Ich muss sagen verglichen mit anderen Modelern (ok der Kemper ist kein Modeler) werden für den Kemper relativ wenig "Signature-Sounds" angeboten die Sounds bekannter Songs nachbauen.
Der Fokus beim Kemper liegt eher bei Amp-Modellen - da werden abgefahrenste Nischenmodelle oder spezielle Modelle die im Studio von DEM Star schon benutzt wurden als Profil angeboten.
Macht ja auch Sinn, bei Modellern hast Du halt genau den einen Marhall 50Watt Plexi den Du Dir dann halt passend einstellst, beim Kemper werden Dir tausende davon angeboten da jeder mit anderen Ampeinstellungen, mit anderen Mikrofonen, teilweise auch sehr ausgefeilt mit mehreren Mikrofonen im Studio ein Profil erstellt.
Nichtsdestotrotz gibt es brauchbare Signature-Sounds die man für Top40 mindestens als Ausgangsbasis verwenden kann.
Schau Dir z.B. mal die Videos der Kemper Legends Tribute Collection an:
View: https://www.youtube.com/watch?v=tNeVHjnhZTA
Davon gibt es insgesamt 4, alle im Rig Manager kostenlos erhältlich.
Von der "Strategie" her mache ich es genau so wie
@OliverT es beschrieben hat, ich benutze nur eine handvoll Amp Sounds und mach den Rest mit den Effektslots.
Bei mir sind es ausschließlich Profile von MBritt (Geschmackssache):
- Ein Fender Deluxe Reverb für Rockability Sachen - davon nutze ich auch nur 1 Clean Profil
- Ein Bogner Shiva Profil - davon gab es von Michael Britt 5-6 Profiles mit unterschiedlichen Gainstufen das alles abdeckt - momentan noch meine "Standard-Profile"
- Seit den Liquid Profiles nutze ich noch ein 72Mars ... irgendwas... Profil. Quasi ein 50Watt Plexi Marshall. Davon reicht genau ein Profil, da es dank Liquid Profile möglich ist sämtliche gewünschte Amp-Einstellungen authentisch selbst einzustellen. Das Profi ersetzt so nach und nach das Bogner Profil als meinen Standdardsound.
Wenn ich einen "Signature-Sound" will such mir also eines meiner Standardprofile aus, kopier dann die Effekte von Thomas Dill's Legends Tribute Collection rüber und feintune dann noch. Manche Sachen brauche ich dann gar nicht zu übernehmen (meistens Studio EQ oder Compressor), aber mit den Drives, Delay, Reverb und ggf. Spezialeffekten komm ich ausreichend nah an den gewünschten Original-Sound.
Du solltest Dir aber mit der Zeit angewöhnen nicht nur fremde Profile zu benutzen sondern auch wie Du sie an Deine Vorstellungen anpassen kannst. Neben den normalen Reglern die so ein Amp mitbringt hat der Kemper dann pro Rig nochmal abgefahrene Einstellungen wo man alles nochmal feintweaken kann. Soll der Amp eher hart oder weich klingen (Stichwort Saitentrennung), wie sehr soll die Endstufe "schwitzen" usw. all das kann man dann nochmal feintweaken.