Piano-Fills für Swing-Stücke

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pike82
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Hallo,
erstmal vorab: dies ist mein erster Forenbeitrag - also nicht böse sein falls ich nicht direkt die richtige Kategorie gewählt haben sollte :)

Ich möchte in einer Band Piano-Begleitung für Swing Stücke spielen. Viele unserer Stücke sind von (bzw. gehen in die Richtung von) "Big Bad Voodoo Daddy".

Die "Standard-Begleitung" (Akkorde, Walking Bass ..)dazu bastel ich mir irgendwie zusammen und es klingt sogar ganz oke.
Es sind aber noch in den Originalaufnahmen viele interessante Fills (z.B. Akkord-"Geklimper" im Diskant - ich nenn es einfach mal so...) , die ich aber nicht nachspielen kann, weil sie in den Noten nicht ausnotiert sind! Ja, Improvisieren ist nicht ganz meine Stärke, da ich eher aus dem klassischen Klavier-Bereich komme, und dort spielt man nun halt nur das , was auf'm Blatt steht. ;)

Nun zu meiner Frage: a) kennt jemand gute Literatur, in der es um Klavierbegleitung für Swing-Stücke geht?
b) was haltet ihr von dem Buch "Stride & Swing Piano" von John Valerio? Wäre das was für meinen Fall?
c) sonstiges Tipps?

Vielen Dank schonmal!

Gruß in die Runde! :)
 
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Nun zu meiner Frage: a) kennt jemand gute Literatur, in der es um Klavierbegleitung für Swing-Stücke geht?
b) was haltet ihr von dem Buch "Stride & Swing Piano" von John Valerio? Wäre das was für meinen Fall?
c) sonstiges Tipps?

Vielen Dank schonmal!

Gruß in die Runde! :)

Hi!

a) Generell empfehlenswert ist das "Jazz Piano Buch" von Mark Levine. Da steht ca. ALLES drin. Deswegen solltest du auch vor dem Kauf mal reinlesen, ob es dir wirklich weiterhilft.
b) Ich habe das Buch. Es ist nicht unbedingt eine Anleitung zum freien Spiel, die Tipps im Buch sind immer sehr direkt auf die Stücke bezogen. Die sind übrigens mittelschwer bis sehr schwer. Wenn du von einem klassischen Hintergrund kommst, könnte es dir aber Spaß machen, da eben alles recht notenbezogen ist. Ich glaube, dass man auf der Website vom Verlag ein bisschen probelesen kann.
c) Hören. Hören. Popören. Aufnahmen von Swingpianisten mit Sänger/Instrumentalist/Bigband hören und mal zwei drei Sachen mitklimpern. Zum Start könnte man z.B. Count Basie nehmen, der ist der Meister der ultrasparsamen Fills (http://www.youtube.com/watch?v=VBTSoLzZ3-U - das ist aber nicht das einzige von ihm. Er hat auch ein oder zwei Trio-CDs veröffentlicht).
Außerdem mal selbst versuchen, aus der Pentatonischen- und Bluestonleiter kleine, rhythmische Phrasen zu spielen. Vielleicht kommst du so auf Ideen.:great:
 
was haltet ihr von dem Buch "Stride & Swing Piano" von John Valerio? Wäre das was für meinen Fall?
Das Teddy Wilson und das Art Tatum Kapitel sowie die Two-Hand-Techniques. Insgesamt ist das Buch aber eher für Solo-Piano als auf den Band-Kontext zugeschnitten.

Im alten Swing spiele ich im Band-Kontext gerne 4 on the flour, d.h. linke Hand spielt den Akkord in leichten Vierteln, rechte auch, betont wird aber 2 und 4, d.h. 1 und 3 sind vor allem rechts relativ leise. Das ganze auflockern durch vorgezogene und nachgeschlagene Achtel. Auf Tonika und Subdominante spiele ich gerne Sext-Akkorde und keine maj7.
Akkord-"Geklimper" im Diskant
Probiere mal drop twos im Diskant:
als Beispiel: ein Dm7 Akkord mit obenliegendem Grundton: also (von unten) f'' a'' c''' d'''. Nun wird der 2. Ton von oben um eine Oktave nach unten (gespielt mit der linken Hand) verlegt = drop two): =>
c'' f'' a'' d'''

ggf. auch drop two and four: der vierte Ton von oben wird auch um eine Oktave nach unten verlegt:

f' c'' a'' d'''


Das geht aber auch mit anderen Akkord-Umkehrungen oder eine Oktave höher. Stimmführung beachten, ausschmücken mit Pentatoniken etc. wie il dottore schon schrieb.

Viele Grüße,
McCoy
 
Wenn du vom klassischen Bereich kommst (so wie ich auch) und gut Noten lesen kannst, hilft dir vielleicht auf einfach etwas Spilliteratur aus dem Bereich Swing weiter. In einigen Büchern findet man viele ausnotierte Stücke, wo man sich interessante Licks herausnehmen kann, diese dann durch mehrere Tonarten übt und dann sozusagen frei in der Impro verwenden kann. So habe ich zumindest viel "intressantes Geklimper" gelernt, dass ich dann immer wieder in meine Impros einfließen lasse. Es nützt aber allerdings nichts diese Spielstücke nur durchzuspielen. Man muss auch deren Struktur erkennen, um intressante Phrasen aus dem Kontext zu nehmen und auf andere Stücke zu übertragen. Also nun zu den Büchern: Was mir sehr geholfen hat ist:

Michael Schütz: All Of You ( besonders der Mike's Blues und Salsa Creek sind eine wahre Fundgrube für Licks, du findest übrigens auch Aufnahmen von ihm von seinen Stücken auf Youtube.)
Philipp Moehrke: Jazz Piano Solo Concept (besonders Oscars Blues)
vielleicht auch Rock Paino 2 von Jürgen Moser, (besonders die Blues und Boogie Geschichten am Anfang des Buches), wobei das Buch insgesamt mehr in Richtung Rock geht

Ansonsten kann ich das Jazzpianobuch von Mark Levine auch echt empfehlen, wobei das schon sehr tief in die Jazztheorie geht und manche dort behandelte Extansions nicht jedermans Sache/Geschmack sind.
 

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