Nichtsdestotrotz sind die Verkaufszahlen insgesamt sehr gut:
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Nimmt man das 4. Geschäftsquartal 2010 und vergleicht es mit dem Vorjahresquartal, dann sind die Mac-Verkäufe um fast 30% gestiegen.
Du hast vmtl Recht, dass sich Apple langsam aber sicher aus dem "Pro"-Segment zurückzieht. Einstellung des x-Serve etc. Aber sie fahren ja sehr gut damit. Die Umsätze und Gewinne explodieren in den letzten Jahren.
Lange Updatezeiten hin oder her, wer nen Mac Pro braucht, kauft sich einen. Es gibt ja einfach keine Alternative.
Für den gemeinen Musiker, wie er sich hier rumtreibt, ist ein Mac Pro wohl sowieso nicht interessant (x-Serve schonmal gar nicht). In Punkto iMac oder MacBookPros würde ich auch nicht sagen, dass Apple da groß etwas vernachlässigt hat. Das lässt sich ja auch durch die Quartalszahlen stützen.
Und wer beruflich solches Equipment nutzt, dem ist eh der Preis mehr oder minder egal, da andere Dinge wie Stabilität etc wichtiger sind.
Ob es in dieser Hinsicht in den letzten Jahren deutliche Defizite gab, maße ich mir nicht an zu wissen. Persönlich habe ich in meiner Zeit als MacUser nur sehr wenige Probleme gehabt. Ob es mit Windows ebenso gewesen wäre weiß ich aber auch nicht.
Was ich aber feststellen kann, ist, dass man (ich zumindest) sich sehr schnell an OS X samt dessen Funktionen gewöhnen kann und die Bedienung in weiten Teilen deutlich intuitiver ist als unter Windows.
Das sind eine Menge Kleinigkeiten die da zusammenkommen, aber jedesmal, wenn ich irgendwo an einem Windows PC sitze, komme ich mir limitiert vor, seien es vernünftige Touchpads an Laptops, Spotlight, Exposè, die Tiefe der Ebenen um irgendwelche Einstellungen zu ändern (also durch wieviele Untermenüs muss ich mich klicken?). Klar, viele der Sachen kann ich bei Windows (mittlerweile) ähnlich machen, oder nachrüsten, oder umgehen. Aber beim Mac brauch ich es halt nicht.
Dafür ist der Mac halt so ein "geht oder geht nicht" Gerät. Unter Windows kriegt man irgendwie alles zum laufen, wenn es an passenden vernünftigen Treibern fehlt, nehm ich irgendnen andern (berühmtes Beispiel Asio4All). Wenn am Mac irgendwas nicht geht, geht es nicht. Ende. Es ist so ein bisschen die "friss oder stirb" Mentalität. Man kauft bei einem Mac eigentlich fast immer Sachen die man nicht braucht, oder eigentlich gerne anders hätte. (SD-Card statt PCI-Port.. ) Aber wenn man das in Kauf nimmt, oder einen höheren Preis zahlt, bekommt man ein System, an dem man mMn einfach so gut wie nix mehr machen muss.
Unter Windows fällt da einfach etwas mehr Administrativer Aufwand an: Virenscanner laufen lassen, Updaten, Programme clean deinstallieren, und und und.
Ich könnte vmtl jeden ladenneuen Mac innerhalb 3-5 Stunden so einrichten, dass er meinem jetzigen System nahezu entspricht, inklusive aller Plugins etc. Bei nem Windows-System würde ich eher Tage ansetzen. (ganz persönliche Meinung)(ich weiß noch wie ich mal ein Win Xp System neu aufgesetzt hab und da wirklich ungefähr eine Woche gebraucht hab um wieder sämtliche Einstellungen und Programme so zu haben wie ich sie wollte)
Die reale Leistung bemisst sich für mich nicht nur an irgendwelchen Hardwaretests. Was bringt es mir, wenn mein Win-PC 10 Sekunden weniger für eine Berechnung braucht, wenn ich im Vorfeld 20 Sekunden mehr brauche um die Berechnung in Auftrag zu geben?
Man sollte einfach ungefähr wissen wieviel Leistung man maximal braucht.
Bei mir liegt die CPU beispielsweise 90% der Zeit unter 10% Auslastung. Wenn ich jetzt mal den Audiobereich angucke, ist die einzige Aktion, wo die CPU ans Limit kommt das Bouncen aus Logic. Und ganz ehrlich: Ob das Bouncen dann letztlich 1 Minute oder 2 dauert ist mir dann nach zig Stunden Arbeitszeit die ich vorher investiert habe auch völlig egal. Zeit sich nen Tee zu kochen ;-)
Dafür ist dann mein Ram mit 4GB öfter mal kurz vorm Kollaps. Und wenn ich dran denke, dass ich gerne Richtung Orchestrale (Film)- Musik was machen würde, brauch ich unter 12 GB erst gar nicht anfangen.
Und 12 GB in einem Mac.. na da bleibt nicht viel Auswahl.
So dreht sich alles wieder an den Anfang zurück: geh ich den Kompromiss ein und kaufe mir Dinge die ich nicht brauche, oder lass ich es sein?
Letztlich ist es eine Frage die sich zwischen Ansprüchen, Geldbeutel und Erfahrungen entscheiden muss. Wer dann die Oberhand behält und wie das dann konkret aussieht, muss jeder für sich selbst herausfinden.