die Saite beim Greifen recht stark abknickt.
Diese von mir oft gemachte Modifikation (mit der ich so manchen Kunden wieder beruhigen konnte) ist bei dem Metallsattel nicht möglich....

Wie bekommt man bei einem solchen Sattel dieses elendige Klemmen der G-Saite weg? Die Führung ist zu schmal um sie in die Richtung der Mechanik etwas aufzufeilen...was bei nem guten Knochensattel zB prima funktioniert.....das waren jetzt nur 2 Aspekte von einigen manchmal sinnvollen Sattel-Überarbeitungen...

Prinzipiell bietet eine solche Sattelkonstruktion so gut wie keinerlei Möglichkeit zur Korrektur/Anpassung an persönliches Greif-Verhalten-was bei Gibsons schon öfter nötig war....

Warum können die nicht einfach normale gute Sättel da einsetzen an denen die Techs noch solche Feinabstimmungen vornehmen können?
 
Hi,Hier einmal kurz die Specs
  • Material Hals + Griffbrett: Ahorn (one piece)
  • Inlays: schwarze Dot´s
  • Profil: Fettes D
  • Griffbrettradius: 12"
  • Bünde: 21, Medium Jumbo
  • incl. Skunkstripe & Fender Telecaster-Kopfplatte
  • Sattel: Knochen (wenn schon, denn schon)
  • mit anderen Worten, ein bekannter Teleneck, nur eben mit 45 mm Sattelbreite
https://www.captain-koerg.de/captain-guitars/captain-guitar-parts-shop/necks/

ohne Aufpreis möglich:

- Sattelbreite 44,45 mm
- Radius 12"
- One Piece
- D Profil - Thin D .75 x .81 oder Chunky D .90 x 1.0 oder auch Les Paul LP .87 x .97
- Skunkstripe
- Schwarze Dots
- Fender licenced Headstock Tele
- 21 Bünde, nach Wunsch, diverse Optionen, zB Medium Jumbo 6105 ( Edelstahl Aufpreis )
- Knochen-Sattel - ein paar Euro

Siehe weiter unten auf der Seite im "Orderform" PDF

Gibt noch weitere tolle Optionen. Knochensattel macht er dir auch. Achte dabei aber darauf ihm zu sagen, ob du Saiten leicht versetzt zu den tiefen Saiten willst oder zentriert.

Fräsarbeiten am Korpus solltest du keine vornehmen müssen, da der Fuß die Standard Fender Maße hat.
Frag einfach nach
 
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Ich hab mir mal die Seite vom Captain angeschaut und meine Specs markiert:

Neuer Neck Baja.jpg


Danach gibt es keine Sonderwünsche bis auf die "Nut Widht" mit den 44,45 mm. Wenn ich das richtig gesehen habe, bezieht sich der Endpreis von 255 € auf einen unlackierten Hals?!

Bei den Punkten "Fretboard Edges" & "Nut Style" bin ich mir nicht sicher, ob ich das korrekt verstehe. "Fretboard Edges" bezieht sich auf die Griffbrettkanten, die mehr oder weniger verrundet sind? Und bei "Nut Style" weiß ich nicht, ob Flat oder Curved Bottom vorzuziehen wäre. Ah, sehe gerade, dass ich die Angabe zu "12th Dot" vergessen habe. Geht wohl darum, wie weit die beiden Dots auseinanderliegen? Nehm ich "Narrow".
 
Ja, der Hals ist dann unlackiert. Auf der Seite findest Du auch Angaben darüber, was es kosten würde wenn es lackiert oder ge-aged wäre.

Edges bezieht sich wie du gesagt hadt auf die Kanten die dann abgerundeter sind. Ich habe bei einer Heavy Rolled, was aber nicht total rund ist ( wie zB bei der Charvel San Dimas ) Eher so, als wenn der Hals seit 30 Jahren gespielt wurde und die Kanten "geglättet" sind.

Ich habe bei beidn Hälsen einen flat Bottom Schlitz am Sattel gewählt. So findet man später. Falls benötigt, leichter einen Ersatzsattel, die meisten sind ja gerade. Auch das schleifen eines Sattels zum Einpassen ist so leichter

Ach ja ... Trussrod am Kopf finde ich viel praktischer beim Einstellen des Halses
 
Habe mittlerweile einen Preis für den komplett gefertigten Hals incl. Nitrolackierung vom Captain erhalten (konnte ich mir ja vorher schon ausrechnen): 422 €. Ist auf der einen Seite für einen Custom-Hals natürlich angemessen. Aber auf der Anderen, will ich soviel Geld für ca. 2 cm mehr Halsbreite ausgeben? Zumal mir meine Baja ja klanglich richtig gut gefällt. Wer weiß, ob es nachher immer noch der Fall ist. Na klar, so ein Neck kann man immer mal brauchen.

Dennoch für 500 € kann ich ne andere Baja erstehen und die auf Esquire umbauen, die fixt mich momentan auch stark an, eine minimalistische Tele eben... :)
 
Die Frage ist, ob man die Nitro Lackierung unbedingt braucht. Ich fand die geölten Charvel Hälse fantastisch, deswegen werde ich den neuen Hals auch mit TruOil behandeln. Nitro habe ich aus purer Liebhaberei gemacht, weil ich mal einen so haben wollte. Praktische Vorteile sehe ich da nicht.
Es sei denn, man mag lackierte Hälse und möchte kein Poly.
 
Ich bin diesbezüglich unempfindlich. Hab geölte bzw. gewachste, Poly und Nitro lackierte Hälse und komme mit allen klar. Die Allparts-Lackierung kostet 87 € und reduziert damit den Gesamtpreis auf 342 €. Der Hals der Baja wurde eh mit Urethan lackiert und wie oben beschrieben habe ich damit auch kein Problem.

Mal abwarten, wie ich in der nächsten Zeit dazu stehe und ob es mir das Wert ist.
 

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