Perlmutt / Abalone ätzen

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Hi,

nachdem ich jetzt endlich wieder Zeit für die "wirklich wichtigen" Dinge im Leben habe ;),
arbeite ich wieder an meiner Theorbe, die schon seit dem Abi unfertig vor sich hin verstaubt ;)
Da ich gerne an mehreren Baustellen zugleich arbeite, überlege ich mir gerade,
wie ich am besten die Inlays mache.

Insbesondere hat es mir diese Erscheinungsform angetan:
Erzlaute6_1.jpg


Zugegebenermaßen nicht ganz einfach.
Auch Elfenbein möchte ich so nicht verwenden,
ich hab eher an etwas wie weißes Perlmutt gedacht.

Meine Frage:
ist es möglich, Perlmutt in dieser Weise zu ätzen?
Denn im Grunde ist es ja zum Großteil nur Kalk...
Hat jemand da schon Erfahrungen gemacht?
Oder gibt es andere Möglichkeiten?

MfG und vielen Dank im Voraus für hilfreiche Antworten ;)
 
Eigenschaft
 
Hi,

interessant! Das sieht mir sogar sehr nach der "richtigen" Bearbeitungsmethode aus ;)
Dass das mit Wachskreide geht, wusste ich bisher nicht :great:
Aber ich weiß nicht... 70$ für das "bisschen" Werkzeug?
Ich glaube, das geht günstiger...
Also, ran an den Stahl :D

Vielen Dank für den wirklich guten Tipp!
Wenn ich dann was fertig hab, melde ich mich wieder ;)

mfG
 
Na das freut mich! Ich denke auch, dass das auch mit nicht-stewmac Werkzeug zu machen ist! Die Beispiele sehen ja auf jeden Fall toll aus auf der Homepage! Wünsche dir viel Erfolg und würde sehr gerne Bilder sehen...!!! :)
 
So, heute hab ich mal einen ersten Probe-Durchlauf gemacht.
Ich muss sagen, es gefällt mir :D
Wirkt irgendwie authentisch, auch wenn das Elfenbein "nur" aus Polyester besteht ;)
Der Stichel ist Standardware von Dick, als B-Ware besonders preisattraktiv :)
Als "Füllung" hab ich übrigens normale Acrylfarbe genommen,
wozu man mir im Bastelladen nach ausfürlicher Beratung geraten hat.

Dann kann's jetzt richtig losgehen :great:

[Hm, irgendwie will der Editor meine Bilder nicht verwalten...]

mfG
 

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Perlmutt ätzt man eigentlich nicht. Es wird bestimmt gehen, aber Ätzlinien sind in der Regel viel zu unregelmäßig.

Die richtige Methode ist Gravieren, Feilen und Schnitzen. Diese Schnitzmesser sind in vernünftiger Qualität auch teuer, aber für den Anfang brauchst Du nur nen sehr harten Stahl. Dafür kannst Du dir kleine Feilen im Baumarkt kaufen und entsprechend des Fotos auf der Stewmac-Seite zurecht schleifen.

Alternativ dazu (und für den Anfänger Bequemer) reichen auch eine sehr kleine Nadelfeile in Dreikant-Bauform oder noch besser ein Satz billiger Riffel-Feilen in sehr kleinen Bauformen. Riffel-Feilen sind genau für diesen Zweck gedacht, jedoch kann man damit keine Miniatur-Arbeiten herstellen.

18001512.jpg

Riffel-Feilen erzeugen wesentlich gleichmäßigere Kanten als Stichel, wenn man noch nicht mit dem Stichel umgehen kann.
 
Hi,

*Doppel-Räusper* du hast aber schon den relativ übersichtlichen Thread bisher gelesen, oder? ;)
Es ist jetzt alles "regelkonform" :D
Und den Stichel empfinde ich für diese Arbeit eigentlich als ideales Werkzeug.
Wie soll man das mit einer Feile hinbekommen?
Gibt es da etwas in der Hinsicht zum Anschauen?

mfG
 
Verzeihung für einen einsteigerfreundlichen Fachkommentar....

Dein Versuchsergebnis zeigt ja die Schwierigkeiten von Sticheln, wenn man noch nicht mit ihnen umgehen kann.

Diese Technik wird in der Kunst mit verschiedenen Werkzeugen erzeugt - für sehr feine Arbeiten können sogar einfache Nadeln verwendet werden mit denen die Muster gekratzt werden.

Wie das mit Riffelfeilen aussieht?! Na genau wie das Bild, dass Du als "so solls mal werden" gepostet hast :D ....
 
So war das ja auch nicht gemeint ;)
Nur schien es mir wie eine Wiederholung des Gesagten nach Karl Valentin.
Aber jetzt mal konkret:
wie kriege ich denn mit solch einer Feile (die kleinsten, die ich kenne und gesehen habe,
sind immernoch relativ groß dimensioniert) sagen wir mal einen kleinen Radius hin?
Das geht doch nicht :gruebel: Oder übersehe ich da etwas in der Technik?
Denn genau diese Frage habe ich mir gestellt, als ich mich beim Kauf der Stichel
gegen solche Feilen entschieden habe.
Die Schraffuren wären wohl sicherlich ziemlich schnell erledigt, das ist wahrlich richtig,
doch mit dem Stichel auch nicht unmöglich.

mfG
 
sagen wir mal einen kleinen Radius hin?

ja bei kleinen Radien wirds natürlich eng.... aber das haste auch bei den Sticheln :D

Der Vorteil von den Feilen ist aber, dass man auch ziehend arbeiten kann. Man nimmt dafür entweder die Messerkante (auf meinem Bild die zweite von oben) oder die erste von oben und arbeitet den Radius heraus. Allerdings wirds unter R3 schon wirklich knirsch.

An sich ist der Stichel die absolut richtige Wahl, aber erfordert mehr Übung, bis das Ergebnis wirklich gut aussieht. Mit Riffelfeilen erzeugt man schneller wirklich gut aussehende Bilder, allerdings wirds eng im Klein-Bereich.
 
Ein kurzes Wort zu den Stichel. Die auf der StewMac Seite gezeigten Stichel sind nicht angeschliffen. Und auch deiner TheByte ist nicht angeschliffen. Um einen neuen Stichel arbeitsbereit zu machen kürzt man ihn zuerst auf die richtige Länge für die eigenen Hand. Dann schleift man (am besten an einem Schleifbock) einen Teil des vorderen Bereiches am Stichel weg und zwar in einem leichten Bogen (siehe rote Linie auf dem Bild). Dann schleift man an einem sehr feinen Schleifstein ein kleines sogenanntes Schild an den Stichel (siehe Spitze an Stichel B). Der Winkel des Schildes ist abhängig von der Härte des Materials aber 40-50 Grad sollten bei so weichem Material okay sein.

Die kleinen Radien sind nur eine Frage der Übung.

s1.jpg

@TheByte du solltest dir vielleicht ein richtiges Heft für den Stichel besorgen wie die auf der StewMac Website. Damit die Kraftübtragung beim Gravieren richtig über den Handballen erfolgen kann.
 
Hi,

@smartin:
Ah, dann ist ja alles klar ;)

@Chrissi83:

Hm, das verwirrt mich jetzt aber :confused:
Ich hab den Stichel so wie hier gezeigt fertig gemacht
(bis auf das Heft, das nennt sich permanentes Provisorium :D).
Das funktioniert bisher tadellos :gruebel:
Welche Bewandtnis hat denn die Rundung am vorderen Teil?
(Generell: ich möchte nur relativ weiche Materialien bearbeiten. Kunststoffe, Hartholz, NE-Buntmetalle, keine Stähle ;))

mfG
 
Danke für den Link. Das scheint ein Stichel zum Drechseln zu sein aber du wolltest gravieren oder?

Die Rundung am vorderen Teil dient dazu, dass man besser sieht wo man graviert. Durch die langezogene Spitze hat man einen besseren Blick auf das Schild. Diese Anschleifform ist für normale Handgravuren in verschiedene Materialien.
 
Hi,

ja, ich möchte gravieren.
Dann wird das gleich bei der nächsten Schleif- und Abzieh-Aktion ausprobiert ;)

Vielen Dank euch beiden!

mfG
 
So, prinzipiell ist das Werk getan ;)
Nach ein paar Stunden ist das Bild graviert, etwas mehr Feinmotorik
hätte zwar durchaus nicht geschadet, dennoch finde ich es als
erste richtige Arbeit einigermaßen gelungen ;)
Ich glaube, man erkennt, was es darstellen soll
(nennen wir es eine modernistische Annäherung an das Original) :)
Griffbrett_Bild.jpg
Das Ding ist etwa 6,5x6,5cm groß.


MfG
 

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