Palmer PDI-09 defekt. Gefahr für das Topteil?

  • Ersteller tintin1a
  • Erstellt am
tintin1a
tintin1a
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
14.12.24
Registriert
21.07.07
Beiträge
622
Kekse
1.395
Ort
Aachen
Hi,
zwischen Röhrentopteil und Box habe ich als DI-Box die Junction (Palmer PDI 09). Der 16 Ohm Speaker-Out vom Amp geht in den Input der Junction, Thru geht dann raus zur 16 Ohm Box und Out geht zur PA... Meine Frage: Was wenn die Junction versagt? An ein Röhrentopteil muss ja stets eine Last, also eine Box angeschlossen sein. Die Junction hat keine Last und schleift das Boxensignal durch. Ist ein defekt der Junction möglich der ein Röhrentopteil gefährden kann? Kann es sein, dass die Box als Last nicht beim Amp ankommt?
 
Dazu müsste ein Defekt an den Klinkenbuchsen der PDI oder an deren Verbindung intern entstehen. Das ist genauso wahrscheinlich, wie ein Defekt am Ausgang des Verstärkers oder am Eingang der Box selbst.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Ok, das leuchtet ein. Sicher kann man also quasi nie sein, es sei denn man testet jedes mal vor dem Anschalten alle Ampausgänge und misst die Junction durch.

Meine Frage zielt vielmehr auf folgendes: Wie genau wird ein Röhrentopteil beschädigt, wenn es ohne Last betrieben wird? Wie äußert sich der Schaden und erfolgt dieser unmittelbar beim Einschalten oder erst nach einigen Minuten? Gehen die Röhren flöten oder eher der Trafo etc...?
 
Etwas OT: Lustig finde ich beim Junction (und auch bei der größeren JB - ich habe beide), dass sowohl an Eingang als auch am Ausgang echte Boxenkabel hängen müssen, sonst schwingt das und ergibt schon bei niedrigsten Lautstärken Feedbacks. Habe ich damals an Palmer gemeldet, die wollten das dann in ihre Doku aufnehmen.
 
Ok, das leuchtet ein. Sicher kann man also quasi nie sein, es sei denn man testet jedes mal vor dem Anschalten alle Ampausgänge und misst die Junction durch.
Man kann sich das Ding auch einmal sorgfältig angucken, alle Verbindungen prüfen, falls nötig nachlöten und dann sicher sein. So wie man es mit einem Lautsprecherkabel auch macht.

Außerdem immer gut: Nach dem Aufbauen einmal leise spielen, und aufdrehen erst danach.
Meine Frage zielt vielmehr auf folgendes: Wie genau wird ein Röhrentopteil beschädigt, wenn es ohne Last betrieben wird?
Der Trafo brennt durch, weil zuviel Spannung entsteht. Und zwar nicht beim Einschalten und nicht im Leerlauf, sondern wenn die Endstufe versucht, Leistung abzugeben und das nicht kann, weil die Last fehlt.
 
Etwas OT: Lustig finde ich beim Junction (und auch bei der größeren JB - ich habe beide), dass sowohl an Eingang als auch am Ausgang echte Boxenkabel hängen müssen, sonst schwingt das und ergibt schon bei niedrigsten Lautstärken Feedbacks. Habe ich damals an Palmer gemeldet, die wollten das dann in ihre Doku aufnehmen.
Haben sie! In der Anleitung steht, dass keine Patchkabe, sondern nur reine Boxenkabel benutzt werden sollen.
Außerdem immer gut: Nach dem Aufbauen einmal leise spielen, und aufdrehen erst danach.
Das ist wohl die praktikabelste Lösung: Erstmal schön leise testen.
Der Trafo brennt durch, weil zuviel Spannung entsteht. Und zwar nicht beim Einschalten und nicht im Leerlauf, sondern wenn die Endstufe versucht, Leistung abzugeben und das nicht kann, weil die Last fehlt.
Ok, ein Topteil fliegt einem ohne Last also nicht unmittelbar um die Ohren...
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Wenn du etwas besorgt bist, dass dir der Trafo abraucht, dann kannst du beim Amp-Tech deines Vertrauens auch mal nachfragen, ob er dir einen Schutz einbaut. Bierschinken hat mir damals in meinen Amp eine "Opferdiode" (ich glaube so hat er es genannt) eingebaut, da der Trafo meines Amps nicht 1:1 ersetzbar gewesen wäre bzw. nur mit erhöhtem Aufwand. Wenn etwas passiert raucht zunächst diese Diode ab und muss dann ersetzt werden, der Trafo überlebt aber. Klanglich änderte sich dadurch gar nichts und ich kann ruhiger schlafen.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Ich kann diese Sorge nicht so ganz nachvollziehen. Jedes Röhrentop wird über ein Lautsprecherkabel an seine Box angeschlossen, und auch in jedem Combo gibts eine Kabelverbindung zwischen Endstufe und Lautsprecher. Dem vertraut man jahrelang, ohne drüber nachzudenken. Nur wenn was eingeschleift wird, eine DI-Box oder was Ähnliches, dann geht das Kopfkino los, o Mann, was, wenn da was kaputt ist, mein armer Röhrenamp.

Leute, kauft euch ordentliches Equipment, keinen Billigscheiß, prüft Material und Verarbeitung, lötet sachkundig (oder lasst löten), beschädigt den Kram nicht, wenn ihr unterwegs seid, falls doch, habt Ersatz dabei und repariert die Sachen zügig, seid beim Aufbau sorgfältig, damit ihr nicht die falschen Buchsen erwischt, und checkt die Funktion, bevor ihr alle Knöpfe auf 10 stellt. Dann passiert da nix.
 
Ok, ein Topteil fliegt einem ohne Last also nicht unmittelbar um die Ohren...

In Ergänzung: Das hängt wirklich "nur" davon ab

- wie lange der Übertrager ohne Last betrieben wird
- wieviel Leistung (in diesem Fall Anodenwechselspannung) in den Übertrager gepumpt wird
- wie hoch die Anodenbetriebsspannung an den Endröhren ist
- wie die Schaltungsperipherie um die Endröhren dimensioniert ist (i.d.R. nicht "leerlauffest")
- wie spannungsfest (wie "hart") das Netzteil ist
- wie überspannungsfest der Übertrager ist / ab Werk dimensioniert wird.

Die Leerlaufspannungsspitzen können je nach verstärkter Eingangssignalform kurzzeitig durchaus einige Kilovolt (!) im Übertrager annehmen*. Das machen die meisten Übertrager nicht so recht mit. Hinzu kommen dann nach dem Durchschlagen der Isolierung(en) und daraus folgender Erwärmung i.d.R. mit Wicklungsschlüssen sehr unangenehme Rückwirkungen auf die Endröhren, die i.d.R. dann ebenfalls irreparablen Schaden nehmen, falls nicht in der Schatungsperipherie (z.B. Schirmgitterwiderstände) vorher sozusagen als "ungewollte Sicherung" abrauchen...

* Das ist jetzt etwas weit hergeholt (!), aber so arbeiteten im Prinzip die Hochspannungsnetzteile ("Zeilentrafos") in den alten TV: Das Induktionsprinzip wirkt schlicht und einfach. Wenn schnelle Spannungsänderungen (im TV-Netzteil gewollt) in einer Spule auftreten, so gibt es extrem hohe Spannungsspitzen. Das nutzte man aus, indem man diese Spannungsspitzen an die Anode der Bildröhre legte. Die Bildröhre ist ein sehr großer Widerstand gegen Masse, ihre Anode wirkte zugleich als Netzteilkondensator, so dass die HV (10 .... 25 kV) gut verwendet werden konnte.

Der kleine Unterschied: Die Zeilentrafos waren für diese Hochspannungen dimensioniert und isoliert; es gab besondere Lötvorschriften zwecks Verhinderung von Sprühentladungen, usw. usf.

Der Übertrager in einem Röhrenamp hat das alles nicht. :)
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
In Ergänzung: Das hängt wirklich "nur" davon ab ...
Letztlich hängts von fast allem ab, aber das muss den Anwender nicht interessieren. Der muss nur dafür sorgen, dass seine Kabel und DI-Boxen in gutem Zustand sind und dass alles richtig angeschlossen ist. Dann passiert mit größter Wahrscheinlichkeit nix.
Wer jedes Restrisiko, auch das allerkleinste, ausschließen will, der sollte kein elektronisches Instrument spielen.
 

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben