Opeth / Ghost Reveries / 2005 / CD

  • Ersteller Saber Rider
  • Erstellt am
Hi zusammen,

ich glaub ich muss mich auch mal hier einklinken.
Meine absolute Lieblings-Scheibe ist "My Arms, Your Hearse", danach kommt das breite Mittelfeld, also alle außer der "Orchid".
Letztere gefällt mir am "wenigsten gut" ("am schlechtesten" wäre falsch ausgedrückt), mir fehlt da einfach das "Konzept-Album-Konzept".

Nach dem Release war "Ghost Reveries" erst mal mein absoluter Favorit, wurde dann aber irgendwann wieder von MAYH abgelöst.
An Kritikpunkten sehe da eigentlich nur zwei Sachen:
- Der etwas anstrengende Part aus "Harlequin Forest" (8:15 - Ende), der allerdings kurz danach durch "Hours of Wealth" wieder wunderbar ausgeglichen wird.
Schließlich handelt es sich um ein Konzept-Album.
- Die Thematik: Ich habe mich nicht großartig mit den Texten befasst, aber die Stelle "The hands of Satan" aus "The Grand Conjuration" geht mir schon ein bisschen auf die Nerven.
Klar hat das nichts mit Satanismus zu tun, Opeth haben ja nur erzählerische Texte, aber eine Sache, die ich an Opeth immer mochte war, dass ihre Texte religiös bisher eher neutral waren (soweit ich das beurteilen kann).

Ansonsten ist das Album meiner Meinung nach völlig makellos, und es ist nur deswegen nicht mein Lieblings-Album, weil ich einfach vom emotionalen Aufbau der MAYH so fasziniert bin, dass kein anderes Album da heran reicht.

Mein Lieblingslied von Opeth dagegen ist eindeutig "Deliverance". Ihr glaubt gar nicht, was das für ein Gefühl bei mir war, als Opeth mit diesem Lied ihren Auftritt auf dem Summerbreeze 05 eröffnet haben.
Hier die gespielten Stücke:
1. Deliverance
2. The Drapery Falls
3. To rid the disease
4. Demon of the Fall
5. The Grand Conjuration
Das war mit Abstand das beste Konzert, bei dem ich je gewesen bin.
Ist unbedingt weiter zu empfehlen!!!
 
HëllRÆZØR schrieb:
Der etwas anstrengende Part aus "Harlequin Forest" (8:15 - Ende), der allerdings kurz danach durch "Hours of Wealth" wieder wunderbar ausgeglichen wird.
Schließlich handelt es sich um ein Konzept-Album.
- Die Thematik: Ich habe mich nicht großartig mit den Texten befasst, aber die Stelle "The hands of Satan" aus "The Grand Conjuration" geht mir schon ein bisschen auf die Nerven.
Klar hat das nichts mit Satanismus zu tun, Opeth haben ja nur erzählerische Texte, aber eine Sache, die ich an Opeth immer mochte war, dass ihre Texte religiös bisher eher neutral waren (soweit ich das beurteilen kann).

Das ist so nicht richtig. Erstens ist "Ghost Reveries" kein richtiges Konzeptalbum. Zwar stehen manche Lieder in einer geschichtlichen Verbindung, doch stehen verschiedene Lieder heraus die nichts damit zu tun haben. Isolation Years zum Beispiel.
Und das mit dem Religiösen kannst du auch nicht sagen. Bereits mit Still Life befasste sich Akerfeldt mit dem Christentum, und MAYH mit dem okkulten Thema ähnelt dem Konzept von Ghost Reveries. Irgendwer wird besessen von Satan .. oder so. Jedenfalls sowas in der Art.
 
Traumfänger schrieb:
Das ist so nicht richtig. Erstens ist "Ghost Reveries" kein richtiges Konzeptalbum. Zwar stehen manche Lieder in einer geschichtlichen Verbindung, doch stehen verschiedene Lieder heraus die nichts damit zu tun haben. Isolation Years zum Beispiel.
Wirklich? Das hätte ich jetzt nicht gedacht. Naja, wie auch immer, mit Konzeptalbum meinte ich in diesem Bezug vor allem, dass die Tracks nicht willkürlich aufeinanderfolgen, sondern in einem Zusammenhang stehen, der - wenn auch nicht inhaltlich - so dennoch instrumentell gesehen durchdacht ist.
Hört man die Tracks einzeln, fällt der Schluss von "Harlequin Forest" negativer aus, als wenn man das Album in der vorgesehenen Reihenfolge durchhört, so dass das darauffolgende "Hours of Wealth" wieder einen angenehmen Ausgleich schafft.

Traumfänger schrieb:
Und das mit dem Religiösen kannst du auch nicht sagen. Bereits mit Still Life befasste sich Akerfeldt mit dem Christentum, und MAYH mit dem okkulten Thema ähnelt dem Konzept von Ghost Reveries. Irgendwer wird besessen von Satan .. oder so. Jedenfalls sowas in der Art.
HëllRÆZØR schrieb:
(soweit ich das beurteilen kann)
:rolleyes: Na gut, scheinbar konnte ich's nicht richtig beurteilen, wobei ich allerdings schon zwischen okkult und religiös unterscheide, und bei der MAYH war's soweit ich weiß nur ein Dämon, von dem die Rede ist.

Naja, aber ich wollte deswegen auch keine großartige Diskussion anfangen, so sehr stört mich das ja eigentlich auch gar nicht.
Ich wollte nur anmerken, dass das - meiner Meinung nach - die einzigen Punkte sind die man kritisieren könnte.
 
Zack schrieb:
Der einzige Track, der unter diesen Wiederholungen wirklich völlig zerquetsch wird, ist m.E. nach The Grand Conjuration.

Mir ist's immer noch schleierhaft, was sich die Jungs dabei gedacht haben.

Das Gleiche möchte ich auch über "Atonement" behaupten.
Dieses Riff ist mir persönlich schon etwas zu glatt und nach zweimaligen hören, langweilig. Dann reiten die da noch ewig drauf rum :mad:
Ich hätte es nicht zur Sprache gebracht, wenn ihr nicht mit dem Hinweis auf die Wiederholungen angefangen hättet. So aber konnte ich nicht widerstehen.
 
Naja die Wiederholungen sind halt schon imemr das iIdentifikationsmittel Opeths gewesen und auch einer der Grundstilmittel der Band. Ohne die würde die Athmosphäre niemals so in den Kopf des Hörers eingebrannt werden. Wer Opeth schonmal Live gesehen hat weiß wovon ich rede. Ghost Reveries ist jedenfalls wiedereinmal, wie erwartet, ein unglaubliches Album. Wenn man von einer Band blind ein Album kaufen kann dann von Opeth.

Akkord
 
He Saber(schön das du auch hier bist! ;) ) schönes Review. ;)

Msoda, alles von Opeth ist gut. ;)
 
opeth_cover.jpg


Genre:
Progressive Death Metal
Label:
Roadrunner Records

Songs auf diesem Album:
1. Ghost of Perdition (10:29)
2. The Baying of the Hounds (10:41)
3. Beneath the Mire (7:57)
4. Atonement (6:28)
5. Reverie / Harlequin Forest (11:39)
6. Hours of Wealth (5:20)
7. The Grand Conjuration (10:21)
8. Isolation Years (3:51)
Insgesamt: 66:46

Musiker:
- Mikael Åkerfeldt / vocals, guitars
- Peter Lindgren / guitars
- Martin Mendez / bass
- Martin Lopez / drums & percussion
- Per Wiberg / keyboards, backing vocals


Review:
Dieses Album hat große Teile der Fangemeinde von Opeth gespalten. Die Musik ist anspruchsvoller geworden, das Songwriting komplexer und ob die Bezeichnung Metal dieser Musik noch gerecht wird, die Frage steht nun schon seit dem Album "Damnation" im Raum. Wo kommt der Punkt, an dem das typische Opeth-Feeling der musikalischen Virtuosität zum Opfer fällt? Ich sage der Punkt ist noch lange nicht erreicht.
Meine erste Begegnung mit Opeth war auf einem open-air-Festival, gar nicht so lange her. Während Opeth das Lied "Blackwater Park" gespielt haben und Mikael Akerfeldt "The sun sets forever now over Blackwater Park" ins Mikro gebrüllt hat ist ein unglaubliches Gewitter aufgezogen und der ganze Himmel wurde schwarz. Solche Momente vergisst man nicht so schnell....
Die Lieder auf Ghost Reveries sind komplexer als die auf den vorigen Alben, musikalisch und produktionstechnisch kenne ich wenig Vergleichbares. Per Wilberg, der neue (erste) Keyboarder bei Opeth macht seinen Job ausgezeichnet und fügt sich hervorragend in die Band ein. Martin Lopez, der Drummer, hat kurz nach den Aufnahmen die Band aus gesundheitlichen Gründen verlassen. Was er hier auf seinem letzten Album mit Opeth eingespielt hat ist meiner Meinung nach kaum zu toppen, immer perfekt auf den Punkt gebracht, mit der nötigen Portion Groove und musikalisch gesehen jenseits von gut und böse. Der neue Drummer Martin Axenrot, den ich auch schon live erleben durfte, scheint zumindest auf den ersten Blick ein würdiger Nachfolger zu sein.
Was könnt ihr also erwarten von diesem Album? Ich persönlich kenne eigenlich nur zwei Arten von Personen: Die einen mögen Opeth, die anderen nicht. Dazwischen gibt es nur wenige. Der Haken bei Opeth und vor Allem bei Ghost Reveries ist die Tatsache, dass man sich erst einmal hineinhören muss in das Album. Die Musik lässt nicht zu, dass man ein Lied von Opeth schon wieder langweilig findet wenn man es zum zweiten Mal hört. Entweder man kann sich gar nicht so recht reinfinden in die Musik von Opeth oder es dauert zumindest eine Weile, aber dann lässt sie einen nie wieder los. Ich persönlich werde noch sehr sehr lange Opeth hören können ohne mich zu langweilen. Ich rate allen denen Metal allgemein gefällt auch dieses Album einmal anzuhören, vielleicht findet ihr eine neue Lieblingsband.
Mein Fazit also: Ghost Reveries ist für mich das Beste Album von Opeth, vor allem weil ich selbst Musiker bin und gerade musikalisch einiges drinsteckt in diesem Album. Blackwater Park bleibt aber wirklich nur ganz knapp dahinter zurück.
 
Hm.. nettes Review, Ghost Reveries ist echt ne erträgliche Scheibe. Ob jetzt Axenrot ein würdiger Nachfolger von Lopez ist, ist zu bezweifelen, der Mann ist zwar n richtig geil straighter Prügler (durfte ihn auch schon live erleben) aber mir fehlt einfach Lopez lockerer, swingiger Stil, der hat einfach gegroovt wie Sau.
Und trotzdem bleiben My Arms, Your Hearse und Blackwater Park meine Favoriten, eindeutig. ;)

Mfg. Psi~
 
Nach dem Langzeittest muss ich sagen, dass ich auf der Blackwater Park doch mehr Favoriten hab.

Allerdings ist die Ghost Reveries eine richtig gute Scheibe die ich viele mal gehört hab und sollte jedem, der was für Progrock und Deathmetal übrig hat das Geld wert sein.
 
Auf Blackwater Park sind ganz klar ein paar unübertreffbare Songs, aber das Gesamtkonzept des Albums finde ich bei Ghost Reveries besser. Die Songs passen von der Stimmung her eher zueinander imho.
 
Ich habe und mag alle Opeth- Scheiben, auch wenn sie unterschiedlich sind. Die beste neben BWP war für mich Deliverance. Auf der letzten Tour waren Opeth echt klasse, witzig und spielfreudig. ABER: Das letze Album enttäuscht mich doch! Das hat nichts mit der Komplexität zu tun, sondern am laschen Songwriting. Das ist austauschbar und über weite Strecken langweilig. Die Keyboards sind meiner Meinung nach nur Lückenfüller und sollen Opeth helfen aus ihrem Korsett der doch recht vorgegebenen Marschrichtung zu befreien und in symphonischere Gefilde zu drifen. Das artet aber in ständige Themen- Wiederholungen aus. Es fehlt mir die wirklich zwingende Idee. Das Album hab ich bestenfalls zwei mal gehört und nie wieder, obwohl ich mir´s am Release- Day gekauft hab. Auch live waren die Songs nicht mit den älteren zu verleichen. Schade!
 
@Bass Boss: Danke, ich habe gedacht, dass ich der einizige hier auf der Welt bin. Kann dir voll und ganz zustimmen (jetzt auf die Ghost Reveries bezogen) und ich hab das Album mindestens 20x angehört.
Generell find ich alles was nach der Still Life kam ziemlich inspiriations- und belanglos. Album 2,3 und 4 sind großartige Scheiben, keine Frage, den Rest brauche zumindest ich nicht.
 
Wenn ich mich mal selbst zitieren darf:
Dieses Album hat große Teile der Fangemeinde von Opeth gespalten.
Das ist genau das, was ich gemeint hab. Alle Opeth Fans sind sich einig, dass die Band großartig ist, aber ob sie sich zum positiven oder zum negativen hin entwickelt hat, darüber scheiden sich die Geister. Ich persönlich finde ja wie gesagt, dass Blackwater Park und Ghost Reveries die beiden besten Alben von Opeth sind.
 
Alle Opeth Fans sind sich einig, dass die Band großartig ist...

Sorry, der Satz ist köstlich ;)

Mit Ghost Reveries ist die Band für mich gestorben, da ich von den Outputs aber der Blackwater Park doch ziemlich enttäuscht war.
 
Ghost Reveries ist einfach der hammer !
meine lieblings nummer ist The Baying of the Hounds
vieleicht sollte man einfach die platte so nehmen wie sie ist und nicht mit den anderen opeth platten vergleichen oder auch was bestimtes erwarten
 
Für mich ist die Sachlage klar.
Deliverance: Uninspiriertes Metal-Album ohne Opeth-Feeling. Überflüssiger Mist und die enttäuschendste Neuerscheinung, die ich je erlebt habe.
Damnation: Zwiespältig, wird dem Opeth-Standard nicht gerecht.
Ghost Reveries: Positive Überraschung, sehr gelungenes Album.
Alles andere: Exzellent und herausragend.
Von "Morningrise" bis "Still Life" war für mich die Blütezeit. Die drei Alben sind einfach unübertroffen.
 
Für mich ist die Sachlage klar.
Deliverance: Uninspiriertes Metal-Album ohne Opeth-Feeling. Überflüssiger Mist und die enttäuschendste Neuerscheinung, die ich je erlebt habe.
Damnation: Zwiespältig, wird dem Opeth-Standard nicht gerecht.
Ghost Reveries: Positive Überraschung, sehr gelungenes Album.
Alles andere: Exzellent und herausragend.
Von "Morningrise" bis "Still Life" war für mich die Blütezeit. Die drei Alben sind einfach unübertroffen.

Da geb' ich dir Recht, alles nach Blackwater Park war nicht mehr wirklich opethesque.
Nur das die Ghost Reveries mich noch immer recht kalt lässt.

Und du hast Orchid vergessen! *huld*
 
Krass, wie Meinungen auseinander gehen können, Doomson. Ich habe Opeth durch Deliverance kennen und lieben gelernt. Insofern auch fast mein Lieblingsalbum. Und ist dann auch irgendwie logisch, dass ich andere eher etwas schlechter finde, wenn sie nicht wie Deliverance klingen. Blackwater Park kommt dem noch am nächsten - offenbar ist es die geniale Zusammenspiel von Steven Wilson und Opeth, dass mir so gut gefällt. Die alten sind halt noch etwas anders.
Aber Ghost Reveries war halt das erste Album, auf das ich als schon-Opeth-Fan gewartet habe. Und ich war doch (vor allem am Anfang) etwas enttäuscht. Da ist meiner Meinung nach nämlich das Opeth-Feeling weg. Stattdessen ein für mein Gefühl etwas zwanghaft-proggressives (was ich auch schon an Disillusions "BAck to times of splendor" bemängele). Möglichst viel in Musik reingepackt, auch noch viel Keyboard etc. Klingt ziemlich zusammengesetzt und die einzlenen Parts unzusammenhängend. Im grunde häufig wie Dream Theater + Death Metal. Den Grunzgesang wirkt teilweise unpassend. So als wenn man eben unbedingt was progessives und abwechlusngreiches machen wollte, also einen schönenn ruhigen Part, und dann aber unbedingt noch Growlings, und dann bitte noch einen plötzlichen Berak zu einem ganz anderen Part etc. Das machen viele Bands, die sich "proggressiv" nennen. Opeth dagegen haben sich bisher für mich eben dadurch ausgezeichnet, dass das alles zusammenpasst und nicht so künstlich zusammengesetzt wirkt. Bei Deliverance ist das alles so schön passend, fließend und einzigartig. Halt Opeth, Ghost Reveries ist irgendwie einfach "proggressiver Death Metal" oder so ähnlich. Wenn ich jemandem zwiegen will, dass Opeth so toll und einzigartig klingen würde ich vielleciht am ehesten Deliverance vorspielen, meinetwegen auch die älteren Sachen (Still Life hat ja uch was besonderes), aber bestimmt nicht Ghost Reveries.
 
Ich hab alle alben und liebe auch alle. ob ich nun die alten oder die neuen sachen lieber mag weiss ich irgendwie nicht genau, das schwankt immer so. mal mag ich die alten lieber, mal mag ich die neuen lieber. Greif ich viel lieber zu den alten alben, vorallem zu my arms, your hearse.
 

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