Ein Pianist, der das beruflich macht, müßte sich als freischaffender Künstler beim Finanzamt melden, sich eine Steuernummer holen und dann jedes Jahr eine Steuererklärung abgeben. Wer wenig verdient, kann sich als umsatzsteuerbefreiter Kleinunternehmer anmelden und hat dann etwas weniger Aufwand bei der Steuererklärung. Entscheidend, ob man steuerpflichtig ist, ist die sog. Gewinnerzielungsabsicht. D.h. einer Hobby-Band, die mit Auftritten Geld verdient, deren Einnahmen aber in keinem Verhältnis zu den Ausgaben stehen (z.B. Gear-Anschaffungen etc.) wird in der Regel keine Gewinnerzielungsabsicht unterstellt. Sie muß sich dann nicht beim Finanzamt melden.
Literaturempfehlung:
Sören Bischoff, Der Musiker im Steuerrecht
Gema zahlt der Veranstalter, nicht der Musiker, solange er nicht in Personalunion der Veranstalter ist. Wenn man Gage bekommt, ist man nicht der Veranstalter.
Das Geld gibt es gegen Quittung oder Rechnung. Den Betrag kann der Wirt dann z.B. als Werbeausgaben verbuchen. Vertrag kann man machen, muß man aber nicht. Wer davon lebt und größere Aufträge mit höheren Gagen hat, wird eher einen Vertrag machen, damit alles glatt läuft und hinterher keine Diskussionen entstehen.
Alle Angaben ohne Gewähr.

Ich bin (zum Glück

) weder Anwalt noch Steuerberater.
Viele Grüße,
McCoy
edit:
Nochmal zu Energy's Steady Gig: € 40,- 1x pro Woche ohne viel Aufwand kann man machen, denke ich. Es kommt halt auch darauf an, wo man gerade steht und wie man sich auf dem Markt positionieren will. Wenn jemand Solo-Konzertpianist werden will, wird er nicht für € 40,- in der Kneipe um die Ecke spielen, weil sonst sein Publikum sagt: Ach der, den kann ich ja jeden Sonntag in der Kneipe hören, da brauch ich nicht ins Konzert gehen. Ein Pianist, der 1x im Monat für € 160,- spielen kann, wird den € 40,- Job ablehnen, weil er sich sonst die eigene Gage kaputt macht. Wenn man sich aber etwas aufbauen will, kann es sinnvoll sein, den Gig zu machen. Man bekommt Auftrittserfahrung und vielleicht Nachfolgegigs von Restaurantbesuchern, die Opas 70. oder eine Hochzeit feiern. Da kann man dann auch mehr Gage verlangen.
Brahms hat übrigens AFAIK eine Zeit lang auch in Kneipen gespielt. Man ist also in guter Gesellschaft.
