Nobels ODR Mini 2 - als Booster vor einem Engl Amp?

suckspeed
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Ich habe einen Engl 530 Preamp und finde es letztlich nett, wenn dem ein Booster vorgeschaltet ist. Gern auch mit etwas Bassreduktion vor der eigentlichen Engl-Zerre.
Hatte bisher schon sowas wie einen Tube-Screamer-Clone oder auch das Engl-Pedal "Reaper" davor mit wenig Verzerrung. Der Sound geht schon in die richtige Richtung, aber er wird dadurch doch ein wenig dünner als nötig.

Nun bin ich über das Nobels ODR Mini 2 gestolpert, das von der Beschreibung her nicht so klingt, als würde es den Frequenzgang sonderlich ausdünnen. Wie genau der Spectrum-Regler arbeitet, weiß ich nicht genau. Es scheint nicht einfach nur ein Treble-Regler zu sein? Auf jeden Fall sticht der "Bass-Cut"-Regler heraus, der genau das machen dürfte, was man sich vor einem Amp wünscht.
Allerdings findet man hauptsächlich Reviews, in denen man ihn mit einer Strat oder Tele verwendet hatte, um County- bis Rock-Sounds damit zu basteln. Ich habe keinen Hinweis gefunden, ob das Teil auch zum Boosten eines High-Gain-Amps wie z. B. einem Engl taugt.

Hat jemand das mal ausprobiert und kann was dazu sagen?
 
Hatte mal den großen ODR...
Wie genau der Spectrum-Regler arbeitet, weiß ich nicht genau. Es scheint nicht einfach nur ein Treble-Regler zu sein?
Definitiv kein Treble Regler. Hier wird eher die Komprimierung eingestellt, d.h. ganz hochgedreht kannst damit sehr schnell gute Leads mit viel Sustain erzeugen, auch vor einem cleanen Amp.

Vor meinem Engl SE war das nicht mein Liebllingsoverdrive. Sicher, man kann Gain weit runterziehen und ihn als eine Art Booster verwenden, aber vor einer Engl-Zerre würde ich eher einen klassischen Booster (z.B. von Xotic) vorziehen. Der ODR bietet darüberhinaus noch viel mehr, d.h. du kannst damit einen Clan-Kanal zum heulen bringen.

Für sich gesehen klingt der ODR auch gut aber vor verzerrten Amps war er mir im Vergleich mit anderen oft eine Spur zu komprimiert, die höheren Mitten können dabei etwas problematisch werden, zumindest wenn man schönen organische und warme Sounds haben will.

Wie gesagt, vor einem verzerrten Amp habe ich gerne meinen Xotic-Booster verwendet der auch den vollen Bassbereich stehen lässt bzw. mit-boostet oder auch mal meinen Speaker Cranker von EarthQuaker Devices (Nachfolgemodell Special Cranker). Aber nochmal, in der Zerrstruktur greift der Nobels wesentlich stärker ein und wäre immer eine gute Wahl wenn der Amp nicht genug Zerre mitbringt.

Vielleicht macht es Sinn, dass du ihn einfach mal vor deinem Amp testest. Wenn dir gefällt was er in der Zerrstruktur macht, bekommst du ihn vielleicht auch richtig EQ-ed mit den Regler am Pedal und am Amp und wenn du nicht alleine spielst hängt es ja auch davon ab wie gut sich dann dein Sound im Kontext durchsetzt.

Das ist jetzt alles aus meiner Erinnerung geschrieben, ich kenne auch den Klang deines Engl 530 nicht, insofern fällt es mir schwer, es hier einzuschätzen.
 
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Ein reiner Booster ist ja eigentlich ein Verstärker, welcher möglichst linear den Pegel anheben soll und keine Klangfärbung verursachen sollte, so dass man die Eingangsstufe der z.B. Röhrenamps heißer anfahren kann und somit das Obertonspektrum des Amps beeinflusst.
Ein Tubescreamer z.B. ist für mich ein Schönfärber und Gleichmacher. (Ich habe den TS808HW)
BDX.
 
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Vielen Dank für deine ausführliche Antwort. Hm, ja, schwer einzuschätzen, ob das taugt. Man findet eben überhaupt keine Reviews in der Richtung. Das kann darauf hindeuten, dass es für solche Anwendungen eher nicht taugt - oder dass es noch ein Geheimtipp ist, den bisher keiner gefunden hat. ;-) Ich werde mal schauen...
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Naja, ich finde gerade einen regelbaren Bass-Cut sehr hilfreich bei hoher Verzerrung. Insofern war/ist eigentlich der entsprechende Regler an dem Nobels ein Hauptgrund für mein Interesse. Ein Tube-Screamer oder Clone davon ist in der Tat auch immer speziell. Mir wird es damit oft zu dünn und klingt dann auch nicht so, wie ich es mir wünsche. Deshalb gern einen regelbaren Bass...
 
Ich benutze auch am liebsten Booster oder Overdrives mit Bassregler um meine Amps anzupusten.
Da gibt es einige, empfehlen kann den Xotic RC Booster, Timmy und den Jan Ray (von letzten beiden hab ich (nur) nen Clone).
 
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Alternativ könntest du auch einen EQ-Pedal mit Boostfunktion vor dem Amp nutzen.
 
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Der ODR wird landläufig als "transparent Overdrive" bezeichnet. Je nach Einstellung kann man einen Overdrive auch als Booster verwenden - Gain runter Volume rauf.

Der ODR hat einen gewissen Charakter und erhält in einer mir genehmen Einstellung das Attack, wahrscheinlich durch Beimischung des Originalsignals. Bei mehr Gain
wird das Mixverhältnis anscheinend in Richtung Verzerrung verschoben. Das ist aber nur meine Empfindung...

Das ODR-Pedal wurde von "Uncle Larry" in Nashville zum Standard-Pedal in der Country Szene. Deshalb wird es auch oft dort beworben, mit den entsprechenden Gitarrentypen
und Amps.

Wenn Du einen Booster willst, der clean und sauber ist, dann kannst Du so etwas wie den TC Spark nehmen. Wenn Du zusätzlich Deinen Bass ausdünnen willst, kannst Du den
Friedman Booster nehmen, der das auch gut kann.

Alternativ kannst Du auch einfach einen EQ-Pedal nehmen, da kannst Du sogar noch die Frequenzen wählen und zusätzlich boosten.

Viele Grüße

Ray
 
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Hey,
Engls sind vom Sound her eigentlich recht einfach zu boosten, da sie sich grundsätzlich mit fast jedem Zerrer davor gut vertragen.
In der Praxis ist es allerdings so, dass es ohne Basscut oder Klangregelung beim Zerrer davor Probleme mit dem Bassbereich gibt.
So hatte ich in der Anwendung mit meinem Blackmore (hat die gleiche Vorstufe wie dein Pre) mit Zerrer davor meistens Feedbackprobleme im Tiefen-Bereich, was die Leadsounds bei Bandlautstärke unbrauchbar machte.
Als recht brauchbar (bis in gewisse Lautstärken) zeigte sich der TC MojoMojo, der einen schaltbaren Basscut ohne eigentliche Klangveränderung hat, als perfekte Lösung erwies sich der nun von mir dafür eingesetzte Mad Professor Royal Blue Overdrive, der eine sehr gute Klangregelung hat. Bei dem habe ich zudem den Eindruck, dass er den Leadsound noch "knuspriger" macht.
Insgesamt ein exzellenter Zerrer der auch alleine im Cleansound sehr geile Sounds liefern kann die der Engl nicht drauf hat.
Gruß,
Bernie
 
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Ein EQ-Pedal hatte ich schon ausprobiert, aber das war nicht so der Hit. Hat auch erstaunlich viel Rauschen ins Spiel gebracht durch die anschließende hohe Verstärkung/Verzerrung.

Mojo Mojo hatte ich tatsächlich auch schon auf dem Schirm, aber dann hatte ich den Eindruck, dass das doch eher fetter macht als dünner. Klar, es hat einen Bass-Regler, aber hm... Müsste man dann doch auch ausprobieren. Einen Bass-Cut hat das? Das hatte ich dann bisher übersehen. Schaue ich mir nochmal in Ruhe an - auch das Spark. Die anderen sind mir vom Preis her zu hoch muss ich zugeben.

Momentan habe ich einen passiven Bass-Cut vor dem Engl. Den hatte ich mir mal für eine Gitarre gelötet mit einigen Konsensatoren, einem Poti und einem Widerstand. Funktioniert nicht schlecht, aber auch nicht ganz so, wie ich es mir vorstelle. Das Engl-Pedal "Reaper" vorm Preamp war ein Versuch und das klingt auch nicht verkehrt - hat ja auch Bass, Middle und Treble. Aber ich dachte mir, ein Booster/Overdrive mit regelbarem Bass-Cut wäre vielleicht noch besser für den Zweck ausgelegt (vor allem ein eher passender Frequenzbereich beim Bass-Cut im Vergleich zu einem üblichen Bass-EQ-Poti).
 
...der Basscut beim MojoMojo ist versteckt - einer der beiden Modes (kleiner Switch...ich weiss allerdings gerade nicht welchr Mode) ist untenrum abgeschnitten...aber eben nicht regelbar.
Soundtechnisch finde ich, dass er den Sound etwas zermatscht...was du wohl mit anfetten umschreibst.
Ja, ich weiß dass der Royal Blue schon recht teuer ist...aber ich kann dir sagen, dass die meisten Zerrer unabhängig von ihrem Preis, bei mir nur verachtendes Kopfschütteln hervorrufen...oft genug zusammen mit einem verächtlichen Lachen wenn sie teuer sind.
Der Royal Blue hingegen ist jeden Cent wert😉
Du könntest noch den Uzi Drive ausprobieren, könnte auch passen, ist einer der wenigen die ich nicht versucht hab.
Gruß,
Bernie
 
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Ein MXR M77 (custom badass modified O.D.) könnte auch gut funktionieren. Mit dem 100HZ-Regler kann man ganz gut unten rum aufräumen.
 
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Ah, beim Mojo Mojo hatte ich wohl gesehen, dass es zwei Voicings hat, aber ich wusste nicht,d ass eines davon ein Bass-Cut ist. Ich habe ja ein günstiges Donner Blues Drive, was auch zwei Modes hat. Einer ist auch eher bass-cut und der andere bass-heavy. Jegliche Form von Matsch will ich natürlich nicht und da ich bisher auch eher gesehen hatte, dass das Mojo Mojo zum Anfetten eines Clean/Overdrive-Sounds benutzt wird, hatte ich es für meinen Zweck nicht mehr so auf dem Schirm.

Am Ende nehme ich vielleicht einfach ein Boost- oder Drive-Pedal von Musikding und bastele mir selbst einen regelbaren Bass-Cut rein. Das ist ja nicht wild...

Den Mad Professor Royal Blue behalte ich dennoch mal im Hinterkopf.

Das MXR hatte ich erst kürzlich in einem YouTube-Video bei einem Shootout von Kyle Bull gesehen. Vielleicht sollte ich seine Favoriten nochmal durchgehen...


View: https://youtu.be/cioOM6TpkOM?si=0r1oVrX3rb1HYUsN
 
Wichtig bei der Auswahl ist auch, das man auch auf Qualität, und ggf. die technischen Parameter achtet, besonders Störsignalabstand --> Rauschen
In einer Signalkette vor den Amp können sich Störsignalpegel sehr schnell potenzieren, so das z.B. ein Noise Gate oder andere Rauschunterdrückungssysteme zum Einsatz kommen müssen, welche bei der Auswahl von weniger aber gutem Equipment ggf. entfallen können. Nicht viele preiswerte Pedals, besser weniger aber hochwertige.
Das spart am Ende Geld und schont die Nerven.
Ich hatte mal aus einem Transistor Schrottchassis (wahrscheinlich Fender) mit zwei alte Celestion 12" einen Combo selbst gebastelt, der ging komplett ohne Pedals und Effekte so druckvoll von der Bühne, das ich das ganze Bandprogramm mit zwei Sounds, Clean und Drive ohne an den Reglern zu drehen gestalten konnte, halt mein eigenes Markenzeichen.
Zu der Zeit konnte ich noch nicht gut spielen und performen, aber der Sound, das haben andere Musiker aus dem Publikum bestätigt, war Spitze.
Weniger ist manchmal mehr.
BDX.
 
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