Notenname h bzw b???

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traeumerle
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Hallo! Weiß jemand warum das h nicht b heißt! (Ist eine echt ernst gemeinte Frage...) Studiere Musik und mein Schüler hat mich das gefragt. Konnte ich ihm nicht beantworten. *peinlich* Eigentlich wärs doch logischer, wenn das "h" "b" heißen würde. Dann hätten wir nämlich vom a aus gerechnet bis g einfach das ABC....
Und wie kommts, dass es in England logisch richtig ist, nur bei uns in Deutschland nicht???
Lg, Anna****
 
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traeumerle schrieb:
Hallo! Weiß jemand warum das h nicht b heißt! (Ist eine echt ernst gemeinte Frage...) Studiere Musik und mein Schüler hat mich das gefragt. Konnte ich ihm nicht beantworten. *peinlich* Eigentlich wärs doch logischer, wenn das "h" "b" heißen würde. Dann hätten wir nämlich vom a aus gerechnet bis g einfach das ABC....
traeumerle schrieb:
Und wie kommts, dass es in England logisch richtig ist, nur bei uns in Deutschland nicht???
Lg, Anna****


Ja, wir deutschen! Die lösung ist einfach: "h" war "b", aber aus praktischen gründen - ich glaube, schon bei den neumen -unterschied man "b-durum" und "b-molle" (kommt dir bekannt vor?), das "molle" schrieb man wie das heutige vorzeichen "b", "durum" dagegen wie unser heutiges auflösungszeichen, und das sieht dem "h" sehr ähnlich. Und wenn dein schüler auch danach fragt, die italienischen. eigentlich lateinischen silben do-re-mi usw. stammen von Guido di Arezzo (sein denkmal steht dort, aber keiner weiß was über ihn) und sind die ersten silben der worte eines gebetes an den heiligen Antonius um befreiung von heiserkeit, nur das "Ut" hat man durch "do" ersetzt, da es nicht sangbar ist, die silben wurden nämlich als gehör- und gesangsübung benutzt wie unser ja-le-mi-ni-ro-su wa-ja, was ich dir als künftige pädagogin wärmstens ans herz lege.
 
Günter Sch. schrieb:


Ja, wir deutschen! Die lösung ist einfach: "h" war "b", aber aus praktischen gründen - ich glaube, schon bei den neumen -unterschied man "b-durum" und "b-molle" (kommt dir bekannt vor?), das "molle" schrieb man wie das heutige vorzeichen "b", "durum" dagegen wie unser heutiges auflösungszeichen, und das sieht dem "h" sehr ähnlich.
Die Wiki-Artikel sagt dazu
Mit der Tonstufe "h" gibt es im deutschsprachigen Raum eine Abweichung, die auf einem Abschreibfehler eines Mönches im Mittelalter beruht. Er schrieb statt "b quadratum" "h" . Der um einen Halbton niedrigere Ton als das "b quadratum" hieß "b rotundum" und hat sich bis heute als "b" im deutschsprachigen Raum erhalten.

Ich denke allerdings, daß es nicht "ein Mönch" war, der das falsch abgeschrieben hat, sondern mehrere....

Wenn man sich z.b. mal die "karolingische Minuskel" anguckt, dann sieht man, wie ähnlich sich h und b sehen:
Karolingische_minuskel.png


Dieses Beispiel ist allerdings compuergesetzt. Besser sieht man es in Originalhandschriften, wie dieser.
 
Hallo Leute,

Zitat aus dem Thread https://www.musiker-board.de/vb/showthread.php?t=48924&page=2&highlight=durum Beitrag #47

... Zum Tonnamen H wäre folgende Geschichte zu erzählen:
Man spielte damals natürlich nicht nur Hypodorisch sondern auch alle anderen Kirchentonleitern (außer Lokrisch, das kam erst viel später dazu).
Im Lydischen hatte man diese übermäßige Quarte, die für das damalige Empfinden sehr „hart“ klang. Um Lydisch dem Ionischen und Mixolydischen anzugleichen, teilte man den Ton B (wir sprechen hier natürlich von F Lydisch) in zwei Tonstufen auf. Zum einen in die ursprüngliche übermäßige Quarte und zum anderen in die um einen Halbton niedriger gelegene reine Quarte. Man hatte also zwei Töne für die IV Stufe zur Auswahl. Die reine Quarte wurde bevorzugt und bekam nun den Namen B zugeordnet. Die Bezeichnung der ursprünglichen übermäßigen Quarte, um diese von der reinen Quarte zu unterscheiden, erhielt nun zum Tonnamen B den Zusatz durum (=hart). Das Zusatzzeichen für durum sah dem heutigen Auflösungszeichen sehr ähnlich. Beim Notendruck war diese Letter anscheinend nicht vorhanden und man benutzte dafür die Letter H was dem Auflösungszeichen im weitesten Sinne ähnlich sah. …

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