Neukauf Audiointerface: Welcher Verwendungszweck hat ein Digital I/O (S/PDIF)?

[cyaneo]

Hallo,

da ich leider etwas Pech mit meinem letzten AI hatte, sehe ich mich nun nach einem neuen AI um. Werden soll es entweder das Focusrite 6i6 oder das Presonus 44VSL.
Das Focusrite hat im Gegensatz zum 44VSL 1 Digital Ein- sowie Ausgang. Ziehe ich die ab, bleiben quasi zwei Geräte mit 4x4 Anschlüße übrig.


Im Beitrag "Audio-Interfaces - Wie funktioniert es und was brauche ich?" (im übrigen danke für den recht aufschlußreichen Beitrag) fand ich folgendes zum Thema Digital I/O:

S/PDIF I/O (coaxial / optisch)
S/PDIF ist ein digitaler Anschluss der das Übertragen von digitalen Audiodaten ermöglicht. Er tritt bei günstigeren Interfaces meist als Coaxialer Stecker auf, bei anderen wiederum als optischer TOSLINK stecker.
Meist wird der Anschluss dazu verwendet, verschiedene Geräte im Studio miteinander zu verbinden oder ein Interface um Kanäle (z.B. per ADAT) zu erweitern.

Eine ADAT Erweiterung wird bei mir nicht kommen, ein Anschluß via S/PDIF an den A/V Receiver (dafür kann man diesen auch verwenden, oder?) erübrigt sich da dieser schon belegt ist und CD Player hab ich keinen (PC).

Welcher Verwendungszweck wäre da noch?


LG,
Herb

 

[AudioWizard50]

Nun, ADAT könntest du da eh nicht anschliessen, dein A/V Dingsbums willst du nicht anschliessen und CD Player hast du keinen, also kannst du den Anschluss ignorieren ?

Gruss

 

[cyaneo]

Dein Fragezeichen am Schluß irritiert mich...

Ansonsten: wenn es nur diese Verwendungen gibt, dann werde ich den Anschluß ingorieren.

 

[Pars_ival]

Als da wären: zusätzliche Preamps, die einen AD-Wandler eingebaut haben und über S/PDIF angeschlossen werden können (gibt es nicht so viele von). Ich hatte sowas mal vor langer Zeit von der Firma Mindprint. Oder digitales Einbinden von externen Effektgeräten, sofern diese S/PDIF haben. Das braucht man mit Sicherheit auch nicht unbedingt, da man ja evtl. eh alles im Rechner an Effekten nutzt.

Ich habe z.B. einen T.C. Electronic BMC 2 als Lautstärkeregler/Wandler für meine Monitore. Der kann nur digital an den PC angeschlossen werden. Hier nutze ich S/PDIF. Und mein Mic-Preamp ist über AES/EBU angeschlossen (was ähnlich zu S/PDIF ist). Aber das sind schon etwas speziellere Anwendungen, die wohl die wenigsten nutzen.

Also Fazit wie oben bereits von AudioWizard50 beschrieben: Kannst Du vernachlässigen.

 

[AudioWizard50]

Es gibt auch Preamps / Channelstrips, welche digitale Ausgänge bieten, wenn dieser als SPDIF ausgeführt ist, könntest du dort andocken.

EDIT . Da war Pars_ival schneller

--- Beiträge wurden zusammengefasst ---

Ich hatte sowas mal vor langer Zeit von der Firma Mindprint.

Ha, das war der Envoice oder so? Den hatte ich auch mal

gruss

 

[Signalschwarz]

S/PDIF I/O (coaxial / optisch)
S/PDIF ist ein digitaler Anschluss der das Übertragen von digitalen Audiodaten ermöglicht. Er tritt bei günstigeren Interfaces meist als Coaxialer Stecker auf, bei anderen wiederum als optischer TOSLINK stecker.
Meist wird der Anschluss dazu verwendet, verschiedene Geräte im Studio miteinander zu verbinden oder ein Interface um Kanäle (z.B. per ADAT) zu erweitern.

Das ist eine falsche Angabe, da S/PDIF und ADAT zwei verschiedene Dinge sind. Leider ist ein entsprechender Hinweis im eigentlichen Thread nicht möglich.

 

[cyaneo]

Das ist eine falsche Angabe, da S/PDIF und ADAT zwei verschiedene Dinge sind. Leider ist ein entsprechender Hinweis im eigentlichen Thread nicht möglich.

Vielleicht hat sich "ADAT" auf das coaxial / optisch bezogen (so wie z.B. es das RME Babyface hat)? Soll heißen: ADAT nicht via S/PDIF, sondern nur optisch?

 

[Michael Burman]

Viele Hardware-Effektgeräte, -Klangerzeuger usw. haben S/PDIF-Anschlüsse. Meist elektrisch. Optisch ist eher bei Consumer-Elektronik üblich, obwohl optisch ja auch seine Vorteile hat, wie z.B. galvanische Entkopplung. S/PDIF ermöglicht halt eine direkte digitale Audioübertragung. Es kommt dann auf den Einzelfall an, ob man digitale oder analoge Anschlüsse lieber nutzt. Wenn man mehr als ein Gerät mit S/PDIF hat, wird es eh kompliziert, zumal viele nur als Master fungieren können und Interfaces meist auch nur 1x S/PDIF I/O haben. Andererseits haben viele Geräte so gute Wandler, dass man Signale auch analog in guter Qualität übertragen kann. Dann muss man sich auch nicht um die Synchronisation und unterschiedliche Sampleraten kümmern. Wandler erzeugen halt ein paar ms zusätzliche Latenz. Ich meine dort, wo D/A -> A/D anstelle von D -> D kommt. ADAT bündelt 8 Mono-Kanäle bis 48 kHz. Mit ADAT-Schnittstellen ausgerüstet sind z.B. einige Mehrkanal-Wandler, digitale Mischpulte, Hardware-Sampler usw.

 

[Signalschwarz]

Vielleicht hat sich "ADAT" auf das coaxial / optisch bezogen (so wie z.B. es das RME Babyface hat)? Soll heißen: ADAT nicht via S/PDIF, sondern nur optisch?

Ja, nein! Da wird durcheinandergewürfelt, was nichts miteinander zu tun hat.

"Optisch" und "elektrisch" bezeichnen Übertragungsformen.

"ADAT" und "S/PDIF" bezeichnen Datenprotokolle.

Übertragungen im S/PDIF-Protokoll können sowohl optisch als auch elektrisch erfolgen.

Übertragungen im ADAT-Protokoll nur optisch.

 

[The_Dark_Lord]

SPDIF finde ich ganz nützlich, da mein Gitarrenverstärker (Kemper Profiling Amp) komplett über SPDIF kommunizieren kann, sowohl Input als auch Output erfolgen in meinem Setup über SPDIF.

Wenn du also geplant hast, mit "moderneren" Verstärkersimulatoren zu arbeiten (Kemper, Axe-FX, Pod HD, ...) ist SPDIF sehr nützlich, weil du dir das ganze Einpegeln und Reampingbox/Di-Box-Gemurkse ersparst.

 

[dabbler]

Dafür haste dann ggfs. anderen Spaß, z.B. das der Axe-FX nur 48kHz kann...

 

[Pfeife]

...

Übertragungen im ADAT-Protokoll nur optisch.

Ähhhm, benutzt TDIF nicht das gleiche Protokoll? Das wäre ja dann zur kompletten Verwirrung wieder elektrisch....

 

[Basselch]

Hallo,

...nein, TDIF ist wieder was anderes. Sind zwar auch acht Kanäle, aber ein Unterschied ist z. B., daß ADAT auch Sync-Informationen mitschickt. TDIF tut das nicht...
Soweit ich das erinnere, ohne jetzt nachzuschauen, ähneln sich allerdings S/PDIF und AES/EBU (bis auf das fehlende Copyschutz-flag bei AES/EBU).

Viele Grüße
Klaus

 

[cyaneo]

Bei all den technischen hin & her ist zumindest für mich geklärt, dasss ich keinen Digital I/O benötige.

Zusätzlich habe ich zusammen mit dem lokalen Händler festgestellt, dass sowohl beim 44VSL als auch beim 6i6 jeweils nur maxlimal 2 e-Gitarren gleichzeitig verwenden werden können - somit kann ich gleich wieder die günstigere Audiobox iTwo nehmen.

Danke für Eure Inputs!