Notation für "Balgstaccato" durch Fallenlassen des Instruments auf den Oberschenkel

Bernnt
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Manche Leute lassen einen Ton oder einen Akkord dadurch betont ruckartig verklingen, indem sie den Balg ihres Instruments auf den Oberschenkel fallen lassen oder knallen. Beim Bandoneon kommt das häufiger vor, insbesondere benutzen die "Banditen" dafür meist einen Hocker, auf dem sie ihren Fuß stellen, so dass die Entfernung zwischen Instrument und Knie bei dieser Technik nicht allzu groß ist. Jetzt wollte ich wissen: Gibt es dafür ein Zeichen, das man an der entsprechenden Stelle in die Noten setzen kann?
 
Eigenschaft
 
Ich würde nen normalen Akzent setzen (oder zumindest einen, der im normalen Notensatz vorkommt) und dazu ein Sternchen "*)". Am unteren Rand des Blatts dann die Erläuterung dazu "*) Betonung durch Fallenlassen des Balgs auf den Oberschenkel"

Solche Anmerkungen kommen (zumindest in modernerer Literatur) immer wieder vor. Ich habe gerade Noten vor mir, bei denen das Sternchen bedeutet "finger tremolo". Und ich kenne ein ganzes Heft, bei dem eine Legende auf der letzten Seite die ganzen Anmerkungen 1) bis n) erklärt (dort sind es percussive Elemente, z.B. 1) mit der rechten Hand auf den Balg klopfen, 2) mit dem Fingernagel der rechten Hand über das Diskantverdeck fahren, 3) mit dem Fuß stampfen, 4) mit der linken Hand auf die Bassknöpfe klopfen, ... (ich weiß auswendig nicht mehr, was sonst noch alles dabei war).
 
Vielen Dank, @lil. Das wäre bestimmt eine Möglichkeit. Ich hoffe aber, hier liest noch jemand, der Bandoneon spielt und der zeitgenössische Tango-Literatur auf dem Notenständer liegen hat. Zumindest seit Piazzolla ist die Technik Bandoneon-Standard. Ich hoffe, das sich ein Noten-Zeichen aus Südamerika, das ich nicht kenne, für uns Akkordionisten importieren kann....
 
Die Technik, die Du beschreibst, setzt starke Akzente, mit der Tonlänge hat das nichts zu tun. Ein starkes Staccato kann dazu kommen. Man setzt solche Akzente auch im Sitzen. Auf dem Akkordeon ist diese Technik zu heftig, finde ich.
 
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Die Technik, die Du beschreibst, setzt starke Akzente, mit der Tonlänge hat das nichts zu tun. Ein starkes Staccato kann dazu kommen.
Genau. Es geht um starke Akzente, die so stark sind, dass der Luftstrom abreißt. Die Sache wird dann durchaus perkussiv.
 
Nein, der Luftstrom reißt ab, wenn Du die Finger schnell vom Knopf nimmst oder den Balg stoppst.
 
Ja, du hast recht, Monte. Ähh, vielleicht hab ich mich unklar ausgedrückt. Es geht mir um ein Zeichen, das beides beinhaltet: Einen kurzen Ton und eine starke Betonung mit Hilfe des Balgs. Als Zeichen gibt es ja den Staccato-Punkt . , den Staccatissimo-Strich über der Note ' oder den Akzenzt > und ... Aber was könnte man verwenden? Was schreibt man eigentlich beim Bandoneon, Monte?
 
Das sieht man so, wo solche Akzente angesagt sind. Es wird eher nicht notiert. Und wenn, denkt sich jeder sein eigenes Zeichen aus. Ist eher in pädagogisch angehauchten Noten anzutreffen.
 
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Ok, vielen Dank, @lil und @Monteverdi
 
Es gibt ja auch noch andere Arten von Akzenten außer dem gebräuchlichen >

Notation_accents1[1].png

(aus Wikipedia.de)

ebenfalls aus Wikipedia.de:
Das gebräuchlichste Zeichen für einen Akzent ist > , eine Art von verkürzter Decrescendo-Gabel. Eine schärfere Betonung bezeichnet der „Dachakzent“: ∧.
(...) In der Wiener Klassik werden auch keilartige Symbole ( ′ ) über oder unter den Noten wie kleine Akzente verwendet ...

Einen von denen könntest du ja für deinen Zweck benutzen. Solltest du aber nicht nur für dich, sondern auch für andere Leute schreiben, wäre es m.E. sinnvoll, das Zeichen am Anfang oder Ende des Stücks zu erklären ...
 
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