Nitrolack und Samt/Polyester

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rockfredi
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Hi,
bin zur Zeit dabei nach dem Vorbild eines anderen Threads hier im Forum nen Gitarrenständer selber zu basteln.
Jetzt habe ich aber eine ganz entscheidende Frage, und zwar habe ich eine Strat mit Nitrolack, die da auch reinsoll. Zur Polsterung hätte ich mir jetzt einfach etwas Pannesamt (aus Polyester, z.B. den hier) bestellt, aber bin mir unsicher wie sich das mit dem Nitrolack verträgt ... echtes Samt wäre da ja vermutlich kein Problem, ist aber Preislich natürlich auch wieder ne ganz andere Geschichte :D
Das Problem mit Nitrolack sind ja die Weichmacher im Plastik, jetzt ist natürlich die Frage: ist in so einem Polyester-Stoff auch Weichmacher drin? Ich vermute schon, aber meine Familie meinte das wäre doch unbedenklich.
Wäre sehr dankbar für Hilfe in der Frage,
rockfredi
 
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Ich denke das da nicht viel weichmacher drin sind, denn dann dürften sie garnicht verkauft werden. Könntest ja auch Baumwolle nehmen.
 
Ja, ich würde ja schon gerne Baumwolle oder sowas nehmen, aber es soll ja auch aussehen, und vor allem richtig gut gepolstert sein, und alles was da irgendwie dick, weich und plüschig ist ist entweder Plastik oder zu teuer :D Naja, ich denke auch dass das eigentlich funktionieren müsste, im Billig-Koffer geht's ja auch.
 
Kunststoffe mit weichen Eigenschaften sind IMMER ein Problem in Kombination mit Nitrolacken.

Je weicher das Material (Bsp. Schaumstoffe), desto schlimmer...

Du brauchst bei einem Ständer aber nicht zuviel Angst bei Stoffen haben. Wenn Luft ran kommt ist das in der Regel problemfrei. Problematisch sind geschlossene Systeme (bsp. Koffer) und eine lange Lagerzeit. Sofern Du also nicht vor hast die Gitarre ein Jahr lang im Ständer zu lassen, passiert da eher nichts.

Mache zur Sicherheit den Geruchstest... riecht das Material deutlich chemisch, lass die Finger davon.

PS: Bei Billigkoffern funktioniert das auch nur zeitbegrenzt. Bei Lagerzeiten >1 Jahr besteht ebenfalls das Risiko, dass sie sich mit dem Lack verbinden.
 
Im Koffer lager ich die Gitarre ja nicht, so häufig wird sie also schon bespielt ;-) Aber im Ständer steht sie ja dann schon längere Zeit direkt mit Druck auf dem Stoff... Hmmmm, mal sehen was ich da mache.
 
ich sag doch.... das geht!
 
... echtes Samt wäre da ja vermutlich kein Problem, ist aber Preislich natürlich auch wieder ne ganz andere Geschichte :D

Wenn Du nur die Auflageflächen polsterst, wird das Teuerste der Mindermengenzuschlag sein. :D Bedenke, dass die Bahn in der Regel ca 140 cm breit ist, das relativiert den Mehrpreis.

Mache zur Sicherheit den Geruchstest... riecht das Material deutlich chemisch, lass die Finger davon.

Diese Aussage würde ich so nicht stehen lassen wollen. Eigentlich sollen die Weichmacher ja im Material verbleiben, auch wenn sie es manchmal nicht hinreichend tun, wie hier Diskussionsthema.
Damit das so ist müssen sie u.a. einen relativ niedrigen Dampfdruck aufweisen, was typischerweise dazu führt, dass man sie kaum riecht. ;)
 
also im Laden wird ja bei Nitrolacken auf die Ständer mit kork gezeigt.

Mit Kork als "fluffiger" Basis und einen Baumwollstoff Deinen Geschmackes drüber, könnte doch preiswert was zu machen sein.
Villeicht gut gebrauchte T-Shirts in freundlichem Schwarz verarbeiten?

Nur bei evtl. kleben aufpassen und "Öko"-leim benutzen, tackern,....

Micha
 
Diese Aussage würde ich so nicht stehen lassen wollen. Eigentlich sollen die Weichmacher ja im Material verbleiben, auch wenn sie es manchmal nicht hinreichend tun, wie hier Diskussionsthema.
Damit das so ist müssen sie u.a. einen relativ niedrigen Dampfdruck aufweisen, was typischerweise dazu führt, dass man sie kaum riecht.

Warum wird dann von verschiedensten Testinstituten empfohlen Kinderspielzeug so zu prüfen, falls es mal keine andere Möglichkeit gibt?


Wie auch immer...
 
Heute Waschmaschinen testen, morgen Zahnpasta und übermorgen Kinderspielzeug... :rolleyes:
Mit der Methode findest Du bestenfalls Restlösemittel oder nicht polymerisierte Monomere. Das ist wie einmal ums Auto gehen und dann etwas zu den Kolbenringen sagen. Beruhigt aber ungemein, sich auf diesem Wege zu vergewissern, das man dem Kinde nur das Beste tut. ;)
 
...dann soll er den Ständer halt mit Stroh und Kokusrinde füttern. Meine Güte, was für eine maßlose Übertreibung eines lächerlichen Gebrauchsgegenstandes.
Wenn es jetzt um mehrjähriges Einlagern ginge, okay...aber so?!

Geht es hier überhaupt um historische Nitrolacke, die kontaktempfindlich sind?! Das setzt ein mind. 15 Jahre altes Instrument vorraus. Heutiger Nitro ist nicht mehr so anfällig.

PS: @ruhr... na dann erklär mir mal den Geruch von dem Polstermaterial in günstigen Koffern... bzw. die Inhaltsstoffe, die das auslösen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Meine Güte, was für eine maßlose Übertreibung eines lächerlichen Gebrauchsgegenstandes.
Ruhe bewahren. ;)

PS: @ruhr... na dann erklär mir mal den Geruch von dem Polstermaterial in günstigen Koffern... bzw. die Inhaltsstoffe, die das auslösen.

Das habe ich oben bereits versucht, wobei dann wohl auch noch der verwendete Klebstoff zu berücksichtigen ist:
Mit der Methode findest Du bestenfalls Restlösemittel oder nicht polymerisierte Monomere.
Tut mir leid, dass ich da nicht präziser werden kann. Was genau verwendet wurde, kann Dir wohl außer dem Hersteller selbst nur ein entsprechend ausgestattetes analytisches Labor sagen.
 
Wie wäre es mit Wolle aus artgerechter regionaler Haltung? Sie hat sehr viele positive Eigenschaften. Sie hemmt Schimmel, ist feuchtigkeitsregulierend und flauschig.
Und bei den kleinen Mengen nichts oder kaum teuerer als Plastik. Allerdings sollte man 100% sicher sein woher die Wolle stammt, denn verletzte Tiere vom scheren verbietet sich natürlich. Färben kann man auch sehr gut mit natürlichen Farbstoffen. Beim Klebstoff gibt es viele natürliche Materialen die Bombenfest kleben, ohne Chemie.

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...dann soll er den Ständer halt mit Stroh und Kokusrinde füttern. Meine Güte, was für eine maßlose Übertreibung eines lächerlichen Gebrauchsgegenstandes.
Wenn es jetzt um mehrjähriges Einlagern ginge, okay...aber so?!

Geht es hier überhaupt um historische Nitrolacke, die kontaktempfindlich sind?! Das setzt ein mind. 15 Jahre altes Instrument vorraus. Heutiger Nitro ist nicht mehr so anfällig.

PS: @ruhr... na dann erklär mir mal den Geruch von dem Polstermaterial in günstigen Koffern... bzw. die Inhaltsstoffe, die das auslösen.
Heutige Nitrolacke sind ja auch nur noch Nitrokombinationslacke :D
Interessant das manche echt noch glauben es gäbe "den" Nitrolack noch.
Allerdings darf man nicht alles vom Geruch ableiten. Heutige Lacke haben weniger Lösungsmittel stinken teilweise trotzdem noch extrem. Es gibt auch Lösemittel die sehr wirkungsvoll und gesundheitsschädlich sind und dennoch fast geruchlos. Extrem kritisch sehe ich die Entwicklung zu wasserbasierenden Produkten. Das man lösemittelhaltige Mittel entsorgen muss weiß jeder, bei wasserhaltigen denken viele das die Toilette der richtige Ort ist (wasserbasierend). Wasserbasierende Farben sind auch wesentlich besser Lungengängig und daher teilweise weitaus gefährlicher. Den Verbrauchern wird eine trügende Ungefährlichkeit vorgespiegelt. Leider.
 
Heutige Nitrolacke sind ja auch nur noch Nitrokombinationslacke
Interessant das manche echt noch glauben es gäbe "den" Nitrolack noch.

Denke ich nicht... schrieb ich an anderer Stelle ebenfalls schon.
 
Wie ich schon an anderer Stelle sagte trifft es vielleicht auf Länder zu die nicht so strenge Vorschriften wie die EU hat, oder sich einen Scheiss um Gesundheitsschutz und Umwelt schert :) Amerika und China vorran :) Und ob die als Nitrolack angebotenen Materialien keine Mischvariante sind kann nur mit einer Analyse festgestellt werden.
Nitrolacke sind schlecht wiederüberstreichbar/spritzbar, gering witterungsunempfindlich, wenig lichtecht und schlecht beständig gegen Chemikalien, Wärme und Wasser.
Dennoch gibt es Leute die aus heutiger Sicht Müll auf ihren hochwertigen Instrumenten haben will. Wobei hochwertig bei so einer Beschichtung natürlich in Frage gestellt ist. Akzeptabel nur noch bei historischen Instrumenten. Einen Acryllack oder PU-Lack interessiert ausdunstende Weichmacher aus einen Polyestersamt herzlich wenig.


Was den Stoff angeht wurde früher Filz aus Wolle hergestellt. Gerade bei Koffern für Instrumente wäre es nachhaltig weil Filz aus Wolle Feuchtigkeit aufnehmen kann, Kunstfaser dagegen überhaupt nicht.
 

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