PA für kleinen Gig vorhanden ... aber ausreichend?

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Hallo Leute!

Ich hab demnächst mit meiner Band (E-Gitarre,E-Bass,Drums,1x Lead/Mundharmokika und 1x Back-Gesang) einen kleinen Gig auf nem Geburtstag, es werden so ca. 50 Leute sein. Wir spielen in einer Art "improvisiertes Festzelt", sprich eine 3-seitig abgeschlossene, recht großen Bühne und einem nur überdachten "Publikumsbereich", der aber an den Seiten mit Planen zugemacht werden soll ...

Wir haben eine Uralte, aber gut klingende und ansich Leistungsstarke PA-Anlage (aber nur 2 Tops!). Abgenommen hatten wir bei bisherigen Gigs immer nur den Gesang und die Mundharmonika. In Anbetracht der Größe und Art des Gigs (Stimmung, Mitgröhlen, Tanzen :D) mach ich mir nun aber Gedanken, eventuell zusätzlich die Bassdrum und/oder die Gitarre über die PA laufen zu lassen. Allerdings frage ich mich immer, ob dann nicht der E-Bass untergeht ... der kommt doch dann nur so aus dem Hintergrund ... Könnte man die Lautsprecher auch nicht ganz vorne hin stellen, sondern ein wenig weiter nach hinten (dann hätten wir wahrscheinlich auch ein Monitoring-Problem gelöst)? Aber dann gibts wohl wieder Probleme mit Rückkopplung ... ach herjeee :redface:

Habt ihr generelle Vorgehensweisen,Möglichkeiten,Konstellationen und Tipps für solche Situationen? Danke schonmal! :)
 
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hey Hyper-Horst.
eine Möglichkeit wäre das ihr euch einfach eine gute PA für euren Gig ausleiht und eure bisherigen Boxen als Monitore verwendet. Für die Bassdrum und den E-Bass wird auf jeden Fall ein Sub notwendig. E-Gitarre sollte auch über normale Tops kein Problem sein. Falls ihr wirklich eine Komplettabnahme in Betracht zieht solltet ihr euch auch noch um einen Techniker kümmern, denn mischen von der Bühne aus is meistens nicht so dolle. Eine Konstellation aus einem Sub und 2 Tops sollte für die Front locker ausreichen.

Könnte man die Lautsprecher auch nicht ganz vorne hin stellen, sondern ein wenig weiter nach hinten (dann hätten wir wahrscheinlich auch ein Monitoring-Problem gelöst)?

von dieser Idee würde ich Abstand nehmen die Antwort hast du hier schon selbst geliefert
Aber dann gibts wohl wieder Probleme mit Rückkopplung ...
 
Naja, das Problem ist, dass wir für den Auftritt keine Gage bekommen ... deshalb ist es wohl Problematisch einen Tontechniker und eine komplette PA anzuschaffen (zu Mieten,auszuleihen,usw.). Deshalb wollen wir auch keine Komplettabnahme machen, sondern eben nur das Nötigste. Ist auch einer von unseren ersten (richtigen) Auftritten ...

Hauptsächlich hab ich da (abgesehen von Gesang und Mundharmonika sowieso) eben an die Bassdrum gedacht. Da braucht man halt immer ordentlich Power! Das Monitoring-Problem haben wir aber wenigstens gelöst, können uns da was kostenlos ausleihen (vom Verein).

Nuja ich denke, dann muss man eben die PA wirklich nur für Gesang und Mundharmonika verwenden, ohne Subs ist wohl nicht mehr drin?! Wenn sich noch jemand äußeren möchte, würde mich über alle Antworten freuen! :)

Danke!
 
naja, bei 50 leuten...
wie leistungsstark ist denn die backline? wenn der git-amp ausreicht um die leute zu beschallen, brauchst du sie nicht abnehmen (so unschön das fürs gesamtverhältnis auch sein kann)
ähnliches gilt für den bass; jedoch geht der gerne unter, wenn man ihn nicht voll aufdreht. das problem ist, dass die meisten bass-amps bei volllast "bescheiden" klingen.
im prinzip reicht es ja, wenn ihr euch einen vernünftigen (aktiven) sub leiht. das kann soviel nicht kosten...

wegen des techs: absolute notlösung ist, wenn man einen "halbwegs kompetenten" kollegen ranholt, ihm kurz erklärt was das problem ist und ihn dann halt verpflichtet während des gigs auf das "verhältnis der instrumente untereinander zu achten" (-> fader schieben). den soundcheck solltest du natürlich machen ;)
Mir ist klar, dass Laien am FoH meist nur mehr probleme erzeugen, als lösen, aber man könnte es zumindest versuchen. such dir einen bekannten und nimm ihn vorher mal zur bandprobe mit, damit er sich schonmal "reindenken kann" ...


greetz
 
Hallo Hyper-Horst,

ich habe mit meinen Jungs und Mädels schon oft bei solcherlei Veranstaltungen gespielt. Im Normalfall reicht Euer Besteck völlig aus, um 50 Leute zu beschallen. Viel wichtiger ist die Frage, ob die PA reicht, um den Sänger verständlich rüberzubringen?! Wir spielen viel in Clubs und die haben manchmal die kuriosesten Anlagen, und natürlich keine Ahnung, wie man sie bedient. Da mache ich dann halt aus Sch**** Gold;-)

Leiser als das Schlagzeug geht es eh nicht, trotzdem solltest Du nicht zu stark aufdrehen. Ich habe das mal in einem Zelt gemacht und mir für unsere Mucke eine kleine PA mit Subs geliehen. Die Leute haben aber dann außerhalb des Zeltes zur Musik gefeiert, weils ihnen drin zu laut war:)


Wenn Du die Bassdrum abnehmen willst ohne Sub, dann zieh die Bässe raus und hebe den Kicksound bei 4 - 6 KHz an. Die meisten Topteil von Klein-PAs sind nur für den Mitten-/Hochtonbereich ausgelegt. Wenn die Kalotten wegen des Basses zu stark auslenken müssen, vermatscht Dir der Gesang (den größten Hub erzeugen Bässe zu lasten der anderen Frequenzen). Wahrscheinlich fängt Dein Pult auch an zu clippen, oder Du hörst bei moderater Aussteuerung keine Bassdrum. Sonst hilft nur ein Sub!

Der Bass-Amp sollte natürlich genügend Power haben. Ab 200 Watt gehts ab, hängt aber auch von der Güte des Amps ab. Es gibt einen kleinen Trick, wenn der Amp zu schwach ist: Hebe am graphischen EQ des Bass-Verstärkers die Frequenzen um 100 Hz und 800 - 1200 Hz kräftig an(die anderen auf Null lassen und um 350 Hz etwas absenken). Möglicherweise zehrt er dann etwas, aber diese harmonischen Verzehrungen bereichern den Sound nicht selten. Außerdem soll der Gitarrist seine Bässe ebenfalls etwas mehr als sonst anheben.

Viel Spass auf der Party!
 
Warum sollten Kalotten bei Bässen auslenken? Wenn das passiert läuft was grundlegend falsch.
Außerdem sind gerade die Tops von kleinen PAs eher auf Fullrange ausgelegt als die "großer" PAs, weil letztere wohl nie ohne Sub spielen, während bei klein PAs auch oft der Einsatz ohne Sub gefragt ist.


Nochwas, mal so als bassist: Am Graphischen EQ hebt man keine Frequenzen ab, man senkt sie ab. Im Idealfall lässt man ihn aus, weil die Phasenschweinereien meist eh überwiegen.
 
Ich bezeichne die Hub-Arbeit eines Lautsprechers als Auslenkung - die Membran bewegt sich vor und zurück. Bei Bässen hat sie die größte Auslenkung - gerade bei der impulsstarken Bassdrum. Ich gehe davon aus, dass Hyper-Horst keine Compressoren, Gates oder Limiter zur Verfügung hat, um sich den Sound etwas zurechtzubiegen. Deswegen würde ich aus Erfahrung nicht empfehlen, die Bassdrum über die Tops zu schieben. Bei kleinen PAs klingt die pur aus dem Mischpult ziemlich pappig und überhaupt nicht nach Bass. Und wenn der Lautsprecher nicht "auslenkt", kommt eben auch keine Musik raus;-)

Mit dem graphischen EQ hat MHumann natürlich recht. Es geht aber wohl um die Beschallung mit begrenzten Mitteln und nicht um eine super Studio-Aufnahme. Zu solchen "Phasenschweinereien" habe ich unsere Bassisten schon oft genötigt, um Schwächen im Frontsound auszugleichen. Sie mögen mir verzeihen:redface: Es ist sehr unorthodox, funktioniert aber. Einfach mal ausprobieren - am besten alle vorgeschlagenen Wege.

Bitte schreib doch dann, für welche Lösung Du Dich entschieden hast.
 
Hey Leute,

cool, danke schonmal für die ganzen Antworten!
Also, ich hab gerade erfahren, dass uns eventuell eine (zwar auch alte) aber sehr professionelle, gute Anlage zur Verfügung steht! Und zwar wäre das ein Bell MDX800 Powermischer und dazu Bell ES330 Lautsprecher ... hier mal die Bedienungsanleitung von dem Mischer: http://www.bell-audio.de/MDX81200.pdf
Der hat 2x 350 Watt. Die Boxen haben ein Horn und nen "normalen Lautsprecher". Die Anlage die ursprünglich geplant war ist damit nicht zu vergleichen. Hätten so jetzt auch einen getrennten Monitorweg, 2 getrennt regelbare Effekte, wahrscheinlich insgesamt bessere Soundmöglichkeiten :) Kennt ihr dieses Mischpult, was haltet ihr davon? Oder generell von der Marke Bell?

Leistungsmäßig sollte das ja ausreichen! Aber ändert sich grundsätzlich jetzt was, wär es jetzt eher denkbar, Bassdrum und/oder mehr noch abzunehmen?!

Danke für eure Mühe! :)

Edit: Die Lautsprecher sehen genau so aus wie auf der kleinen Zeichnung auf der ersten Seite des Manuals.
 
Für die 50 PAX sollte die Leistung im "oberen" Frequenzbereich reichen. Nach wie vor fehlen aber immer noch die Subs! Mit hoher Wahrscheinlichkeit reicht da auch einer, der ein bisschen was auf der Brust hat. Miete einfach einen aktiven für ein paar Euro und fertig..
 
Hallo,

viel mag ich nicht dazu zu sagen.

Nur, dass wir mit kleineren Anlagen schon kleine Open Airs beschallt haben.

Auch haben wir schon ein Straßenfest mit Backline und 2x175W Powermixer beschallt.
Boxen waren EV SX80, also ein 8er mit Hochtonhorn. Klar, man damit nur den Gesang und
die Gitarre laufen lassen. Den Bass ganz normal über einen 200 W Bassverstärker.
Freilich konnte man über die PA nicht die Bassdrum abnehmen, aber der Sound insgesamt war trotzdem recht gut und es waren sogar noch lautstärkemäßige Reserven vorhanden. (Wir machen übrigens keinen Folk, sondern Rockmusik;))

Ich finde es muß nicht immer alles laut und basslastig sein. Oft habe ich den Eindruck, dass es Mode geworden ist, einfach die Bässe voll reinzudrehen - nicht weil es gut klingt, sondern einfach nur weil es die Anlage hergibt.
Und dieser Dröhnsound ist dann nicht nur hässlich, sondern belästigt auch Unbeteiligte in weitem Umkreis.

Gruß
N.
 
Ich bezeichne die Hub-Arbeit eines Lautsprechers als Auslenkung - die Membran bewegt sich vor und zurück.
Ich bezog das auslenken eher auf die Kalotten, also (eine Bauart von) Hochtöner. Wenn ein Hochtöner bei Bässen auslenkt, passt was nicht.
Das soll nicht heißen dass ich nicht was dass die Bassdrum keinen Hochtonanteil übertragt, sondern ich bezog das rein auf die akustischen Bässe, also Frequenzen unterhalb 100Hz.
 
Hi MHumann,

dann haben wir uns nur missverstanden! Wollen wir hoffen, dass Hyper-Horst nicht nur die Hochtöner bekommt:D
 
Ich finde es muß nicht immer alles laut und basslastig sein. Oft habe ich den Eindruck, dass es Mode geworden ist, einfach die Bässe voll reinzudrehen - nicht weil es gut klingt, sondern einfach nur weil es die Anlage hergibt.
Und dieser Dröhnsound ist dann nicht nur hässlich, sondern belästigt auch Unbeteiligte in weitem Umkreis.
Mh, du hast in gewisser Weise natürlich schon recht. Aber ein gewisser Druck im Bassbereich muss finde ich schon vorhanden sein, nur so werden die Leute richtig zum Tanzen und Feiern animiert. Gerade die Bassdrum macht so richtig den Beat aus bei so einfacher Rock-Cover-Musik. Aber klar, man muss mit den vorhandenen Mitteln das Beste rausholen.

Hab jetzt noch ein Paar Infos zu den Amps:
Bass-Amp: Warwick Sweet 15.3 mit 150 Watt
Gitarren-Amp: Hughes & Kettner Edition Blue 60 DFX mit 60 Watt

Vorallem die Gitarre ist da bisschen Schwach auf der Brust... oder?
Sollte man die Verstärker eigentlich auf einen Stuhl oder sowas stellen?
Die PA-Lautsprecher müssen ja auf jeden Fall auf Stative, richtig? Wie hoch müssen die denn sein? Kommt das auf die "Raum"-Höhe an?
 
Bass-Amp: Warwick Sweet 15.3 mit 150 Watt
Gitarren-Amp: Hughes & Kettner Edition Blue 60 DFX mit 60 Watt

Der Warwick Amp geht ziemlich schnell ins clipping! Hab damit meinen ersten Gig gespielt, war vor ca. 60 Leuten und war, wenn man ihn NICHT clippen lässt, eindeutig zu leise! Ich weiß allerdings auch nicht, wie stark man den Warwick belasten kann, die Clip LED war immer sehr sehr schnell am Leuchten (Gain auf 12Uhr, aktiver Harley Benton Bass)

Bei dem Gitarrenamp:
Wenn du 60Watt aufreißt, dann hast du gehörig laut! Wir hatten bei unserem ersten Gig 40W Harley Benton und es hat gereicht, wir mussten nichtmal voll aufreißen!
Klar der Unterschied 40W zu 60W ist jetzt nicht enorm aber ich denke ihr kommt mit dem Gitarren Amp gut weg! Daran wird es sicher nicht klemmen!
Wenn dann wird es eher beim Bass zu eng...

Gruß,
Nico
 
Moin,

Sollte man die Verstärker eigentlich auf einen Stuhl oder sowas stellen?
Die PA-Lautsprecher müssen ja auf jeden Fall auf Stative, richtig? Wie hoch müssen die denn sein? Kommt das auf die "Raum"-Höhe an?

Probier folgendes: Stell die Amps irgendwo drauf (Stuhl, Bierkiste...), ggf. winkle sie auch etwas an, so dass sie ein wenig nach oben abstrahlen. Das ist sowohl für die Musiker besser als auch nach vorn zum Pulblikum, weil der Schall dann auch in Richtung der Ohren geht und nicht zu den Kniekehlen.

Die Boxen gehören auf Stative. Die Höhe sollte so sein, dass sich wenigstens die Hochtöner leicht oberhalb der Köpfe der Leute befinden. Wenn es geht, lieber noch etwas höher und dann die Box nach vorn gewinkelt draufsetzen, sofern das geht (schräg eingebaute Boxenflansche wie bei HK oder kippbarer Aufsatz auf dem Stativ - natürlich nicht ddas Stativ selbst kippen...).
Durch das Hochstellen erreichst du, dass der Schall auf Ohrhöhe ankommt und sich über die Leute hinweg auch bis nach hinten ausbreiten kann.
Durch das schrägstellen erreichst du, dass die Schallanteile, die bei senkrecht stehender Box nach oben weggehen und so ungenutzt bleiben, nach vorn-unten abgestrahlt werden.

Gruß,
der Trommelmuckl
 
Okay, danke für die ganzen Infos! Wir werden einfach mit den vorhandenen Mitteln das Bestmögliche rausholen. Wird schon schief gehen ;)
Wenn ihr noch mehr Tipps habt, nur her damit.

Ich werd dann wenn der Gig rum ist bescheid geben wie alles gelaufen ist, vielleicht gibts ja auch ein paar lustige Bilder :)
 
Gitarren-Amp: Hughes & Kettner Edition Blue 60 DFX mit 60 Watt

Falls das nicht ausreicht macht ihr eindeutig was falsch :D bei 50 Leuten dürfte das absolut kein Problem darstellen. Ich würde eher dazu raten die Gitarre nicht zu laut zu machen (soll ja eine typische Gitarristen_Krankheit sein :rolleyes: ) um den Gesang mehr Freiraum zu lassen. Ich lasse meinen 100W Carvin immer "nur" auf 50W laufen, aber nicht wegen der Lautstärke sondern um den Verstärker überhaupt ein wenig zu fordern ;). 100 und 50W macht bei maximaler Lautstärke gerade einmal einen Unterschied von 3dB .
 
Hey Leute,

der Auftritt gestern war super, den Gästen hats gefallen, die Stimmung war geil, der Sound auch! Wir haben wirklich nur Gesang und Mundharminika über die Anlage abgenommen. Das einzige war tatsächlich, dass der Bass nicht präsent genug war. Die Kombo war voll aufgerissen und es hat nicht ganz gereicht, da hat so ein gefühltes Watt gefehlt... schade! Aber insgesamt war der Sound doch ausgewogen und das wichtigste war eben: Die Leute waren zufrieden :great:

Also danke nochmal für eure Tipps! :)
 

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