Oktavrein einstellen hält immer nur kurz

  • Ersteller therealkickers
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Hey,

klingt irgendwie komisch, aber ich kann nachvollziehen wie nervig das ist wenn eine Gitarre einfach nicht so will wie man es sich vorstellt. Meine Vorredner haben ja schon einige Tipps gegeben, wenn auch etwas ab vom Thema.
Ich gehe mal nicht davon aus, dass es hier darum geht, dass du unbedingt lernen willst wie man die Oktavreinheit einstellt, sondern eher darum, was mit der Gitarre nicht stimmt. Ich würde versuchen mich mit System von Bauteil zu Bauteil zu hangeln bis der Fehler entweder besser oder schlechter wird um einen Anhaltspunkt zu haben. Die Saitenspannung kann hier ein Grund sein und in Zusammenhang mit einem Fender Tremolo ist da einiges möglich.

Ich würde:
1. Saiten wechseln. 2 Jahre sind wirklich etwas alt. Einfach machen, brauchst eh neue. :)
2. Oktavreinheit einstellen. Ob beim Händler/Gitarrenbauer oder selber, mach mal wie du meinst. Ein kleiner Tipp am Rande: Frag doch mal ob du zusehen kannst, falls das bisher nicht der Fall war. Dann kannst du dir sicher sein das es auch gemacht wurde.
3. Ich würde das Tremolo mal einstellen lassen. Sollten die Federn zu straff oder zu locker sein, könnte es u.U. passieren, dass du durch etwas zuviel Druck die gesamte Gitarrenstimmung veränderst. Du hast etwas erwähnt mit verschraubt. Was meinst du damit? Ist das Tremolo fest geschraubt und kann sich gar nicht bewegen oder was ist damit gemeint? Gerade als Anfänger kann sowas schnell passieren. Habe selber mit einer Fender Squier Strat angefangen (andere Preisklasse, ich weiss...) und man hat mich auch direkt darauf aufmerksam gemacht nicht immer da drauf zu drücken. Feste Brücke ist einfacher.
4. Ist der Sattel evtl. kaputt? Gebrochen? Verrutscht? Wurde neu geklebt? Mal prüfen und ggf. korrigieren.
5. Die Saitenhalter am Kopf sollten fest sitzen und die Saiten passend zu den Mechaniken führen. Ist das so?
6. Können sich die Saiten leicht und geschmeidig hin und her bewegen beim Stimmen oder kommt hier ab und zu ein leichtes knacken? Das wäre ein anzeichen dafür, dass die Saiten irgendwo festhängen.
7. Der Hals. Gerade sollte er schon sein, falls unsicher: Machen lassen.
8. Spielst du mit Tremolo-Hebel? Falls ja, mach ihn mal ab und versuchs ohne.
9. Geschraubter Hals? Schrauben überprüft? Könnte sich hier etwas gelöst haben? Sehr unwahrscheinlich, aber mal prüfen kost ja nix...
10. Auch unwahrscheinlich aber: Bundstäbchen sitzen sauber in der Nut? wenn du seitlich am hals vorbeistreichelst, merkst du irgendwo eine unebenheit o.ä.? Ja? Bünde richten lassen.

Jaja viele sagen jetzt wieder wie unnötig es ist soviel zu prüfen, daran kann es ja gar nicht liegen. Ich habe eine Gitarre bei der ich ein ähnliches Problem hatte (bei mir: Schräge Töne ab dem 12. Bund und höher, klang alles mist...). Das blöde Ding war zig mal beim Gitarrenbauer und in einem Gitarrenladen und jedesmal ging es zunächst und danach wurd es wieder schlimmer. Im Endeffekt kam nach etwa 6 Monaten machen und tun raus, dass die Bundstäbchen nicht richtig in der Nut saßen. Und das ist keinem aufgefallen! Auch mir nicht. Sahen super aus. Einmal gerichtet und tataa: Funktioniert wieder. Was das mit den Tönen zu tun hat? Keine Ahnung...:ugly:

Versuch mal die Fehlerquelle zu finden und die einzelnen Dinge zu überprüfen. Evtl. kommst du damit weiter?

MfG
 
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Also ich stell beim Saitenwechsel nie die Oktavreinheit neu ein. Normalerweise ändert sich da ja auch nichts, wenn die Klampfe gut eingestellt ist.

Ich habe jetzt auf 11er Saiten gewechselt, da war es nötig. Der Sprung von 09er auf 10er war ok, da musste ich nichts nachjustieren.

Ja/nein: gerade als Anfänger verwirrt sowas oft. Und wenn man so wie ich zwei linke Hände hat, technisch wenig verständnis, kann man mehr falsch als richtig machen. Ich spreche das aus Erfahrung .-)

Naja. Also ich denk da braucht man nicht allzu viel technisches Verständnis. Einfach beschrieben stehts hier:
https://www.gitarrebass.de/stories/oktavreinheit-richtig-einstellen/
Da kann man doch nicht viel falsch machen. Ich glaube die Meisten scheuen sich einfach davor weil sie Bedenken haben etwas falsch zu machen.
 
Ich habe vor einiger Zeit hier im MB bei ähnlicher Problematik mal den Hinweis auf möglicherweise lockeren Halsspannstab (Trussrod) gelesen.
Falls die vorgenannten Hinweise nichts bringen könnte man da auch noch mal schauen.:)
 
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Jaja viele sagen jetzt wieder wie unnötig es ist soviel zu prüfen, daran kann es ja gar nicht liegen.
Find ich gar nicht übertrieben. Wenn neue Saiten keine Abhilfe schaffen, dann ist es sinnvoll Schritt für Schritt alles durchzugehen, was ein Problem sein könnte. Auch wenn es noch so abwegig scheint.
Ich habe jetzt auf 11er Saiten gewechselt, da war es nötig. Der Sprung von 09er auf 10er war ok, da musste ich nichts nachjustieren.
Wenn du die Saitenstärke änderst, ist es sowieso sinnvoll ein komplettes Setup zu machen, also Halskrümmung überprüfen, Oktavreinheit und Saitenhöhe. Gerade auch bei Gitarren mit Tremolo muss dieses unter Umständen auch nachgestellt werden.
Wenn ich aber einfach neue Saiten der gleichen Marke aufziehe, hab ich noch nie Probleme gehabt.
 
Wenn sowas bei zwei Gitarren auftritt und ich offenbar der einzige Mensch bin, bei dem das passiert ... dann muss ich vielleicht mal realisieren, dass der Fehler vielleicht auch bei mir selbst liegen könnte und nicht bei den Gitarren.

Denn mal ehrlich: Es gibt alle paar Stunden (bewusst etwas übertrieben) Threads und Fragen zu Saitenlage, Krümmung, Saitenwechsel, usw. Ab und an ist mal was nicht ganz oktavrein, kommt auch vor.

Der hier geschilderte Fall ist einzigartig (=mir weder im Forum noch in meiner Gitarristenkarriere je untergekommen) und seltsamst.

Ich kann nur empfehlen: Nimm die Gitarren und ausreichend Zeit zu einem guten Gitarrenladen und geh' mit denen vor Ort durch, was das Problem ist. Mach' einen Termin und sitz' und spiel' mit denen. Nimm die Tipps hier aus dem Forum auf und arbeite systematisch am Problem und möglichen Gründen...
 
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Um das auch noch mal zu unterstreichen:
Oktavreinheit einstellen ist kein mystisches Zauberwerk, sondern ganz einfache Physik/Mechanik. Ist die Abweichung zwischen Leersaite und Ton am 12. Bund kleiner als die Oktave, muss die Leersaite tiefer klingen --> "verlängert" werden --> Saiten Reiter in Richtung hinterm Gurtpin verschieben.... und umgekehrt. Wenn man das Geistig durchdrungen hat, werden die Maßnahmen an der Gitarre auch nachvollziehbar. Dann entspannt und ruhig vorgehen und sich Zeit nehmen!

Saiten verändern sich klanglich mit der Zeit und auch was die Oktavreinheit angeht. Eine genaue physikalische Erklärung habe ich nicht, nehmen aber an, dass durch Korrosion, Streckung und Materialbewegung am Sattel sich die Eigenschaften dahingehen verändern. Ich habe zwar nie erlebt, dass sich da im Laufe der Zeit Abweichung von einem 1/4 Ton ergeben, aber 10-15 Cent verändert sich das schon. Irgendwann können dann auch andere merkwürdige Phänomene wie "plötzliches" Saitenschnarren auftreten. Daher, wenn die Saiten älter als 2 Monate sind und solch Artefakte auftreten: Erst mal die Saiten Wechseln

Dann noch der Hinweis auf die "Psychoakustik". Man liest hier klar heraus, dass der TE von der ganzen Angelegenheit super angernervt und auch extrem verunsichert ist. Da hört man schon leicht mal die Flöhe husten! Ein Gitarre ist, was die Reinheit der Stimmung angeht grundsätzlich schon mal ein "Kompromiss", das ist dem Konstruktionsprinzip geschuldet (z.B. Stichwort "True Tempering System...). Die Konstruktion der PRS SE Einteilerbrücken lässt z.B. gar keine individuelle Einstellung der Saiten zu, was bedeutet, dass man die Oktavreinheit nur für die hohe und tiefe E-Saite exakt einstellen kann und man mit dem Rest halt so leben muss! Doch die gute Nachricht: Man kann damit durchaus leben!! Ein perfekt gestimmtes Klavier klingt wie eine billige Bontempi Orgel! Tot und steril. Erst durch die Schwebungen und Phasenverschiebungen hervorgerufen durch leichten Verstimmungen, macht einen Klavierton "groß", breit und warm. Unser Ohr ist an "perfekte" Töne überhaupt nicht gewöhnt und empfindet die dann auch nicht als wohl klingend. Das ist bei der Gitarre letztlich auch so. Um es auch klar zu sagen: Ich bin der Letzte, der das Musizieren auf verstimmten Instrumenten als "schon ok." propagieren würde, Aber man sollte sich da auch nicht verrückt machen.
Meiner Schätzungen nach sind mindestens 1/3 der Gitarren auf diesem Planeten nicht optimal oktavrein eingestellt - das hört jedoch kein Mensch!
 
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Da kann man doch nicht viel falsch machen. Ich glaube die Meisten scheuen sich einfach davor weil sie Bedenken haben etwas falsch zu machen.
Ja, richtig. Ich traue ich mich auch nicht wirklich an sowas ran. Aber wiegesagt, ein gewisses Verständnis sollte man haben, warum was gemacht werden soll. Auch und gerade beim Halsstab, da reicht ja ne 1/4 Umdrehung oft aus, und man sollte auch Geduld haben bzw auch den richtigne "Blick". Hab ich nicht. Kannste vergessen. Einstellen der Intonation geht einigermassen, wobei ich das auch nur nach der Standart Methode kann. Sprich die Saitenreiter verschieben, vor-zurück, bis es passt. Ob die Länge der Saite/Mensur dann noch stimmt (Rainer hat mich mal darauf hingewiesen), kann ich dann nicht sagen. Also wenn es knifflig wird, renn ich zum GitTechniker meines Vertrauens. Am Freitag hab ich auch wieder nen Termin :)
 
Also ich stell beim Saitenwechsel nie die Oktavreinheit neu ein.
Umgekehrt wird ein Schuh draus, @stoffl.s :)
Also vor Einstellen der Oktavreinheit Saiten wechseln nicht vergessen!

Wenn nach einem Saitenwechsel (gleiche Stärke!) die Oktavreinheit einer Saite nicht mehr stimmt, ist eher die Saite kaputt als die Oktavreinheit!
 
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Ob die Länge der Saite/Mensur dann noch stimmt
Ich stell es ein bis es passt, über mehr brauchst du dir doch keine Gedanken machen :) einfach trauen, da kann nix schief gehen!
 
einfach trauen, da kann nix schief gehen!
Naja, natürlich kann was schiefgehen - man schraubt herum und schafft die Oktavreinheit nicht. Und wenn man dann den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr sieht, kriegt man es gar nicht mehr hin.
Aber mit ein wenig Übung ist es tatsächlich kein Problem.
 
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ch stell es ein bis es passt, über mehr brauchst du dir doch keine Gedanken machen
Hab ich ja, hat auch gepasst, irgendwie. Ich hab zu Hause den Test gemacht, leersaite+12er bund, hat gepasst. Danach iwie nicht mehr..egal....daran traue ich mich ja mittlerweile selbst, mehr aber auch nicht. Z.b. wollte ich mal die Höhe der Tele-Saitenreiter einstellen, um Gotte willen...was ne buckellandschaft am Ende. HAb kein Geschick für sowas...
Naja, natürlich kann was schiefgehen - man schraubt herum und schafft die Oktavreinheit nicht. Und wenn man dann den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr sieht, kriegt man es gar nicht mehr hin.
Aber mit ein wenig Übung ist es tatsächlich kein Problem.
Ja, hast du bei beidem Recht in meinem Fall.
 
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Ich würde mit dem Problem und den Gitarren einfach mal zum "Gitarrenbauer deines Vertrauens" gehen und ihn vorher fragen, ob du 1. dabei sein darfst, wenn er sich die Gitarren ansieht und er dir 2. vielleicht auch beibringen kann, wie du diese (eigentlich einfachen) Einstellarbeiten zukünftig selbst erledigen kannst. Ich weiß nicht, ob so ein großer Laden wie Session für so ein spezielles Problem wirklich die richtige Anlaufstelle ist.
Oder vielleicht findet sich ja auch hier im Forum ein netter Mensch aus deiner Gegend, der sich bereit erklärt, sich die Sache mal anzusehen? Man ist oft erstaunt, was man für ein Sixpack oder einen Kaffee nicht alles bekommen kann... :)
 
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Ich schraube nirgends an einer Gitarre "irgendwo dranrum". Ich habe an der Strat, wie es mir der Lehrer gezeigt hat, hinten die Schräubchen langsam rausgedreht, um die Mensur zu verlängern. Viertelumdrehung für Viertelumdrehung, bis dann der 12. Bund ok war. Dann wiederum war die Leersaite falsch, was ich dann wieder oben an den Mechaniken korrigiert habe. Das ganze hat aber nie zu komplett stimmenden Saiten geführt, weshalb ich dann damit zu Session bin. Die haben das gleiche gemacht, nur tausend mal schneller, und links und rechts und Hals und hüh und hott - und am Ende hat es halt gepasst. Nur halt nicht lange gehalten.

Am besten die Oktavreinheit erst mit frischen Saiten einstellen. Die frisch aufgezogenen Saiten vorher gut vordehnen, damit sich da beim stimmen und beim späteren set up nichts dehnt. Der Rest wurde größtenteils schon gesagt.

Beim Session kannst du natürlich auch die Gitarre gegen Geld einstellen lassen, wenn du das noch nicht machen magst. Damit fährst auch gut.

Ich würde dir ein Satz Elixier 9-42er ans Herz legen.
 
Zu fest drücken: Nein. Beim Üben vielleicht mal, ich lerne ja noch und verbiege mir die Finger, da weiß ich, dass ich mal ne Saite verziehe oder quetsche. Aber sogar schon wenn ich es teste und nur so leicht auf die Saite drücke, dass sie gerade nicht schnarrt, dann ist das Stimmgerät schon knackerot und der Ton mindestens einen Viertelton zu hoch.
Sicher? So ein Problem hatte ich auch anfangs mal - Der berüchtigte Anfängerschraubzwingengriff, sprich: zuviel Kraft und Gekrampfe. Und das lag nicht an meiner Billigstrat sondern an mir. Das man dann keine Klampfe vernünftig einstellen kann ist auch klar. Erstrecht wenn man immer wieder dran rumfummelt. So Sachen wie Halskrümmung oder auch nur das einfache Stimmen brauchen zudem auch etwas Erfahrung. Man braucht nen sauberen Anschlag beim Stimmen, beim Hals arbeitet das Holz und ist erst nach ner Weile richtig ausgerichtet usw...
 
hi,

also ich hab mir das mal alles etwas durchgelesen aber mich wundert es das immer wieder Beschrieben wird, das es die Saiten sind oder du einfach nicht richtig die Saiten greifst.

Ich hab das öfters schon erlebt egal mit welcher Gitarre. Keine Gitarre ist zu 100 % absolut perfekt verarbeitet. Es gibt immer hier und da Hardwareprobleme die man mit besseren oder Ab/Umändern muss. Es liegt zum einen am Sattel oder an der Bridge! Entweder bleiben die Saiten am Sattel zwischen den Kerben hängen (nimmt man nicht wirklich war) daher, die Kerben sind zu eng und klemmen die Saiten in der Kerbe ein und das Instrument lässt sich in Folge dessen nicht richtig stimmen oder der Hals ist zu lose mit der Trussrod (Halsschraube) angezogen oder es hängt an der Bridge. Zu guter Letzt können es auch billige Saiten sein die zudem noch zu dünn sind. Man brauch mächtig viel Gefühl solch Dünne Saiten zu spielen. Es kommt immer darauf an was du spielen willst - nur für Solis kannst du 08 oder 09 nehmen - für Rhythmus/Zupftechniken 10 oder 11er Saiten.

Ich hoffe ich habe dir damit geholfen :)
 
Wenn es immer nur im 2 / 3 Bund schief klingt, dürfte der Sattel einfach zu hoch sein.
D.h. du drückst die Saiten nach unten und gemessen am Weg vonm Sattel zum 2. Bund ziehst du damit die Seite mehr als es sein sollte. Deswegen klingt es verstimmt. Greift man zB am 10. Bund, fällt diese Verstimmung nicht mehr so ins Gewicht, da die Strecke von Sattel zum 10. Bund länger ist. Die Verstimmung fällt also relativ weniger auf.

Wenn du das nächste mal zum Einstellen gehst, frage mal danach. Sattel zu hoch -> Sattelkerben etwas tiefer feilen.

Wenn du die Saite am 3. greifst, wie viel Abstand ist dann vom 1 bz 2. Bund zur Saite ?
 
also ich hab mir das mal alles etwas durchgelesen aber mich wundert es das immer wieder Beschrieben wird, das es die Saiten sind oder du einfach nicht richtig die Saiten greifst.

Ich hab das öfters schon erlebt egal mit welcher Gitarre. Keine Gitarre ist zu 100 % absolut perfekt verarbeitet. Es gibt immer hier und da Hardwareprobleme die man mit besseren oder Ab/Umändern muss. Es liegt zum einen am Sattel oder an der Bridge!
Naja er hat das Problem mit zwei unterschiedlichen Gitarren und mindestens eine davon hat er schon beim Musikladen einstellen lassen. Das wäre schon ein sehr großer Zufall wenn beide Klampfen nen Schaden haben. Zumal es angeblich ja kurzzeitig passte... Also wenn du mich fragst, ist das ein Problem der Spielweise oder man hat sich selbst an der Einstellung versucht und das ging daneben
 
servus Gitarrotron,

mag sein - kann das als ausstehender, da ich ihn nicht kenne, beurteilen. Ich gehe lediglich von meiner Erfahrung aus!

Würde mich mal interessieren ob dieser "therealkickers" noch Lust hat über sein Problem zu reden..? Mir ist nämlich aufgefallen das der ja so selten wie nie auf unsere Verbesserungsvorschlägen geantwortet hat. Macht ja dann keinen Sinn hier weiter zu machen. Wäre daher Nett wenn du "therealkickers" mal ein Lebenszeichen von dir gibst ;-)
 
Hi, hier haben ja viele Leute schon sinnvolle Ansätze geschrieben, wo du suchen kannst. Schade, dass du dich nicht mehr geäußert hast.

Vermutlich gehörst du zu den Leuten, die (zumindest ab und zu) sehr viel empfindlicher auf verstimmte Akkorde reagieren als andere. Wenn du mit einem Synthie oder gut gestimmten Klavier kein Problem hast (die benutzen eine gleichstufig temperierte oder gleischwebende Stimmung, wie eine Gitarre sie idealerweise ebenfalls bieten sollte), solltest du mit einer bundreinen und oktavreinen Gitarre und guter Grifftechnik auch prima klarkommen. Diese Instrumente findest du leider nicht so oft. Eine PRS ohne saitenweise Einstellmöglichkeit für die Oktavreinheit gehört mit ziemlicher Sicherheit nicht zu diesen Instrumenten (außer du benutzt ausschließlich die Werkssaiten und PRS hat alles richtig gemacht)! Eine Gitarre, bei der die Saiten am Sattel höher aufliegen als nötig, bringt ebenfalls meistens gravierende Intonationsprobleme mit.

Die schlechte Nachricht ist, dass viele Gitarrenbauer oder Servicetechniker leider nicht besonders gut Tonhöhen hören, und die theoretisch / rechnerisch korrekte Position des Sattels führt beim Gitarrenbau leider dazu, dass insbesondere in den ersten (tiefen) Bünden die Gitarre deutlich zu hoch klingt. Bei einer gut gebauten Gitarre wird diese Sattelposition daher etwas in Richtung Brücke verschoben (um den Krafteindruck durchs Niederdrücken zu kompensieren), aber das wird nicht immer gemacht bzw. nicht immer korrekt gemacht. Der korrekte Betrag hängt auch von der Saitenstärke ab. Hintergründe dazu z.B. in Zollners "Physik der Elektrogitarre", das ist alles nix Neues.

Die gute Nachricht ist, dieses Problem ist mit einem indiviuell erstellten kompensierten Sattel (sofern die Bundstäbe an den richtigen Stellen sitzen, was wie bereits oben von jemandem geschrieben, meistens der Fall ist) praktisch vollständig lösbar. Ich habe so einen kompensierten Satten für 2 Gitarren erstellt, die mich sonst in den Wahnsinn getrieben hätten, weil jeder, absolut jeder Akkord irgendwie schief klang. Das beste Video inkl. Messergebnissen, das ich dazu kenne: . Man kann einen bestehenden Sattel aber auch verschieben und das Problem zumindest minimieren.

Bevor du aber eine solche Operation herangehst (die evt. unnötig ist), schlage ich dir folgendes Vorgehen vor, um deine Instrumente und dich besser bewerten zu können. Da du – vermutlich – meistens mit Leuten zu tun hast, die Tonhörenunterschiede weitaus schlechter hören als du, kannst du leider erstmal keinem vertrauen außer deinen Messungen. Diese Messungen zeigen dir auch, ob du dir schiefe Akkorde nur einbildest (psychoakustischer Effekt) oder ob einzelne Töne tatsächlich verstimmt sind.

  1. kaufe dir die Peterson iStrobosoft App, mit der du centgenau messen kannst (10 EUR); schalte Anzeige auf "Cent" um, 1 Cent = 1/100 Halbton; du kannst damit eine E-Gitarre ohne einzustöpseln messen
  2. wechsle, wie hier von vielen vorgeschlagen, die Saiten und drücke an den Auflage-/Knickstellen leicht darauf (damit sie richtig aufliegen)
  3. stelle die Oktavreinheit ein, und zwar ausschließlich nach Messergebnis, nicht nach Gehör!
  4. idealerweise wurden vom Service auch bereits das Halsprofil (Trussrod / Verstellstab) bereits eingestellt und die Saitenlage für den 1. und 12. Bund auf sinnvolle Werte gebracht (1. Bund Unterseite E zwischen 0,4 und 0,5 mm bis zur Bundkrone, und Unterseite e 0,25 mm bis Bundkrone sind typische Werte. Für 12. Bund irgendwas zwischen 1,5-2 mm E und 1,2-1,6 mm e, wiederum von der Unterseite der Saite bis zur Bundkrone gemessen – beides natürlich bei nicht gedrückten Saiten; Messung am besten mit Fühlerlehre für ein paar EUR bei ebay).
  5. dann messe die leere Saite und die 2., 3., 4. ... bis zur 20. oder so
  6. um korrekt zu messen, muss du mit deiner "normalen" Spielkraft messen; spiele hierzu eine Phrase und lande dann auf dem "Zielton", damit deine Kraftentfaltung möglichst gleichmäßig ist; wiederhole dies mehrmals, du solltest in der Lage sein, mit einer Wiederholgenauigkeit von 2-3 Cent diese Phrase zu spielen, sonst liegt die Vermutung nahe, dass die Saiten für dich viel zu dünn sind bzw. du zu fest drückst und das Instrument dadurch verstimmst
  7. wenn du ein Anfänger bis, verstimmt sich ein .010er, 0.105er oder .011er Satz sehr viel weniger als .009er Satz; erwäge zu wechseln
  8. Ist trivial, aber ... stimme die Gitarre vor jedem Üben mit der Peterson App durch, um Fehler hier auszuschließen; achte darauf, dass du immer von einem etwas zu tiefen Ton nach oben stimmst, und lass dann den Hals los (!) um die Tonhöhe zu prüfen; schlage nicht zu fest beim Stimmen an; stimme auch immer in Spielposition und niemals auf dem Rücken liegend etc. (Schwerkraft); wenn sich die Gitarre nach etwas Spielen verstimmt hat, dehne die Saiten etwas und schau dir youtube-Videos an, wie du sie am besten auf die Stimmwirbel aufziehst

Ansonsten wurde schon erwähnt:
  • Sattelkerben: Saiten dürfen sich nicht verklemmen und müssen an den richtigen Punkten aufliegen > Techniker!
  • für Verstimmungen in den unteren Bünden ist die ugedrückte Saitenhöhe am 1. Bund ultrakritisch! So tief wie möglich, ohne bei normalen Anschlägen zu schnarren > Techniker!

Eine Sache, die mich sehr stutzig macht ist allerdings, dass du beschreibst, dass nach einem Setup durch einen Gitarrentechniker es zuerst o.k. sein soll und dann innerhalb 2-3 Wochen immer schlechter wird. Das ist m.E. ziemlich unwahrscheinlich, eigentlich sogar unmöglich, vor allem, da du es bei 2 Gitarren beschreibst. Auch das haben dir andere schon gesagt. Ich tippe auf einen psychoaktustischen Effekt (du machst dir vor, es klingt besser, aber je mehr du dich spielen hörst desto mehr fällt dir auf, das es schief klingt z.B.) oder Probleme mit Tremolo oder Lagerung der Gitarren (Heizung?). Oder deine Spieltechnik ist so unregelmäßig und tagesformabhängig, dass du die Gitarre beim Spielen zeitweise stark verstimmst, weil die Saiten für dich zu dünn sind bzw. du zu fest drückst. Möglich ist ebenfalls, dass du unbewusst versuchst, die schiefe Stimmung auszugleichen (Klassische Berufsgitarristen machen das tatsächlich, aber absichtlich) und deshalb sehr unterschiedlich fest drückst. Deshalb nochmal der Hinweis, dass du psychoakustische Effekte ausschließen solltest durch Messung, sonst wirst du vermutlich immer im Nebel stochern mit diesen beiden Gitarren.

Was dich außerdem weiterbringen könnte wäre, mal in einem Musikgeschäft Gitarren anzuspielen von denen man weiß, dass Bundstäbe und Sattel sehr präzise gesetzt sind und dies mit deiner Gitarre zu vergleichen (mir wären da Martin und Taylor bekannt, die als Akustikgitarren auch schön dicke Saiten haben, die du nicht so einfach verstimmen kannst). Da, wie schon oben angedeutet, in Musikgeschäften bzw. im Gitarrenservice sehr selten Virtuosen mit sehr gutem Gehör arbeiten (die sind nämlich i.d.R. Berufsmusiker geworden), kannst du dich auf Aussagen bzgl. Bundreinheit/Oktavreinheit nur sehr begrenzt verlassen. Denn ganz egal, wie erstklassig die Beratung sonst auch ist und wie gut der Service und fantastisch die Instrumente auch sein mögen – wenn jemand das nicht hört, bekommst du nur ein Schulterzucken und den Kommentar "Wieso klingt doch gut?". Deshalb erstmal messen, messen, messen.
 
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